Beitragvon din Vater » 23.07.10 @ 0:11
20.07.2010
Teixeira: ''Ich wurde immer gehänselt''
Nach dem Rücktritt von Hannu Tihinen hofft man beim FCZ, mit Jorge Teixeira einen würdigen Nachfolger
gefunden zu haben. Im Interview mit sportal.ch spricht der 23-Jährige über den Knüller gegen Basel, seine
Ziele und die Vergleiche mit Cristiano Ronaldo...
sportal.ch: Jorge Teixeira, in Ihrem ersten Ernstkampf mit dem FCZ kommt es gleich zum Härtetest gegen
Basel. Was wissen Sie über den Gegner?
Jorge Teixeira: Sie haben in der letzten Saison alles gewonnen, was es in der Schweiz zu gewinnen gibt. Das
Team ist sehr eingespielt, hat viele erfahrene Spieler. Trotzdem haben wir keine Angst, ich denke es wird eine
ausgeglichene Sache werden. Wir werden ihnen von Angesicht zu Angesicht begegnen und wollen das Spiel
gewinnen.
Seit November 2006 hat der FCZ kein Spiel mehr gegen Basel gewonnen...
Ich habe davon gehört. Doch jede Serie hat mal ein Ende. Warum nicht jetzt?
Sie werden es mit Alex Frei, dem erfolgreichsten Schweizer Stürmer der letzten Jahre, zu tun bekommen. Was
denken Sie über ihn?
Er ist ein hervorragender Spieler. Ich habe aber auch schon gegen andere Weltklasse-Stürmer gespielt. Mit
Maccabi durfte ich gegen Arjen Robben, David Trézeguet und Amauri spielen - ich weiss also in etwa, was auf
mich zukommt.
Wie haben Sie sich eigentlich in Zürich eingelebt?
Am Anfang ist alles etwas kompliziert, man hat sehr viel zu erledigen. Der Klub hat mich allerdings sehr gut
unterstützt, der FCZ ist wie eine grosse Familie - man hilft sich einfach.
Was ist beim FCZ anders als noch bei Maccabi Haifa?
Hier spielen wir einen gepflegteren Fussball, die Technik steht im Vordergrund. In Israel ist das Spiel umkämpfter,
aggressiver.
Sportchef Fredy Bickel sieht in Ihnen genau einen solchen aggressiven Spieler. Täuscht er sich?
Ich würde meinen Spielstil nicht als aggressiv bezeichnen. Ich bin einfach ein Wettkampftyp, das sieht man dann
auf dem Spielfeld. Ich übernehme gerne Verantwortung und versuche immer, mit meinen Teamkollegen während
dem Spiel zu kommunizieren.
Sind Sie ein Leader?
Das wird sich zeigen, auch aufgrund meiner Leistungen. Aber ja, ich habe den Anspruch, ein Führungsspieler
zu sein.
Ihr Vorgänger Hannu Tihinen war ein Leader und zudem sehr beliebt bei den Fans. Können Sie seine Rolle
ausfüllen?
Ich habe sehr viel mit Hannu gesprochen, als ich hier angekommen bin. Klar, er hat mir viel erzählt über das Team,
das Umfeld, die Fans, aber auch über die Stadt Zürich. Ich werde mein Maximum geben, um in eine ähnlich wichtige
Rolle schlüpfen zu können.
Tihinen war abseits des Platzes ein Spassvogel. Wie sieht es bei Ihnen aus?
Oh ja, ich mache auch ziemlich viel Blödsinn (lacht). Ich denke es ist wichtig für das Team, dass man lachen kann -
dies bringt die Spieler näher zusammen. Ansonsten bin ich im Privatleben eher ein ruhiger Typ, also ganz anders
als auf dem Spielfeld.
Im Trainingslager beklagte sich Fredy Bickel, Sie würden zu viel essen...
Das stimmt, aber ich habe einfach meistens grossen Hunger (lacht). Auch schon in Portugal und später im Ausland
wurde ich immer gehänselt, weil ich so viel esse. Aber wenn man viel arbeitet, ist man rasch hungrig - zunehmen
werde ich ganz sicher nicht.
Letzte Frage: Nerven Sie die Vergleiche mit Cristiano Ronaldo eigentlich?
Nein nein, auf keinen Fall (lacht). Fussballerisch liegen ja Welten zwischen uns, also kann sich das Ganze nur auf
mein Äusseres beziehen. Fans, Teamkollegen und auch Journalisten haben dies in der Vergangenheit immer wieder
erwähnt, es ist verrückt. Aber ich bin einfach Teixeira, oder noch lieber „Tex" - so ist es für alle einfacher.
Von Mathias Germann
stolzer Träger der Arroganz-Kappe