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Diskussionen zum FCZ
schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 01.08.21 @ 23:22

Sass vor 2/3 Wochen mal neben dem Fehr in einem Bus im Oberengadin. Der hatte wohl das Gefühl, dort oben kann er raus lassen was er will. Zum Glück war ich kein Boulevard-Journi, der viele Klicks generieren wollte ;)

Anderes Thema: Könnte jemand den Artikel des Tagi rein kopieren? https://www.tagesanzeiger.ch/vom-verspo ... 9594828597

(Würde gerne auch wieder mal mit einem NZZ Artikel was zurück geben ;) aber seit Clalünas Abgang gibts dort ja keine Matchberichte mehr)
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“


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johnny
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Re: Medien

Beitragvon johnny » 01.08.21 @ 23:31

schwizermeischterfcz hat geschrieben:Sass vor 2/3 Wochen mal neben dem Fehr in einem Bus im Oberengadin. Der hatte wohl das Gefühl, dort oben kann er raus lassen was er will. Zum Glück war ich kein Boulevard-Journi, der viele Klicks generieren wollte ;)

Anderes Thema: Könnte jemand den Artikel des Tagi rein kopieren? https://www.tagesanzeiger.ch/vom-verspo ... 9594828597

(Würde gerne auch wieder mal mit einem NZZ Artikel was zurück geben ;) aber seit Clalünas Abgang gibts dort ja keine Matchberichte mehr)

s. Ceesays Fred, Zeit den mal wieder hoch zu holen.
Der ganze SVP Scheisshaufen ist die Bremsspur im Schlüpfer von Helvetia. (Zhyrus, 2023)

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chuk
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Re: Medien

Beitragvon chuk » 01.08.21 @ 23:33

Aufgefallen bei FCZ - Lausanne
Vom Verspotteten zum Helden
Assan Ceesay schiesst den FCZ mit zwei Toren zum Sieg, jubelt besonders emotional mit einem Konkurrenten und weiss auch nicht genau, weshalb es gerade so gut läuft.

Christian Zürcher
Publiziert heute um 16:02 Uhr

Zur Pause sagt ein Mann am Bierstand zu seinem Kollegen, beide schon etwas älter: «Du, der Ceesay hat neue Füsse bekommen.»

Zur Pause hat dieser Ceesay zwei Tore gegen Lausanne geschossen, beinahe noch ein drittes. Er hat zu wilden Sturmläufen angesetzt, kaum Bälle verloren – und auch nicht verstolpert. Als er nach 74 Minuten ausgewechselt wird, zusammen mit Antonio Marchesano, da bekommt der Tessiner sanften Applaus, und über den Gambier brandet lauter Jubel.

Etwas ist geschehen. Der FCZ erlebt gerade einen Wandel. Einen Wandel (und die neuen Füsse) des Assan Ceesay. Der Stürmer war ein Haderer und Zögerer und Chancenvernichter, zwar von grossem Wuchs, doch auch sehr fragil. Noch vor nicht allzu langer Zeit fluchte und spottete die Anhängerschaft über seine Künste, der Spott verlagerte sich irgendwann in Mitleid, der FCZ überlegte sich, ihn zu verkaufen – in diesen Tagen wird ihm zugejubelt.

Gegen Lugano gelangen ihm zwei Assists, nun trifft er zweimal gegen Lausanne (hier geht es zum Spielbericht). Er steht plötzlich dort, wo Stürmer stehen. Und er verwertet Chancen. Es sind zwar erst zwei Partien gespielt, doch bereits lässt sich sagen, dass Ceesays neue Körpersprache neues Leben in den FCZ bringt. «Ich bin so stolz auf mich und das Team», sagt der 27-Jährige nach der Partie. Er habe immer hart gearbeitet, nun zahle es sich endlich aus. Doch ja, manche Dinge könne er sich auch nicht erklären. Am späten Abend vermerkt er auf Instagram einen Beitrag mit «Alhamdilillah». Lob sei Gott.

