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Gha_Züri
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Re: Medien

Beitragvon Gha_Züri » 08.04.21 @ 13:08

tato hat geschrieben:
Gha_Züri hat geschrieben:
cuhulain hat geschrieben:https://gianlucadimarzio.com/it/assan-ceesay-gambia-coppa-africa-intervista-6-aprile-2021


traductione per favore :)

Schon mit Google-Translater versucht?? Das käme dem Sinn nach wohl ziemlich verständlich heraus.

z.B. die Einleitung:
Entdecken Sie Assan Ceesay, den Stürmer von Zürich und Helden der ersten historischen Gambia-Qualifikation im Afrikacup. Von Barfußspielen bis zum entscheidenden Tor mit einem Hintergrund des Marktes in der Mitte.

Gambia qualifizierte sich erstmals für den Afrika-Pokal. Ein echtes Sportunternehmen für eine der kleinsten Nationen des Kontinents, das vollständig von Senegal umgeben ist (ein bisschen wie San Marino mit Italien) und ungefähr 2,3 Millionen Einwohner hat (sozusagen weniger als die Gemeinde Rom). Der absolute Star der Qualifikationsrunden war Assan Ceesay, ein 1994 in Zürich geborener Stürmer, der (auch) das entscheidende Ziel für den Zugang zur Endrunde gegen Angola erzielte.


Ceesay ist in Zürich geboren??? :D
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popper
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Re: Medien

Beitragvon popper » 08.04.21 @ 13:51

Gha_Züri hat geschrieben:
cuhulain hat geschrieben:https://gianlucadimarzio.com/it/assan-ceesay-gambia-coppa-africa-intervista-6-aprile-2021


traductione per favore :)


(Mit deepl.com übersetzt, ziemlich gut, auch wenn ein paar Fehler :) )

Die Entdeckung von Assan Ceesay, Züricher Stürmer und Held der ersten historischen Qualifikation Gambias für den Afrikanischen Nationen-Pokal. Vom Barfußspiel bis zum entscheidenden Tor, mit einer Markt-Hintergrundgeschichte dazwischen.

Gambia hat sich zum ersten Mal für den Afrikanischen Nationen-Pokal qualifiziert. Eine echte sportliche Leistung für eine der kleinsten Nationen des Kontinents, die vollständig vom Senegal umgeben ist (ein bisschen wie San Marino von Italien) und etwa 2,3 Millionen Einwohner hat (weniger als die Stadt Rom, um es klar zu sagen). Absoluter Protagonist der Vorrunde war Assan Ceesay, der 94-jährige Züricher Stürmer, der das entscheidende Tor zum Erreichen der Endrunde gegen Angola erzielte.

"Ich bin sehr zufrieden mit dem, was wir gemacht haben: Ganz Gambia ist Feuer und Flamme für diese Leistung", sagte Ceesay gegenüber GianlucaDiMarzio.com. "Nach dem Spiel haben wir zwei Tage lang gefeiert und sogar die Frau des Präsidenten kam zu uns, um uns zu gratulieren: Sie sagte uns, dass wir die Nation stolz machen und dass wir so weitermachen müssen."

Im nächsten Jahr könnten Assan und seine Mannschaftskameraden auf starke Teams wie Senegal, Kamerun und Algerien treffen: "Es wird nicht einfach sein, beim African Cup of Nations zu spielen. Wir müssen die Spiele sehr gut vorbereiten, positiv sein, den Gegner respektieren und alles, was wir haben, auf das Feld bringen, denn wenn wir gewinnen, gewinnt Gambia. Wir haben nichts zu verlieren und werden alles tun, um unsere Fahne hochzuhalten, wobei wir uns auf die Stärke einer vereinten Gruppe verlassen."

