PASCOLO1896 hat geschrieben:https://nzzas.nzz.ch/sport/wilfried-gnonto-wechselt-von-inter-mailand-zum-fc-zuerich-warum-ld.1604119?reduced=true
Könnte jemand diesen Artikel reinkopieren? :)
Kiyomasu hat geschrieben:Abo FCZ-Talent Becir Omeragic
Für ihn gibt es nur den Weg in die grosse Welt
Es fällt leicht, Becir Omeragic ein Kompliment zu machen. Zum einen hat es der 19-jährige
Verteidiger des FC Zürich verdient, zum anderen verdreht es ihm den Kopf nicht.
Thomas Schifferle
Publiziert heute um 11:03 Uhr
Genf, Zürich, Bundesliga, Spanien: Das 19-jährige FCZTalent Becir Omeragic hat grosse Pläne.
Den Plan hat Becir Omeragic gefasst. Von Zürich soll es eines Tages nach Deutschland gehen, von Deutschland am liebsten nach Spanien. La Liga ist seine Liga. Real,
Barcelona, «von diesen Clubs träumt doch jeder», sagt er. Und lacht. Omeragic hat das Alter, in dem einer auch noch Flausen im Kopf haben darf, seit dem
20. Januar ist er gerade einmal 19. Wobei, was heisst bei ihm schon Flausen? Ancillo Canepa hat ihn als «Triple-A-Talent» bezeichnet, für das sich halb Europa interessiere. Auf seine Art mag der Präsident des FC Zürich übertrieben haben, vielleicht hat auch nur ein Fünftel von Europa ein Auge auf Omeragic geworfen. Aber es gibt auch einen
Fakt: Omeragic hat so viel Talent in den Füssen, dass es für ihn nur einen Weg geben kann – raus in die grosse Welt. 16 war er, als er auch Angebote von Bayern München und Barcelona hatte. Das machte nichts mit ihm, er blieb der Becir, der auf den Rat der Eltern und seines Agenten hörte und in der Schweiz wechselte, von Servette zum FCZ. «Ich wollte nicht irgendwo in der zweiten oder dritten Mannschaft landen», erklärt er, wieso er den FCZ den richtigen Grossen vorzog. Bis nach Genf hat sich herumgesprochen, dass in Zürich auf die Ausbildung der Jungen Wert gelegt wird. Er hat das Umfeld, das ihn zu Bescheidenheit anhält. «Und wenn ich einmal zu weit denken sollte», sagt er, «ist der Vater da, der mich auf den Boden zurückholt.» Das ist darum gut zu wissen, weil Omeragic vor lauter Lob, das er zu hören bekommt, leicht der Kopf verdreht
werden könnte.
Fussball als Familiensache
Der Vater ist nach dem Balkankrieg aus der kleinen bosnischen Stadt Derventa nach Genf gekommen. Wie sein Bruder war er ein Fussballer, er spielte bei Urania in der 2. Liga interregional. «Fussball ist bei uns Familiensache», sagt Becir. Und darum gab es für ihn, kaum konnte er richtig laufen, nur eines: «Fussball, Fussball, Fussball.» Der Vater und sein Onkel brachten ihn gleich zu Servette, das war der Club, der am nächsten beim Wohnort war. Erst spielte er zum Vergnügen, doch irgendwann, mit 12, 13 Jahren, begann er zu träumen: vom grossen Fussball, von der Profikarriere. Und danach dauerte es nicht mehr lange, bis er realisierte, dass der Traum nicht mehr nur Traum bleiben muss. Er schloss die Schule ab. Dann war er bereit, aufs Risiko zu setzen. Risiko heisst: eine Ausbildung im Fussball statt in einem klassischen Beruf. Der Vater musste helfen, die Mutter davon zu überzeugen, dass das für ihren Becir der richtige Weg ist und eine einmalige Gelegenheit. «Meine Mutter hat mich immer unterstützt», sagt Becir, «sie ist vom eingeschlagenen Weg überzeugt.» Als er nach Zürich kam, wohnte er anfänglich in Oerlikon bei einer Gastfamilie. Sie half ihm bei der Eingewöhnung, auch mit der Sprache. Er spielte mit der U-21 und trainierte doch mit der 1. Mannschaft, die damals von Ludovic Magnin geführt wurde. Nach ein paar Monaten prallte er im Training so unglücklich mit einem Teamkollegen zusammen, dass er mit einem Wadenbeinbruch fast ein halbes Jahr ausfiel. Die Verletzung war ein kleiner Rückschlag, mehr auch nicht. Am 4. Mai 2019 kam Omeragic gegen den FC Basel zu seinem Debüt in der Super League. Vor dem Match fühlte er sich schon etwas gestresst. Er fragte sich: «Wie mache ich es, wenn ich spiele? Wie geht es?» Solche Fragen bestimmten seine Gedanken, bis er in der 80. Minute für Alain Nef eingewechselt wurde. Nef ist 20 Jahre älter, «er könnte mein Vater sein», sagt Omeragic mit einem Lachen. Und die bangen Gedanken damals? «Die waren weg, kaum war ich auf dem Platz.»
