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schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 28.08.21 @ 12:22

lapen hat geschrieben:lustig, dass alle medien vom besten saisonstart seit 2006 schreiben, denn das stimmt nicht. 2014 wurde das spiel gegen thun aus der 5. runde vorgezogen und deshalb sind wir auch damals mit 4 siegen gestartet.


Habe ich nun aber schon oft gelesen in verschiedenen Medien. dass es der beste Saisonstart mit 2006 und 2014 unter Urs Meier ist. Einfach in diesem Blick-Artikel haben sie gepennt.
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Don Ursulo
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Re: Medien

Beitragvon Don Ursulo » 28.08.21 @ 12:32

schwizermeischterfcz hat geschrieben:
lapen hat geschrieben:lustig, dass alle medien vom besten saisonstart seit 2006 schreiben, denn das stimmt nicht. 2014 wurde das spiel gegen thun aus der 5. runde vorgezogen und deshalb sind wir auch damals mit 4 siegen gestartet.


Habe ich nun aber schon oft gelesen in verschiedenen Medien. dass es der beste Saisonstart mit 2006 und 2014 unter Urs Meier ist. Einfach in diesem Blick-Artikel haben sie gepennt.


Auch auf Blick-TV mit Cillo war es falsch. Habe gestern dem Michi W. (Stehv. Fussball v. Blick) die Leviten gelesen :-)
Er zeigt sich einsichtig, trotz der "5. Runde" v. Thun.
Die Klugscheisser vom Forum haben alles unter Kontrolle :-)
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neinei
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Re: Medien

Beitragvon neinei » 28.08.21 @ 21:44

tagi hat geschrieben:FC St. Gallen - FC Zürich 3:3
Nach einem wilden Ritt gibt der FCZ erstmals Punkte ab
Dreimal geht St. Gallen gegen Zürich in Führung – dreimal kann der Leader wieder ausgleichen. FCZ-Trainer Breitenreiter sagt: «So soll Fussball aussehen.»

Florian Raz aus St. Gallen
Publiziert heute um 21:38 Uhr

Immer volles Rohr – der St. Galler Ousmane Diakité (l.) im Zweikampf mit dem Zürcher Fabian Rohner.
Foto: Claudio Thoma (Freshfocus)
Es läuft die 92. Minute, als Antonio Marchesano noch einmal zum Sprint ansetzt. Erst dann realisiert die Nummer 10 des FC Zürich: Moment einmal, mein Trainer ersetzt mich gerade durch einen defensiveren Spieler – vermutlich suchen wir hier gar nicht mehr den Sieg. Die letzten Meter bis zum Abklatschen an der Seitenlinie trabt er noch.

Dass der Mittelfeldspieler überhaupt zum Sprint ansetzt, als die Leuchttafel ihn zur Auswechslung ruft, sagt viel über diesen wilden Ritt aus, den sich der FC St. Gallen und der FC Zürich liefern. Nicht immer ist alles durchdacht, was die Mannschaften vor 15’000 lauten Zuschauern zeigen. Dafür ist da ganz viel Herz und Energie zu sehen. 3:3 steht es nach einem Spiel, das in keiner Minute langweilig ist.

Für André Breitenreiter ist es ein neues Gefühl. Zum ersten Mal geht er als FCZ-Trainer nicht als Sieger vom Platz. Aber der Deutsche ist trotzdem begeistert: «Klar können wir besser verteidigen oder mehr Tore schiessen. Aber ich freue mich lieber, ein tolles Spiel gesehen zu haben.»

Seine Zürcher zeigen sich als Stehaufmännchen. Dreimal geraten sie in Rückstand, dreimal gleichen sie aus. Und immer wenn es so wirkt, als ob die eine Mannschaft das Spiel in ihre Richtung zwingen könnte, gleicht der Gegner die Waage wieder aus.

Der FC St. Gallen versucht sich im sechsten Wettbewerbsspiel der Saison bereits mit der vierten Startkombination im Sturm. Trainer Peter Zeidler ist noch immer auf der Suche. Seine Angreifer liefern sich einen engen Konkurrenzkampf. Aber er findet bislang auf zu tiefem Niveau statt.

Der FCZ mit neuer Widerstandskraft
Immerhin, diesmal trifft einer der aufgestellten Stürmer. Jérémy Guillemenot vollendet einen St. Galler Überfall, bei dem die Ostschweizer den Zürcher Pressingversuch einfach überrollen. Es ist der erste Moment, in dem sich die Partie auf die Seite der St. Galler zu neigen scheint. Sie powern wie bekannt von Anfang an. Und sie belohnen sich mit der Führung in der 20. Minute.