Ceesay spricht vier Sprachen und am Telefon spricht er ausgezeichnet Italienisch (er kann auch Englisch, Französisch und ein wenig Deutsch). Aber er hat nie in Italien gespielt: "Ich habe es in der Schweiz gelernt, in Lugano und Chiasso". Und dann, in der Umkleidekabine von Gambia, sagen sie ab und zu etwas auf Italienisch: "Kameraden wie Barrow, Colley und Jallow reden oft mit mir über die Serie A und die Serie B, wie das Spiel ist und was die Geheimnisse sind, um gut zu sein. Ich würde gerne in Italien spielen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

Um fair zu sein, gab es in der Vergangenheit einige Kontakte mit der Serie A, wenn auch nie offizielle Angebote: "Vor der Pandemie haben wir verschiedene Interessen aus Italien aufgenommen", erklärt sein Staatsanwalt, Massimo Grillo (zufällig... Italiener). "Einer der Vereine, mit denen wir gesprochen haben, war Sassuolo, die ihn genau beobachtet haben. Damals hatte sogar Bologna darüber nachgedacht, mit Barrow ein rein gambisches Paar zu bilden, ohne zu wissen, ob Palacio bleiben würde oder nicht".

Assan träumt gerne, mit dem Ball zwischen seinen Füßen. Er tut es heute wie vor Jahren: "In Afrika, besonders wenn man jung ist, spielt man barfuß, wenn sich die Familie keine Fußballschuhe leisten kann. Auch ihm ist das passiert: "Ich erinnere mich, dass ich eines Tages ein Spiel mit der U17-Nationalmannschaft bestreiten musste und keine Schuhe zum Spielen hatte. Am Ende hat sie mir ein Kumpel geliehen, obwohl sie größer waren als meine Größe".

Mit diesen Stiefeln hat Ceesay eine Seite der Geschichte geschrieben: Eine der Erinnerungen, die ihm immer im Gedächtnis bleiben werden, ist sicherlich die Aktion mit dem Tor, das Gambia qualifizierte. Es war eine Frage von Augenblicken: "Als ich nach dem Abpraller des Torhüters den Ball vor dem Tor zwischen den Füßen hatte, habe ich nur daran gedacht, ruhig zu bleiben und das Einfachste zu tun: den Ball einzuschieben."

"Mit dem Tor habe ich mir einen Lebenstraum erfüllt. Niemand hätte darauf gewettet, dass wir uns qualifizieren, und stattdessen haben wir es geschafft, mit einem Spiel weniger. Ich war so aufgeregt." Die Freude war doppelt groß: "Außerdem wurde ich mit 9 Toren (davon 2 in Freundschaftsspielen) in 18 Spielen der beste Torschütze aller Zeiten für die Nationalmannschaft. Zur Feier des Tages widmeten ihm die Fans ein Transparent am Eingangstor der Hauptstadt Banjul (im Bild oben). Eine unerwartete und willkommene Geste, der perfekte Abschluss der Fabel von Ceesay, dem Helden von Gambia.
bring da ruckus

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Stogerman.
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Re: Medien

Beitragvon Stogerman. » 08.04.21 @ 15:38

Assan Ceesay, der 94-jährige Züricher Stürmer

auch gut :D
Dieser Satz scheint Probleme zu machen :-)
"Bin aktuell auch sehr unzufrieden, aber FF wird die Kehrtwende schaffen. Markiert meine Worte :-)." - 29.08.2022

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1896_
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Re: Medien

Beitragvon 1896_ » 09.04.21 @ 10:21

«Müllers Archivperlen»: Als das Maskottchen des FC Zürich den Letzigrund stürmte

28. Februar 1999: Der FC Zürich präsentiert stolz sein neues Maskottchen. Muni Maradona hat darauf aber keine Lust und büxt aus. Der Freiämter Fotograf Andy Müller drückt ab. Sein Bild gibt es heute noch im FCZ-Fanshop zu kaufen.

Im Januar 1999 flüchtet ein junger Muni aus dem Schlachthof in der Nähe des Fussballstadions und rennt ins Letzigrund-Stadion. FCZ-Vizepräsident Hugo Holenstein sieht im einjährigen Tier einen Glücksbringer. Er kauft es für 2000 Franken, tauft es Maradona und will es als FCZ-Maskottchen einsetzen.

Am 28. Februar 1999 wird Maradona beim Finalrundenauftakt gegen den FC St. Gallen dem Publikum vorgestellt, mit FCZ-Schal um den dicken Muni-Bauch. Dass ein solches Tier als Maskottchen eher ungeeignet ist, merkt der FCZ ziemlich schnell.

