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josip
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Re: Medien

Beitragvon josip » 04.12.21 @ 13:03

ouagi hat geschrieben:
Philippescu hat geschrieben:„Da darf man schon mal ausflippen“
Mit seinem aktuellen Klub FC Zürich surft André Breitenreiter auf der Euphoriewelle. Bei SPORT1 spricht er über den Erfolg, Corona und stellt sich vor Markus Anfang.
Im SPORT1-Interview spricht der 48-Jährige über Covid-19, seinen Erfolg mit dem FCZ, S04 - und seine neue Gelassenheit.

mehr: https://www.sport1.de/news/fussball/202 ... annover-96


Ist er eigentlich heute am Start oder noch immer in Isolation? (Müsste ja eigentlich noch bis Montag in Iso sein, wenn ich richtig rechne.)


am start, siehe fcz insta / facebook.


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headhunters
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Re: Medien

Beitragvon headhunters » 04.12.21 @ 13:03

ouagi hat geschrieben:
Philippescu hat geschrieben:„Da darf man schon mal ausflippen“
Mit seinem aktuellen Klub FC Zürich surft André Breitenreiter auf der Euphoriewelle. Bei SPORT1 spricht er über den Erfolg, Corona und stellt sich vor Markus Anfang.
Im SPORT1-Interview spricht der 48-Jährige über Covid-19, seinen Erfolg mit dem FCZ, S04 - und seine neue Gelassenheit.

mehr: https://www.sport1.de/news/fussball/202 ... annover-96


Ist er eigentlich heute am Start oder noch immer in Isolation? (Müsste ja eigentlich noch bis Montag in Iso sein, wenn ich richtig rechne.)


War bis gestern in Isolation, heute am Start

schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 05.12.21 @ 7:15

Aus der AZ

FUSSBALL

Leader FCZ: «Träumen ist schön und soll erlaubt sein – aber bei uns verliert keiner den Kopf»
Ist der FC Zürich in dieser Saison tatsächlich ein Meisterkandidat? Und wo liegen die Gründe für den erfolgreichen Saisonstart? Ein Besuch beim Leader der Super League.

Etienne Wuillemin
04.12.2021, 05.00 Uhr

«Der FCZ kann Schweizer Fussballmeister werden!» Es ist eine ganze Weile her, seitdem man diesen Satz in Zürich letztmals sagen konnte, ohne gleich befürchten zu müssen, in die Irrenanstalt eingeliefert zu werden. In der Saison 2010/11 war es, Urs Fischer hiess der Trainer. Ein einziger Punkt fehlte am Ende auf den FC Basel.

Doch nun, etwas mehr als zehn Jahre später, geistert das Thema Meistertitel erstmals wieder durch Zürich. Der «Tages-Anzeiger», der den FCZ gewiss nicht unkritisch begleitet, titelte schon vor dem Spitzenspiel gegen YB: «Warum der FCZ Meister werden kann».

Der 1:0-Sieg gegen die Berner hat auch nicht gerade dazu beigetragen, die Euphorie zu bremsen. Und wer sah, wie leidenschaftlich und ausgelassen die Mannschaft diesen Zwischenerfolg feierte, der fragte sich schon: Wächst da gerade etwas Besonderes zusammen?

Die Laune beim FCZ ist dieser Tage jedenfalls ziemlich gut. Nicht nur dann, wenn Trainer André Breitenreiter – der gegen YB wegen Corona zum Home-Office-Coach wurde – per Video in die Garderobe geschaltet wird und zwei freie Tage fürs Team verkündet.

15 Spiele, 9 Siege und nur 2 Niederlagen. Nun gibt es einige offensichtliche Ansätze, den Wandel der Zürcher zu erklären. Der Einfluss des neuen Trainers Breitenreiter. Die Tore von Assan Ceesay. Oder FCZ-Urgestein Blerim Dzemaili, der vielleicht gerade den letzten Frühling seiner Karriere spürt.

Die Liste kann fast beliebig weitergeführt werden. Man kommt zum stillen Abräumer Ousmane Doumbia im Mittelfeld. Oder zu den Aussenläufern Guerrero/Boranijasevic, die viel mehr sind als blosse Laufmaschinen und der FCZ-Offensive eine wichtige, bisher ungekannte Komponente verleihen.

Die Odyssee des Spielgestalters

Und man kommt zu ihm: Antonio Marchesano. Bald 31 Jahre ist er alt. Bei ihm hat vieles ein bisschen länger gedauert als beim sonstigen Schweizer Durchschnitts-Fussballer. Locarno, Bellinzona, Winterthur, Biel – eine kleine Odyssee musste er absolvieren, ehe er die Chance in der Super League bekam.

