Die Trainer Frage

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gelbeseite
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon gelbeseite » 25.02.20 @ 8:54

Wir werden auch diese Rückrunde noch unverdiente und glückliche Siege einfahren, wie es sie immer gibt (nicht, dass die sportliche Entwicklung nicht beunruhigend wäre).
Suedkurvler hat geschrieben:Ich habe gehört, dass FCZ-Hooligans morgen Abend an die Hombrechtiker Chilbi gehen, um dort gegen Rechtsradikale zu "schlegle".
Vielleicht ist es ja auch nur ein Gerücht.
Wer weiss mehr?


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Ensis
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon Ensis » 25.02.20 @ 9:47

Bartholomeus hat geschrieben:Vielleicht fühlen sich die Spieler tatsächlich wie in einem Korsett, eingeengt durch ein Spielsystem, dass ihnen nicht entspricht bzw. sie nicht fähig sind, umzusetzen.


Welches Spielsystem meinst Du? Ich erkenne jedenfalls eben gerade kein System oder ein Spielidee - und das scheint mir das Hauptproblem von Trainer Magnin zu sein. Entweder hat er keines oder eines, das die Mannschaft nicht umsetzen kann (und wenn es bis jetzt nicht geklappt hat, wird das auch in Zukunft nichts). Und das fällt einzig und alleine auf Magnin zurück. Aber Hauptsache der Vertrag von ihm wurde bereits (ohne Not) verlängert (*Ironie off*).

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fred
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon fred » 25.02.20 @ 10:21

der zeitpunkt für eine trennung wurde doch schon vor längerer zeit verpasst. jetzt zieht man es halt - den kindern zuliebe - durch. ich hab mich damit abgefunden.

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Bartholomeus
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon Bartholomeus » 25.02.20 @ 10:58

Ensis hat geschrieben:
Bartholomeus hat geschrieben:Vielleicht fühlen sich die Spieler tatsächlich wie in einem Korsett, eingeengt durch ein Spielsystem, dass ihnen nicht entspricht bzw. sie nicht fähig sind, umzusetzen.


Welches Spielsystem meinst Du? Ich erkenne jedenfalls eben gerade kein System oder ein Spielidee - und das scheint mir das Hauptproblem von Trainer Magnin zu sein. Entweder hat er keines oder eines, das die Mannschaft nicht umsetzen kann (und wenn es bis jetzt nicht geklappt hat, wird das auch in Zukunft nichts). Und das fällt einzig und alleine auf Magnin zurück. Aber Hauptsache der Vertrag von ihm wurde bereits (ohne Not) verlängert (*Ironie off*).


Eben. Kein Spielsystem oder das falsche, das nicht umgesetzt werden kann = keine Spielfreude = keine Leidenschaft = keine Siege. Ich war oder bin immer dafür, dass man nicht immer zuerst den Fehler beim Trainer suchen sollte. Aber langsam werde auch ich kritisch.

Klar ist auch das Team nicht optimal zusammengesetzt. Z.B. ist Popovic in Anbetracht der Wichtigkeit seiner Rolle und Position der grösste Transferflop seit Cabral in der Abstiegssaison. Dass Popovic kein Leader ist, hätte man vor dem Transfer erkennen sollen bzw. müssen.

Manchmal erinnert mich die Situation halt schon ein wenig an 2016: schlecht zusammengesetztes Team und ein überforderter Trainer. Zum Glück ist der Abstand zum Tabellenende (noch) genügend gross.

Zhyrus
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon Zhyrus » 25.02.20 @ 11:54

Ensis hat geschrieben:
Bartholomeus hat geschrieben:Vielleicht fühlen sich die Spieler tatsächlich wie in einem Korsett, eingeengt durch ein Spielsystem, dass ihnen nicht entspricht bzw. sie nicht fähig sind, umzusetzen.


Welches Spielsystem meinst Du? Ich erkenne jedenfalls eben gerade kein System oder ein Spielidee - und das scheint mir das Hauptproblem von Trainer Magnin zu sein. Entweder hat er keines oder eines, das die Mannschaft nicht umsetzen kann (und wenn es bis jetzt nicht geklappt hat, wird das auch in Zukunft nichts). Und das fällt einzig und alleine auf Magnin zurück. Aber Hauptsache der Vertrag von ihm wurde bereits (ohne Not) verlängert (*Ironie off*).