Ceesay findet dann im Gespräch doch noch einen weltlichen Grund, weshalb er wie verwandelt auftritt. «Selbstvertrauen ist das Wichtigste», sagt er. Momentan habe er das. Und seine Schüsse landen im Tor. «Ein schönes Gefühl.»

Ein Transferflop
Das Glück ist plötzlich auf Ceesays Seite, das war lange nicht so. Er kam 2018 für rund zwei Millionen Franken von Lugano, weil der FCZ auf dem falschen Fuss erwischt wurde und fünf Tage vor Transferschluss unversehens Ersatz für den abgesprungenen Michael Frey brauchte. Ceesay hat seither für dieses Geld viel zu wenig getroffen. Er wurde nach Osnabrück ausgeliehen, kam wieder zurück – es änderte nichts an der Misere.

Die Zusammenarbeit mit Ludovic Magnin war für ihn nicht einfach. Der emotionale Romand versuchte es auf die leise und die laute Art, um den sensiblen Ceesay in Form zu bringen – er scheiterte. Unter Massimo Rizzo wollte beim FCZ vieles nicht funktionieren, vor allem aber die Abläufe in der Offensive. Nun steht mit André Breitenreiter ein Mann an der Seitenlinie, der offenbar die richtigen Knöpfe drückt. «Er ist ein guter Trainer», sagt Ceesay. Er treffe den richtigen Ton, und taktisch könne man viel von ihm lernen.

Breitenreiter lässt in seinem 3-4-1-2 mit zwei Stürmern spielen, mit Kramer und Ceesay, die ziemlich gut harmonieren im Spiel nach vorne. Sieben Minuten sind gegen Lausanne gespielt, Kramer kann losziehen und spielt uneigennützig den Querpass in den Lauf von Ceesay. Dieser schiebt ein und rennt zur Eckfahne, Kramer hinterher, die beiden umarmen und herzen sich.

Es ist ein schönes Bild von zwei Stürmern, die lange Konkurrenten waren. Spielte der eine, sass der andere meist auf der Bank. «Er hat den perfekten Pass gespielt, ich hoffe, dass ich ihm bald zu einem Tor verhelfen kann», sagt Ceesay über Kramer.

Lob kommt nach der Partie auch von Trainer Breitenreiter. Der Deutsche schwärmt jedoch weniger von Ceesays Torgewalt, sondern vielmehr vom Spiel gegen den Ball. «Sie sind beide unheimlich viel gelaufen, genau das will ich.» Tatsächlich lösen die beiden das Zürcher Pressing aus, das die Lausanner Abwehr immer wieder vor Probleme stellt.

Noch wächst Ceesays Aufschwung auf unstetem Grund. Was also tun, damit er anhält? «Nicht zu viel denken. Einfach weitermachen.»

schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 01.08.21 @ 23:35

Danke!
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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johnny
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Re: Medien

Beitragvon johnny » 01.08.21 @ 23:39

Tagi, 1.8.21, Raz/Zürcher
Interview mit Ancillo Canepa

«Es braucht eine dicke Haut, um keinen mentalen Schaden zu nehmen»

Der FC Zürich wird 125 Jahre alt. Der Präsident schaut zurück auf den Tag, an dem er das erste Mal im Stadion war, und erzählt, wie er schon Transfers verhauen hatte, weil er zu emotional war.