Wobei er sich noch ein bisschen länger als gedacht gedulden musste. Der Vertrag beim FCZ war schon unterschrieben, als der Klub 2016 abstieg. Also wurde es noch eine Challenge-League-Saison mehr. Doch seither wird Marchesano immer besser. Und immer wichtiger für den FCZ. Jetzt sagt er:

«Vielleicht habe ich ja dann noch die Motivation für ein paar Jahre mehr als einer, der schon mit 18 an der Spitze angekommen ist.»

Marchesano ist der Regisseur der Zürcher, auf den vieles im Spiel ausgerichtet ist. Nach den 19 Skorerpunkten in der schwierigen letzten Saison stehen bereits wieder sechs Tore und vier Assists auf seinem Konto. Er gibt gerne zu, die Statistik gelegentlich zu studieren.

Was also ist von diesem FCZ zu halten? «Was wir bis anhin geleistet haben, ist nicht selbstverständlich. Und schon gar nicht hätte man das von uns erwartet. Aber eines ist klar: Die Punkte, die wir haben, sind verdient.» So sagt das Marchesano. Gerade fühlt es sich für ihn an wie eine «neue, zweite Karriere».

Der derzeitige Erfolg des FCZ ist eine Geschichte des Kollektivs. Von hinten bis vorne, jeder trägt einen wichtigen Teil dazu bei. Die Zürcher wissen, was sie können. Aber sie wissen auch, was sie nicht können – und akzeptieren es einfach.

Ab und zu ein Rückschlag wie in Basel oder Bern? Egal. Rückstände während eines Spiels drehen oder ausgleichen? Längst schon ein Zürcher Markenzeichen geworden. Vielleicht das eine oder andere Gegentor zu viel wegen der risikobehafteten Spielweise? Ist halt so.

Die vielen Abenteuer des gereiften Mannes

Fidan Aliti ist einer der Spieler, die manchmal etwas unter dem Radar fliegen, weil die Schlagzeilen anderen gehören. Vor einem Jahr hat er von Kalmar zum FCZ gewechselt. Seither hat er von möglichen 45 Super-League-Spielen 44 bestritten, immer von Anfang an.

Kaum beginnt das Gespräch mit Aliti, wuselt schon Pado vorbei, der FCZ-Materialchef, und ruft: «Aliti – der Beste! Immer für alle da!» Später sagt Sportchef Marinko Jurendic: «So einen Typen wie ihn willst du in der Kabine. Er reisst mit. Er kommuniziert viel. Er ist eine Kämpfernatur. Und vor allem: Er stellt sich in den Dienst der Mannschaft.»

Mit 20 absolviert Aliti seine ersten Spiele in der Super League, beim FC Luzern, dem heutigen Gegner des FCZ. Markus Babbel hiess sein Trainer, Rolf Fringer war Sportchef. «Ich war überzeugt, mich durchzusetzen. Schade, hat sich die ­Situation nicht so entwickelt, wie ich mir das vorgestellt hatte», sagt er im Rückblick.

Also zieht Aliti weiter. Es werden fünf erlebnisreiche Jahre. Vier Länder und Ligen lernt Aliti kennen. Von Sheriff Tiraspol (Moldawien) geht es über Slaven Belupo Koprivnica (Kroatien) und KF Skenderbeu (Albanien) bis nach Kalmar (Schweden). Mit Sheriff und Skenderbeu wird Aliti Meister, mit Kalmar muss er dagegen einmal in die Barrage (und schiesst dabei ein Tor, das zur Rettung beiträgt). «Ich hatte es überall schön, aber wenn ich eine Station herauspicken muss, dann Albanien. Mit Skenderbeu habe ich auch meine ersten Erfahrungen in der Europa League gemacht.»

In dieser Zeit wird Aliti auch kosovarischer Nationalspieler. Auch dort gilt: Er verpasst eigentlich nie ein Spiel. «Nun bin ich als gereifter Mann zurück in der Schweiz – und der FCZ ist mir ans Herz gewachsen.»

