Nationalliga B

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
schwizermeischterfcz
Beiträge: 8188
Registriert: 21.01.16 @ 16:35

Re: Nationalliga B

Beitragvon schwizermeischterfcz » 18.07.20 @ 22:19

Immerhin hat Vaduz in der 95‘ noch gewonnen ;)
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“


Benutzeravatar
neinei
Beiträge: 1800
Registriert: 31.01.06 @ 17:46

Re: Nationalliga B

Beitragvon neinei » 18.07.20 @ 22:45

Wirklich schön wär, trotz schwierigerem Restprogramm von Vaduz, wenn Winti noch am letzten Spieltag in die chinesische Suppe speuzt.
Officer Jon Baker: I'd like to nominate my partner, Frank Poncherello.

schwizermeischterfcz
Beiträge: 8188
Registriert: 21.01.16 @ 16:35

Re: Nationalliga B

Beitragvon schwizermeischterfcz » 19.07.20 @ 8:46

GC made in China – das bleibt auch nach der Übernahme ein Rätsel https://nzzas.nzz.ch/sport/gc-made-in-c ... l=WhatsApp
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

Benutzeravatar
chuk
Beiträge: 813
Registriert: 24.04.05 @ 18:33
Wohnort: Alt-Wiedikon

Re: Nationalliga B

Beitragvon chuk » 20.07.20 @ 11:05

schwizermeischterfcz hat geschrieben:GC made in China – das bleibt auch nach der Übernahme ein Rätsel https://nzzas.nzz.ch/sport/gc-made-in-c ... l=WhatsApp


Könntest du den Text als Ganzes posten. Interessiert mich - vielen Dank.

Benutzeravatar
Shorunmu
Beiträge: 3940
Registriert: 27.07.06 @ 11:54
Wohnort: bim Letzi

Re: Nationalliga B

Beitragvon Shorunmu » 21.07.20 @ 10:54

Kiyomasu hat geschrieben:GC made in China – das bleibt auch nach der Übernahme ein Rätsel
Auch drei Monate nach dem Verkauf weiss man immer noch nicht genau, was die neuen chinesischen Besitzer mit dem Grasshopper-Club vorhaben und warum sie Geld investieren. Sie haben ein merkwürdiges Verständnis von Transparenz.

Bildmontage: Cornelia Samm
Chinesen, überall Chinesen. In der grossen, weiten Welt der Geopolitik und der globalisierten Wirtschaft ist es eine der wichtigsten Debatten der Epoche: Ist es gut oder schlecht, dass sich chinesische Investoren im Westen immer mehr Einfluss erkaufen? Ist es ein Zeichen für Schwäche und Zerfall, mit China zusammenzuarbeiten? Oder ist es ein Zeichen der Stärke und der Weitsicht?

In der kleinen Welt des Fussballs und in der noch kleineren Welt der Schweizer Liga macht sich der Rekordmeister, der Grasshopper-Club Zürich, gerade daran, für sich eine Antwort zu finden. Ausgerechnet GC, dieser im Kern konservative Klub, setzt sich mit chinesischen Eigentümern einem Kulturwandel aus, so wie andere Schweizer Firmen vor ihm, so wie Syngenta, Swissport oder Saurer. 14 europäische Fussballklubs stehen unter chinesischem Einfluss, GC ist der erste aus der Schweiz.

Nach rund drei Monaten in chinesischem Besitz ist der Verein wild entschlossen, alle Vorzeichen auf Stärke und Weitsicht zu stellen. Im Vergleich zur Situation vor einem Jahr hat GC auch allen Grund dazu. Damals stand der Klub vor der Liquidation. Seit der Übernahme ist er solid finanziert und hat eine Perspektive für mindestens die nächsten fünf Jahre. Nur: Wie diese Perspektive aussieht, ist weiterhin nur schemenhaft zu erkennen. GC lässt ausrichten, dass zu strategischen Fragen keine Auskünfte erteilt werden.

Nervöses Schweigen
In der Absage schwingt Nervosität mit. Die neue GC-Führung wurde vor kurzem kritisiert von Andres Iten, er machte sich Sorgen, ob alles wirklich gut kommt mit den Grasshoppers. Iten ist Präsident des Zentralvorstandes und so etwas wie der Hüter der GC-Werte. Das nervöse Schweigen auf dem GC-Campus gründet aber auch in der eigenen Ungewissheit, wie sich die chinesische Fussballmentalität in Niederhasli auswirkt.