Wissen Sie noch, wie das war, als Sie sich als Kind in den FCZ verliebt haben?
Mich haben diese weissen Tenüs fasziniert. Der FC Rüti, bei dem ich selber gespielt habe, spielte in Weiss. Real Madrid: die weissen Könige. Und der FCZ. Wenn ich mit dem Vater in die Stadt einkaufen gehen durfte, habe ich mir immer überlegt: Vielleicht wohnt in einem dieser Häuser einer der FCZ-Spieler? Vielleicht Klaus Stürmer oder Köbi Kuhn? Das hat eine unglaubliche Faszination ausgestrahlt.
Und Sie waren im Stadion auf den Stehplätzen?
Logisch! Die heutige Südkurve hiess damals Südestrade. Und ich musste mir immer Spiele aussuchen, bei denen ich nicht allzu viele Zuschauer erwartete. Als Kleiner auf den Stehplätzen hast du nichts gesehen. Einmal bin ich ganz vorne gestanden, auf Platzhöhe. Die Kurve war voll, als man plötzlich begann, von hinten zu drücken. Da habe ich Panik bekommen. Wenn ich ein wichtiges Spiel mit vielen Zuschauern besuchen wollte, habe ich von da an versucht, dem Vater etwas mehr Sackgeld zu entlocken, um mir für 20 Franken ein Sitzplatzticket zu kaufen.
Sie sind allein gegangen?
Allein oder mit meinem Kollegen. Schon als Zwölfjähriger. Von Rüti zum Hauptbahnhof. Und dann, weil ich Geld sparen wollte, bin ich vom HB zu Fuss zum Letzigrund gelaufen. Ich habe auf dem Stadtplan nachgeschaut: Aha, Badenerstrasse – und dann alles runter. Ich war auch immer zwei, drei Stunden vor Spielbeginn im Stadion, weil ich miterleben wollte, wie sich die Spieler auf den Trainingsplätzen bereitgemacht haben. Da hat man die Stollen der Fussballschuhe gehört, da war der Dul-X-Geruch. Das alles war faszinierend.
Und Ihr erstes Rendez-vous mit Heliane Canepa hatten Sie tatsächlich auch im Stadion?
Das war tatsächlich so. Das war 19…
…72.
Genau. (lacht) Wir haben für ein paar Monate im selben Büro gearbeitet, da habe ich sie eingeladen. FCZ gegen Chiasso. Und Chiasso hat 1:0 gewonnen.
War das eine gute Idee: das erste Date an einem Fussballmatch?
(lacht) Heliane hatte mit Fussball wirklich nichts am Hut. Sie hatte eher einen literarischen Hintergrund. Aber sie hat schnell aufgeholt. Heute schaut sie wahrscheinlich mehr Fussball im TV als ich selber.
Sie haben die Faszination der Sechziger erlebt mit Kuhn, Künzli …
… und Botteron …
… genau. Denken Sie, ein heutiges Zürcher Kind schaut den FCZ mit denselben grossen Augen an wie Sie damals?
Zu meiner Zeit gab es kaum Livefussball am TV. Heute kannst du jeden Tag zwanzig Stunden Fussball aus aller Welt schauen. Darunter leidet der Bezug zum lokalen Fussball etwas. Deshalb trägt ein Junger heute eher ein Messi-Trikot als das eines FCZ-Spielers.
Wie schafft man es, dass die Zürcher Kinder trotzdem FCZ-Leibchen tragen?
Letztlich ist der Erfolg der grosse Treiber. In der Champions League gegen Real Madrid hatten wir über 200’000 Ticketanfragen. Auch gegen Bayern München wollten über 100’000 ins Stadion. Vor zwei Jahren hätten wir gegen Napoli über 50’000 Tickets verkaufen können. Bekanntlich sind wir im Nachwuchsbereich sehr engagiert, ausserdem unterhalten wir zahlreiche Stützpunkte im Kanton. Die Zahl der FCZ-Fans bzw. FCZ-Sympathisanten ist sehr hoch. Aber was bei uns leider noch fehlt: der Reflex, den FCZ auch vor Ort im Stadion unterstützen zu wollen. Die Event-Konkurrenz in Zürich ist halt schon sehr gross.
Das heisst, Sie müssen mehr investieren.
