Maloney hat geschrieben:Was es gebracht hat? Z.B. dass der FCZ sich genötigt sah eine Pressemitteilung zu verfassen, die wenigstens FCZ-Fans lesen - und vor allem auch die FCZ-Fans ausserhalb der Südkurve.
Weisst du was mich wirklich aufregt? Nicht die Leute, die Fussballfans verteufeln und nie an Spiele gehen oder vor Ort sind. Ok doch, die regen mich auch auf... Aber weit mehr regen mich Personen gerade aus dem FCZ-Umfeld auf, die plötzlich Law-and-Order-Argumente wie "Es ist halt verboten Pyros abzulassen.", "Wer mitläuft, ist selber schuld." etc. vorbringen, aber dann im Stadion mit ihren Handys gerne Choreos fotografieren und die Stimmung welche aus der Kurve kommt konsumieren und nicht begreifen oder begreifen wollen, dass beides zusammen gehört.
Das ist sowas von asozialem Konsumentenverhalten, dass ich kotzen könnte: "Das will ich - das will ich nicht! Benehmt euch wie es die neusten Gesetze verlangen - egal wie sinnfrei die sind - aber unterhaltet mich gefälligst, ihr Stimmungshuren!" Dann aber gleichzeitig der Kurve Egozentrik vorwerfen. Na herzlichen Glückwunsch.
Naja, da machst du es dir aber auch ein wenig gar einfach. Wieso muss man, wenn man A mag, auch gleich B bis Z mögen? Wieso kann man das Ganze nicht differenziert betrachten und gewisse Ausschläge einer "Sub-Kultur" würdigen und andere zumindest kritisch hinterfragen?
Konkret: Ich mag Pyros, ich finde sie tragen zur Stimmung bei. Ich bin mir aber bewusst (wie vermutlich jeder im Stadion), dass diese verboten sind und somit gegen das Gesetz verstossen wird. Ergo weiss ja vermutlich jeder, dass er eine Straftat begeht, wenn er eine Pyro zündet, was für gewöhnlich gewisse Konsequenzen nach sich zieht.
Genau so finde ich den Support der "Stehenden" in der Kurve mitunter fantastisch und die Choreos grossartig. Nichtsdestotrotz finde ich gewisse Tendenzen in der Kurve bedenklich und falsch. Ich glaube mittlerweile wissen die meisten hier drin, an was ich mich so störe.
Versteh mich nicht falsch, ich glaube der Polizeieinsatz am SA war übertrieben (wirklich beurteilen kann ich es nicht, war nicht am Marsch). Aber ich finde die Sichtweise von Los Tioz eigentlich ziemlich stark (auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin): das Ganze differenziert anschauen, nicht alle von der einen oder anderen Seite sind Deppen, nicht jede Kritik ist gleich ein Votum für Law-and-Order. Auch bei einem Thema, bei dem grosse Solidarität in einer Gruppe verlangt wird (was ja nun der Fall ist), schadet es nicht, die Intentionen dieser Gruppe immer wieder kritisch zu hinterfragen, auch wenn das bedeutet, dass man in gewissen Punkten der Gegenpartei recht geben muss.