So wie ich Magnin nach den Spielen gegen Xamax und Servette verstehe - und gewisse Ansätze sind durchaus erkennbar - beruht sein Spielsystem auf (ultra-)aggressivem "Forechecking". Ihm war scheinbar die Aggressivität nicht hoch genug. Das hat er auf jeden Fall nach beiden Spielen bemängelt. Für meinen Teil weiss ich nicht, ob ich mit ihm einig gehe. Für mich stellen sich drei Schlüsselfragen:

(a) Weshalb schafft es sein Team nicht seine Ideen über längere Phasen umzusetzen? Teilweise funktioniert sein System recht ordentlich, bspw. als Basel in der zweiten Halbzeit lange Mühe bekundete einen ordentlichen Angriff zu starten, vielfach verpuffen die Bemühungen vollends, was beispielsweise gegen Servette über ganz lange Strecken des Spiels der Fall war. Das ist sehr heikel, denn wir entblössen unsere Defensive, wenn nur Teile der Offensiven gegenpressen oder sich der Gegner relativ problemlos dem Druck entziehen kann. Elementar scheint mir, dass der FCZ intern klärt, in welchen Situationen wir gegenpressen und ab wann wir den Gegner unter Druck setzen! Laufen wir schon den Torhüter an? Lassen wir uns bis zur Mittellinie zurückfallen? Letzteres kann ein probates Mittel sein die Schnelligkeit eines Tosins (!) und auch Kramers besser zu nutzen, weil die gegnerischen (Innen-)Verteidiger eher aufrücken, als wenn Kramer und Marchesano/Schönbi/Tosin halbpatzig Druck aufsetzen und in ihrem Rücken Anspielstationen gewähren. Greifen wir tatsächlich bereits die Verteidigung tief in deren Hälfte an, muss das gesamte Mittelfeld und die Verteidigung entsprechend aufrücken, sonst kann kein Druck entstehen. Das fordert v.a. Sohm und Domgjoni. Das hat eben gegen Basel funktioniert, bis diese gemerkt haben, dass wir ihnen hinten entsprechend Räume zugestehen müssen. Ich glaube, es gibt kaum eine Mannschaft die ein solches Tempo 90 min gehen kann. Das ist für mich eher etwas für die letzte halbe Stunde, wenn wir im Rückstand sind.

(b) Ist das "System Magnin" überhaupt erfolgreich umzusetzen? Hyperaggressives Gegenpressing kann nur funktionieren, wenn man zuverlässig sicherstellen kann, dass man das Spiel des Gegners derart abwürgt, dass der kaum zu aussichtsreichen Chancen kommt (siehe auch oben). Grundsätzlich ist es schon ein Problem, wenn die gegenpressende Kohorte überspielt werden kann oder einen Zweikampf verliert. Es vergeht zu viel Zeit, in der unser System nicht greift und wir dem Gegner (Gross-)Chancen eingestehen (müssen). Das ist schlicht inakzeptabel momentan, v.a., wenn man bedenkt, dass man selbst zu einem Tor pro Spiel kommt. Auch gegen Xamax hatten wir unseren (obligaten) Blackout als Einer in der Zweiten alleine auf Brecher losziehen hätte können. Zum Glück war der deutlich langsamer als Rüegg. Wenn alle 10 Feldspieler regelmässig an ihre absolute Leistungsgrenze gehen müssen, diese gar überschreiten müssen, dass es einigermassen erfolgreich ist, dann ist es meines Erachtens das falsche System. Die Spieler sind Menschen mit Präferenzen (nicht alle sind mit einer Pferdelunge gesegnet) und mit (tagesbedingten) Formschwankungen. Das muss man bei der Systemwahl berücksichtigen. Beim FCZ schlagen sich reihenweise Spieler deutlich unter Wert. Die Frage muss also lauten, wählen wir das ideale Spielsystem für den bestehenden, sowieso schon unausgewogenen Kader?

(c) Wie versuchen wir eigentlich bei eigenem Ballbesitz Gefahr zu schaffen? Beim Gegenpressing bietet sich ein schnelles Konterspiel an. Das gelingt eigentlich gar nicht einmal schlecht. Was machen wir aber gegen tiefstehende Gegner wie Xamax? Es fehlt mir hier ein erkennbares Konzept, wie wir Druck auf die gegnerische Verteidigung machen, wenn die Räume eng sind. Hoffen auf einen Sahnetag von Marchesano?

likavi
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon likavi » 25.02.20 @ 12:43

Pyle hat geschrieben:Was heisst hier, jetzt gibt es keinen Bonus mehr und es zählt nur noch das Leistungsprinzip? Hat er zuvor er etwa die Mannschaft nicht so aufgestellt? Entweder ist ein rhetorisch-kommunikatives Walross oder er ist wirklich auch nach zwei Jahren noch ein Trainerstift, der die Lehre offenbar zum x-ten mal wiederholen muss.