Gegen den FCZ der letzten Saison hätte das zum Sieg reichen können. Aber die Zürcher haben an Widerstandskraft und Qualität gewonnen. Zum Beispiel mit Akaki Gogia. Der 29-Jährige steht zum ersten Mal seit September 2019 in einer Startaufstellung. Aber der Mann, der von Union Berlin gekommen ist, paart Technik mit Erfahrung. So erzwingt er durch einen abgelenkten Schuss den Ausgleich drei Minuten nach dem St. Galler 1:0.

Peder Zeidler warnt vor falscher Zufriedenheit
Und so geht es immer weiter. Der ehemalige FCZ-Junior Michael Kempter bringt St. Gallen mit einem Traumschuss in Führung. Antonio Marchesano trifft ebenso schön per Freistoss. Ousmane Diakité überspringt Becir Omeragic und trifft zum 3:2. Der FCZ reagiert ebenfalls per Eckball durch Wilfried Gnonto.

So bleibt der FCZ ungeschlagen an der Spitze der Super League. Auch ein Grund, warum Breitenreiter die Schau im Kybun-Park mehr geniessen kann als sein Gegenüber Zeidler. Der stellt fest, dass sein Team aus drei Heimspielen nur drei Punkte mitgenommen hat, und hebt den Mahnfinger: «Wenn wir uns nur am Spektakel ergötzen, wird es gefährlich.»
Officer Jon Baker: I'd like to nominate my partner, Frank Poncherello.

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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 28.08.21 @ 22:35

Omeragic scheint mittlerweile Interviews geben zu dürfen. Erstaunlich gutes Deutsch, sehr sympathisch der Junge

https://www.google.ch/amp/s/www.nau.ch/ ... g-65987332
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 28.08.21 @ 22:46

Kiyomasu hat geschrieben:
schwizermeischterfcz hat geschrieben:Omeragic scheint mittlerweile Interviews geben zu dürfen. Erstaunlich gutes Deutsch, sehr sympathisch der Junge

https://www.google.ch/amp/s/www.nau.ch/ ... g-65987332


Durfte er vorher nicht?


Eine Zeit lang hatte der FCZ den Medien nicht erlaubt, Interviews mit ihm zu führen, wohl einfach auch aus Selbstschutz da er noch sehr jung war und die Sprache nicht beherrschte. Nun heute mit ZüriLive und Nau gleich 2 Interviews mit ihm. Kann mich nicht erinnern, in Vergangenheit öfters Post-Match Intis mit ihm gehört zu haben. Wie lange es aber dieses „Verbot“ gab weiss ich nicht.
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spitzkicker
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Re: Medien

Beitragvon spitzkicker » 29.08.21 @ 11:02

Tagi Online, Sonntag, 29. August 2021

Akaki Gogia – Chügeler mit Babybauch
Am 27. September 2019 ist er das letzte Mal in einer Startformation gestanden. Danach folgen ein Kreuzbandriss und eine Saison, bei der er auch als Genesener unter Trainer Urs Fischer bei Union Berlin praktisch keine Rolle spielt. Möglich also, dass Akaki Gogia gar nicht mehr weiss, wie sich das so anfühlt, wenn man bei einem Fussballspiel von Anfang an spielen darf.

Dass man beim Anpfiff auf dem Rasen stehen muss, hat der 29-Jährige allerdings nicht vergessen. Und auch sonst macht er gegen St. Gallen den Eindruck, dass er dem FC Zürich helfen kann. Eigentlich wäre Gogia einer für die rechte Seite, wohin er nach einer Stunde wechselt. Zu Beginn aber stellt ihn André Breitenreiter in den Sturm. Dort fehlt Blaz Kramer weiter verletzt. Und der FCZ-Trainer hofft, dass Gogia die Räume nutzen kann, die stürmende St. Galler in der Regel gewähren.

Noch habe der in Georgien geborene Deutsche bei der Athletik Luft nach oben, sagt sein Trainer: «Er muss daran arbeiten, dass er über 90 Minuten einhundert Prozent geben kann.» Aber schon so wird sichtbar: Gogia ist einer, der den Ball gerne am Fuss hat. Ein Chügeler, ein Fummler, der den Körper zwischen Ball und Gegner stellt und dann mit Hüftwacklern und Haken den Weg an ihm vorbei sucht. Das gelingt ihm an diesem Samstagabend nicht immer. Aber er macht viele Bälle fest.