Was heisst das? Wir sind im Bereich Corporate Social Responsibility wohl einer der aktivsten Clubs in der Schweiz. Wir organisieren seit Jahren Kids-Camps für Mädchen und Buben. Wir führen ein Museum, in dem wir viele Anlässe durchführen, auch für Kinder und Jugendliche. Es gibt Theatervorführungen und Kindergeburtstage. Wir haben einen Fanshop ausserhalb des Stadions. Wir unterhalten eine Behindertenmannschaft. Und gründen jetzt einen Kids-Club. Aber klar, man könnte in die Mannschaft investieren, damit wir auf Jahre hinaus Schweizer Meister werden. Aber so viele Millionen einzusetzen, das ist für uns im Moment kein Thema. (lacht)
Wie wichtig ist der FCZ für den Puls der Stadt Zürich?
Extrem wichtig.
Das müssen Sie jetzt sagen.
Nein, das meine ich im Ernst. Ich kenne keine andere Stadt, in der so viele Insignien des eigenen Clubs permanent präsent sind. Diese riesigen Zeichnungen, an den Tunneln bei der Autobahn, die Kleber sind imponierend. Was ich allerdings klar ablehne, sind Sachbeschädigungen. Dass der FCZ als sehr wichtig für die Stadt Zürich wahrgenommen wird, spüren wir auch aufgrund unserer vielen Kontakte mit Personen aus Politik, Wirtschaft oder Kultur. Da gibt es sehr viele Menschen, die extrem FCZ-affin sind. Noch einmal: Der FCZ war, ist und bleibt eine wichtige Institution für die Stadt und die Region Zürich.
Woran machen Sie das fest?
Überlegen Sie mal, was seit 1896 alles passiert ist. Viele Firmen, die seither gegründet worden sind, sind verschwunden. Es gab zwei Weltkriege, riesige Entwicklungen, Umwälzungen. Und der FCZ hat all das überlebt, wie viele andere Fussballclubs auch. Und weshalb? Weil der Fussball für viele Menschen sehr wichtig ist.
Sie sind Hauptaktionär des FCZ. Aber gehört Ihnen der Club auch?
Ich nehme an, es geht um die philosophische Frage: Wem gehört der Fussball? Rein rechtlich gehört uns der Club. Aber selbstverständlich ist das eine Institution, die wir für eine gewisse Zeit verwalten, ihr Sorge tragen, versuchen, sie weiterzuentwickeln. Und irgendwann werden wir den FCZ wieder freigeben. Besitzen im philosophischen Sinn: nein!
Gibt es etwas Mühsameres, als einen Fussballclub zu besitzen?
Erfolg ist selten planbar, aber der Misserfolg kommt von selbst. Ausserdem sollen wir als Club Verantwortung für Dinge ausserhalb des Spielbetriebs übernehmen, auf die wir wenig Einfluss haben. Da geht es um Sicherheit, es geht um Politik, um Infrastruktur und vieles anderes. Ja, es braucht gelegentlich eine dicke Haut, um das alles ohne mentalen Schaden zu überleben. Wichtig ist dabei, dass man den Pfupf nicht verliert, etwas verändern, etwas bewegen, etwas erreichen zu wollen. Und diesen Pfupf haben wir beide im Moment immer noch.
Wie lange noch?
Keine Ahnung. Einen Tag, einen Monat, fünf Jahre, zehn Jahre? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Aber Sie als Wirtschaftsprofi wissen doch, wie lange eine gute Nachfolgeregelung dauert.
Ein Fussballclub ist kein Familienunternehmen, bei welchem man einfach ein Familienmitglied oder einen Mitarbeiter mittel- und langfristig aufbauen kann. Ein Nachfolger muss eben auch die Finanzierung bzw. die Fortführung sicherstellen können. Mit anderen Worten: Es geht um eine externe Lösung. Wir hatten und haben immer wieder Anfragen von Personen oder Firmen, welche sich für den Kauf unserer Aktien interessiert haben, vor allem aus dem Ausland. Der Standort Zürich ist für ausländische Interessenten natürlich sehr attraktiv. Aber für uns ist wichtig, dass wir alles seriös und nachhaltig planen und umsetzen können.
