Beitragvon schwizermeischterfcz » 09.12.21 @ 0:27
Kommentar zum SFL-Entscheid
Das Verbot von Auswärtsfans ist ein Zeichen der Panik
In den höchsten beiden Schweizer Fussballligen sind bis Ende Jahr keine Gästefans mehr zugelassen. Ein Buebetrickli der Liga.
MEINUNG
Florian Raz
Publiziert am 08. Dezember 2021 um 18:37 Uhr
Im Schweizer Profifussball herrscht Panik. Begonnen hat es mit den Anhängern des FCZ, die Seenotfackeln in den Sektor der GC-Fans warfen. Dann kam die Forderung der Justizdirektoren, dass ab der Saison 2022/23 personalisierte Tickets in der Super League vorgeschrieben werden sollen.
Am Sonntag randalierten GC-Fans in St. Gallen massiv. Und dann drohte Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause auch noch damit, das Spitzenspiel YB gegen Basel abzusagen, weil FCB-Fans bereits am Nachmittag in die Berner Altstadt reisen wollen.
Die Fanfrage eskaliert gerade an allen Fronten. Vor diesem Hintergrund ist das Verbot der Liga für Auswärtsfans bis Ende Jahr zu verstehen. Dass sie dafür die epidemiologische Lage vorschiebt, ist ein Buebetrickli.
Fakt ist: Die Liga kann es sich schlicht nicht leisten, dass die Partie Bern gegen Basel erneut verschoben wird. Und wenn sie Auswärtsfans verbietet, hat die Stadt Bern keine Grundlage mehr, der Partie die Bewilligung vorzuenthalten.
Kaufen sich Gästefans einfach andere Tickets?
Das Problem wird damit natürlich nicht gelöst. Es werden trotzdem Basler nach Bern reisen. Genauso wird es Zürcherinnen geben, die am Samstag nach Lausanne fahren. Bis zu 1200 FCZ-Fans haben sich ursprünglich für dieses Spiel angekündigt.
Die grosse Frage lautet: Werden diese Auswärtsfans versuchen, Tickets in anderen Sektoren zu kaufen? Und wenn ja, wie werden sie sich dann verhalten, inmitten der Anhänger des Heimteams?
Vordergründig hat sich die Liga mit ihrer Massnahme etwas Luft verschafft. Gleichzeitig muss sie wissen, dass ihr Durchgreifen auch das Risiko beinhaltet, dass sich die Lage rund um die Schweizer Stadien noch mehr zuspitzt
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