hm³ hat geschrieben:nur halt dass die portugiesische liga sicher ein anderes kaliber darstellt, das sind dann doch welten, als spieler will man sich ja auch weiterentwickeln spielerisch, das geht halt besser wenn man gegen gegner wie benfica, porto, guimaraes usw. spielt.
genau das hat gestern das spiel gegen unseren momentären "krösus" yb aufgezeigt. sprich es ist einfach nach eine entwicklung aus der portugiesischen liga dann in eine stärkere liga zu wechseln, als das es aus unserer super league dann möglich wäre.
ich bleibe dabei ein junger spieler mit viel potenzial wie gyökeres würde NIE in diese superleage wechseln, ausser er will sich selbst einen stein ins brett legen...
Man kann aus der Schweiz genauso den Sprung in eine Top-Liga schaffen wie aus Portugal. Die Liga Portugal ist im Durchschnitt nicht besser als die Super League. Aber sie haben drei Klubs, die "in einer anderen Liga" spielen, sowohl in Bezug auf die Super League als auch in Bezug auf den Rest der Liga Portugal. Ein ähnliches Phänomen gibt es in der Türkei oder den Niederlanden. Das sind fussballverrückte Länder, in denen sich gefühlt 80-90% der Fussballfans auf drei Klubs verteilen. Die haben Millionen von Fans, hunderttausende an Mitgliedern, verkaufen Merchandising und Klub-TV Abos wie blöd an die grossen Diasporas in aller Welt. Und können speziell wenn sie auch noch gute Transfers tätigen, mit Klubs mithalten, die in den Top-Ligen um die Ränge 4-6 liegen.
Schauen wir beispielsweise die aktuell in der Liga Portugal engagierten Schweizer an.
- Maxime Dominguez: konnte sich sowohl beim FCZ wie auch bei Lausanne-Sport in der Super League nicht durchsetzen, war nur Stammspieler in der Challenge League (Lausanne-Sport, Xamax). Im Alter von 25 Jahren verliess er die Schweiz und wechselte in die Zweite Polnische Liga, stieg auf und blieb Stammspieler im Polnischen Oberhaus. Von da wechselte er dann zu einem Mittelfeldklub der Liga Portugal, wo er ebenfalls Stammspieler ist.
- Francesco Ruberto: war die jahrelange Nummer 2 bei Thun, wurde gefördert, konnte seine wenigen Einsatzchancen in der Super League aber nicht nutzen - wechselte dann nach Bulgarien und spielte in der dortigen 2. Liga ebenfalls nicht. Beim FC Schaffhausen in der Challenge League konnte er sich dann im Alter von 29 Jahren erstmals als Stammtorhüter etablieren und wechselte dann von dort zu einem kleinen Klub in der obersten Liga Portugals, wo er der Cup-Torhüter geworden ist und vor wenigen Tagen gegen Benfica spielte (1:2-Niederlage im Viertelfinal).
Wenn Dominguez' Gil Vicente gegen Rubertos Vizela spielt, ist das ganz bestimmt nicht höher als Super League-Niveau. Das ist eher vergleichbar mit GC gegen Stade Lausanne-Ouchy. In den wenigen Partien gegen Benfica, Sporting oder Porto (im Normalfall total sechs pro Saison), sind sie so extrem unterlegen, dass sie sich wirklich 90 Minuten am eigenen Strafraum verbarrikadieren müssen, um nicht hoch zu verlieren. Ob das für die fussballerische Entwicklung wirklich so wahnsinnig viel bringt, wage ich zu bezweifeln. Auf jeden Fall spielt in der Schweiz niemand so destruktiv gegen YB. Einen Top-Stürmer aus der Championship zu holen, war auch für den Grossklub Sporting speziell, da dies sehr teuer ist. Was man sicherlich positiv über Portugal sagen kann, ist das Niveau der Trainer. Dieses Land exportiert so viele Trainer in die ganze Welt, dass deren Niveau wohl auch bei Klubs wie Gil Vicente oder Vizela vermutlich ziemlich gut ist. Allerdings haben die Schweizer Trainer ebenfalls ein gutes Niveau.