Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

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devante
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Re: Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

Beitragvon devante » 11.06.13 @ 9:52

Jure Jerkovic hat geschrieben:
devante hat geschrieben:frage mich noch immer, wie das bei uns überhaupt vors volk kommen konnte.

äääh, die fans haben stimmen für ein referendum gesammelt. so musste das vors volk kommen.


ja das ist mir schon klar, ich meinte jedoch, wie das im ZH Parlament durchgekommen ist, wo die Basler Grössräte hier wohl mehr Augenmass haben....
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Jure Jerkovic
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Re: Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

Beitragvon Jure Jerkovic » 11.06.13 @ 9:55

gestern in der sportlounge haben guglielmetti vom fcz und fehr über das abstimmungsergebnis geredet:
http://www.srf.ch/player/tv/sportlounge ... 87ca49dd1b

während unser sicherheitsverantwortlicher sich diplomatisch und zurückhaltend zeigte (musste er ja auch), gab fehr sich konziliant und sagte, dass nicht alles so düster kommen würde, wie die fans das befürchten. er wolle, dass alle einen schritt aufeinander zumachen. d.h. auch die behörden auf die fans. allerdings sprach er auch immer sehr undifferenziert von gewalt und tat so, als würden in jedem zweiten spiel fackeln auf andere geworfen. trotzdem bin ich persönlich froh, ist in unserem kanton er für die umsetzung verantwortlich und nicht z.b. käser wie in bern.

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King
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Re: Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

Beitragvon King » 11.06.13 @ 10:09

sürmel hat geschrieben:Ja das sehe ich auch so, dass da das Resultat das gleiche ist. Weil es da wieder um Repression und (vorgeschobene) Lösungen geht, welche sie nicht in Ihrer Freiheit treffen oder eben es so aus sieht dass es sie nicht trifft. Ich meine nur, dass man evtl. mehr mit den Argumenten kommen sollte, dass man mit Freiheit nicht leichtfertig umgehen sollte, auch wenn es dieses mal nicht die eigene Betrifft.

Sicherheit auf Kosten der Freiheit ist in meinen Augen oft ein schlechter Tausch. Lieber frei in Gefahr als in Sicherheit im Gefängnis.


Der Freiheitaspekt zieht eben auch nicht. Schwarz-Weiss gesehn - Jemand tut was unrechtes und wird dafür bestraft. Ob die Bestrafung in einem zu hohen Mass ausfällt, steht hier (ungklücklicherweise) nicht zur Debatte da das Volk einfach sieht, der tut was unrechtes und soll deshalb hart dafür bestraft werden, weil ich davon die Schnauze voll habe. So lange ich keine Fackeln werfe, mich vor dem Stadion rumschlage oder Hauswände bemale oder verklebe muss ich mit keiner Strafe rechnen also ich bin dafür.

Der 0815 Fusballspielgänger wird ziemlich sicher kaum mit dem Konkordat in Berührung kommen, weil sonst ja auch das gesamte Stimmvolk der Parteien, welche dies über den ganzen Wahlkampf propagiert haben darunter leiden müssten und die Parteien so ein ziemliches Eigengoal schiessen.

Man kann darüber diskutieren ob Basel ein besseres Augenmass hat, jedoch ist der FCB dort so mächtig und so stark verankert in der Gesellschaft, dass sich kaum ein Politiker die Hände verbrennen möchte. Wenn man zurückdenkt and den Platzsturm bei unserem Meistertitel in Basel, war die Berichterstattung aus Basel um einiges ruhiger als in der Restschweiz. Basel tickt anders und im grossen und ganzen bin ich froh, dass wir hier in Zürich nicht wie Basel ticken auch wenn es zum Teil halt auch Nachteile mit sich bringen kann, bringt es auf der anderen Seite halt auch Vorteile. De 5er und s'Weggli gbt es nirgendwo, deshalb sollte die Konzentration nun auf eine gute Zusammenarbeit mit den Personen, welche für die Umsetzung zuständig sind fokussiert werden.
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Re: Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

Beitragvon headhunters » 11.06.13 @ 10:14

devante hat geschrieben:
Jure Jerkovic hat geschrieben:
devante hat geschrieben:frage mich noch immer, wie das bei uns überhaupt vors volk kommen konnte.

äääh, die fans haben stimmen für ein referendum gesammelt. so musste das vors volk kommen.


ja das ist mir schon klar, ich meinte jedoch, wie das im ZH Parlament durchgekommen ist, wo die Basler Grössräte hier wohl mehr Augenmass haben....



ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Grossräte bei den nächsten Wahlen um ihre Wiederwahl fürchten müssten, wenn sie einem solchen Gesetzt zustimmen würden. Tout Basel ist ja irgendwie mit dem FCB verbandelt.

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sürmel
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Re: Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

Beitragvon sürmel » 11.06.13 @ 10:18

King hat geschrieben:
sürmel hat geschrieben:Ja das sehe ich auch so, dass da das Resultat das gleiche ist. Weil es da wieder um Repression und (vorgeschobene) Lösungen geht, welche sie nicht in Ihrer Freiheit treffen oder eben es so aus sieht dass es sie nicht trifft. Ich meine nur, dass man evtl. mehr mit den Argumenten kommen sollte, dass man mit Freiheit nicht leichtfertig umgehen sollte, auch wenn es dieses mal nicht die eigene Betrifft.

Sicherheit auf Kosten der Freiheit ist in meinen Augen oft ein schlechter Tausch. Lieber frei in Gefahr als in Sicherheit im Gefängnis.


Der Freiheitaspekt zieht eben auch nicht. Schwarz-Weiss gesehn - Jemand tut was unrechtes und wird dafür bestraft. Ob die Bestrafung in einem zu hohen Mass ausfällt, steht hier (ungklücklicherweise) nicht zur Debatte da das Volk einfach sieht, der tut was unrechtes und soll deshalb hart dafür bestraft werden, weil ich davon die Schnauze voll habe. So lange ich keine Fackeln werfe, mich vor dem Stadion rumschlage oder Hauswände bemale oder verklebe muss ich mit keiner Strafe rechnen also ich bin dafür.

Der 0815 Fusballspielgänger wird ziemlich sicher kaum mit dem Konkordat in Berührung kommen, weil sonst ja auch das gesamte Stimmvolk der Parteien, welche dies über den ganzen Wahlkampf propagiert haben darunter leiden müssten und die Parteien so ein ziemliches Eigengoal schiessen.

Man kann darüber diskutieren ob Basel ein besseres Augenmass hat, jedoch ist der FCB dort so mächtig und so stark verankert in der Gesellschaft, dass sich kaum ein Politiker die Hände verbrennen möchte. Wenn man zurückdenkt and den Platzsturm bei unserem Meistertitel in Basel, war die Berichterstattung aus Basel um einiges ruhiger als in der Restschweiz. Basel tickt anders und im grossen und ganzen bin ich froh, dass wir hier in Zürich nicht wie Basel ticken auch wenn es zum Teil halt auch Nachteile mit sich bringen kann, bringt es auf der anderen Seite halt auch Vorteile. De 5er und s'Weggli gbt es nirgendwo, deshalb sollte die Konzentration nun auf eine gute Zusammenarbeit mit den Personen, welche für die Umsetzung zuständig sind fokussiert werden.


Bin mir da nicht so sicher, was den Freiheitsaspekt betrifft, insbesondere dann wenn es darum geht, dass es immer irgendwo eine Minderheit treffen kann, und das man selbst auch Minderheiten angehört.

Mit dem Rest bin ich aber völlig einverstanden, vorallem was die Zusammenarbeit betrifft, für welche auch die Befürworterseite Willen signalisiert.
Was, du bisch de Sürmel? Verdammt, jetz häsch mir grad e Illusion zerstört, bin mir sicher gsi du bisch so 50gi, grauhäärig und häsch e riese Wampe.

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Re: Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

Beitragvon ganzodergarnöd » 11.06.13 @ 12:27

sürmel hat geschrieben:Ich lese hier jetzt des öfteren, dass die uninformierten Bürger, welche halt nur Blick und Co lesen so entschieden haben, weil sie keine Ahnung haben und nicht direkt beteiligt sind. Nun ja, so funktioniert die direkte Demokratie nunmal. Wenn etwas vors Volk kommt, darf jeder der Stimmberechtigt ist darüber abstimmen. Ich nehme z.B. an, dass die wenigsten Leute hier direkt mit Asylanten zu tun haben, trotzdem durften Sie darüber abstimmen.

Weiter erinnere ich an den Spruch von Inishmore (?), dass Repression nur dort stört, wo sie einen Betrifft. Die meisten Leute betrifft nunmal die Repression des Konkordats nicht oder sie haben zumindest das Gefühl, dass es Sie nicht trifft.