Vor allem gibt er seinem Team nach wackligem Spielstart das Selbstvertrauen zurück, als er nur drei Minuten nach der St. Galler Führung zum 1:1 trifft. Dass sein Schuss vor allem reingeht, weil er noch abgelenkt wird, ist ihm herzlich egal. Er feiert, indem er sich den Ball unter das Shirt steckt. Es ist der international verstandene Hinweis darauf, dass im Hause Gogia Nachwuchs erwartet wird.


Antonio Marchesano – standardisierte Qualität
Antonio Marchesano ist mal wieder Spassfaktor und Zürcher Lebensversicherung in einem. Fünf Spiele, vier Tore – der Tessiner macht einfach dort weiter, wo er in der letzten Saison aufgehört hat. Wobei, vielleicht ist er sogar noch einmal ein klein wenig besser geworden. Oder die neu gefundene Zürcher Stabilität hilft ihm dabei, noch dominanter aufzutreten.

In St. Gallen gibt der 30-Jährige einen ziemlich kompletten Zehner. Mit bissigen Ballgewinnen im Mittelfeld und guter Spielübersicht. Mit der Lust, auch mal den Mitspieler zurechtzuweisen, wenn der wie Becir Omeragic das Gefühl hat, als letzter Feldspieler sei ein Dribbling die klügste Lösung im Aufbauspiel.

Und dann diese Standards: Marchesanos 2:2 in der 59. Minute ist bereits der zweite Freistoss, den er in dieser Saison direkt verwandelt. Dazu der Eckball, der zu Wilfried Gnontos 3:3 führt. Da ist grosse Klasse vorhanden. Und vor allem die unbändige Lust auf mehr. Als er in der 92. Minute für Marc Hornschuh ausgewechselt wird, sprintet er erst in Richtung Aussenlinie, bis er merkt: Moment, der Trainer will gar nicht mit aller Macht den Sieg, dem ist der eine Punkt nach dreimaligem Rückstand wohl ganz recht.


André Breitenreiter – Geniesser vor der Bank
Als die 67. Minute läuft, da ahnt André Breitenreiter das Unheil. Er kippt in seinen weissen Turnschuhen auf die Zehenspitzen, er dreht sich zur Bank, er schaut wieder in Richtung des Zürcher Strafraums, wo St. Gallen gerade Schuss nach Schuss absetzt und Ecke um Ecke tritt. Noch einmal versucht der FCZ-Trainer Einfluss zu nehmen. Aber er ist zu weit entfernt, Ousmane Diakité überspringt Gegenspieler Omeragic um fast einen Meter – St. Gallen führt 3:2. In der 82. Minute dann nervt sich der Deutsche so sehr über ein nicht gepfiffenes Foul, dass er die Gelbe Karte sieht.

Es ist also nicht so, dass Breitenreiter während der Partie keine Adrenalinstösse verspüren würde. Aber danach gibt er ganz den relaxten Fussball-Geniesser. Er schwärmt von der Atmosphäre im Stadion, von der Moral seiner Spieler und der Spielidee des Gegners. Er sagt: «Jeder, der dieses Spiel verpasst hat, wird sich ärgern.»

Natürlich weiss er, dass er nach dieser atemlosen Begegnung Material für eine Woche Videostudium hätte. Etwa mit dem Verhalten seiner Spieler im Pressing vor dem 0:1. Mit den defensiven Lücken zwischen Adrian Guerrero, Fidan Aliti und Ousmane Doumbia auf links. Mit den Ballverlusten eines Bledian Krasniqi im Zentrum. Oder den zu wenig entschlossenen Laufwegen von Assan Ceesay und Wilfried Gnonto beim Gegenstoss.

Stattdessen konzentriert er sich auf den hohen Spassfaktor. Sagt: «Ich kann nur jeden beglückwünschen, der an dieser Partie teilgenommen hat.» Oder: «So soll Fussball aussehen.» Und weiss dabei, dass ihm zwar die Arbeit nicht ausgehen wird. Dass ihm diese aber garantiert leichterfallen wird, solange seine Spieler mit positiven Gefühlen aufs Feld gehen. Und das können die Zürcher nach diesem spektakulären 3:3 in St. Gallen weiterhin.


Adrian Guerrero – Lust und Frust
Er weiss genau, was gleich auf ihn losbrechen wird. Adrian Guerrero zeigt in der 20. Minute noch an, wo die Zürcher Abwehr gerade verdammt verwundbar ist: direkt hinter ihm. Aber als der Ball tatsächlich dorthin gespielt wird, kann er den losstürmenden Nicolas Lüchinger nicht mehr aufhalten, dessen Querpass bringt das St. Galler 1:0.