Den jüngsten Erfolg geniesst Aliti natürlich auch. Er sagt gar: «Träumen darf und soll man. Weil Träumen schön ist.» Nur um dann anzufügen: «Aber glauben Sie mir: Nur weil es in den letzten Spielen gut gelaufen ist, verliert hier keiner den Kopf. Jetzt empfangen wir Luzern – und nur dieses Spiel zählt.»
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Jure Jerković
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Re: Medien

Beitragvon Jure Jerković » 05.12.21 @ 8:19

Tagi - Florian Raz - 4.12

Die völlige Selbstaufgabe des FC Luzern

Vor dem Spiel beim Leader geben sich die Luzerner betont selbstbewusst. Dann ist die Partie beim FC Zürich nach 20 Minuten entschieden. Der FCZ gewinnt 4:0 und bleibt Leader.

Was haben die Luzerner gebellt. Seine Mannschaft habe die besseren Spieler als Zürich, erklärte Interimstrainer Sandro Chieffo vor dem Spiel beim Leader. Und Goalie Marius Müller behauptete, er verspüre keine Angst vor dem FCZ. Dann wird das Spiel angepfiffen. Und sogleich sehen 9540 Menschen im Letzigrund: Das war alles nur das Pfeifen im Walde. Und sonderlich viele Töne haben die Luzerner dabei auch nicht eben getroffen.

87 Sekunden sind gespielt, da zerfliesst der FC Luzern bereits wie eine zu heiss zubereitete Pannacotta. David Domgjoni spielt den Ball quer in den eigenen Strafraum, direkt Aiyegun Tosin in die Füsse. Dessen Schuss ist nicht sonderlich platziert, rutscht Müller aber trotzdem unter dem Körper hindurch ins Tor. Zürich führt 1:0.

Für Chieffo ist es ein bitteres Déjà-vu: Schon vor einer Woche gegen Basel ist sein Team sehr früh in Rückstand geraten. Aber wenn sich der FCL damals wenigstens noch etwas gewehrt hat, so fällt er jetzt völlig in sich zusammen. Da kann der Trainer danach noch so sehr davon erzählen, wie er unter der Woche die Defensive einstudiert habe.

Luzern hätte auch im 0-0-10 spielen können

Chieffo versucht es beim FCZ erstmals mit einer Dreierabwehr. Es ist völlig egal, er hätte die ersten 20 Minuten auch in einem 8-2-0 oder einem 0-0-10 spielen lassen können. Weil seine Spieler absolut verunsichert auftreten.
Es ist bezeichnend, dass es ausgerechnet Müller ist, der den definitiven Untergang einleitet. Ohne sonderlich unter Druck zu sein, schiesst er in der 12. Minute mit einem Befreiungsschlag wieder Tosin an. Der bedient Antonio Marchesano, der nach seinem 2:0 zum Babyjubel ansetzen darf.

Müller gibt sonst gekonnt den Mann der markigen Worte. Erzählt davon, wie er in der Garderobe wütet. Und fragt sich öffentlich, ob er seine Mitspieler vor den Spielen vielleicht mal mit einer «Watschn» wecken müsse. Wenn ein solches Alphatier auf dem Feld das Zitterfüsschen bekommt, müssen bei den Verantwortlichen alle Warnlichter und Sirenen gleichzeitig losgehen.

Dieser FCL braucht dringend eine Seelenmassage. Und es steht die Frage im Raum, ob Interimsmann Chieffo dazu das nötige Händchen hat. Die Suche nach einem definitiven Cheftrainer wird in dieser Woche in der Innerschweiz oberste Priorität haben.


Bei Breitenreiter scheint auch im Regen die Sonne

Es ist nicht so, dass der FCZ solche Sorgen nicht bestens aus seiner jüngeren Vergangenheit kennen würde. Aber seit André Breitenreiter Cheftrainer ist, scheint in Zürich selbst bei strömendem Dezemberregen die Sonne. Gegen Luzern verlangt er, dass seine Mannschaft den Gegner «in den ersten 20 Minuten jagt». Und was passiert? Nach exakt 20 Minuten ist die Partie entschieden: Mirlind Kryeziu trifft nach einer einstudierten Eckballvariante zum 3:0.

Am Ende könnte es auch 6:0 oder 7:0 heissen. Aber es trifft bloss Tosin ein zweites Mal. Der FCZ unterlässt es, die Luzerner auch noch zu demütigen. Als Leader der Super League kann er sich diese Grossmut leisten.
RIP Jure. Du warst einer der Besten, die je für den FCZ gespielt haben!

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spitzkicker
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Re: Medien

Beitragvon spitzkicker » 05.12.21 @ 9:19

https://www.blick.ch/sport/fussball/sup ... 42311.html

Chieffo ist der gleiche Dampfplauderi wie Forte - er war ja auch sein Assi bei uns. Mit diesem Spruch hat er sich schon selbst ins Offside gestellt. Bleibt die Frage: Wie lange darf in Luzern der Sportchef noch weiter wursteln? Ist zum Glück nicht unser Problem.