Es kommt doch aus dem Artikel klar raus, was gemeint ist. Der "Bonus" bezieht sich darauf, dass man einen Spieler, der mal einen schlechten Match hat, nicht gleich rausnimmt, sondern drinlässt aufgrund seiner Leistungen der letzten Wochen und Monate. Mit dem "Leistungsprinzip" ist gemeint, dass für die Aufstellung im wesentlichen nur noch das letzte Spiel und die letzte Trainingswoche zählen. Wohl die Mehrheit der erfolgreichen Trainer arbeitet eher nach dem "Bonus"-Prinzip. Weil so eine Mannschaft zusammenwachsen und das Selbstvertrauen der Stammelf gestärkt werden kann. Das hat Magnin ja in der zweiten Hälfte der Vorrunde ebenfalls gemacht und es hat zum Erfolg beigetragen. Nun will er aber nach dem Fehlstart in die Rückrunde von diesem Prinzip wieder abweichen, weil es offenbar nicht mehr die Wirkung zeigt, wie noch Ende letztes Jahr.

Dass Magnin sich selbst mal als "Lehrling" bezeichnet hat, ist entweder eine Form von Bescheidenheit oder vielleicht auch von grossem Selbstvertrauen. Jeder Trainer hat irgendwann mal seine erste Trainerstation im Profibereich, aber die meisten versuchen sich selbst dann eher grösser zu machen, als sie sind, weil sie Angst haben. Magnin macht sich mit dem "Lehrling" hingegen kleiner, als er ist. Das muss man einzuordnen wissen.

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neinei
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon neinei » 25.02.20 @ 13:23

likavi hat geschrieben:
Pyle hat geschrieben:Was heisst hier, jetzt gibt es keinen Bonus mehr und es zählt nur noch das Leistungsprinzip? Hat er zuvor er etwa die Mannschaft nicht so aufgestellt? Entweder ist ein rhetorisch-kommunikatives Walross oder er ist wirklich auch nach zwei Jahren noch ein Trainerstift, der die Lehre offenbar zum x-ten mal wiederholen muss.


Es kommt doch aus dem Artikel klar raus, was gemeint ist. Der "Bonus" bezieht sich darauf, dass man einen Spieler, der mal einen schlechten Match hat, nicht gleich rausnimmt, sondern drinlässt aufgrund seiner Leistungen der letzten Wochen und Monate. Mit dem "Leistungsprinzip" ist gemeint, dass für die Aufstellung im wesentlichen nur noch das letzte Spiel und die letzte Trainingswoche zählen. Wohl die Mehrheit der erfolgreichen Trainer arbeitet eher nach dem "Bonus"-Prinzip. Weil so eine Mannschaft zusammenwachsen und das Selbstvertrauen der Stammelf gestärkt werden kann. Das hat Magnin ja in der zweiten Hälfte der Vorrunde ebenfalls gemacht und es hat zum Erfolg beigetragen. Nun will er aber nach dem Fehlstart in die Rückrunde von diesem Prinzip wieder abweichen, weil es offenbar nicht mehr die Wirkung zeigt, wie noch Ende letztes Jahr.

Dass Magnin sich selbst mal als "Lehrling" bezeichnet hat, ist entweder eine Form von Bescheidenheit oder vielleicht auch von grossem Selbstvertrauen. Jeder Trainer hat irgendwann mal seine erste Trainerstation im Profibereich, aber die meisten versuchen sich selbst dann eher grösser zu machen, als sie sind, weil sie Angst haben. Magnin macht sich mit dem "Lehrling" hingegen kleiner, als er ist. Das muss man einzuordnen wissen.


Völlig einig. Was ich von Magnin sehr bemerkenswert (dumm) finde, ist, vor dem ersten Spiel der Rückrunde, wo die „Siegermannschaft“ der Hinrunde überhaupt einmal zusammen spielen könnte, eine solche Ansage gemacht wird.
Officer Jon Baker: I'd like to nominate my partner, Frank Poncherello.


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