Das scheint ein Trend zu sein im Schweizer Profifussball: der ausländische Geldgeber.
In der Börsensprache heisst es «The trend is my friend». Also erlaube ich mir die Frage «Where are the Swiss friends»? Ohne Einnahmen aus Europacup oder Transfers kannst du in der Schweiz keinen Club nachhaltig finanzieren. Basel und YB beispielsweise kamen jahrelang in den Genuss von sehr grosszügigen Anschubfinanzierungen der Familien Oeri und Rihs.
Ohne Sicherheitsnetz durch Private oder Firmen geht es nicht?
Selbst wenn man sagen würde: Ich bin ganz bescheiden, ich will einfach ein bisschen mitspielen und nicht absteigen. Bei der aktuellen Leistungsdichte in der Super League funktioniert das nicht. Und dann ist das immer noch Zürich – eine wichtige Stadt in der Schweiz. Zürcher wollen zur Spitze gehören. Aber im Fussball ist das nicht ganz so einfach. Immerhin haben wir in den letzten Jahren einige Titel gewonnen, obwohl das Budget anderer Vereine um ein Mehrfaches höher war als unseres.
Seit 2003 sind nur drei Clubs Schweizer Meister geworden. Einem hat es nicht zum Serienmeister gereicht: dem FCZ.
Das ist jetzt etwas böswillig. Sie müssen die Leistungskurve etwas genauer anschauen. In meinem Büro hängen 17 Goldmedaillen. Die Profimannschaft, die FCZ-Frauen wie auch unsere Nachwuchsmannschaften haben zahlreiche Erfolge erzielt. Europäisch gehören wir zu den erfolgreichsten Clubs der Schweiz. Hätten alle Schweizer Vereine den Europacup gleich ernst genommen wie wir, wäre die Schweiz im europäischen Ranking nicht derart abgestürzt.
Und die Familie Canepa kann finanziell mit Chemiegianten wie Ineos, den chinesischen Investoren bei GC, oder der Familie Rihs bei YB mithalten?
Ob wir das können, will ich hier nicht kommentieren. Aber wir wollen sicher nicht.
Vor ein paar Jahren hat man gedacht, dass YB, Basel oder der FCZ nie absteigen können. Heute könnte es ab Basel jeden Club treffen. Wann hat diese Veränderung angefangen?
Mit der Änderung des Modus.
Welche?
Die Einführung der Barrage, an welcher ich persönlich entscheidend mitgewirkt habe. Ich war erst dagegen, aber die Attraktivität der Challenge League war mir stets ein grosses Anliegen. Objektiv war für die Challenge-League-Clubs die Einführung der Barrage ein wichtiger Schritt. Ich war dann bei der Abstimmung die entscheidende Stimme, damit es eine Zweidrittelmehrheit gab.
Als Unternehmer wollen Sie Planungssicherheit. Sie haben eigentlich gegen Ihre eigenen Interessen gestimmt.
Dass es nun einen selbst treffen kann, ist tatsächlich so. Ab Platz drei hast du potenziell acht Abstiegskandidaten. Ich habe das ja auch selbst erlebt. In den letzten drei Jahren waren wir zeitweise auf dem Weg zum Europacup und gleichzeitig sehr nahe bei einem Abstiegsplatz. Das ist nicht gut für die Nerven.
Also Zeit, etwas zu ändern?
Ich bin der Meinung, dass wir über den Modus neu nachdenken müssen. Ein Abstiegsrisiko von zwanzig Prozent ist zu gross. Wir sollten die beiden Ligen vergrössern.
Das haben die Clubs doch mehrfach abgelehnt.
