Nationalliga B

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
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chnobli
Verlorener Sohn
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Re: Nationalliga B

Beitragvon chnobli » 21.02.23 @ 16:58

Fulehung hat geschrieben:Hältst du echt für möglich, dass Xamax die Barrage gegen Dritten (oder je nach Lizenzentscheiden auch Elften) der Promotion League verliert? Aber okay man kann natürlich wie Vaduz im Abstiegskampf völlig die Nerven verlieren und nach 4 Spielen den neuen Trainer bereits wieder rausschmeissen.


Moeglich ist alles :)

Ich schreibe vom Worst Case Szenario, nicht vom zu erwartenden Reslutat.


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Don Ursulo
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Re: Nationalliga B

Beitragvon Don Ursulo » 21.02.23 @ 18:31

Kann dies jemand posten? Danke! Interview mit Schällibaum
«Nach dem Tod meines Sohnes war ich ein Jahr lang nicht auf dieser Welt»
Er erlitt Schicksalsschläge, war arbeitslos, nun mischt der unverwüstliche Trainer mit Yverdon die Challenge League auf. Im Interview blickt er auf sein bewegtes Leben.
Dominic Wuillemin Publiziert: 20.02.2023, 18:46 / Tagi
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oder als Narr geboren sein.
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Simon Le Bon
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Re: Nationalliga B

Beitragvon Simon Le Bon » 21.02.23 @ 19:18

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Marco Schällibaum: «Nach dem Tod meines Sohnes war ich ein Jahr lang nicht auf dieser Welt»
Fussballvulkan Marco Schällibaum
«Nach dem Tod meines Sohnes war ich ein Jahr lang nicht auf dieser Welt»
Er erlitt Schicksalsschläge, war arbeitslos, nun mischt der unverwüstliche Trainer mit Yverdon die Challenge League auf. Im Interview blickt er auf sein bewegtes Leben.

Dominic Wuillemin
Publiziert: 20.02.2023, 18:46

«Das ist der Faden, der sich durch mein Leben zieht: Nach Rückschlägen bin ich immer wieder aufgestanden», sagt Marco Schällibaum.
Foto: Sven Thomann (Freshfocus)
Herr Schällibaum, verspüren Sie Genugtuung?

Inwiefern?

Vor einem Jahr waren Sie arbeitslos. Ein Trainerjob im Schweizer Profifussball schien für Sie nicht mehr in Reichweite.

Das war eine enorm schwierige Zeit. Die Entlassung als U-21-Trainer des FC Basel im Herbst 2021 traf mich hart. Ich bin 60-jährig, ich dachte: «Was mache ich jetzt?»

Und zu welchem Schluss kamen Sie?

Ich bin einer, der Ziele braucht, wenn er am Morgen aufsteht. Ich kann nicht in den Tag hinein leben. Ein, zwei Wochen lang ist das vielleicht okay, aber dann brauche ich eine Aufgabe. Ich fiel in ein Loch, hatte Mühe, mich zu motivieren.

Was taten Sie?

Ich ging in die Berge, war viel auf dem Velo. Da konnte ich abschalten. Eine Wurst auf der Wiese essen, daneben eine Kuh – das ist schön. Aber das kann ich wieder tun, sobald ich in Rente bin.

Stattdessen mischen Sie mit Yverdon nun die Challenge League auf.

Das ist doch das Faszinierende am Sport. Ich mag Ramon Zenhäusern, zwei Jahre lang war er am Kämpfen, dann hat er endlich wieder einen Slalom gewonnen. Man hat ihm die riesige Erleichterung angemerkt, als er im Ziel das grüne Licht sah. Solche Geschichten schreibt nur der Sport. In Yverdon lebe ich jetzt wieder in einer schönen Welt, mit einer Mannschaft, die enorm Spass macht. Ich geniesse den Moment. Aber ich bleibe bodenständig.

«Ich sah mich schon in der Privatwirtschaft nach Jobs um.»

Hatten Sie vergangenes Jahr Angst, keinen Job im Fussball mehr zu finden?

Nicht, dass ich Panik gehabt hätte, aber ich machte mir Sorgen. Ich sah mich schon in der Privatwirtschaft nach Jobs um. Aber fast mein ganzes Leben lang war ich im Fussball tätig – als Spieler, als Trainer, in anderen Funktionen. Der Fussball ist meine grosse Leidenschaft. Er hält mich jung.

Wie zeigt sich das?

Der Fussball entwickelt sich ständig weiter, da kannst du dir nicht erlauben, stehen zu bleiben. Ich mache heute ganz andere Trainings als vor zwanzig Jahren. Ich bin ein jung gebliebener 60-Jähriger und profitiere von einem enormen Erfahrungsschatz. Das habe ich den sogenannten Laptoptrainern voraus.

