Mirlind Kryeziu

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sugar man
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Re: Mirlind Kryeziu

Beitragvon sugar man » 04.03.22 @ 12:28

Interview mit Mirlind von blue Sport: https://www.youtube.com/watch?v=L2Eh_0uODOw

Sympathisch, und schöne Anekdote von der Busfahrt zum Letzi bei seinem ersten Spiel.


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dennisov
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Re: Mirlind Kryeziu

Beitragvon dennisov » 29.03.22 @ 21:26

Wie Mirlind heute gegen die Schweiz verteidigt hat, war grosses Kino. Dieses 1:1 ist auch ihm zu verdanken. Super Mirlind!
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Tschik Cajkovski
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Re: Mirlind Kryeziu

Beitragvon Tschik Cajkovski » 10.05.22 @ 8:45

aus der NZZ:

Vom Abstellgleis auf den Meisterthron: wie der Verteidiger Mirlind Kryeziu das erstaunlichste FCZ-Märchen schreibt
Der FCZ wollte Mirlind Kryeziu vom Hof jagen, ein Jahr später ist der 25-Jährige unumstrittener Abwehrpatron. Was ist mit dem Spieler passiert, der als ewiges Talent gegolten hat?


Als am Samstag Karol Mets in St. Gallen das 1:0 für den FC Zürich erzielt, springt der Ersatzspieler Mirlind Kryeziu von der Bank und umarmt den Trainer André Breitenreiter jubelnd. Es ist eine Szene, die viel sagt über den FCZ in dieser Saison: Jeder Spieler freut sich für den Konkurrenten, jeder mit jedem, «nie usenand gah». Und es ist eine Szene, die für die besondere Beziehung steht zwischen Breitenreiter und Kryeziu, der unter dem Deutschen zu einem neuen Spieler geworden ist.

Es gibt im FCZ einige Spieler, die in dieser erstaunlichen Meistersaison erstaunliche Geschichten geschrieben haben. Assan Ceesay mit seinen vielen Toren ist die bekannteste, Blerim Dzemaili und sein Rückkehrermärchen eine andere, das Erwachsenwerden von Wilfried Gnonto wäre eine weitere. Die erstaunlichste Geschichte aber hat wohl Mirlind Kryeziu geschrieben – sie handelt von der wundersamen Geburt des FCZ-Abwehrpatrons. Nur zwei Spiele wegen Gelbsperren hat Kryeziu bis zum Titel verpasst. Das allein sagt einiges. Aber längst nicht alles.

Wie so manches in dieser Meistersaison beginnt Kryezius wundersamer Aufstieg mit der Ankunft des neuen Trainers. Breitenreiter sitzt fünf Tage nach den Meisterfeiern etwas angeschlagen, aber bestens aufgelegt im Trainingszentrum Heerenschürli, er will sich zurückhalten, er mag keinen Spieler besonders hervorheben oder loben. Nicht er habe Kryeziu vorangebracht, dafür sei auch in diesem Fall wie immer der Spieler selber verantwortlich gewesen. Dann bricht doch die Begeisterung durch, die fast immer aufkommt, wenn Breitenreiter über einen seiner FCZ-Schützlinge redet.

«Schauen Sie Mirlind heute an»

«Mirlind war in dieser Saison der beste Innenverteidiger der Liga», sagt er und erinnert sich an die erste Begegnung mit einem ewigen Talent, das sich nie wirklich durchsetzen konnte. Die 196 Zentimeter Körpergrösse, das Gewicht oder immer wieder Verletzungen sollen ihm im Weg gestanden sein, wurde Breitenreiter berichtet. «Da stand ein Spieler vor mir, den man eigentlich vom Hof jagen wollte», sagt Breitenreiter. Er wollte sich selbst ein Bild machen. Was er sah, gefiel ihm. Doch da war noch Potenzial.

So hängte Breitenreiter im Trainingslager Kryeziu einmal die 108 Kilo seines Körpergewichts an, «damit er spürt, was er mit sich herumschleppt». Den Rest musste Kryeziu selber erledigen. «Ich kann den Spieler ja nicht in die Sauna stecken und ihn keinen Bissen essen lassen, dann bringt er auch keine Leistung», sagt Breitenreiter. «Schauen Sie Mirlind heute an: 98 Kilo, ein imposanter Sportler, ein wunderbarer Mensch – das hat er sich selbst zu verdanken.» Breitenreiter schwärmt.

Am Anfang der wundersamen Geschichte lief Kryezius Vertrag noch über ein Jahr, er merkte rasch, dass er «vielleicht doch noch eine Chance» hat. Unterdessen fällt es ihm leicht, über die ersten Tage mit Breitenreiter zu sprechen, «ich spürte im ersten Gespräch Vertrauen, das gab mir Selbstvertrauen», sagt Kryeziu.

Das klingt zwar simpel, aber es ist die Basis für ihn, um an die eigenen Stärken zu glauben und an ihnen zu arbeiten: in der Mitte der Dreierabwehr das Spiel lesen, vor dem Gegner den Ball erobern, Sprintsituationen vermeiden und in der Luft nichts zulassen.

Mit den ersten Siegen wuchs das Selbstvertrauen und damit der Glaube an sich und die Mannschaft. Vor kurzem wurde sein Vertrag verlängert bis 2025. Die Fans feierten ihn danach in Luzern mit einem grossen Transparent: «Mirlind – im Herze en wahre FCZler». Kryeziu strahlt. Mit 25 Jahren ist er doch noch richtig angekommen im FCZ – obwohl die Erfüllung des Bubentraums auf der Kippe stand.

