Die Trainer Frage

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pepino_
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon pepino_ » 05.04.19 @ 9:20

MetalZH hat geschrieben:
Romi hat geschrieben:welcher unaufgeregter ehem. FCZ Spieler (zeitweise Captain) und aktueller SL Trainer holt aus seinem low-budget Team am meisten raus?


Meinst du den, der diese Saison von allen Trainern am wenigsten Spieler eingesetzt hat, die jünger als 21 waren?

Nämlich keinen einzigen.


Gut, Thun hat ein ganz anderes Konzept als der FCZ (s. dazu auch Bericht im Blick: https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 49892.html).

Die haben selten gute eigene Junioren, weil das Einzugsgebiet klein ist und die Toptalente früh zu YB gehen. So stellen sie zur Zeit z.B. auch auf Stufe U19 bis U21 nur einen Nationalspieler (Position: Torwart). Beim FCZ ist das Potenzial mind. 10x grösser und bei Spielern wie Rüegg und Domgjoni ist es dann ziemlich leicht auf die Jungen zu setzen. Schaut man sich die Kader der Thuner genauer an (U21 und 1. Mannschaft), sieht man: Schneider verfügt gar nicht über solche Spieler. Die letzten guten "U21" Spieler die sie hatten (Lauper, Spielmann, Hunziker, Milosavljevic, Fatkic) kamen bzw. kommen unter ihm zu sehr vielen Einsätzen. Ich finde die Kritik deshalb unberechtigt.
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Victor Jara
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon Victor Jara » 05.04.19 @ 9:36

Bartholomeus hat geschrieben:In Thun ist diese nun seit Jahren vorhandene Effizienz und Konstanz vor allem auf Sportchef Andres Gerber zurückzuführen. Solche Fehlplanungen, wie wir sie immer wieder mal haben, würden einem Gerber niemals passieren.

Trotzdem heisst es wohl für Magnin gegen GC: siegen oder fliegen (sorry fürs phrasenschwein).


Was ich sehr schade finden würde...mir sind die Hoppers im Moment so etwas von wurscht, dass mich eine Derbyniederlage nicht deswegen stören würde, weil sich Niederhasli damit retten könnte, sondern weil uns es tiefer runterziehen würde...

....und dabei bin ich nach wie vor der Meinung, dass Magnin der richtige Trainer für den FCZ ist, trotz seiner Aussetzer. Sein Meisterstück hat er mit den ersten drei EL-Spielen abgeliefert und dies trotz der schon da bestehenden Misere im Sturm. Erster Sieg gegen eine Buli-Mannschat in einem "ganz offiziellem" europäischen Wettbewerb, das ist ein Meisterstück. Ich kann mich da an unheimlich peinliche Niederlagen von früher erinnern, nicht nur gegen LEV im 2007...

...ich glaube, dass Ludo grösster Fehler darin besteht, die Reife und Entwicklung der Jungen zu überschätzen, denen er eine Einsatzchance gibt. In diesem Sinn war die unnötige Niederlage Lanarca der Wendepunkt zum negativen. Für das Selbstvertrauen wäre ein weiterer Sieg gegen Lanarca ungeheuer wichtig gewesen. Und auf europäischer Ebene machst Du einfach nicht mehrere Experimente auf's Mal.

Ich glaube, dass Ludo von sich ausgeht und glaubt, die Jungen würden sich zerreissen, wenn sie - wie er - mit 17 die Chance bekommen. Aber unsere Jungendabteilung ist anders. Sie sind körperlich einfach nicht fit, physisch immer unterlegen und psychisch nicht gefestigt. Ich glaube, dass die Balance zwischen Technik und Physis in unserer Academy nicht stimmt. Ein Problem, dass schon Sämi beheben wollte. Aber wenn Du keine Grundkondition hast, bringen auch Waldläufe nicht mehr viel.

