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Kollegah
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Re: Medien

Beitragvon Kollegah » 01.04.22 @ 23:06

Kiyomasu hat geschrieben:https://www.srf.ch/sport/fussball/super-league/baumeister-des-fcz-erfolgs-jurendic-fragte-mich-was-ein-sportchef-eigentlich-so-macht

Tönt ja vielversprechend mit „die qualität nochmals erhöhen“…


fischbach
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Re: Medien

Beitragvon fischbach » 02.04.22 @ 10:06

«Ich will und kann nicht aufhören»

Er ist bald 36-jährig, mehrfacher Meister, italienischer Cupsieger, 69-facher Nationalspieler und vor allem ambitioniert und voller Leidenschaft. Im Januar 2021 kehrte Blerim Dzemaili zur alten Liebe FC Zürich zurück.

Ein Comeback, das sich für alle Zürcher Beteiligten lohnen wird. Der Mann mit 280 Serie-A-Partien im Palmarès wird seinen Stammklub in den nächsten Wochen nach sportlichem Ermessen zum ersten Titelgewinn seit 2009 führen. Im Gespräch mit der Keystone-SDA tauchte Dzemaili nochmals tief in seine Ära in Italien ein und platzierte eine Ansage ohne Spielraum: «Ich will und kann nicht aufhören.»

Ein Blick auf die Meistermannschaft von 2007 zeigt: Nur Gökhan Inler und Sie sind noch auf oberster Ebene engagiert. Marc Schneider wurde eben erst in Belgien als Coach entlassen, Hannu Tihinen ist Direktor beim finnischen Verband, viele andere verschwanden von der Bildfläche.
Blerim Dzemaili: Dass Gögi (Inler) noch spielt, weiss ich natürlich. Marc war in Belgien? Stimmt, das hatte ich gar nicht mehr richtig auf dem Schirm. Hannu macht etwas im Verband, das habe ich am Rande mitbekommen.

Verliert man sich im hektischen Fussball- Business generell schneller aus den Augen?
Der Kontakt zu den meisten ist tatsächlich abgebrochen. Ich stehe nur mit ganz wenigen ehemaligen Mitspielern meiner Karriere noch im Austausch; vielleicht mit zehn – mehr nicht. Dank den Sozialen Medien bleibt man heute vielleicht eher verbunden. Via Instagram ist es möglich, den einen oder anderen zu verfolgen. Aber früher waren diese Plattformen nicht so populär, deshalb trennten sich die Wege schneller.

Wenn Sie die Namen sehen, die Entwicklung der Ex-Mitspieler, ihre Wege, wird einem da plötzlich klar: Wow, mein erstes Engagement beim FC Zürich spielte sich in einem total anderen Kosmos ab.
Es war eine andere Zeit. Ich gehörte zusammen mit Gögi zu den Jungen, zu den Unbeschwerten. Und wenn ich sehe, dass inzwischen sogar Jüngere aufgehört haben und wir immer noch da sind, ist das in der Tat ein bisschen bewundernswert.

Warum sind Sie beide Fussball-Saurier?
Wir beide hatten eine lange internationale Karriere. Topfit zu sein war immer eine Grundvoraussetzung dafür. Es gab keine andere Option. Sonst wären wir beide sofort weg gewesen vom Fenster. Auch der Spass am Fussball ist für mich eine Triebfeder. Es gibt die vielen guten Ratschläge, doch mit knapp 30 aufzuhören. Ich konnte solche Gedanken nie nachvollziehen, ich will und kann aktuell nicht aufhören. Meine Gedanken drehen sich nach wie vor hauptsächlich um den Wettkampfsport. In meinem Lebensentwurf sehe ich mich immer noch auf dem Platz.

