Ich glaube die Geschichten im Wallis verdienen langsam einen eigenen Fred:
Das ist die neuste Meldung:
FC Sion schliesst die Nordtribüne
von Herbie Egli
Was zuviel ist, ist zuviel. Dies jedenfalls findet die Vereinsführung des FC Sion - und schliesst die komplette Nordtribüne für das Publikum. Der Fussball-Knatsch im Wallis geht in die nächste Runde.
CC gegen alle, alle gegen CCZum zweiten Mal in diesem Jahr schliesst der FC Sion seine komplette Nordtribüne. Bereits ein erstes Mal war dies der Fall, als wieder einmal Gegenstände auf Spieler und Schiedsrichter geworfen wurden. Kleinigkeiten, im Vergleich zum aktuellen Anlass. Diesmal tut dies der Verein, um sich vor den eigenen Fans zu schützen.
Keine Stehplatztickets mehr im Verkauf
«Infolge der Vorkommnisse rund um das letzte Saisonspiel gegen den FC Vaduz hat die Direktion beschlossen, die Stehplätze Nord des Stade de Tourbillon bis auf weiteres nicht mehr zu öffnen. Alle Inhaber von Saisonkarten 'Nord' können in den nächsten Spielen unproblematisch im Bereich Süd stehen,» teilte der FC Sion in einer Pressemitteilung mit. Weil die Zahl der Stehplatz-Dauerkarten und die Zahl der Plätze des Gästefanblocks jedoch schon grösser ist als die zur Verfügung stehenden Plätze auf der Südtribüne, werden fortan jedoch keine Stehplatztickets für die verbleibenden Begegnungen mehr verkauft werden.
Direktor Dominicangelo Massimo legt jedoch Wert darauf, festzuhalten, dass sich diese Aktion «nicht gegen die zahlreichen treuen und anständigen Fans richtet, die sonst in den Gradin Nord stehen. Ihre treue Unterstützung würde nie in Abrede gestellt.» Eine Erklärung hingegen, die kaum glaubwürdig erscheint, denn die gesamte Massnahme trifft in Tat und Wahrheit eben diese Personengruppe. Die Ultra-Gruppen «Freaks», «Red Side» und «Ultras Sion» besitzen allesamt Dauerkarten und werden auch zukünftig in der Lage sein, die eigenen Spieler we Essam El-Hadary bei jedem Ballkontakt auszupfeifen und Spruchbänder gegen die Vereinsführung auszurollen. Diese «echten» Fans, die der Club jetzt dringend bräuchte, sind jedoch all jene, die nicht zu jedem Spiel kommen können, aber den Fussball lieben und das Team unterstützen. Sie haben fortan nun keine Chancen mehr, an Stehplatz-Tickets zu kommen. Einzige Alternative sind für diese Zielgruppe die durchschnittlich mehr als doppelt so teuren Sitzplätze.
Wo ist die Lösung?
Nach wie vor bestreiken die Fan-Gruppen die Unterstützung der Spieler. Eine Rücktrittforderung an Präsident Constantin ist jedoch utopisch. Anstatt sich nun gemeinsam mit den Fans um eine Lösung zu bemühen, erlässt Generaldirektor Massimo nun die Sperrung der Tribüne. Ein klares Zeichen an die Fans: «Ihr wollt Krieg, dann bekommt ihr ihn auch!» Eine Lösung ist mehr denn je in weiter Ferne.