Fehlende Kondition und die fehlende Einstellung bewirken

- Konzentrationsmängel
- fehlende Spielübersicht
- fehlende geistige Flexibilität (Entscheidungsschwäche)
- Mängel in der Antizipation und
- Mängel in der Dynamik.

Kurz und gut, die Spieler wirken nicht nur apathisch, wie gegen Basel, sie sind es dann auch (und in der Folge auch wir Fans - auch ich habe ab dem Gegentor aufgehört, die Mannschaft anzufeuern...).

Für die magelnde Physis kann Ludo nur bedingt etwas wie auch Sämi nicht dafür verantwortlich gemacht werden kann. Da muss sich etwas Grundsätzliches in der Academy ändern sowie im Anforderungsprofil an Spieler für die 1. Mannschaft.

Wo Ludo hingegen dringend seine Meinung ändern sollte, ist bei der Selbstverantwortung. Er konnte die Selbstverwantwortung wahrnehmen, darum ist er trotz eher bescheidener technischer Fähigkeiten zweifacher deutscher Meister geworden und vielfacher Natispieler.

Bei den eigenen Spielern sollte Ludo soviel Eigenverantwortung nicht voraussetzen. Die bewegen sich nämlich nicht nur so, als ob sie keine Grundkondition hätten, sie agieren auch so, als ob sie bis 3:00 morgens mit einem Joint in der Hand an irgendeiner Spielkonsole hängen würden. An Ludos Stelle würde ich eher Hausbesuche bei den Spielern machen und alles was nach Spielkonsole aussieht, konfiszieren.... und sie ausserdem um 23:00 ins Bett jagen :-)

EInmal geändert: 9:39
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MetalZH
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon MetalZH » 05.04.19 @ 11:15

pepino_ hat geschrieben:
MetalZH hat geschrieben:
Romi hat geschrieben:welcher unaufgeregter ehem. FCZ Spieler (zeitweise Captain) und aktueller SL Trainer holt aus seinem low-budget Team am meisten raus?


Meinst du den, der diese Saison von allen Trainern am wenigsten Spieler eingesetzt hat, die jünger als 21 waren?

Nämlich keinen einzigen.


Gut, Thun hat ein ganz anderes Konzept als der FCZ (s. dazu auch Bericht im Blick: https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 49892.html).

Die haben selten gute eigene Junioren, weil das Einzugsgebiet klein ist und die Toptalente früh zu YB gehen. So stellen sie zur Zeit z.B. auch auf Stufe U19 bis U21 nur einen Nationalspieler (Position: Torwart). Beim FCZ ist das Potenzial mind. 10x grösser und bei Spielern wie Rüegg und Domgjoni ist es dann ziemlich leicht auf die Jungen zu setzen. Schaut man sich die Kader der Thuner genauer an (U21 und 1. Mannschaft), sieht man: Schneider verfügt gar nicht über solche Spieler. Die letzten guten "U21" Spieler die sie hatten (Lauper, Spielmann, Hunziker, Milosavljevic, Fatkic) kamen bzw. kommen unter ihm zu sehr vielen Einsätzen. Ich finde die Kritik deshalb unberechtigt.


Du hast völlig recht. Danke für die guten Argumente und interessanten Infos. Das war mir nicht bewusst gewesen.

@Romi: Sorry für den zynischen Kommentar!
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Ostler
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon Ostler » 05.04.19 @ 11:22

Mich regt das Thema "Schicksalsspiel" immer brutal auf. Dass der Totomat (in Zusammenarbeit mit der Boulevardpresse) Personalentscheide fällt mag Tatsache sein. Aber schlau ist es deswegen trotzdem nicht. Come on.. Jeder der Führungstechnisch im aktuellen Jahrtausend lebt, würde solch ein Vorgehen in der Arbeitswelt keinesfalls tolerieren.