Lucien Favre schwärmt heute noch von Ihrer Passion für den Sport. Was verbinden Sie mit ihm?
Ich kann mich sehr gut an ihn erinnern. Er nahm mich, Almen Abdi und Kresimir Stanic von der U18 mit in eine Trainingswoche. Wir rechneten damit, am Ende in die Ferien zu gehen. Spätestens nach dem Test gegen Kaiserslautern. Wir gingen zu Favre und bedankten uns für das tolle Erlebnis. Er schaute uns an und sagte: Was danke? Ihr gehört ab sofort zur 1. Mannschaft. Uns kamen fast die Tränen.

Favre öffnete die Türe?
Ja! Favre war der Trainer, der uns alles ermöglicht hat. Als Junger brauchst du einen Coach, der dich ins Business bringt. Mit 17 sind etwas Glück und Support nötig. Danach trägt jeder selber die Verantwortung. Bei Stanic ging es nicht auf, Abdi machte hingegen eine gute Karriere.

Welche Erinnerungen haben Sie an den Abschied vom FCZ, an den Transfer zu Bolton?
Ich ging unter schwierigen Umständen. Im Sommer 2007 beschäftigten mich die Folgen einer Kreuzbandverletzung. Deshalb verpasste ich auch die EM 2008. Und klar wurde mir auch: Als Schweizer beginnt man im Ausland praktisch bei null. Da wartet niemand auf einen. Ausserhalb der Grenzen verfolgen nur wenige, wer bei uns in der Liga mit guten Leistungen brilliert.

Bolton – warum die kleine Stadt im Nordwesten Englands?
Ich war vier Jahre lang Stammspieler und wurde mit dem FCZ zweimal Meister und einmal Cupsieger. In der Schweiz gab es für mich keine höheren Ziele mehr zu erreichen. Die Premier League reizte mich, von ihr träumte ich, auf sie war ich total fixiert. Dabei lagen Offerten von Milan und Juventus auf dem Tisch. Im Nachhinein muss ich sagen: Das hätte ich besser lösen können.

Während über zehn Jahren Ihrer Laufbahn lebten und spielten Sie in Italien. Wie sehr hat Sie die Zeit im Land des Calcio geprägt?
Den Lebensstil der Italiener habe ich genossen. Inzwischen habe ich ihn wohl auch übernommen. Dabei begegnete ich der Serie A vor meinem Wechsel zu Torino immer mit viel Skepsis. Zunächst wägte ich ab: Turin oder Hamburg? Am Tag meiner Ankunft in Italien war mir klar: Alles richtig gemacht, ein Traum.

Weshalb eroberte der Süden ihr Herz?
Selten zuvor habe ich einen ähnlichen Zusammenhalt im Team erlebt. Die gemeinsamen Essen, die Offenheit der Menschen. An allen Stationen lernte ich spannende Leute kennen. Noch heute besuche ich an freien Tagen meine italienischen Bekannten. Ich schätze sehr, wie positiv mich das Land ­berührt hat, wie sehr es mich geprägt hat.

Ist es denkbar, dass Sie Ihren Wohnsitz mittelfristig wieder nach Italien verlegen?
Es ist letztlich ein familiär bedingter Entscheid, wo man lebt. Mein Sohn lebt in Italien. Mein Zuhause hingegen ist Zürich. Mein Lebensmittelpunkt spielt sich hier ab. Sollte ich dereinst eine Karriere als Sportchef oder im Management eines Fussballklubs starten, gibt es vielleicht eine Neubeurteilung.

Über Napoli muss man mit Ihnen reden. Ein dreijähriger Ausnahmezustand?
Wir spielten zwei Jahre lang um den Titel. Es war eine sensationelle Zeit, sportlich die wertvollste meiner Karriere. Dort wird der Fussball gelebt wie wohl nirgends sonst. Siege genügen nicht, hohe Siege müssen es sein. Wenn es schiefgeht, pfeifen dich 60 000 gnadenlos aus.