«Keine Sorge, es wird keinen Shuttlebus voller Chinesen vom Flughafen nach Niederhasli geben.» Dies sagte ein paar Tage nach der Übernahme Adrian Fetscherin, der GC-Kommunikationschef. Was er damit auch klarstellen wollte: Die chinesischen Besitzer werden die Chefbüros im Trainingszentrum der Grasshoppers nicht ausschliesslich mit eigenen Landsleuten besetzen. Es war die Zeit, als es Bedenken gab, GC werde nicht bloss strategisch aus Schanghai ferngesteuert, sondern die Chinesen könnten sich gleich auch noch allein um das Tagesgeschäft kümmern wollen.

Inzwischen wirft etwas ganz anderes Fragen auf, es ist das Gegenteil der ursprünglichen Befürchtung: Die Chinesen sind weder sicht- noch spürbar. Seit der Machtübernahme haben sie abgesehen von zwei inhaltsarmen Interviews des Präsidenten Sky Sun kein einziges öffentliches Wort mehr über ihren Klub verloren. Die Besitzerin Jenny Wang liess sich bei der Übernahme so zitieren: «Der Grasshopper Club Zürich ist ein weltweit bekannter Verein, der seit mehr als 130 Jahren tief in der Stadt Zürich verwurzelt ist.» Frau Wang habe «seit vielen Jahren einen engen Bezug zur Schweiz und zum Fussball».

Das ist das Einzige, was Wang bis heute zu ihrem Klub gesagt hat. Niemandem ist bekannt, wie sich dieser enge Bezug zur Schweiz und zum Fussball manifestiert. Auch vereinsintern haben sich die Chinesen nie an die Belegschaft oder an die Mannschaft gewandt, um zu erklären, wer sie sind und was sie mit GC vorhaben. Dass ihnen wenig an Transparenz liegt, zeigte sich schon daran, dass sie zunächst gar nicht wollten, dass der Deal überhaupt öffentlich wird. Erst auf Drängen von GC willigten sie ein, den Besitzerwechsel zu kommunizieren.

Der frühere GC-Präsident Stephan Rietiker, der die Grasshoppers mit einem russischen Investor ebenfalls hatte übernehmen wollen, sagt: «Die chinesische Kultur ist besonders, man ist zurückhaltend und wenig transparent, das hätte GC wissen müssen.» Rietiker ist inzwischen auch aus der Gönnervereinigung Donnerstag-Club ausgetreten.

Pro Saison sollen in den nächsten fünf Jahren sechs bis acht Millionen Franken aus China zur Verfügung stehen.
Wie viel Geld die Chinesen in den Klub zu investieren bereit sind, ist offiziell auch nicht bekannt. Für die nächsten fünf Jahre sollen fixe Termine vereinbart worden sein, wann jeweils Geld überwiesen wird. Es ist von einem Gesamtvolumen von rund 50 Millionen Franken auszugehen, darin enthalten ist auch der Kaufpreis für die bisherigen Klubbesitzer Stephan Anliker und Peter Stüber. Pro Saison sollen in den nächsten fünf Jahren sechs bis acht Millionen Franken aus China zur Verfügung stehen. Danach besteht eine Absichtserklärung für weitere fünf Jahre.

Vor der Übernahme standen die Grasshoppers bereits in Kontakt mit zwei anderen chinesischen Investorengruppen. Aber erst Jenny Wang hielten sie für seriös genug, um sich auf einen Verkauf einzulassen. Aber was für ein Interesse hat eigentlich Wang an GC?

GC politisch nutzen
Bekannt ist, dass Jenny Wang mit Guo Guangchang verheiratet ist. Guangchang ist vielfacher Milliardär und geschäftet mit Firmen-Beteiligungen, Investitionen und Übernahmen. Guangchangs Dachgesellschaft heisst Fosun, sie unterhält Vertretungen rund um den Globus. Bis vor kurzem auch an der Bodmerstrasse 14 in Zürich. Die Vertretung ist in Liquidation. Aber Fosun geht augenscheinlich davon aus, künftig im GC-Umfeld mit Leuten aus der Wirtschaft, der Politik und der Kultur nützliche Kontakte zu knüpfen.

Wenn der Konzern einen Brückenkopf in Zürich errichten möchte, gibt es kaum einen besseren Türöffner in die Schweizer Elitegesellschaft als GC. Rolf Dörig, Verwaltungsratspräsident der Swiss-Life-Gruppe und der Adecco, unterhält Beziehungen überall hin. Dörig, früher ZV-Präsident und heute immer noch Mitglied im GC-Zentralvorstand, war es auch, der den Deal mit China befürwortete. Ohne seine Zustimmung geht bei den Grasshoppers wenig.

