schwizermeischterfcz hat geschrieben:josip hat geschrieben:reden ist das eine. ich messe einen sportchef lieber an taten. don hat recht.
YBs Meisterhelden von 2018 war zu einem sehr grossen Teil ein von Bickel geformtes Team. Auch der Trainer von FB geholt. Die Medien haben dies so ziemlich ignoriert damals und Bickel gar als Sündenbock hingestellt.
Was Bickel zunächst sicherlich half, waren gerade eben seine ursprünglich exzellenten Beziehungen zu Medien und Medienschaffenden, die er als Ex-Radioreporter natürlich ausspielen konnte. Er war der Liebling von Tamedia über Ringier bis hin zu Lokalblättern, nahm jede Intervieweinladung bereitwillig an, sprang vor jede Kamera und suchte stets die Nähe zu Sportjournalisten. Zeitweise wurde er salbungsvoll als bester Sportchef der Schweiz hochgeschrieben. Weitere superlativen Huldigungen folgten. Ohne diese Schützenhilfe der Journis wäre er - etwas überspitzt formuliert - ein besserer Nati B-Sportchef geblieben. Irgendwann wurde er dann von denselben Medien fallengelassen wie eine heisse Kartoffel (wahrscheinlich, weil seine Spezis in der Branche verschwunden sind und die Nachfolger in ihm nicht mehr den Kumpel Fredy, sondern den situativ recht erfolglosen "Säuhäfeli-Säudeckeli"-Sportchef sahen). Heute ist er ein Phantom.
Rein vom Typ her mit seiner etwas seltsamen Art, seiner beruflichen Herkunft, seinem Hang zu Seilschaften und Klüngelwirtschaft, seinem Geltungsdrang und seiner unfreiwillig komischen Biografie (GC, YB, FCZ, YB, GC) sind gewisse Parallelen zu Adrian Fetscherin erkennbar - mit dem Unterschied natürlich, dass Fredy wesentlich sympathischer ist.
Man würde es ihm gönnen, wenn er nochmals einen Job in der Branche fände. Ein schlechter Mensch ist er ja ganz und gar nicht und er hat durchaus auch zwischendurch ein paar gute Deals eingefädelt. Ihn aber als besten Schweizer Sportchef der Neuzeit zu bezeichnen, ist dann doch etwas übertrieben.