Baloo hat geschrieben:Die Ursache lag im Hochspannungstrakt der industriellen Betriebe Aarau IBA, wie Roger Geissberger, Vizepräsident des FC Aarau gegenüber Radio Argovia erklärte. Damit sei die Ursache klar ausserhalb des Einflussbereichs des FC Aarau, so Geissberger. Damit sei eine Wiederholung des Spiels unumgänglich.
Es erscheint mir durchaus löblich, dass der IBAarau Chef für den lokalen Fussballverein in die Bresche springt. Auf der anderen Seite mag man es auch als leicht durchschaubaren Dienst eines Partners, bzw. Sponsors, des FC Aaraus ansehen. Die Ursachen für die Überlast des Stromnetzes erscheint mir weiterhin ungeklärt. Es deutet für mich nach wie vor Vieles darauf hin, dass die Infrastruktur des Stadions im Brügglifeld nicht ausreicht, die Stromzufuhr zuverlässig sicherzustellen, dazu gehören auch temporäre Installationen für die Verpflegung (siehe Beispiel von Lotte) oder die Übertragung. Nach dem Pokalfight gegen Luzern geht nämlich nun schon zum zweiten Mal die Stromversorgung in die Knie, als der FC Aarau ein Spiel von grossem Publikumsinteresse durchführen musste. Der CEO des Stromversorgers gab Folgendes zu Protokoll [1]:
Hans-Kaspar Scherrer, CEO der IBAarau hat geschrieben:Der technische Defekt lag klar nicht bei den Installationen des Stadions, sondern im Bereich der Zuleitungen vom Trafo Brügglifeld zur Hauptverteilung des Stadions. [...] Es gab zu einem unbekannten Zeitpunkt eine Überlast. Wann genau und weshalb wissen wir nicht, da gerade beim Spiel am Montag viele temporäre Installationen inklusive Fernsehübertragungswagen an die Stromversorgung angeschlossen waren.»
Der technische Defekt mag durchaus ausserhalb des Stadions liegen, die Ursache kann weiterhin vollumfänglich im Verantwortungsbereich des FC Aaraus liegen. Im grunde sagt Herr Scherrer ja nichts anderes, als, dass die Überlast im Zusammenhang mit dem Fussballspiel entstanden ist. So interpretiere ich auf jeden Fall den konkreten Hinweis auf die temporären Installationen für die TV-Übertragungen. Der Strombedarf für Fernsehen und grösseres Publikumsaufkommen ist grundsätzlich abschätzbar. Grosse Misskalkulationen sind nachlässig. Grundsätzlich erscheint es mir als wahrscheinlich, dass das Stromnetz im Stadion Brügglifeld schlicht unterdimensioniert ausgelegt ist.
Die Kommunikation des FCAs könnte dilettanitischer kaum sein: Der Präsi schwafelt von "etwas völlig Unvorhergesehenes" und sein Vize labert, dass es unlängst gegen den FCL vorkam. Es sei die Sicherung der 2. Phase gegen Luzern auf mysteriöse Art und Weise so kaputt gegangen, dass es niemandem auffiel (wie weiss man dann, dass es während dem Spiel gegen Luzern war? Wird der Bruch der Sicherung aufgezeichnet? Wieso wurde dann aber kein Alarm ausgelöst?). Es scheint mir, als rede man sich gerade böse um Kopf und Kragen! Komplett unglaubwürdig!
Ich sehe aufgrund dessen, dass das Problem erst kürzlich schon einmal aufgetreten ist, und, dass keine befriedigende Ursachenforschung oder plausible Erklärung für die Überlast vorgelegt wurde (zumindest gemäss dem öffentlich zugänglichen Medienberichten), bei Befolgung des SFL-Regelwerks keinen Ausweg für den FCA, um die Forfaitniederlage abzuwenden. Es liegt meines Erachtens auf der Hand, dass man innerhalb 12 Tagen eben nicht die notwendige Sorgfalt walten liess, um dem Problem, das schon im Pokal aufgetreten ist, Herr zu werden.
Lässt man tatsächlich Gnade vor Recht walten - ich könnte bestens damit leben -, streicht man hoffentlich den entsprechenden Paragraphen komplett!
[1]
http://www.solothurnerzeitung.ch/sport/aargau/blackout-im-bruegglifeld-darum-kam-es-zur-strompanne-131117019