Geschmack am Fussball hat Fosun schon seit längerem gefunden. Zum einen, weil Chinas Präsident Xi Jinping die Kraft des wichtigsten Sports für die wirtschaftlichen und politischen Zwecke seines Landes nutzen will. Chinesische Unternehmer sind auf das Wohlgefallen bei Xi Jinping und dem Parteiapparat angewiesen. Fussball-Investments sind eine Möglichkeit, die Gunst der Regierung zu erhalten. Zum anderen, weil auch Fosun wie alle chinesischen Investoren Geld verdienen will, natürlich auch im Fussball.

Wie das funktioniert, wissen wenige besser als Jorge Mendes, der mächtigste Spielervermittler der Branche. 2015 kaufte sich Fosun bei Mendes ein, weil Guangchang vom Geschäftsmodell des Portugiesen begeistert war: Geld scheffeln mit Transferrechten. Ein Weg, um Einfluss zu üben, ist die direkte Beteiligung an Klubs. Deshalb kaufte Fosun 2016 beispielsweise den englischen Klub Wolverhampton Wanderers und führte ihn mithilfe von Mendes in die vorderen Regionen der Premier League.

Der GC-Präsident Sky Sun hat im Vorstand von Wolverhampton seine Sporen im Fussball abverdient. Er kennt den GC-Sportchef Bernard Schuiteman aus dieser Zeit, drei Jahre arbeiteten sie zusammen. Der Niederländer war Scout in Wolverhampton. Dennoch haben die GC-Verantwortlichen wiederholt wider besseren Wissens in Abrede gestellt, dass es besondere Verbindungen gebe zum englischen Klub oder auch zu Fosun.«Champion Union HK Holdings Ltd.» heisst die Gesellschaft, die GC besitzt.

Sportchef Bernard Schuiteman
Sportchef Bernard Schuiteman
Jean-Christophe Bott / Keystone
Um der juristischen Form willen rief Fosun eine separate Firma für die GC-Übernahme ins Leben. Es ist ein kleiner Kniff mit Jenny Wang als Besitzerin, um (Sport-)rechtlichen Problemen auszuweichen. Vor diesem Hintergrund ist GC ein kleiner Teil eines grösseren Netzes, um noch stärker Fuss zu fassen im europäischen Fussball. GC soll eine Drehscheibe werden, wo man ältere Spieler parkieren und Jüngere ausbilden und ihren Marktwert erhöhen kann.

Das soll der Geschäftsplan sein. Vielleicht erläutern ihn die Chinesen bald einmal selber.

Wann kommt Sky Sun?
Dass die Besitzerin Jenny Wang und der Präsident Sky Sun bisher nicht in Erscheinung getreten sind, liege an der Corona-Pandemie, heisst es bei GC. Fetscherin sagte Anfang Juni auf Instagram, man wolle beide möglichst schnell vorstellen. «Jenny Wang könnte (...) mit einem Touristenticket in die Schweiz einreisen, aber das hängt von ihren persönlichen Terminmöglichkeiten ab.»

Bis heute hat sie weder Zeit gefunden, die Reise anzutreten noch für eine Videobotschaft. Man darf das so deuten, dass GC für Jenny Wang offenbar nicht höchste Priorität besitzt. Sie war es auch, die nicht wollte, dass beim Besitzerwechsel ein Bild von ihr im Communiqué beigelegt wird. Über Sky Sun sagte Fetscherin, dieser werde operativ für GC arbeiten und deshalb brauche er eine Aufenthalts- und eine Arbeitsbewilligung, «da sind wir mit den Behörden daran».

Solange Sky Sun nicht da ist, fehlt GC vor Ort der wichtigste Entscheidungsträger für das Tagesgeschäft. Er ist nicht nur der Präsident, sondern auch der Delegierte des Verwaltungsrates und damit der eigentliche Chef. In der Zwischenzeit führen der Managing Director Jimmy Berisha und der Generalsekretär Samuel Haas den Klub.

Managing Director Jimmy Berisha.
Managing Director Jimmy Berisha.
Christoph Ruckstuhl / NZZ
Die Aufsicht hat der Vizepräsident Andras Gurovits. Berisha und Haas haben schon einiges getan, was für Aufsehen gesorgt hat, es herrscht ein reges Kommen und Gehen bei GC, mehrere Angestellte wurden entlassen, andere verliessen den Klub freiwillig: Nachwuchstrainer, Büroangestellte, der Cheftrainer Goran Djuricin, der Sportchef Fredy Bickel. Zuletzt wurde bekannt, dass auch der Ausbildungschef Timo Jankowski seinen Abschied nehmen wird.