«Mental verprügelt»
«Danke für die Unterstützung», tippt Kryeziu am Tag nach dem Titelgewinn und einer langen Nacht in sein Handy und schickt die Nachricht an Bruno Berner. Der Trainer der Schweizer U-19-Auswahl freut sich. «Mirlind hat begriffen, worum es geht», sagt er. Die beiden kennen sich schon länger: Berner war Kryezius U-18-Trainer im FCZ, vor allem aber kam Kryeziu vor dieser Saison als Leihspieler für ein halbes Jahr zum SC Kriens, wo Berner Cheftrainer war. Berner sagt: «Mirlind musste wieder lernen zu träumen.»

So märchenhaft das klingt, so anspruchsvoll ist die Umsetzung. Denn es geht um mentale Aspekte wie eben Vertrauen, Selbsteinschätzung, Leichtigkeit. Wer aus einem grossen Klub in eine tieferklassige Liga, an einen kleinen Verein ausgeliehen werde, sei oft «mental verprügelt», sagt Berner. Umgekehrt gehe es für einen solchen Leihspieler nicht darum, «ein wenig Spielpraxis zu sammeln, sondern darum, dass der Spieler sich integriert, arbeitet, sich durchsetzt – das begreift nicht jeder». Kryeziu begriff.
Marinko Jurendic ist Sportchef im FCZ und verantwortlich für die Kaderplanung. Der Entscheid, Kryeziu den Wechsel nach Kriens nahezulegen, fiel in seine Anfangszeit. «Kryezius Situation war vertrackt – in den zwei Saisons zuvor gehörte er zu den wichtigen Kaderspielern und hatte viele Einsätze, in der neuen Saison schaffte er irgendwie den letzten Schritt zur Mannschaft nicht», sagt Jurendic. Auch die Konstellationen im Kader und mit den FCZ-Trainern hätten nicht ganz gepasst. Gemeinsam sei man zur Überzeugung gelangt, dass Kryeziu mehr Einsatzzeit brauche. Jurendic war früher Trainer in Kriens und kannte das familiäre Umfeld, Berner kannte den Spieler ­– es kam zu einem längeren Gespräch zwischen Klub und Spieler.

Der Wechsel nach Kriens war wie eine Wohnungskündigung nach zwanzig Jahren
«Ich war schon enttäuscht im ersten Moment», sagt Kryeziu, «wie bei einer Wohnungskündigung, nachdem man zwanzig Jahre dort gelebt hat.» Aber die zwei Stunden Autofahrt nach Luzern, ein anderes Umfeld, einige bekannte Spieler und der Trainer, das alles hat Kryeziu gutgetan.

«Ich hatte mich vorbereitet: Ich wollte alles geben, um mich mit guten Leistungen wieder für den FCZ zu empfehlen.» Kryeziu ging in der Zeit als Kriens-Spieler bei jeder Gelegenheit als Zuschauer an die FCZ-Spiele. Wie früher, als der Meistertitel als Spieler seines Klubs noch kein erfüllter Traum war.

Sein ganzes Leben verbrachte Kryeziu im FCZ, er war sechs- oder siebenjährig, als ihn ein Onkel ins FCZ-Probetraining fuhr. Wie damals lebt er noch heute in Regensdorf, eigentlich wäre der GC-Campus in Niederhasli näher gewesen. «Das stimmt, ich wusste als Bub noch nichts davon – aber mein Onkel hat absolut richtig entschieden.» Kryeziu lacht, er durchlebte die ganze Jugend im FCZ, spielte in den Schweizer Nachwuchsauswahlen, unterdessen ist er Nationalspieler für Kosovo, das Herkunftsland seiner Familie. Vor allem aber ist Kryeziu FCZler, Abwehrchef, Patron, Schweizer Meister. Alles hat zusammengepasst.
"we do these things not because they are easy, but because they are hard" jfk

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Yekini_RIP
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Re: Mirlind Kryeziu

Beitragvon Yekini_RIP » 10.05.22 @ 9:09

Mirlind unser neuer Mister FCZ. Könnte (oder ist es schon) der Nachfolger von Typen wie Hannu oder Alain werden...
Ich bin Yekini...angemeldet eigentlich 2002...dann gehackt worden ca. 2014...jetzt wieder auferstanden als Yekini_RIP

Metti, RoMario, Duo Infernale, Züri Fans uf ewig...

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Re: Mirlind Kryeziu

Beitragvon yellow » 10.05.22 @ 17:42

Muss zugeben, dass mir sein Aufblühen unglaublich viel Freude bereitet hat.
Dank Djimsitis überraschenden Erfolgen hatte ich noch nicht alle Hoffnung aufgegeben. Und siehe da, dieses Mal hat sogar der FCZ von der wundersamen positiven Entwicklung eines schon fast abgeschriebenen "Eigengewächs" profitieren können.
Dann hat er sogar als Zugabe noch seinen Vertrag mit uns verlängert. Vielen Dank!

Und wenn wir schon beim Danken sind: Auch besten Dank an seinen Onkel, der offensichtlich sehr viel von Fussball versteht. ;-)
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Re: Mirlind Kryeziu

Beitragvon CT » 11.05.22 @ 1:09

yellow hat geschrieben:Und wenn wir schon beim Danken sind: Auch besten Dank an seinen Onkel, der offensichtlich sehr viel von Fussball versteht. ;-)

absofuckinglutely. wer ist dieser mann? ehrenmitgliedschaft FCZ auf lebenszeit wäre das mindeste.
Zanni hat nicht aufgepasst!

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s'Efeu
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Re: Mirlind Kryeziu

Beitragvon s'Efeu » 23.05.22 @ 5:08

Mirlind, mir liebed dich!


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