Beitragvon devante » 24.07.09 @ 10:15
auszug aus dem blick:
Abdi hin, Leoni her. In den Köpfen der Zürcher dominiert schon jetzt das Hinspiel in der Champions-League-Qualifikation gegen NK Maribor von kommender Woche.
Assistenztrainer Erich Hänzi beobachtete am Mittwoch den slowenischen Rekordchampion beim 3:1 gegen Georgia Tiflis vor Ort. Er sah eine «gut organisierte Mannschaft, die aus einem 4-4-2-System operiert und in der Vorwärtsbewegung viel Wirbel entfacht». Im Mittelfeld laufen die Fäden bei den Slowenen Rene Mihelic und Zoran Pavlovic zusammen. Die grosse Attraktion heisst aber Marco Magno Morales Tavares – kurz Tavares. Hänzi ist beeindruckt vom 25-jährigen Brasilianer aus Porto Alegre: «Einmal am Ball, explodiert er förmlich und entwickelt ein unglaubliches Tempo. Dabei hat er X-Beine und macht den Eindruck, als bringe er keinen Fuss vor den anderen.» Dass eine physische Deformierung im Fussball kein entscheidendes Handicap sein muss, bewies Tavares’ Landsmann Garrincha vor einem halben Jahrhundert. Er gewann mit Brasilien 1958 und 1962 den WM-Titel und wird noch heute im gleichen Atemzug mit Pelé genannt. Garrincha hatte ein O- und ein X-Bein.
Bei Tavares ist die Anatomie zwar nicht ganz so komplex. Trotzdem stellt sich die Frage, wer in der ausgedünnten Zürcher Defensive die Bewachung des unorthodoxen Angreifers übernehmen soll. Hänzi hat die Idealbesetzung noch nicht parat, er glaubt das Rezept aber zu kennen: «Wir müssen Tavares schon bei der Ballannahme konsequent stören und dürfen ihn auf keinen Fall laufen lassen.» Das ist wohl leichter gesagt als getan. Denn bisher hat der FCZ in dieser Saison erst den Aufsteiger bezwungen. Um aber die X-Files zu lösen, braucht es in der Regel ein Sonderkommando des FBI – oder mindestens Almen Abdi in Hochform.
BORGHETTI