Auch mehrere Monate nach der Übernahme sind die Stimmen nicht verstummt, die nicht verstehen können, wie die Chinesen den beiden unerfahrenen jungen Männern Berisha und Haas den Verein anvertrauen konnten. Der frühere Präsident Rietiker sagt: «Vom neuen Management bin ich noch nicht überzeugt. Es ist zwar richtig, dass neues Personal eingestellt wird und alte Seilschaften aufgelöst werden, aber kommunikativ sind zu viele Fehler passiert.» Auf der anderen Seite wird das Management von verschiedenen Gönnervereinigungen auffallend gelobt. Adrian Fetscherin kümmere sich gut um sie.

Berisha und Haas waren zwar die Türöffner beim Zustandekommen des Deals zwischen GC und Jenny Wang. Zur Belohnung bekamen sie ihre Jobs im Verein und eine Provision. Aber sie passen nicht recht ins Anforderungsprofil der Chinesen, die im Ruf stehen, sich jeweils mit den besten Fachleuten zu umgeben.

Kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen kam es wegen Berisha und Haas nochmals zu grundsätzlichen Diskussionen zwischen GC und den Chinesen. Dies, weil ursprünglich gar nicht vorgesehen war, dass die beiden eine Führungsrolle im Verein bekommen sollten. Sobald Sky Sun vor Ort tätig sein wird, beginnt die wahre Bewährungsprobe für Berisha und Haas. Und es gibt einige bei GC, die sehr hoffen, dass er die beiden ganz besonders auf ihre Tauglichkeit prüfen wird.

Der wichtigste Vertrauensmann des Präsidenten Sky Sun ist der Sportchef Bernard Schuiteman. Er hat sich unlängst gegenüber seinem Vorgänger Fredy Bickel im Ton vergriffen und musste sich die vorwurfsvolle Frage gefallen lassen, ob dies der neue Stil von GC sei. Da kommt einiges zusammen: unsichtbare Besitzer, eine irritierend kommunizierende Führung und damit die Frage, ob alle genau wissen, was sie da eigentlich tun.

Es ist typisch für das Führungsverständnis der neuen Besitzer, im Hintergrund bleiben zu wollen und das Management arbeiten zu lassen mit Leuten, die Erfahrungen gemacht haben im Fussball und von denen sie glauben, dass sie mit lokalen Empfindlichkeiten umgehen können. Die grossen Linien aber werden nicht in Niederhasli vorgegeben, sondern in Schanghai. Wobei man sich fragen kann, ob die Chinesen bisher mehr getan haben, als die Vorschläge aus dem Campus bloss abzunicken. Das wird sich mit Sky Suns Ankunft ändern. Er soll auf gepackten Koffern sitzen.


Die Personalien Berisha und Haas muten tatsächlich etwas komisch an. Bei der Vorstellung damals wie auch heute noch.

Aber ansonsten steht da nicht viel drin.

Nervöses Schweigen? Eher ein Journi welcher beleidigt ist, dass er keine Infos erhält. Kennen wir ja auch bei Artikeln über uns ganz gut. Und sich bei einem von Chinesen geführten Privatunternehmen auf Transparenz zu berufen, ist gelinde gesagt naiv.

Und das Rietiker noch zitiert wird, verleiht dem Artikel auch nicht mehr Gehalt. Rietiker welcher mittels teurem Headhunter Uli Forte als Trainer aus dem Hut zauberte...
gelbeseite hat geschrieben:Wem unfertiger Wein schmeckt (mit allem Respekt, aber pfui) soll sonst mal das Poulet 20min zu früh aus dem Ofen nehmen oder die Kartoffeln 15 Minuten zu früh aus dem Wasser. Etwa das selbe Erlebnis und nicht mal teurer als das fertige Produkt.

Benutzeravatar
devante
ADMIN
Beiträge: 19307
Registriert: 26.01.05 @ 11:19

Re: Nationalliga B

Beitragvon devante » 21.07.20 @ 11:52

wirklich nicht viel gehaltvolles, und dass Sky Sun nicht nach Zürich reisen "wollte", hat wohl auch corona-gründe...
Aber spannend wird es bleiben in niederhasli. Mal schauen ob da ein Wolverhampton 2.0 entsteht. ich hoffe natürlich nicht...
BORGHETTI

schwizermeischterfcz
Beiträge: 8188
Registriert: 21.01.16 @ 16:35

Re: Nationalliga B

Beitragvon schwizermeischterfcz » 21.07.20 @ 19:49

Vaduz führt gegen Lausanne 2:1. Falls sie gewinnen wird diese bittere 2:3 Niederlage gegen GC immer bitterer und womöglich sogar entscheidend...
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“


Zurück zu „Fussball allgemein“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: camelos und 385 Gäste

cron