«Die Spieler flüchteten hinters Tor»

Die Präsentation misslingt spektakulär. Kaum ist der Transporter samt Tierarzt im Letzigrund, um ihn wegzubringen, türmt Maradona. Aufgeschreckt durch die Fotografen und die laute Stimmung sprintet er auf das Spielfeld, wo sich die beiden Mannschaften aufwärmen. FC-St.- Gallen-Spieler Wilco Hellinga versucht sich noch mutig als Torero.

FCZ-Präsident Sven Hotz erinnert sich in der «NZZ» an diesen Tag: «Ich kam ahnungslos aus den Katakomben, da sprang mir Maradona entgegen. Er rannte in Richtung Ersatzbank. Drei Fotografen stürzten übereinander. Die Spieler flüchteten hinters Tor. Der Stier drehte auf der Leichtathletik-Bahn ab, warf den Supporter-Präsidenten um und rannte die hintere Treppe hinauf.» Nach den Spielern hat Maradona jetzt die Zuschauer im Visier. Und der Freiämter Sportfotograf Andy Müller nimmt seinerseits Maradona ins Visier. Er erinnert sich: «Schon als ich im Stadion eintraf, war es hektisch, und ich hatte keine Ahnung, warum die Leute so aufgebracht waren. Schnell orientieren und reagieren, das hiess erst mal einen Film in die Kamera einlegen und sich vor lauter Hektik nicht verhaspeln. Schliesslich hat es doch noch ein paar hübsche Bilder gegeben», erzählt Müller. Dieses Bild hier kann man noch heute im FCZ-Fanshop kaufen.

Und wie geht die Geschichte aus? Maradona verheddert sich in den Schalensitzen. Nach zehn Minuten ist er wieder eingefangen. Es wird niemand verletzt.

Er starb im «Altersheim»

Der FC Zürich vermeldet, dass er künftig auf solche Aktionen verzichtet. Die Liga schickt nach einer Untersuchung lediglich einen Verweis, und die Schreibgebühr von 30 Franken muss der FCZ selbst bezahlen. Die PR-Aktion mit dem Muni findet allerdings in vielen Medien auf der ganzen Welt Beachtung. Maradona wurde vom Muni zum Ochsen und lebte bei der «Stiftung für das Pferd» im Jura. Dort sei er wilder gewesen als andere Artgenossen. In diesem «Altersheim» starb er 2011 nach einem glücklichen leben. Mit 13 Jahren ist Maradona «eher alt» geworden. --red

Der Freiämter Andy Müller ist seit 30 Jahren professioneller Sportfotograf – auch von dieser Zeitung. Heute ist er 66 Jahre alt und pensioniert. Er zügelte nun innerhalb von Rudolfstetten und räumte sein riesiges Bilderarchiv auf, das teilweise noch aus Negativabzügen besteht. Diese Zeitung zeigt einmal pro Woche eine Perle aus dem Archiv von Andy Müller und erklärt die Geschichte dahinter.


Q: Wohler Anzeiger, 09.04.2021
Libanese Blonde hat geschrieben:min coiffeur isch übrigens dä einzig typ uf däm planet woni s'oke gib wänners mir am schluss no schnäll vo hine zeigt.

schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 11.04.21 @ 20:58

Die Barrage rückt näher
Der FCZ macht Sorgen – nur sich selbst nicht

Der FC Zürich verliert gegen Servette 1:2 und liegt nur noch zwei Punkte vor dem Relegationsplatz. Trainer Massimo Rizzo kümmert das wenig.

Christian Zürcher
Publiziert heute um 20:04 Uhr

Gaël Clichy kann so manches. Gestählt vom Spiel der Premier League, muss ihm die Schweizer Liga wie Nasenwasser erscheinen. Der 35-jährige Genfer führt den Ball mit einer Distinguiertheit über den Platz, als sei er befreit von allen Sorgen gewöhnlicher Fussballer. Er dirigiert und treibt an, und manchmal, da pflegt er auch den Trash Talk, diese kultivierte Form von Beleidigungen auf Fussballplätzen. Sions Sandro Theler erzählte kürzlich, wie ihn der Franzose verbal massierte. Es begann mit einem «Oh, bist du schlecht» und hörte ein Spiel lang nicht auf – es brachte Theler völlig aus dem Konzept.