ENTWEDER ist man von Magnin aktuell überzeugt und/oder geht davon aus, dass innert einer akzeptablen Zeit notwendige Fortschritte gemacht werden können. Dies auf Grund einer Beurteilung von Trainingsleistung, Verhalten, Potential, Einsatz, Kritikfähigkeit etc. etc. -> Dann muss man an ihm festhalten und zwar scheissegal ob GC morgen gewinnt oder ob wir die Hoppers aus dem Stadion ballern.

ODER man geht davon aus, dass Magnin eine Fehlbesetzung war und/oder sich die Umstände dahingehend verändert haben, dass ein anderer Trainer besser wäre für uns. Dann muss man auf die Suche nach Alternativen gehen und die Zusammenarbeit dann beenden, wenn diese gefunden ist und ein Übergang geordnet stattfinden kann. Das Derbyresultat oder das aus dem Cup darf dann höchstens eine minime Rolle spielen.

Alles andere ist meiner Meinung nach Kindergarten. Ich bin massiv gegen überstürzte Trainerwechsel und würde lieber klare Zeichen an das Team sehen, dass trötzele einzelner Spieler keinen neuen Coach mit potentiell mehr Einsatzzeit bringt, sondern einzig und allein der eigenen Karriere schadet.

Im konkreten Fall Magnin bin ich höchst skeptisch was die Faktoren Kritikfähigkeit und Entwicklungspotential angeht. Als Aussenstehender scheint es für mich so, dass er verbissen an der Idee des kreativen Genies festhält und die Mannschaft trotz allem was offensichtlich dagegen spricht kaputt rotiert und verunsichert. Hier ist es für mich klar Auftrag der sportlichen Leitung, dies intern anzusprechen und auch die Faktoren die wir von aussen nicht sehen können, mit einzubeziehen.

Wenn TB dann im Resultat zum Schluss kommt, dass Magnin nicht bereit ist, sich zu hinterfragen -> Gravierender Mangel in der fachlichen Qualifikation -> Zusammenarbeit beenden und zwar bald. Andernfalls festhalten und zusammen durch dick und dünn.

So würde ich mir das wünschen..
Krönu hat geschrieben:Bei uns ist das Niveau im Forum deshalb so hoch, weil sich die FCZ-Fans, grob gesagt, in 2 Gruppen aufteilen:
- Akademiker/Studenten
- Solche, die eh kein Compi bedienen können

Mahatma
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon Mahatma » 05.04.19 @ 11:33

Victor Jara hat geschrieben: (..) Erster Sieg gegen eine Buli-Mannschat in einem "ganz offiziellem" europäischen Wettbewerb, das ist ein Meisterstück. (..)

Also, ich kenne da einen Sieg, der war ein paar Jahre vorher.. ;)

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din Vater
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon din Vater » 05.04.19 @ 13:30

Mahatma hat geschrieben:
Victor Jara hat geschrieben: (..) Erster Sieg gegen eine Buli-Mannschat in einem "ganz offiziellem" europäischen Wettbewerb, das ist ein Meisterstück. (..)

Also, ich kenne da einen Sieg, der war ein paar Jahre vorher.. ;)


Victor Jara meint erster Sieg des FCZ gegen eine Buli-Mannschaft und das ist korrekt.
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yellow
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon yellow » 05.04.19 @ 15:45

Victor Jara hat geschrieben:
Bartholomeus hat geschrieben:In Thun ist diese nun seit Jahren vorhandene Effizienz und Konstanz vor allem auf Sportchef Andres Gerber zurückzuführen. Solche Fehlplanungen, wie wir sie immer wieder mal haben, würden einem Gerber niemals passieren.

Trotzdem heisst es wohl für Magnin gegen GC: siegen oder fliegen (sorry fürs phrasenschwein).


Was ich sehr schade finden würde...mir sind die Hoppers im Moment so etwas von wurscht, dass mich eine Derbyniederlage nicht deswegen stören würde, weil sich Niederhasli damit retten könnte, sondern weil uns es tiefer runterziehen würde...