Simon Le Bon
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Re: Medien

Beitragvon Simon Le Bon » 05.12.21 @ 11:29

Tages-Anzeiger:

Aufgefallen bei FCZ – Luzern – Tosin meldet sich zurück – und die Südkurve ist mal kurz weg
Aufgefallen bei FCZ – Luzern
Tosin meldet sich zurück – und die Südkurve ist mal kurz weg
Warum der FC Zürich kein Zufallsleader ist. Wie Videos Tore bringen. Und warum wir einen völlig unauffälligen Spieler besingen.

Florian Raz
Publiziert heute um 10:17 Uhr

16 Ligaspiele verpasst er wegen einer Fussverletzung. Während Aiyegun Tosin an seiner Genesung arbeitet, verwandelt sich der FC Zürich so sehr vom Zauder- zum Zauberteam, dass der Nigerianer fast ein wenig vergessen geht. Jetzt ist er früher als erwartet zurück. Und plötzlich erinnert man sich wieder, warum der Offensivmann in Zürich mal die ganz grossen Fantasien angeregt hat: Er ist explosiv, er sucht die Tiefe und den schnellen Abschluss.

Und er ist bei seinem ersten Einsatz als Startspieler seit seiner Verletzung im Mai vor allem immer zur Stelle, wenn sich der FC Luzern mal wieder selbst bestraft. Kaum ist das Spiel angepfiffen, da erläuft er sich einen miserablen Querpass des Luzerners David Domgjoni und trifft nach 87 Sekunden zur Zürcher Führung. Es ist ein Schuss, den FCL-Goalie Marius Müller in bessern Tagen auch mal hält. Aber nicht an diesem Abend, an dem die Zentralschweizer auftreten wie ein Absteiger.

Keiner piesackt die bedauernswerten Gäste so sehr wie Tosin. Beim 2:0 wird er von Müller angeschossen und legt dann für Antonio Marchesano auf, der nach sechs Spielen ohne Torerfolg mit dem Ball unter dem Trikot darauf aufmerksam machen darf, dass er im Mai zum zweiten Mal Vater wird. Und dann erzielt Tosin mit seiner letzten Aktion des Abends auch noch das 4:0.

Noch reicht Tosins Kraft nicht für 90 Minuten. Aber das muss sie auch gar nicht. Denn aus dem FCZ der letzten Saison, der sich händeringend nach einem treffsicheren Stürmer gesehnt hat, ist unter André Breitenreiter ein Team mit ungeahnter offensiver Power geworden.

Da sind ja noch Marchesano und der diesmal eher diskrete Assan Ceesay. Für Tosin kommt Wilfried Gnonto, der Siegtorschütze des YB-Spiels, und trifft den Pfosten. Akaki Gogia sitzt seit Wochen nur auf der Bank. Dem Torschützenkönig der letzten Challenge-League-Saison, Rodrigo Pollero, reicht es nicht einmal zum Aufgebot. Und falls Breitenreiter auch noch Blaz Kramer erklärt, wo das Tor steht und wie man es treffen könnte, müsste es der nationalen Konkurrenz noch mehr bange werden als jetzt schon.

Fabian Sander – Mann mit Blick für Schwächen
So sieht es aus, wenn die Arbeit von Video-Analysten umgesetzt wird: Mirlind Kryeziu nutzt die Tatsache, dass Luzern viel Mann- und wenig Raumdeckung betreibt.
So sieht es aus, wenn die Arbeit von Video-Analysten umgesetzt wird: Mirlind Kryeziu nutzt die Tatsache, dass Luzern viel Mann- und wenig Raumdeckung betreibt.

Häufig klingt es ja furchtbar bemüht. Da steht ein Fussballer, der sich doch auch einfach mal darüber freuen dürfte, dass er ein Tor geschossen hat. Stattdessen dankt er lieber der Grosstante des Materialwarts, weil die mal gesunde Rüeblimuffins mitgebracht hat – und «dem ganzen Staff» ja sowieso.

Aber manchmal weiss der Spieler einfach, dass er seinen Treffer ohne die Hilfe der Heinzelmännchen im Hintergrund niemals erzielt hätte. Und dann ist es eben doch ganz nett, wenn einer einfach mal «Danke» sagt. Wie Mirlind Kryeziu nach seinem Kopfball zum 3:0 in der 20. Minute.