In Zürich wird auch viel erwartet von Ihnen.
Für mich war die Rückkehr nicht nur einfach. Ich machte mir keinen Druck, aber die Erwartungshaltung bekam ich natürlich zu spüren. Dann lief es zunächst nicht rund. Jetzt aber schliesst sich der Kreis. Alles fühlt sich etwas märchenhaft an. Wenn wir tatsächlich voll durchziehen und den Titel holen, ist das für mich eine wunderbare Geschichte. Der Weg dorthin ist allerdings noch lange, und wir konzentrieren uns auf unsere Leistung. Und das Ende ist es nicht für mich. Auch wenn der Titelgewinn käme, will ich nicht aufhören, sondern eine Saison anhängen.
(Keystone-SDA)

siucs
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Re: Medien

Beitragvon siucs » 02.04.22 @ 13:31

Blerim, ich ziehe den Hut vor Dir. Magst Du diesen Titel mit den Jungs holen, feiern und vorallem, dass Du gesund bleibst und dem FCZ noch viel bringen kannst.

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MetalZH
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Re: Medien

Beitragvon MetalZH » 02.04.22 @ 13:34

Und dann weiss der FCZ, dass er gewinnt

Auf dem Papier sind die Rollen verteilt: hier der souveräne Leader FCZ, bei dem sich keiner gegen den Meistertitel wehrt – da das kriselnde GC, bei dem der Trainer Zuversicht verbreiten will.

FCZ: Mit frischem Akku und Teamgeist

Der Blick auf die Tabelle lohnt sich immer für den FCZ, und falls er es vergessen hat wegen der Länderspielpause: Er ist Leader mit zwölf Punkten Vorsprung auf Basel und siebzehn auf YB. Wie am Sonntag die Begegnung von Basel und YB ausgeht, interessiert seinen Trainer André Breitenreiter kein wenig. Und wieso nicht? «Weil wir gegen GC spielen.»

FCZ gegen GC, das Derby Nummer 278 insgesamt, das dritte diese Saison. 2:1, 3:3 und 3:1 heissen die bisherigen Resultate aus Sicht des Favoriten, es sind emotionale Spiele gewesen. Vielleicht wird es auch diesmal eines geben, das von Umstürzen geprägt ist. Derbys sind unberechenbar, auch wenn nach der Rangliste die Rollen klar verteilt sind.

Einige Spieler von Breitenreiter waren in den letzten Tagen unterwegs: Tosin gab sein Debüt für Benin, Ceesay spielte für Gambia, Gnonto erzielte in drei Einsätzen für die U-19 Italiens drei Tore, Kryeziu und Aliti waren bei Kosovos Nationalteam, Omeragic verteidigte für die Schweizer U-21. Breitenreiter selbst war einmal ein paar Tage in seiner Heimat Hannover, «den Akku aufladen», sagt er.

17 Spiele hatte der FCZ nicht verloren bis zum 0:3 gegen St. Gallen. Das 2:1 in Bern war danach die Reaktion darauf, die für Breitenreiter deshalb wichtig war, weil sie zeigte, dass seine Mannschaft auch einmal mit einer Niederlage umgehen kann. «Das spricht für den Teamgeist, den Charakter und die Überzeugung in unserem Spiel», sagt er. Der FCZ hat seinen Lauf, oder wie es Breitenreiter formuliert: «Wir sind in einer Situation, in der wir wissen: Okay, wenn wir das machen, was wir uns vorgenommen haben, wenn wir nicht nachlassen, werden wir das Spiel gewinnen.»

GC: Wie soll das denn noch gut kommen?

Als Giorgio Contini am Donnerstag bei einem Medientreffen gefragt wird, was ihn denn noch zuversichtlich mache, redet er zwei Minuten lang ununterbrochen und findet ganz viele Argumente. Er sehe die Mannschaft jeden Tag, und das sei der Unterschied zur Runde, die da vor ihm sitze. «Ich sehe keine Grüppchen», sagt er, «alle sind demütig.» Und: «Keiner hängt dem anderen Schlötterli an.»

