Beitragvon Tschik Cajkovski » 25.06.15 @ 8:28
NZZ heute:
Auch Elvedi zu Gladbach
FC Zürich mit Millionentransfer
bir. · Es war Ende 2014, als der 18-jährige Jungspund Nico Elvedi mit dem FC Zürich im Borussia-Park von Mönchengladbach Europa League spielte. Der Abend war zum Vergessen: 0:3. Die NZZ schrieb, dass der Gladbach-Spieler Traoré den Gegner Elvedi «schwindlig» gespielt habe, «so dass man ihn fast bemitleiden musste». Tempi passati. Vor ein paar Wochen wurden Transfers genannt, die dem FCZ potenziell über 2,5 Millionen Euro einbringen könnten. Die Namen dazu: Djimsiti, Chikhaoui, Schönbächler. Elvedi hatten nur wenige auf der Rechnung.
Doch jetzt wechselt er, nicht 19 Jahre alt, für ein geschätztes Transfervolumen von 4 Millionen Euro (im Erfolgsfall gegen 5 Millionen) zum Champions-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach, zum Trainer Lucien Favre und zu den Schweizer Spielern Yann Sommer, Granit Xhaka und Josip Drmic. Während die Deutschen investieren, entlastet der FCZ die defizitäre Rechnung. 2014 führten unter anderem die Transfers von Loris Benito zu Benfica Lissabon und von Pedro Henrique nach Rennes zum dringend benötigten Transfergewinn von 3,1 Millionen Franken.
Jetzt ist die Reihe an Nico Elvedi, am jungen Spieler, der mit 10 Jahren in die FCZ-Akademie kam und dort alle Stufen durchlief, am Captain der U-19-Auswahl, der erst auf dem Weg zum Super-League-Stammspieler war und in der Saison 2013/14 bloss 2 und in der Saison 2014/15 16 Einsätze summierte. Elvedi könne in der Innenverteidigung oder rechts oder im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden, sagt der Gladbach-Sportdirektor Max Eberl, er sei ein «Umschaltspieler». Das ist ein Terminus, der mit dem Gladbach-Trainer in Verbindung gebracht wird.
Lucien Favre sei für die Ausbildung Elvedis «perfekt», prophezeit der frühere FCZ-Sportchef Marco Bernet, der Elvedi jahrelang begleitet hat. Bernet freut sich für seinen früheren Schützling, gibt aber zu bedenken: «Der Zeitpunkt überrascht mich. Ich dachte, er würde sich noch ein Jahr in der Super League festigen.» Elvedi sei als Junior vom Offensiv- zum Defensivspieler umgepolt worden, davon profitiere er jetzt, «weil er den Blick nach vorne hat, Tempo aufnehmen kann und das Gespür für das Spiel hat», fügt Bernet an.
So schnell kann's gehen. Noch vor wenigen Monaten hat der zurückhaltende, introvertierte Elvedi vom KV-Abschluss 2016 gesprochen und gesagt, dass er «versuchen» wolle, FCZ-Stammspieler zu werden. Er ist es nicht ganz geworden und findet sich bereits in der Annäherung an die Bundesliga wieder. Mehr als das kann der Transfer für den 18-Jährigen noch nicht sein.
"we do these things not because they are easy, but because they are hard" jfk