Das Gegentor kann nicht Guerrero alleine angerechnet werden – die gesamte Zürcher Mannschaft hat sich überrollen lassen beim Versuch, die Ostschweizer tief in deren Platzhälfte bei einem Einwurf unter Druck zu setzen. Aber der Spanier hat auch sonst defensiv einen unangenehmen Abend auf seiner linken Seite. Lüchinger, Lukas Görtler, Victor Ruiz – sie alle fordern ihn, und vor allem in Hälfte eins überfordern sie ihn manchmal auch.

Aber Guerrero steigert sich nach der Pause. Als linker Flügel aufgestellt, schiebt er bei Ballbesitz immer wieder ins Zentrum und öffnet so aussen die Räume für andere Zürcher. Gegen vorne sieht das spannend aus, gegen hinten eher angespannt. Nur langweilig, das wird es auf seiner Seite nie.

Wilfried Gnonto – Köpfchen statt Füsschen
Auf der Website des FC Zürich wird der Mann mit einer Körpergrösse von 170 Zentimetern geführt. Wer schon einmal neben Wilfried Gnonto gestanden ist, könnte dabei den Eindruck erhalten haben, dass da möglicherweise leicht aufgerundet wurde. Wie auch immer. Am Samstag, da trifft Gnonto mit dem Kopf zum 3:3. Er tut das weniger dank Sprunggewalt und mehr dank gutem Stellungsspiel am zweiten Pfosten, wo er die Kopfballverlängerung von Fidan Aliti zum Schlussresultat verwertet.

Der Jubel danach ist sicher so gross, weil die Zürcher soeben zum dritten Mal in diesem Spiel einen Rückstand wettgemacht haben. Aber dem 17-Jährigen wird auch eine gewisse Last von den Schultern gefallen sein. Beim Stand von 2:2 nämlich kann er nach einem weiten Schlag von Goalie Yanick Brecher plötzlich ganz alleine in Richtung Lawrence Ati Zigi ziehen. Aber er ist danach mit so wenig Zug zum Tor unterwegs, dass es nicht mal zum Torschuss reicht.

Es wäre der Moment gewesen, in dem das Spiel auf Seiten des FCZ hätte kippen können. Immerhin verhindert Gnonto danach, dass der Abend mit dem kompletten Gegenteil endet.

fischbach
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Re: Medien

Beitragvon fischbach » 31.08.21 @ 9:12

Die Fifa hat gestern den «Fifa-Bericht zu zehn Jahren internationale Transfers» veröffentlicht. Darin finden sich die teuersten Transfers, Ausgaben/Einnahmen nach Clubs (nur die Top-Spender bzw. -Receiver), Ländern und Verbänden, Ausgaben für Berater etc.
Wer sich das mal genauer anschauen will, der Bericht kann hier als pdf heruntergeladen werden:
https://www.fifa.com/de/legal/football-regulatory/stakeholders/fifa-fund-for-players/media-releases/de-greater-than-media-release-greater-than-fifa-publishes-report-on-ten

In der NZZ gibts dazu einen Artikel mit Fokus auf die Zahlen der Super League. Als einziger SL-Club ist der FC Basel im Bericht gelistet.

Nettoerlös aus Fussball-Transfers: Die Schweiz ist weltweit in den Top Ten

Auch wenn die Schweizer Super League heuer im Zuge von Corona wahrscheinlich keinen grossen Transfer tätigen kann, tut dies ihrem guten Ruf keinen Abbruch. Sie nimmt mit Transfers viel mehr ein, als sie ausgibt. Eine Fifa-Studie zeigt nun, welche Fussballer am begehrtesten sind und welche Klubs am profitabelsten transferieren.

Peter B. Birrer

Am späten Dienstagabend wird im internationalen Fussball das Sommer-Transferfenster 2021 geschlossen. Noch können die Transferbewegungen nicht bilanziert werden. Doch die rückläufige Tendenz scheint klar, gerade aus der Sicht der kleineren Ligen wie der Schweizer Super League. Kein hiesiger Klub hat bis jetzt in diesem Sommer einen namhaften Transfer getätigt und entsprechend Geld eingenommen. Das sind die Folgen der Corona-Pandemie, die dem zuvor wachsenden und florierenden Fussballgeschäft zusetzt. Nicht überall, nicht in Katar und bei Paris Saint-Germain, aber anderswo.