Man hätte gerne gewusst, welche Worte Clichy an diesem Sonntag dem FCZ-Spieler Aiyegun Tosin zugeflüstert hat. Es war trotz fehlender Zuschauer und scharf gestellten Mikrofonen nicht zu erfahren. Die Wirkung von Clichy aber schon. Tosin ist ein Totalausfall, man muss ihn suchen, kaum einmal kann er seine Geschwindigkeit ausspielen, geschweige diesen Clichy überwinden.

Tosin ist ein Symbolbild seiner Mannschaft. Der FCZ ist offensiv harmlos, tut sich schwer im letzten Angriffsdrittel, kommt kaum zu Chancen, und da hilft es auch nicht, wenn man einen Assan Ceesay in den eigenen Reihen hat. Er ist der einzige, der zu Gelegenheiten kommt. Doch diese enden wie so häufig: ohne Tor. Wie in der 32. Minute, Ceesay läuft auf Goalie Frick zu, hat so viel Zeit, dass er zielen könnte. Ceesay schafft es aber, sein Ziel gleich um Meter zu verfehlen. Der Mann, den man in seiner Heimat Gambia wegen seiner Tore als Nationalhelden feiert, scheint all seine Gaben zu verlieren, sobald er ein FCZ-Leibchen überstreift.

Wilde Flüche und Ausflüchte

Es ist ein intensives Spiel, und je länger es dauert, umso entnervter sind die Zürcher. Sie hadern mit dem Schiedsrichter, sie rufen wilde Flüche auf den Platz, selbst sind sie aber unfähig, sich gegen den Unbill aufzulehnen und den Spielausgang zu ändern.

Massimo Rizzo spricht nach dem Spiel von «fehlendem Glück», von «leider» und «schade». Der Trainer hat phasenweise ein gutes Spiel von seiner Mannschaft gesehen, leider gestört von einem Servette-Treffer in der 46. Minute, der zu einem 20-minütigen Betriebsausfall führt. Das ist etwas gar schön gezeichnet. Servette ist solider, agiler, gefährlicher. Und der FCZ nicht bereit zur zweiten Halbzeit, einmal mehr. Diese Passivität hat nun schon mehrere Punkte gekostet.

Den Unterschied machen an diesem Sonntag so einige Dinge. Dazu gehört auch das Händchen der Trainer. Blerim Dzemaili gelingt ein schlechtes Spiel und rechtfertigt Rizzos Aufgebot bei weitem nicht. Dessen Kollege Alain Geiger entscheidet mit einem Wechsel das Spiel. In der 67. Minute bringt er Koro Koné und Kastriot Imeri. In der 69. Minute legt Koné den Ball in den Rücken der FCZ-Abwehr, Imeri dreht den Ball prachtvoll und mithilfe eines Ablenkers von Dzemaili ins Tor. Zur Ehrenrettung Rizzos ist anzufügen, dass seine Einwechslung von Marco Schönbächler in der 82. Minute kurze Zeit später den Anschlusstreffer bringt. Bloss darf man sich fragen, weshalb Rizzo so spät ins Dispositiv seiner Mannschaft eingreift.


Es wird ungemütlich

Die Niederlage zeigt einmal mehr: Der FCZ tut sich aktuell schwer mit erfolgreich Fussball spielen, vor allem wenn er zu Hause im Letzigrund antreten muss. Seit Anfang Dezember hat er zu Hause nur einmal gewonnen und bloss sechs Punkte geholt. Und weil Vaduz Sion im Abstiegsduell 3:0 bezwingt, beträgt die Marge auf den Barrageplatz noch zwei Punkte. In der jetzigen Form wird das ein sehr ungemütlicher Abschluss der Saison.

Rizzo lässt das kalt. «Wir schauen nur auf uns.» Auch dieser Blick macht Sorgen
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 12.04.21 @ 7:42

Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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neinei
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Re: Medien

Beitragvon neinei » 12.04.21 @ 7:56

War alles gar nicht so schlimm? Findet zumindest der FCZ-Trainer. Beim 1:2 stottert der FCZ-Motor gehörig, vor allem bei einem Routinier. Bloss ein Spieler sorgt für positive Nachrichten.