Dennoch: In einer einfachen Situation ist der Trainer mit den Grasshoppers nicht. Im Kalenderjahr 2022 gab es bisher einen Sieg, geholt in Lausanne. Sonst ist da noch ein schönes 2:2 gegen YB, daneben aber ganz viele Niederlagen, zuletzt fünf am Stück mit insgesamt 13 Gegentoren. Wie konnte es überhaupt so weit kommen?

GC hat im Winter zwei wichtige Spieler verloren, Toti Gomes wurde von den Wolverhampton Wanderers zurückgeholt. «Das ist ein grosses Stück Defensive, Zweikampfstärke, Kopfballstärke und Schnelligkeit, das fehlt», sagt Contini und klopft mit jedem Wort auf den Tisch, um die Wichtigkeit noch etwas mehr zu untermauern.

Monatelang fehlte den Grasshoppers zudem Petar Pusic, der Zehner fiel wegen der Folgen einer Corona-Erkrankung aus. Als er im Dezember letztmals spielte, holte GC einen Punkt in Basel, Pusic schoss ein Tor, es war das letzte Spiel, in dem GC überzeugte, und eine Zeit, in der man das Gefühl hatte, diese Mannschaft werde kaum etwas mit dem Abstieg zu tun haben.

Vier Monate später ist alles anders, «diese zwei Ausfälle konnten wir nicht kompensieren», sagt Contini. Jetzt ist Pusic zurück. Auch wenn er kaum von Beginn an spielen wird: Nur schon diese Meldung sorgt für noch etwas mehr Zuversicht.

Fans: Schaden von 250’000 Franken

Die Strafe ist klar. Aber die Umsetzung ist schwierig. Für zwei Derbys, bei denen der FC Zürich Heimrecht hat, ist die Südkurve gesperrt. So hat das die Swiss Football League nach den Ausschreitungen vom letzten Oktober entschieden. Und so bleibt der Stehplatzbereich im Sektor D zu. FCZ-Anhänger, die eine Saisonkarte für den Bereich besitzen, dürfen allerdings trotzdem ins Stadion. Sie müssen einfach in die angrenzenden Blöcke ausweichen.

Die Kurvenfans werden am Samstag also zu grossen Teilen im Stadion sein. Das in Absprache mit der Liga. Und zur Freude der Polizei. Die würde das zwar offiziell so nie sagen. Aber sie hat sicher keine Lust darauf, sich während eines Derbys mit Tausenden von FCZ-Anhängern auf der Badenerstrasse auseinanderzusetzen.

Was anders als sonst sein wird: Die Fans werden nicht als Südkurve auftreten. Es soll keine Kurvenfahne geben und keine Choreografie. Auf ihrer Website ruft die Kurve Menschen ohne Ticket dazu auf, nicht zum Stadion zu kommen.

Die Strafe der Liga trifft den FCZ auch finanziell. Rund 8000 Karten hat er nicht in den Verkauf gebracht. Das betrifft nicht nur die Südkurve, sondern aus Sicherheitsgründen auch andere Sektoren im Stadion. Es sollte verhindert werden, dass Südkurvengänger Tickets in der Nähe der GC-Fans kaufen.

Aufgrund der Euphorie um den bevorstehenden Titelgewinn darf davon ausgegangen werden, dass all diese Tickets tatsächlich verkauft worden wären. Die Karten, die in den Verkauf gingen, sind jedenfalls seit Donnerstag alle weg. Dem FCZ entgehen so rund 250’000 Franken.

https://www.tagesanzeiger.ch/und-dann-w ... 8900300538
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Beitragvon schwizermeischterfcz » 03.04.22 @ 10:33

Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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Re: Medien

Beitragvon MetalZH » 03.04.22 @ 11:17

schwizermeischterfcz hat geschrieben:Vielen Dank an den Kopierer

https://www.tagesanzeiger.ch/nach-dem-d ... 1194422468


Nach dem Derby stichelt Canepa gegen Basel

Der FCZ-Präsident erinnert ans Meisterduell 2006. Blerim Dzemaili spürt den Druck. Und Giotto Morandi trifft nach einer langen Leidenszeit.