Das Problem ist der Modus mit der richtigen Anzahl Spiele. Was machst du mit zwölf Mannschaften? Drei Elferrunden? Es ist sehr schwierig. Aber ich finde die jetzige Situation nicht optimal. Darum will ich das neu diskutieren, ich plädiere für zwei Zwölferligen mit der Einführung von Final- und Abstiegsrunden. Das gibt allen Clubs mehr Planungssicherheit und wäre genauso attraktiv.
Hat der Druck auch zugenommen, weil zuverlässige ausländische Investoren kamen?
Ja, das hat die Ausgeglichenheit gesteigert. Und Aufsteiger sind schon lange keine Punktelieferanten mehr.
Wie wohl fühlen Sie sich mit der aktuellen Mannschaft? Sie suchen weiterhin neue Spieler.
Wir sind in der letzten Phase der Kaderplanung. Wir suchen noch zwei, drei erfahrene Spieler, die mit Druck umgehen und uns bei der Weiterentwicklung unserer vielen jungen Spieler unterstützen können.
Aber das sagen Sie seit Jahren.
Deshalb haben wir unseren Umbruch auch schon vor Monaten beschlossen und auch eingeleitet. Dieser begann mit der Implementierung einer neuen sportlichen Führung.
Nehmen Sie sich heute stärker raus aus den Transferentscheidungen?
Heliane und ich sind und bleiben Mitglieder der Sportkommission. Wir befinden uns intern im ständigen konstruktiven Austausch.
Sie gelten als emotional veranlagter Mann. Wann haben Sie das letzte Mal bei einem Transfer aus dem Bauch heraus entscheiden?
Gute Entscheidungen basieren immer auf einer Mischung zwischen Bauch und Kopf. Die Verpflichtung von Mimoun Mahi war vielleicht ein einseitiger Bauchentscheid. Er hat mich einfach an Yassine Chikhaoui erinnert.
Was war bei ihm das Problem?
Wir haben unterschätzt, dass er, seine Frau und ihr kleines Kind zum ersten Mal allein im Ausland leben mussten. In Holland hatten sie ihre Familien, die ihnen viele Alltagssorgen abgenommen haben. Mahi und Ehefrau wurden zunehmend unglücklicher in der Schweiz. Dazu kam seine Verletzungsanfälligkeit.
Warum haben Sie Ihrem Trainer Massimo Rizzo im Winter einen Vertrag über eineinhalb Jahre gegeben und nicht bis Ende Saison abgewartet?
Das hat auch FCZ-intern zu Diskussionen geführt. Wäre ich eiskalt berechnend gewesen, hätte ich ihn bis Sommer warten lassen. Aber Massimo war seit sehr vielen Jahren ein loyaler und integrer Mitarbeiter des FCZ. Als Vertrauensbeweis und als persönliche Sicherheit haben Heliane und ich entschieden, den Vertrag entsprechend zu verlängern.
Auf was freuen Sie sich bei dieser Saison?
Ich hoffe primär, dass wir die Mannschaft mit unserem neuen Trainer weiterentwickeln werden.
Und den FCZ gibt es auch in 125 Jahren noch?
Aber sicher! Auch wenn die Liga dann vermutlich Stargate League heissen wird und wir gegen ausserplanetarische Mannschaften spielen werden.
Der ganze SVP Scheisshaufen ist die Bremsspur im Schlüpfer von Helvetia. (Zhyrus, 2023)

schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 01.08.21 @ 23:56

Ebenfalls vielen Dank! M.M.n. ein sympathisches und tolles Interview von Cillo
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

ted mosby
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Registriert: 17.11.11 @ 22:13

Re: Medien

Beitragvon ted mosby » 02.08.21 @ 6:47

Schön, dass Cillo wieder mit dem Tagi spricht. Idioten-Schifferle vermutlich mal ausgenommen.
tehmoc hat geschrieben: Leute mit Allianznamen können mich kreuzweise.
...
Anstand bedeutet für mich auch, dass man Leute nicht mit seinem Kacknamen nervt.


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