Doch die Schweizer Klubs müssen sich nicht verstecken und klein machen. Schliesslich sind Erlöse aus Spielertransfers fester Bestandteil ihres Geschäftsmodells, das ohne Transfergeld noch mehr Defizit einführe. Eine Studie des Weltfussballverbands Fifa berücksichtigt das letzte Jahrzehnt und legt dar, wie gut der hiesige Fussball auf Dauer gearbeitet hat.

Werden die Transfer-Nettoerlöse in den 10 Jahren zwischen 2011 und 2020 summiert, ist die Schweizer Liga weltweit in den Top Ten klassiert – mit einem Nettogewinn von fast o,5 Milliarden US-Dollar. Das ist beachtlich, weil sie in Europa sogar den 5. Platz belegt, hinter dem einsamen Spitzenreiter Portugal (3 Milliarden), hinter den Niederlanden, Frankreich und Belgien. Die Schweiz funktioniert als Sprungbrett, als Ausbildungsliga. Eine andere Option bleibt ihr nicht.

Interessant sind in dem Zusammenhang die Namen jener Klubs, die im Transferwesen die beste Nettobilanz ausweisen. Man könnte sie auch Transfer-Champions nennen. Dazu gehören nicht die Grossen, nicht die Engländer oder Spanier, die für Spieler vor allem Geld ausgeben. Nein, am besten geschäften die drei portugiesischen Klubs Sporting Lissabon, Benfica Lissabon und Porto, vor Ajax Amsterdam, Olympique Lyonnais, Lille, dem São Paulo FC (Brasilien), Salzburg, Monaco, Schachtjor Donezk, Dynamo Zagreb, Borussia Dortmund und dem FC Basel.

Die Basler verkauften in der von der Fifa untersuchten Zeitspanne in der Ära des Präsidenten Bernhard Heusler Spieler wie Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka, Mohamed Salah, Breel Embolo oder Manuel Akanji für viel Geld in die grossen Ligen. Sie sicherten sich darüber hinaus Millionen schwere Beteiligungen, wenn die Spieler später weiter verkauft wurden, wie zum Beispiel Xhaka 2016 von Mönchengladbach zu Arsenal.

Auf der anderen Seite der Transferskala führt England die Liste der Nettoverluste mit 7,2 Milliarden US-Dollar und grossem Vorsprung an, vor China (–1,4), Italien (–1,3), Deutschland (–0,9) und Russland (–0,8). Das sind die hauptsächlichen Käuferländer, die Geld ins Transfersystem pumpen, wovon am Ende kleine Ligen profitieren.

Weitere Folgerungen und Kennzahlen aus der Fifa-Studie: Wurden 2011 mit Transfers weltweit 2,85 Milliarden US-Dollar umgesetzt, stieg die Zahl bis 2019 sukzessive auf 7,35 Milliarden an. Im Corona-Jahr sackte der Betrag auf 5,6 Milliarden ab.

Es werden weltweit mit Abstand am meisten brasilianische Spieler transferiert. In zehn Jahren waren es 15 000, also rund 1500 pro Jahr. Auf dem 2. Rang ist Argentinien klassiert mit jährlich 740 Transfers.

Die meisten Spielerbewegungen finden zwischen Brasilien und Portugal statt – in beiden Richtungen. Und zwischen England und Schottland.

2020 schwächte sich der Transfermarkt merklich ab, allein die weltweiten Bewegungen reduzierten sich von 18 000 auf 17 000. 2020 wurden 18 Prozent der Spielerwechsel leihweise vollzogen. Das ist ein Corona-bedingter, starker Anstieg. 2020 reduzierten sich die Transferausgaben in den meisten Ligen. In England und Portugal stiegen sie im Corona-Jahr im Vergleich zu 2019 erstaunlicherweise an.

Auch die Spieleragenten erlitten 2020 einen herben Rückschlag. Ab 2011 vermehrten sich ihre jährlichen Transferprovisionen von 130 Millionen US-Dollar auf den Höchststand von 640 Millionen im Jahr 2019. Das ist in einem Jahrzehnt ungefähr der Faktor 5. Im Corona-Jahr ging der Betrag um 25 Prozent auf 480 Millionen zurück.

Der noch immer stattliche Transferanteil für die Spieleragenten ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Solidaritätszahlungen und Ausbildungsentschädigungen für kleine Klubs rückläufig sind. Am Ende der Transferkette warten zu viele Ausbildungsklubs zu lange auf Geld, das zum Teil nicht einmal eintrifft. Diesem Missstand will die Fifa mit dem neuen Transfersystem «Clearing-House» Einhalt gebieten.

https://www.nzz.ch/sport/nettoerloes-aus-fussball-transfers-die-schweiz-ist-weltweit-in-den-top-ten-ld.1642853


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