Giotto Morandi – endlich wieder ein Teil des Teams

Noch einmal muss sich Giotto Morandi gedulden. Muss er warten, bis das «Go!» aus Volketswil kommt. Dort sitzt der Video Assistant Referee und schaut sich genau an, ob Francis Momoh im Abseits gestanden hatte, bevor er seinen Pass auf Morandi spielte. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, weil der Entscheid so knapp ist.

Doch dann darf Morandi los, direkt zur Kurve, die Kollegen hinter ihm her, GC führt, und das dank ihm. Auf diesen Moment hat der Tessiner lange gewartet, sein letztes Tor schoss er vor 484 Tagen, am 4. Dezember 2020. GC war noch in der Challenge League, in jenem Spiel gab es einen Sieg gegen Kriens. Im Januar 2021 aber begann die Leidenszeit des Giotto Morandi, erst war das Kreuzband angerissen, dann riss es ganz. GC schaffte den Aufstieg ohne den Mittelfeldspieler.

«Das war eine schwere Zeit», sagt Morandi jetzt. Vor allem, dass er immer allein trainieren musste, während die Kollegen zusammen auf dem Platz kämpften, machte ihm zu schaffen. «Richtig geil» sei es, jetzt wieder ein Tor zu erzielen, von den Emotionen her sei es sein schönstes, im Derby, vor der Kurve, im Stadion, in dem es ihm zuletzt gelang – auch wenn es danach nur einen Punkt gibt. (Lesen Sie hier den Matchbericht: Ein Denkzettel für den FCZ und der Stoppknopf für GC.)

Als Giorgio Contini Trainer wurde, verpasste Morandi wegen der Verletzung die ganze Vorbereitung auf die Saison. Nun sagt Contini: «Das ist eine riesige Geschichte für ihn, er freut sich, wieder Teil dieser Mannschaft zu sein. Wenn man so lange allein trainiert, nutzt sich das auch mental ab.» Jetzt hat der Trainer mit dem 23-Jährigen eine neue Option für den Endspurt.

Blerim Dzemaili – ist da doch etwas Druck?

Wie man Meister wird, wissen beim FCZ nur wenige. Moritz Leitner war in Dortmund einmal beim Titelgewinn dabei, Karol Mets in Estland bei Flora Tallinn und Ante Coric gleich viermal bei Dinamo Zagreb. In der Super League hat es bislang nur Blerim Dzemaili zu Meisterehren gebracht, 2006 und 2007.

36 wird Dzemaili am 12. April, ihn bringt nicht mehr so viel aus der Ruhe. Darum hat er ein feines Sensorium für Dinge, die nicht passen, so wie in diesem Derby. «Die Spiele werden immer weniger, und der Druck wird immer grösser», sagt er, als die erste Halbzeit vorbei ist. Dabei ist das ein Wort, das Trainer André Breitenreiter nicht gern hört, sie hätten keinen Druck, pflegt er zu sagen.

Dzemaili macht Angst davor aus, so zu spielen, wie es sein Team kann. «Wir haben doch nichts zu verlieren», sagt er auch. Vielleicht wird es mit der Zeit eben doch anders beim FCZ, weil eine Mannschaft, die zu diesem Zeitpunkt der Meisterschaft einen solchen Vorsprung aufweist, eben doch etwas zu verlieren hat: den Titel.

Nach der Pause ist der FCZ besser, Dzemaili treibt die Mannschaft nach vorne. Aber sie spielt noch immer nicht so, wie sie es schon so oft gezeigt hat. Das Unentschieden ist das Beste, was ihr darum bleibt.

