Hat langsam aber sicher einen eigenen Thread verdient. Hier ein Bericht aus der nzz.ch online:
Der Zürcher Zauberlehrling
Adrian Nikci, SL-Frischling im FCZ, lässt sein Können aufblitzen
Auch am Sonntag hat sich der 18-jährige Mittelfeldspieler Adrian Nikci in der Startformation des FCZ wiedergefunden – zurecht. Gegen YB (2:1) gelang dem frischgebackenen Profineuling ein gutes Spiel, wenn er seine Möglichkeiten auch erst noch ausprobieren muss. Die Selbstfindung des Begabten hat begonnen.
Von Perikles Monioudis
Der FC Zürich hat vor sechs Jahren ein Talent im FC Uster unter seine Fittiche genommen. Adrian Nikci, in Sarajevo geboren, war damals 12 Jahre alt. Heute spielt er in der Super League.
Am Sonntagnachmittag war Nikci wieder im Zürcher Letzigrund zu beobachten, der Gegner lautete YB. Man sah dem jungen Spieler an, dass er sich an das SL-Spieltempo, an den für ihn neuen Rhythmus in der höchsten nationalen Spielklasse noch gewöhnen muss – aber man sah dem 182 cm grossen Schweizer Junioren-Nationalspieler auch an, dass er sich schnell daran gewöhnen wird.
Schneller Antritt
Nikci fiel immer wieder durch seine hohe Antrittsschnelligkeit, seine Sprinterfähigkeiten auf. Seine Gegenspieler bezahlten auch auf kürzester Strecke Fersengeld. Wenn Nikci in der rechten Aussenbahn den Verteidiger düpierte und in den Strafraum vorstiess, mangelte es ihm nie an Kraft, dafür noch zu oft an der Passgenauigkeit.
Wenn Nikci spurtet, verlagert er nach wenigen Metern seinen Körperschwerpunkt nach oben. Er übersetzt neu, geht vom Trott zum Spurt über, vom leichtfüssigen in den wuchtigen Modus des Vorwärtsdrangs; er beschleunigt eindrucksvoll. Auch seine Ballführung geschieht im Stil des spieltechnisch Ausserordentlichen: die Distanz zum Ball stimmt stets. Das gilt auch für Nikcis Spiel ohne Ball, wenn er sich also zum Ball über eine grössere Entfernung verhalten muss. Seine Position relativ zum Spielfluss ist instinktiv richtig.
Entwicklung der Mittel
Das heisst aber nicht, dass er sich bereits in das Team eingefügt hätte. Dem Zauberlehrling drohen die Mittel immer dann über den Kopf zu wachsen, wenn er sich in der Pflicht fühlt. Er geht im Zweikampf bisweilen ungestüm zu Werke, und der Torschuss gehört noch nicht zu seinen Stärken. Völlig unbehindert etwa vor dem überragenden YB-Goalie Wölfli aufgetaucht, setzte Nikci zum Lob an, der ihm nicht glückte.
Adrian Nikcis Vertrag im Stadtklub läuft bis zum Sommer 2011. Wenn Nikci bis dahin – dank Selbstmotivation und spieltechnischer Verfeinerung – Herr über seine Mittel werden kann, stünde ihm ein Weg offen, wie ihn Gökhan Inler zurückgelegt hat: Nach dem Jahr im Mittelfeld des FCZ hat er in einer bedeutenden Liga, der italienischen Serie A, reüssiert. Gleichwohl wird Nikci den Zürchern weit länger als nur ein einziges Jahr zur Verfügung stehen – zum beiderseitigen Glück.
Officer Jon Baker: I'd like to nominate my partner, Frank Poncherello.