Und ich denke genau hier sollte man sich selbstkritisch hinterfragen. Hätte man im Wahlkampf nicht versuchen müssen noch mehr darauf zu spielen, dass es dieses mal zwar "nur" Fussballfans sind, dass es aber im Grunde eine Frage der persönlichen Freiheit ist. Dass Alkoholverbote und Ganzkörperkontrollen das eine sind, aber eine unterschiedliche Bestrafung für die gleiche Tat und somit das Aussetzen von Rechtsgleichheit und in anderen Fällen das Aussetzen von Unschuldsvermutung durch das Konkordat passieren. Das nächste Mal eigenen sind es dann aber vielleicht nicht die Fussballfans sondern die Raucher, diejenigen welche gerne ein Bier im Park trinken oder was weiss ich welche Randgruppe, welche ins Visier der Politik gerät und welchen mit dem Argument der Sicherheit die Freiheit genommen wird. (Und ja, ist mir klar, dass es nicht ganz einfach ist, wenn praktisch die ganze Medienlandschaft geschlossen hinter dem Konkordat steht. Trotzdem denke ich, dass das Abschieben auf nur diese Medienlandschaft und den "dummen Bürger" der falsche Ansatz ist mit dem Resultat umzugehen.)

Das Resultat steht und ist zu akzeptieren. Jetzt muss man schauen, dass man wenigstens bei der Umsetzung (wie von den Befürwortern immer versprochen) Augenmass walten lässt und sich so gut es geht noch einbringt. Die Lehren aus der Niederlage ziehen und schauen was man bei einem allfälligen nächsten Mal besser machen könnte.


Im zweiten Abschnitt lieferst du ja eigentlich die Erklärung, warum der Hansueli aus Pfungen trotzdem ja gestimmt hätte, auch wenn anders argumentiert worden wäre (obwohl das von dir ausgeführte Argument durchaus genutzt wurde). Solange es sie nicht selbst sondern lediglich eine Minderheit (aktuell Fussballfans und Asylanten) betrifft, ist es mit der Toleranz von Herr und Frau Schweizer schon vorbei. Und wer nichts Verbotenes tut, hat ja auch nichts zu befürchten...

Das Resultat ist so deutlich, da hätte man wohl auch mit einem SVP-Wahlkampfbudget höchstens einen Achtungserfolg erzielt. Nicht nur fast die ganze Medienlandschaft stand geschlossen hinter dem Konkordat, sondern ja auch nahezu alle Parteien.
au wennis i mim Dialekt gschrebe han, om was gods do schlossendlech dasesch s GC Forum ond nüd anders. ech ontertötze de Club sit vellne johre i jedem spel im Stadion. send froh om jede treui fan ond schissed of Dialekt.

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sürmel
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Re: Diskussion um die Abstimmung zum Konkordat am 9. Juni

Beitragvon sürmel » 11.06.13 @ 12:53

ganzodergarnöd hat geschrieben: es geht noch einbringt. Die Lehren aus der Niederlage ziehen und schauen was man bei einem allfälligen nächsten Mal besser machen könnte.


Im zweiten Abschnitt lieferst du ja eigentlich die Erklärung, warum der Hansueli aus Pfungen trotzdem ja gestimmt hätte, auch wenn anders argumentiert worden wäre (obwohl das von dir ausgeführte Argument durchaus genutzt wurde). Solange es sie nicht selbst sondern lediglich eine Minderheit (aktuell Fussballfans und Asylanten) betrifft, ist es mit der Toleranz von Herr und Frau Schweizer schon vorbei. Und wer nichts Verbotenes tut, hat ja auch nichts zu befürchten...

Das Resultat ist so deutlich, da hätte man wohl auch mit einem SVP-Wahlkampfbudget höchstens einen Achtungserfolg erzielt. Nicht nur fast die ganze Medienlandschaft stand geschlossen hinter dem Konkordat, sondern ja auch nahezu alle Parteien.[/quote]

Versteh mich nicht falsch, ich glaube auch dass diese Abstimmung nicht zu gewinnen war.

Das es die Minderheit der Hansueli aus Pfungen angehört eben auch mal treffen kann, darauf hätte man meines Erachtens (noch) mehr spielen sollen. Freiheit ist etwas das nicht mir nichts dir nichts aufgegeben werden sollte. Und ob das wer nichts Verbotenes tut-Argument wirklich so zieht, weiss ich nicht, bin kein Soziologe, wage es aber zu bezweifeln.

Normalerweise reagiert die Leute in der Schweiz eher empflindlich, wenn Sie denken, dass ihnen etwas weggenommen werden könnte. Dieses Gefühl hatten sie wahrscheinlich bei dieser Abstimmung gar nicht, was in meinen Augen aber falsch ist.
Was, du bisch de Sürmel? Verdammt, jetz häsch mir grad e Illusion zerstört, bin mir sicher gsi du bisch so 50gi, grauhäärig und häsch e riese Wampe.


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