Ancillo Canepa – einfach nicht wie der «FC Sowieso»

Die Frage nach dem Meistertitel, sie beschäftigt auch Ancillo Canepa, wenn auch eher ungewollt. Es ist, als würde jeder dabei sein wollen, wenn der FCZ-Präsident erstmals dieses Wort in den Mund wird – so oft wird er nach der Partie danach gefragt. Canepa ist gut aufgelegt nach diesem 1:1, «wir sind ruhig, gelassen und cool», sagt er, der eine Punkt gehe in Ordnung.

Es ist tatsächlich ein gerechtes Resultat, auch weil der FCZ nicht eine Leistung abruft wie in den ersten drei Derbys der Saison und Antonio Marchesano erstmals in der Super League einen Penalty verschiesst (nach 13 Treffern). Trotzdem liegen die Zürcher am Samstagabend noch 13 und 18 Punkte vor dem FCB und den Young Boys, die am Sonntag zum Direktduell antreten.

Zum SRF sagte Canepa vor dem Spiel, es sei beim FCZ verboten, von der Meisterschaft zu sprechen. Und auch jetzt, als er auf der Bahn im Letzigrund und im Dauerschnee steht, sagt er: «Solange nicht alles festgemacht ist, will ich nichts davon wissen.» Er wolle, dass weiterhin seriös gearbeitet werde, das gelte auch für die Geschäftsstelle, und wenn einer etwas mache in diese Richtung, ein Meistershirt zum Beispiel, «wird er fristlos entlassen».

Einen kleinen Seitenhieb kann er sich dann aber nicht verkneifen. «Ich habe auch schon Teams erlebt, die fünf Minuten vor Schluss T-Shirts mit der Aufschrift ‹FC Sowieso Schweizer Meister› angezogen hatten und dann in der 93. Minute noch ein Tor kassierten – einen solchen Seich machen wir sicher nicht.» Das «Sowieso» hätte es in diesem Kontext wohl nicht gebraucht. Canepa spielt natürlich auf den 13. Mai 2006 an, als Iulian Filipescu mit seinem 2:1 in der 93. Minute den FCZ zum Titel schoss und der FC Basel seine Meistershirts wieder einpacken musste.

Noah Loosli – sein bestes Spiel für GC

Es gibt eine Phase in diesem Spiel, da ist der Schnee besonders dicht und der FCZ meist vor dem GC-Tor. Oft hält der Portugiese André Moreira, einmal glänzend gegen Bledian Krasniqis Abschluss, oft aber kommt auch irgendwo aus dem Gestöber noch ein anderer der Grasshoppers angeflogen.

Alle in der Abwehr haben ihre Szenen, Allan Arigoni und Ayumu Seko zum Beispiel, die meisten aber Noah Loosli. Der 25-Jährige blockt immer wieder Versuche seiner Gegner und zeigt seine beste Partie, seit er im Sommer aus Lausanne zurück nach Zürich kam. GC ist der Verein, bei dem Loosli Junior war und mit 18 sein Super-League-Debüt feierte.

GC fehlt in dieser Partie Georg Margreitter, der gegen den FCZ schon zwei Tore schoss. Der Abwehrchef könnte nach einer Verletzung im Freitagstraining noch mehrere Wochen ausfallen. «Deswegen war es umso erfreulicher, wie sich andere Spieler wie Arigoni, Loosli und Seko in alles reinwarfen, um den Sieg zu verteidigen», sagt Contini. Dass es am Ende keinen Sieg gibt, liegt dann aber doch an einem Eigenfehler: Bendeguz Bolla kann einen Freistoss nicht klären, Fidan Aliti schiesst das 1:1.
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Re: Medien

Beitragvon Kollegah » 03.04.22 @ 14:41

https://www.nzz.ch/amp/sport/fc-zuerich ... ld.1677809

Kann das jemand posten? Danke schon mal!


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