gelbeseite hat geschrieben:Für mich ist die Trainer-Frage aktuell, nicht nur weil ich Forte mit seiner Vergangenheit nicht mag- dies hilft mir ihn sicher kritisch gegenüber zu stehen- sondern, weil schon in der Rückrunde in der Challenge League der Lack ab war und der Hype vorbei. Vorübergehend liess auch ich mich davon blenden, dass man ordentlich den Geldbeutel geöffnet hat und auch mit einer Portion Glück (Koné, Dwamena) Talente und Ergänzungsspieler an sich binden konnte. Aber dann kamen Spiele wie das Wiederholungsspiel in Aarau, wo man kämpferisch, aber auch sportlich seine Limiten aufgezeigt bekam. Schöne Niederlagen wie unter Favre, wo man zwar dominant auf dem Platz war aber vielleicht zu verspielt und zu wenig effizient war, gibt es schon lange nicht mehr. Sich aber ideenlos den Ball hin und her zu schieben ist schon eine ganz andere Nummer, sofern man davor über Jahrzehnte eine Liga höher gespielt hat.
Es ist deshalb wichtig, Forte und Bickel genau auf die Finger zu schauen, weil man es nach den fetten Jahren versäumt hat, eine Kontinuität aufzubauen. Es wurden viel zu viele Transfers durchgewinkt und akzeptiert, die im besten Falle Mittelmass waren. Auch Trainer die wir mochten und menschlich Top waren, liessen derweil berechenbaren, langweiligen Fussball spielen. Zu viele Namen kommen wir in den Sinn, die beim FCZ die letzten Jahre Schlüsselrollen inne hatten und gesetzt waren, die nach ihrem Abgang für immer in der Versenkung verschwunden sind.
Nach dem turnaround braucht es einen Aufbau. Etwas zählbares, eine Struktur, auf der man als Fundament wieder mehrere Jahre aufbauen kann. Und genau das erkenne ich nicht unter Forte.
Die Verstärkungen für die Flügel mit Winter und Rodriguez sind leider weit von ihrer dominanten Form bzw. Leistung entfernt. Jedoch müssten diese und Schönbächler im System Forte eigentlich das Spiel breit machen und mit Rushes/ Ballstafetten öffnen. Momentan geschieht das kaum, und über die Zentrale kommt zu wenig. Wir sind schon in der eigenen Platzhälfte darauf angewiesen, dass sich Pa Modou über den Flügel durchtankt oder der junge Rüegg versucht tiefe Pässe zu schlagen. Mit Palsson als Verstärkung im DMF kann sich dies vielleicht noch ändern. Sarr ist bis jetzt in meinen Augen nur ein Abräumer, auch wenn er zuletzt einen Aufwärtstrend bei offensiven Aktionen erkennen liess. Die dritte Möglichkeit, mit der wir in die gegenerische Platzhälfte gelangen, ist wenn sich einer der 3 Stürmer an der Mittellinie anbietet oder sich die Bäll direkt holt. Auch das führt dazu, dass im Abschluss in letzter Zeit die nötige Präzision fehlt. Weil der Gegner besser mitspielt als letzte Saison, und weil die Stürmer schon 30-40 Meter Laufwege in den Beinen haben, wenn sie zum Abschluss kommen. Steht der Gegner Tief, überwindet man zwar die Mittellinie, aber dasselbe Spiel findet 20 Meter versetzt statt.
Ich kann mich CT nur anschliessen, unser Problem ist die Offensive. Gegen Basel war man defensiv solide, aber nach vorne mehr als handzahm. Den 3 jungen Stürmern ist derweil auch keinen Vorwurf zu machen. So waren mit Vanins, Nef, Thelander, Bangura, Brunner, Sarr und Palsson 7 defensive Spieler im Einsatz, die offensiv keine berauschenden Qualitäten besitzen (auch wenn sich Brunner über die Seite einschalten kann). Auch Winter hatte keine grossen Freiheiten und musste nach hinten arbeiten. Mit diesem System sehe ich in nährere Zukunft keine Möglichkeit, gegen die Top3 der Liga mehr als ein Unentschieden rauszuholen. Ein Konzept oder einen Weg dahin genau so wenig.
Deshalb ist die Perspektive für mich 1) ein neuer Trainer muss her oder 2) wir öffnen unsere Herzen und begnügen uns längerfristig mit den Plätzen 4-10.
Genau so siehts aus!! Deshalb fordere ich Weiler oder sonst ein Trainer, welcher uns entscheidend weiterbringen kann!