Der Trainer-Vulkan ist noch aktiv: «Als Trainer bin ich vielleicht nicht so schlecht», sagt Marco Schällibaum.
Foto: Pascal Muller (Freshfocus)
Nach Monaten der Arbeitslosigkeit wurden Sie Ende April von Bellinzona engagiert und schafften mit den Tessinern den Aufstieg in die Challenge League.

Weil Breitenrain die Lizenz nicht erhielt, war zwar schon kurz vor Saisonende klar, dass wir aufsteigen würden. Aber am letzten Spieltag gelang uns sportlich der Sprung auf Rang 1 der Promotion League. Für mich war das enorm wichtig, weil es zeigte, dass ich als Trainer nicht so schlecht bin. Um auf Ihre erste Frage zurückzukommen: Das war eine Genugtuung.

«Dieser Moment, Arno tot in meinen Armen, sein Körper kalt – den werde ich nie vergessen.»

Die Entlassung in Basel beschäftigte Sie lange.

Der FCB ist für mich ein besonderer Verein. Ich bin Zürcher, lebte aber zwanzig Jahre in der Region Basel, habe Beziehungen zu Spielern und Trainern im Club. Der FCB gab mir mehrmals eine Chance, als ich eine schwierige Zeit durchmachte.

Zum Beispiel, als Ihr zehn Monate alter Sohn Arno 1996 verstarb.

Meine Ex-Frau war mit ihm bei ihren Eltern in Frankreich. Arno hatte ein Virus, das der Hausarzt unterschätzte. Ich war für einen Trainerkurs in Magglingen, als ich den Telefonanruf erhielt. Ich bin sofort runtergefahren, doch ein, zwei Stunden bevor ich in Montpellier ankam, verstarb er. Dieser Moment, Arno tot in meinen Armen, sein Körper kalt – den werde ich nie vergessen. Der Schmerz bleibt für immer. Aber ich lernte, damit zu leben.

Sie sagten einmal, ohne Fussball wären Sie abgestürzt.

Nach dem Tod meines Sohnes war ich ein Jahr lang nicht auf dieser Welt, ich habe mich komplett verloren, hatte keinen Tagesrhythmus. Ich war kein Alkoholiker, nahm keine Drogen, aber ich konnte in der Nacht nicht mehr schlafen. Den Tod des eigenen Kindes in Worte zu fassen, ist enorm schwierig. Es fühlt sich ein wenig so an, als ob man mit hundert km/h in eine Ziegelmauer fährt. Und dann zwar überlebt, aber jeden einzelnen Stein wieder zusammensetzen muss.

Und dabei half Ihnen der FCB?

Basel hat mir in dieser Zeit die Möglichkeit gegeben, als Trainer zu arbeiten. Ich hatte wieder Ziele, als ich am Morgen aufstand. So fand ich langsam in den Alltag zurück. Das ist ein Faden, der sich durch mein Leben zieht: Nach Rückschlägen bin ich immer wieder aufgestanden.

Weshalb traf Sie die Entlassung im Herbst 2021 in Basel denn so hart?

Weil sie mir nie erklärt wurde. Es gab ja Argumente dafür, wir hatten mit der U-21 zuvor sechsmal in Folge verloren. Aber das hätte man mir doch in einem Gespräch darlegen können. Die Art und Weise war enttäuschend.

Meinen Sie das Vorgehen von FCB-Besitzer David Degen?

Sie sind intelligent genug, um zu wissen, wen ich meine. Ich habe während meiner Zeit in Basel nicht alles richtig gemacht, aber ich war immer loyal und habe alles für den Club gegeben.

Sie sind nicht der Erste, der bei Degen mangelnden Respekt beklagt.

Er hat es zum Chef des FC Basel gebracht, er muss also vieles richtig gemacht haben. Nur, wenn man immer meint, recht zu haben, dann kommt das auf Dauer nicht gut. Auf etliche erfahrene Personen, denen es um das Wohl des Clubs ging, hat er nicht gehört.

«Alex Frei fühlt sich manchmal wichtiger, als er tatsächlich ist.»

Kürzlich wurde Alex Frei beim FCB entlassen. Ist er ein guter Trainer?

Ich habe ihn, bevor er 2020 zum FC Wil wechselte, während eineinhalb Jahren begleitet. Wir redeten viel über Fussball, besprachen die Vorbereitung auf ein Spiel und die Analyse danach. Was ich sagen kann: Er ist auf dem Platz ein sehr guter Trainer.

Und daneben?