....und dabei bin ich nach wie vor der Meinung, dass Magnin der richtige Trainer für den FCZ ist, trotz seiner Aussetzer. Sein Meisterstück hat er mit den ersten drei EL-Spielen abgeliefert und dies trotz der schon da bestehenden Misere im Sturm. Erster Sieg gegen eine Buli-Mannschat in einem "ganz offiziellem" europäischen Wettbewerb, das ist ein Meisterstück. Ich kann mich da an unheimlich peinliche Niederlagen von früher erinnern, nicht nur gegen LEV im 2007...

...ich glaube, dass Ludo grösster Fehler darin besteht, die Reife und Entwicklung der Jungen zu überschätzen, denen er eine Einsatzchance gibt. In diesem Sinn war die unnötige Niederlage Lanarca der Wendepunkt zum negativen. Für das Selbstvertrauen wäre ein weiterer Sieg gegen Lanarca ungeheuer wichtig gewesen. Und auf europäischer Ebene machst Du einfach nicht mehrere Experimente auf's Mal.

Ich glaube, dass Ludo von sich ausgeht und glaubt, die Jungen würden sich zerreissen, wenn sie - wie er - mit 17 die Chance bekommen. Aber unsere Jungendabteilung ist anders. Sie sind körperlich einfach nicht fit, physisch immer unterlegen und psychisch nicht gefestigt. Ich glaube, dass die Balance zwischen Technik und Physis in unserer Academy nicht stimmt. Ein Problem, dass schon Sämi beheben wollte. Aber wenn Du keine Grundkondition hast, bringen auch Waldläufe nicht mehr viel.

Fehlende Kondition und die fehlende Einstellung bewirken

- Konzentrationsmängel
- fehlende Spielübersicht
- fehlende geistige Flexibilität (Entscheidungsschwäche)
- Mängel in der Antizipation und
- Mängel in der Dynamik.

Kurz und gut, die Spieler wirken nicht nur apathisch, wie gegen Basel, sie sind es dann auch (und in der Folge auch wir Fans - auch ich habe ab dem Gegentor aufgehört, die Mannschaft anzufeuern...).

Für die magelnde Physis kann Ludo nur bedingt etwas wie auch Sämi nicht dafür verantwortlich gemacht werden kann. Da muss sich etwas Grundsätzliches in der Academy ändern sowie im Anforderungsprofil an Spieler für die 1. Mannschaft.

Wo Ludo hingegen dringend seine Meinung ändern sollte, ist bei der Selbstverantwortung. Er konnte die Selbstverwantwortung wahrnehmen, darum ist er trotz eher bescheidener technischer Fähigkeiten zweifacher deutscher Meister geworden und vielfacher Natispieler.

Bei den eigenen Spielern sollte Ludo soviel Eigenverantwortung nicht voraussetzen. Die bewegen sich nämlich nicht nur so, als ob sie keine Grundkondition hätten, sie agieren auch so, als ob sie bis 3:00 morgens mit einem Joint in der Hand an irgendeiner Spielkonsole hängen würden. An Ludos Stelle würde ich eher Hausbesuche bei den Spielern machen und alles was nach Spielkonsole aussieht, konfiszieren.... und sie ausserdem um 23:00 ins Bett jagen :-)

EInmal geändert: 9:39


Danke für deinen etwas längeren Post. Hat sich gelohnt, ihn zu lesen. Hat ein paar interessante Ansätze darin, die bisher nur wenig berücksichtigt wurden.
Um nur einige Beispiel zu nennen, wundere auch ich mich immer wieder, wie wenig unsere Spieler Spielsituationen antizipieren. Auch wird viel zu oft auf den Ball gewartet, statt ihm entgegenzulaufen. Zudem sollte man, wenn man schon auf junge Spieler setzen will, über eine total stabile Achse verfügen.
Urs Fischer«Ich staune immer wieder, wie viele Leute sich äussern und das Gefühl haben, dass sie Bescheid wissen»


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