Es ist eine Eckballvariante, mit der die Zürcher die Luzerner Abwehr überfordern. Und das absolut gezielt, wie Kryeziu danach verrät: «Unser Video-Analyst hat uns gesagt, was wir ausnützen könnten.» Fabian Sander heisst der Mann, kommt aus einer Stadt mit dem wunderbaren Namen Quedlinburg. Auf der clubeigenen Website stellt er sich mit dem Satz vor: «Wenn du gewinnst, wirst du glücklich sein; wenn du verlierst, wirst du klüger sein.»

Wie viel klüger sich die Luzerner derzeit fühlen, ist nicht bekannt. Sander aber steht für einen FCZ, der momentan auf ganz vielen Ebenen gut aufgestellt zu sein scheint. So, dass er eine Woche nach der Abwehrschlacht gegen Meister YB gegen den Tabellenletzten aus Luzern scheinbar mühelos auf offensives Pressing umstellen kann. Und das, obwohl Cheftrainer Breitenreiter erst auf das Spiel hin aus seiner Corona-Quarantäne entlassen wird.

So sind Sanders Vorarbeit und Kryezius Vollendung einfach ein Zeichen mehr, dass der FCZ mehr ist als ein Zufallsleader der Super League. Auch wenn die Zürcher weiter beim Phrasenschwein bleiben, wenn Kryeziu sagt: «Wir nehmen weiter Spiel für Spiel.»

Fidan Aliti – alles, was der FC Luzern nicht ist

Vermutlich sollten hier andere besungen werden. Adrian Guerrero vielleicht, der Flankengeber zum 3:0, der Kilometer um Kilometer abspult und irgendwie überall auf dem Feld zu finden ist. Hinten links bei der Abwehrarbeit und vorne in der Mitte beim Torschuss. Antonio Marchesano, der das Zürcher Spiel mit einer Fussbewegung derart beschleunigen kann, dass Luzern das Augenwasser bekommt. Oder Becir Omeragic, der sich aus einer leichten Schaffenskrise gearbeitet hat und dessen Herbstspaziergänge mit Ball in die gegnerische Platzhälfte eine Eleganz ausstrahlen, die einem Innenverteidiger eigentlich gar nicht zusteht.

All das kann Fidan Aliti an diesem Abend nicht bieten. Er ist einfach ein weiteres Mal grundsolide. Da werden keine Pirouetten gedreht und keine Weitschüsse versucht. Da gibt es keine Ballverluste und keine Stellungsfehler. Der Innenverteidiger macht einfach, was getan werden muss. Mal räumt er hinter Tosin auf wie ein routinierter Vater hinter seinem Kind, das seine Spielzeuge im Wohnzimmer verstreut. Mal steht er einfach im Passweg eines Luzerner Konters.

Ehrliche Arbeit, nüchtern und gut verrichtet, ohne jedes Bling-Bling. Und während man so zuschaut, denkt man: Fidan Aliti ist alles, was der FC Luzern derzeit nicht ist.

Die Südkurve – stiller Protest

Es sind 37 Minuten gespielt, als es plötzlich ruhig wird im Letzigrund. Die Menschen in der Südkurve ziehen sich von ihren Plätzen zurück. Die Gästefans aus Luzern tun es ihnen auf der anderen Seite des Stadions gleich. Es ist ein stiller Protest gegen personalisierte Tickets, die auf die kommende Saison in der Super League eingeführt werden sollen, wenn es nach dem Willen der Konferenz der kantonalen Polizeidirektorinnen und -direktoren geht.

Die Südkurve hat ihren Anteil daran, dass diese schon öfters diskutierte und stets wieder verworfene Massnahme wieder im Aufwind ist. Der Angriff auf die GC-Kurve im Derby war die Chance für Repressionsbefürworter, wieder Druck aufzusetzen. Das Thema wird Liga, Polizei, Politik, Clubs und Kurven noch lange beschäftigen.

Etoundi14
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Re: Medien

Beitragvon Etoundi14 » 05.12.21 @ 11:41

Simon Le Bon hat geschrieben:Tages-Anzeiger:

Aufgefallen bei FCZ – Luzern – Tosin meldet sich zurück – und die Südkurve ist mal kurz weg
Aufgefallen bei FCZ – Luzern
Tosin meldet sich zurück – und die Südkurve ist mal kurz weg
Warum der FC Zürich kein Zufallsleader ist. Wie Videos Tore bringen. Und warum wir einen völlig unauffälligen Spieler besingen.

Florian Raz
Publiziert heute um 10:17 Uhr

16 Ligaspiele verpasst er...


Geil geschrieben!
Voller Euphorie...


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