Thomas Schifferle, Christian Zürcher
Publiziert heute um 06:30 Uhr

Massimo Rizzo gibt sich nach der Niederlage gegen Servette fast schon gelassen. Der Druck wird aber steigen in den kommenden Wochen.
Foto: Alexandra Wey (Keystone)

Massimo Rizzo – der Schönfärber
Nach dem Spiel sitzt Massimo Rizzo an der Medienkonferenz und hört zu, wie sein Kollege Alain Geiger vom Programm der nächsten Wochen spricht. Vom Cup-Halbfinal, vom Kampf um Platz 2. Es sind dies alles auch einmal Saisonziele des FCZ gewesen. Man ist längst an ihnen gescheitert, und so kommt es, dass Rizzos Programm der kommenden Wochen deutlich ungemütlicher wird als jenes von Geiger.

Noch zwei Punkte Vorsprung hat man auf den Barrageplatz – und die Tendenz zeigt deutlich nach unten. So verwundert es, wenn Rizzo nach der Servette-Partie von einem phasenweise guten Spiel seiner Mannschaft spricht, von einem gut umgesetzten Matchplan und von fehlendem Glück. Es klingt schönfärberisch.

Es ist längst nicht mehr alles gut beim FCZ – und das hat wenig mit Pech zu tun. Erstens reicht für einen guten Auftritt nicht, eine Halbzeit lang keine Tore zu erhalten. Zweitens braucht es für Punkte Chancen und Tore, diese erspielt sich der FCZ viel zu wenig. Drittens hat der FCZ zum wiederholten Mal den Start nach der Pause verschlafen. Viertens reicht ein Gegentor, um den FCZ 20 Minuten lang völlig aus dem Tritt zu bringen. Fünftens fehlt das erfrischende Spiel nach vorne seit Monaten, eigentlich eine Herzensangelegenheit von Präsident Canepa. Es sind allesamt Aspekte aus Rizzos Kompetenzbereich. Seine Mannschaft stagniert. Und gewinnt nicht mehr.

Zugleich reiht Konkurrent Vaduz Punktgewinn an Punktgewinn. Rizzo will nicht auf die Konkurrenz schauen. Trotzdem wird diese seine Arbeit beeinflussen. Die schwindende Marge führt zu Druck. Und der FCZ wie auch Rizzo haben bisher noch nicht gezeigt, dass sie unter Druck über sich hinauswachsen.

Blerim Dzemaili – der Motor stottert

Zum Reklamieren reicht die Kraft noch: Blerim Dzemaili.
Foto: Walter Bieri (Keystone)
Was war das für eine Freude, als er kam. Was für ein Stolz, dass er zurück ist beim FCZ nach seinen langen Wanderjahren im Ausland, in England, Italien, Kanada und sogar noch ein wenig China, zumindest auf dem Papier, weil spielen tat er wegen Corona da nie. Zu seinem Einstand gab es in Basel ein 4:1, Blerim Dzemaili war das Zentrum der Mannschaft und versprach, es werde alles noch besser, wenn er erst in Form sei.

Das war Ende Januar. Jetzt ist Mitte April, und die Bilanz nach dem 1:2 gegen Servette heisst: Er ist nicht in Form gekommen und hat darum das Versprechen nicht einlösen können. Es ist nicht so, dass er desinteressiert wäre, er möchte Leistung zeigen, aber er ist nicht fähig dazu. 35 wird er am Montag, das Alter macht sich bemerkbar.

Der Motor des FCZ ist müde, bei allem Bemühen. Dzemaili hält in diesem Zustand nicht über 90 Minuten durch. In Laufduelle braucht er gar nicht erst zu gehen, er wird ohnehin überlaufen. So wie in der ersten Minute nach der Pause, als Cognat ihn einfach ignoriert und das Führungstor für die Genfer vorbereiten kann.

Am nächsten Wochenende hat Dzemaili Zeit, sich zu erholen. Beim kapitalen Auswärtsspiel im Wallis gegen Sion ist er gesperrt. Nach sieben Einsätzen hat er schon vier Verwarnungen abgeholt. Auch das ist Teil seiner Bilanz, es spricht nicht für ihn.

Assan Ceesay – diese eine Frage

Wenn am Ende die Präzision fehlt: Assan Ceesay bei seiner vergebenen Chance gegen Anthony Sauthier.
Foto: Alexandra Wey (Keystone)
Als er auf diese Saison zum FCZ zurückkehrte, glaubte Ludovic Magnin noch einen anderen Assan Ceesay zu sehen: einen, der kämpfen und Widerstände überwinden könne. Magnin glaubte, der halbjährige Abstecher zum VfL Osnabrück in die 2. Bundesliga Deutschlands habe Ceesays Reifeprozess befördert.