Bevor er zum ersten Mal in der Super League auf dem Platz stand, hatte Becir Omeragic bange Gedanken.
In Genf hatte er einst als Stürmer begonnen, er wurde erst ins Mittelfeld zurückgezogen und dann in die Abwehr. Heute kann er auch auf der rechten Seite verteidigen, wie er das
diese Saison schon tat, er sähe sich auch im defensiven Mittelfeld. Nur fühlt er sich nirgends wohler als in der Innenverteidigung. Er sagt: «Das ist meine Position. Hier sehe ich
die besten Chancen, um eine grosse Karriere zu machen.» Wenn Omeragic wie in den letzten Wochen neben Nathan verteidigt, ist klar, wer der Patron ist. Dann ist er das. Er besitzt die Eleganz eines Brasilianers, die Nathan, dem gebürtigen Brasilianer, abgeht. Irgendwie erinnert er an Thiago Silva. Dabei ist Sergio Ramos sein Vorbild. Omeragic bringt für sein Alter so viel mit, so viel Technik, Mut und Spielübersicht, dass ein Beobachter leicht ins Schwärmen geraten kann. Er mag sich nicht beurteilen, er mag am Abend nach einem Spiel nicht einmal übers Spiel reden. Er will daheim nur noch herunterfahren und abschalten. «Merci», sagt er, wenn er ein Kompliment hört. Natürlich hat auch er seine schlechteren Spiele, wie jüngst beim 2:3 in Vaduz. Und wenn das passiert, ist er selbstkritisch genug. Aber die schlechteren Spiele sind selten. Selbst bei einem ereignisarmen Match wie am letzten Sonntag gegen Sion lohnt sich ein Blick auf Omeragic.
Seit dem Sommer 2019 ist er Stammspieler, wenn er nicht gerade verletzt ist. Seit dem vergangenen Oktober ist er auch schon Nationalspieler, mit 18 gab er sein Debüt gegen Kroatien. Das Aufgebot von Vladimir Petkovic hatte ihn erstaunt, es war für ihn «etwas Grosses». Auch die Bosnier bemühten sich um ihm, aber der Schweiz ist er näher, weil er hier geboren wurde und seinen ganzen Weg gemacht hat. Bevor er all die Nationalspieler sah, die Sommers, Shaqiris und Xhakas, war er angespannt. Petkovic nahm ihn direkt zur Seite und riet ihm: «Mach dein Spiel wie im Club. Mach dir keinen Druck.» Mit seinem Entscheid, ihn zu nominieren, lieferte Petkovic einen weiteren Beleg für Omeragics Talent. 90 Minuten durfte der junge FCZler spielen, und das gegen Kroatien, den WM-Finalisten. Er war zufrieden mit seiner Leistung. Der Nationalcoach will keinen Druck auf Omeragic ausüben. Er will ihn einfach beobachten und begleiten, und dann ist er sich sicher, dass Omeragic das Vertrauen «mit einer positiven Leistung» zurückzahlen wird. Ihm ist bei diesem Spieler aber nicht nur das Fussballerische aufgefallen, sondern auch sein Charakter, «er ist ein guter Junge», sagt Petkovic. Und tut das mit gutem Grund. Omeragic hat eine Art an sich, die auf eine gute Erziehung schliessen lässt. Bis 2023 läuft sein Vertrag beim FCZ. 21 wird er in jenem Jahr. Er braucht nichts zu überstürzen. Vorderhand teilt er sich in Freienbach eine Wohnung mit seinem Bruder Nedim, einem U-21-Spieler beim FCZ. Daheim ist Nedim der Chef, «er ist auch drei Jahre älter», ist Becirs simple Erklärung für die Rollenverteilung. Er macht sich daran, seine Kochkünste zu verfeinern, und wenn er etwas nicht weiss, hilft die Mutter via Facetime. Er braucht kein Bocuse zu werden. Es reicht schon, wenn er Sergio Ramos irgendwie nahekommt. Nur eines will er nie sein: von oben bis unten tätowiert wie sein Vorbild. «Jeder nach seiner Fantasie», sagt er. «Ich bin anders als er.»
schwizermeischterfcz hat geschrieben:https://www.instagram.com/p/CMRpMEUM588/?igshid=n4bcbvaxgcb0
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