Er ist sehr selbstsicher, was nicht schlecht sein muss. Ein Manko von ihm ist aber, dass er sich manchmal wichtiger fühlt, als er tatsächlich ist. Als Trainer bewegst du dich auf einem so schmalen Grat. Da kann man nach Niederlagen vor den Kameras noch lange die Verantwortung für die Niederlage übernehmen …

… irgendwann nehmen es einem die Spieler nicht mehr ab?

Voilà. Und dann verlierst du früher oder später die Mannschaft.


Bodenständig im Höhenflug: «Ich fühle mich nicht als König von Yverdon», sagt Marco Schällibaum.

Christian Constantin sagte einmal, 2006 in Sitten hätten sich die Spieler schon nach zehn Minuten über Sie beklagt.

Er hätte den Spielern sagen können: Der Trainer hat recht. Das tat er nicht. Und deshalb findet der FC Sion auch nie zur Ruhe.

Weil unter Constantin die Spieler zu viel Macht haben?

Ja. Ein Trainer braucht das hundertprozentige Vertrauen der Führung. Sobald die Spieler hinter seinem Rücken vorgehen können, hat er verloren. Die meisten Spieler haben ein völlig falsches Selbstbild.

Können Sie das ausführen?

Wenn einer nicht spielt, sind alle schuld, nur er selbst nicht. Dazu kommen oft die Berater, die die Spieler in ihrer Ansicht bestärken, statt zu sagen: «Ich habe deinen Auftritt gesehen: Du warst nichts!» Ich möchte nicht verallgemeinern, aber das ist häufig so.

Hat sich die Arbeit des Trainers in dieser Hinsicht verändert?

Das Spiel ist schneller, intensiver, komplexer geworden. Aber das Drumherum ist nicht besser geworden.

Was schätzen Sie an der Arbeit in Yverdon?

Dass meine Spieler voll mitziehen. Wir haben eine unglaubliche Energie im Team und verfügen über viel Qualität. Die Mannschaft ist entwicklungsfähig. Wir stehen nicht zufällig so weit oben in der Challenge League.

«Meine Spieler sitzen im TGV, ich kann und will sie nicht bremsen.»

Welchen Anteil haben Sie am Erfolg?

Klar bin ich der Chef, aber als Trainer kannst du zehn Minuten reden oder zwei Stunden – wenn die Spieler nicht bereit sind, es anzunehmen, bringt alles nichts. Die Spieler brauchen mich, ich brauche sie. Ich glaube, ich mache einen guten Job. Aber ohne die Leute um mich herum könnte ich das nicht tun. Ich fühle mich nicht als König von Yverdon.

Sie stehen nach 22 Spieltagen auf einem Aufstiegsplatz. Ist die Super League das Ziel?

Auch wenn es langweilig klingt: Wir müssen Spiel für Spiel nehmen. Vereine wie Lausanne, Aarau und Thun haben ein besseres Kader, aber sie haben auch mehr Druck. Sie müssen gewinnen, wir wollen.

Das heisst konkret?

Meine Spieler sitzen im TGV, ich kann und will sie nicht bremsen. Wir sind auf einer Reise, wohin diese führt, wissen wir nicht.

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Kiyomasu
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Re: Nationalliga B

Beitragvon Kiyomasu » 26.03.23 @ 23:07

Shkelqim Vladi wechselt vom FC Aarau voraussichtlich zu Malmö FF
¯\_(ツ)_/¯

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Don Ursulo
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Re: Nationalliga B

Beitragvon Don Ursulo » 30.03.23 @ 19:47

Nati B im Fokus mit Wil-Präsi, Xamax-Trainer und Uli der B-Kenner :-)
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Re: Nationalliga B

Beitragvon Danilo » 25.04.23 @ 14:34

Forte übernimmt bei Xamax!

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Ruud Gullit
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Re: Nationalliga B

Beitragvon Ruud Gullit » 25.04.23 @ 15:03

Danilo hat geschrieben:Forte übernimmt bei Xamax!


Uli Forte übernimmt bei Xamax

Uli Forte hat einen neuen Job bei Challenge-League-Schlusslicht Neuchâtel Xamax. Der 48-jährige Zürcher übernimmt den Trainerposten bei den Neuenburgern, nachdem Jeff Saibene am Wochenende nach der 2:5-Niederlage gegen Aarau seinen Rücktritt erklärt hatte. Xamax hat einen Rückstand von 12 Punkten auf das rettende Ufer. Sollten die Westschweizer auf dem letzten Platz verharren, müssten sie die Barrage bestreiten. Forte war nach diversen Stationen in der Schweiz zuletzt bei Arminia Bielefeld in der 2. Bundesliga tätig. Zu seinen grössten Erfolgen gehören die Cup-Siege mit GC und dem FC Zürich. (gav)
„Du hörst erst mit Lernen auf, wenn du aufgibst.“
Ruud Gullit


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