Magnin ist längst nicht mehr Trainer beim FCZ, dafür ist Ceesay noch da, und das Fazit ist: Es ist nichts besser geworden beim Stürmer aus Guinea, der 2018 für eine Ablöse von 2 Millionen Franken aus Lugano nach Zürich gekommen war. Die Gegenleistung für diesen stolzen Betrag bleibt er auch gegen Servette schuldig.

Ceesay spielt inzwischen zwar nicht mehr in der Sturmspitze, sondern am linken Flügel. Und da bekommt er die Chance, auf Anthony Sauthier zu treffen – sicher nicht den zahmsten, aber den wohl langsamsten Rechtsverteidiger der Liga. Nach 23 Minuten kommt Ceesay aus sechs Metern zum Kopfball, er ist leicht bedrängt, und gerade darum zeigt sich in dieser Szene, wie sehr ihm die Überzeugung fehlt. Denn sonst würde er in dieser Situation wesentlich mehr zustande bringen als einen kraftlosen Kopfball direkt in die Arme von Goalie Frick.

Und es gibt noch eine Szene, die Ceesay-typisch ist. Wenige Minuten nach dem Kopfball wird er von Marchesano lanciert und kann Sauthier enteilen. Er hat allein Platz, um leicht seitlich versetzt auf Frick zustürmen, und er hat Zeit, um zu zielen. Und was macht er? Er tritt mit aller Kraft gegen den Ball und schiesst um Meter neben das Tor – und das aus kurzer Distanz.

Ceesay kommt in 71 Einsätzen für den FCZ auf 10 Tore. Seit dem 6. Dezember hat er nicht mehr getroffen. Und darum ist die Frage an ihn: Wie erzielt man bloss Tore?

Marco Schönbächler – er bringt etwas Hoffnung

Marco Schönbächler schiesst das einzige Tor für den FCZ.
Foto: Claudio Thoma (Freshfocus)
Etwas Positives im trüben Bild des Tristen: Als Marco Schönbächler in der 82. Minute eingewechselt wird, kommt der FCZ endlich zu Chancen. Erst wird ein Schuss von ihm von der Linie gerettet, dann trifft er doch noch und schenkt dem FCZ noch einmal Hoffnung. Schönbächler ist nicht mehr der Schnellste, und seine dürftige Resilienz in den Zweikämpfen wird im Alter immer offensichtlicher, trotzdem kann er mit seinem Gefühl für die Momente noch immer Unterschiede machen.

Schönbächler fällt also positiv auf. Wenige tun es ihm gegen Servette gleich. Der viel kritisierte Hekuran Kryeziu ist für einmal ein beruhigendes Element in der Abwehr, und ohne Antonio Marchesano wäre das Zürcher Offensivspiel längst verkümmert. Und sonst? Der FCZ macht in diesem Zustand Sorgen.

Die Heimbilanz – ein Bild des Jammers

Trostlos wie die Bilanz des FCZ: Der leere Letzigrund.
Foto: Steffen Schmidt (Keystone)
In der Rückrunde gibt es noch zwei Mannschaften, die schlechter sind als der FCZ mit seinen neun Punkten. Das sind Sion und St. Gallen. In der Heimbilanz der ganzen Saison sind es auch noch zwei Mannschaften, die weniger Punkte geholt haben als der FCZ, das sind Vaduz und Sion.

Aber was die Bilanz der Zürcher im heimischen Letzigrund in den letzten zehn Spielen betrifft, bleibt nur eines zu erkennen: Sie geben ein Bild des Jammers ab. Im Herbst gewann er an der Badenerstrasse noch fast in Serie, gegen Basel, gegen Luzern und Lausanne. Seit Anfang Dezember ist alles anders. Das 1:2 gegen Servette ist bereits die sechste Niederlage seit dem 4:0 gegen Lausanne Anfang Dezember – dem Match übrigens, in dem Ceesay letztmals erfolgreich war. Sechs Punkte in zehn Spielen – das ist normalerweise die Ausbeute eines Absteigers.
Officer Jon Baker: I'd like to nominate my partner, Frank Poncherello.


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