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ouagi
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Re: Medien

Beitragvon ouagi » 26.01.21 @ 7:22

So beschissen nau.ch auch ist, so unbezahlbar geil ist dieses Interview mit Sforza. Mischi duzt, Ciri siezt. Wunderbar!

https://www.nau.ch/sport/fussball/fc-ba ... t-65858011

(Sorry falls schon mal gepostet.)
Glarona hat geschrieben:der hält woll kaum in ziegelbrücke ;-( ????


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Sektor D
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Re: Medien

Beitragvon Sektor D » 26.01.21 @ 8:11

ouagi hat geschrieben:So beschissen nau.ch auch ist, so unbezahlbar geil ist dieses Interview mit Sforza. Mischi duzt, Ciri siezt. Wunderbar!

https://www.nau.ch/sport/fussball/fc-ba ... t-65858011

(Sorry falls schon mal gepostet.)


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Los Tioz
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Re: Medien

Beitragvon Los Tioz » 26.01.21 @ 10:23

5 Fragen an Massimo Rizzo

https://www.fcz.ch/de/profis/news/2021/ ... imo-rizzo/

1. Im Oktober 2020 hast du die erste Mannschaft des FCZ ad interim übernommen. Seither resultierten fünf Siege, drei Remis, drei Niederlagen und insgesamt 18 Punkte aus elf Partien. Wie beurteilst du rückblickend deinen Start als Cheftrainer (Stand: 22. Januar 2021)?
Der Start mit drei Siegen in Folge war optimal und danach hätten wir auch gegen Sion und Genf gar noch die Möglichkeit gehabt, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Mit der Gesamtbilanz seit Oktober können wir grundsätzlich zufrieden sein, auch wenn noch einige Punkte mehr drin gelegen wären. Uns ist es gelungen, defensive Stabilität zu halten und gut organisiert als Einheit zu agieren. Darauf gilt es nun in der zweiten Saisonphase aufzubauen.

2. Im Dezember wurdest du mit einem Vertrag bis Sommer 2022 ausgestattet. Welche Spielphilosophie verfolgst du als Cheftrainer des FC Zürich und welche Werte sind dir wichtig?
In erster Linie richte ich mich nach dem Team und versuche, dementsprechend eine Spielidee zu verfolgen und die Trainings danach auszurichten. Ich will, dass mein Team den Ball schnell in den eigenen Reihen laufen lässt und die richtige Balance zwischen Offensive und defensiver Organisation hält.
Ich lege sehr viel Wert auf Vertrauen, sei es mit meinem Staff, den Spielern oder auch mit dem gesamten Umfeld des Vereins. Auch gegenseitiger Respekt ist mir wichtig. Zudem sollte man Leidenschaft für die Arbeit an den Tag legen, stets professionell agieren und die Ziele gemeinsam verfolgen.

3. Nun konntest du gemeinsam mit deinem neuen Assistenztrainer Joël Magnin die anstehende zweite Saisonphase vorbereiten. Wie zufrieden bist du mit der (kurzen) Wintervorbereitung des Stadtclubs?
Die kurze Vorbereitung ohne Trainingslager war für alle Teams speziell. Wir mussten aufgrund der Witterung auch flexibel bleiben: Teils haben wir auf verschneiten Plätzen trainiert, teils wichen wir auf Kunstrasenplätze aus. Der Fokus lag klar auf der Auftaktpartie und der optimalen Vorbereitung gegen Basel.

4. Viele Jahre lang warst du im FCZ-Nachwuchs und als Co-Trainer beim Stadtclub tätig. Welche Eigenschaften nimmst du aus diesen Jahren als Nachwuchs- und Assistenzcoach mit in deine neue Rolle und was hat dich geprägt?
Ich nehme aus jeder Phase meiner Karriere einzelne Punkte mit. Im Nachwuchs liegt das Ziel darin, die jungen Spieler zu fördern und einen Schritt weiter zu bringen. Die Arbeit mit dem Nachwuchs hilft, eine gewisse Persönlichkeitsentwicklung mit den Spielern durchzuführen. Als Assistent der ersten Mannschaft konnte ich mich von Cheftrainern wie Urs Fischer und Urs Meier sowie diversen Funktionären beim FCZ inspirieren lassen und so wichtige Aspekte für meine eigene Weiterentwicklung mitnehmen. Essenziell bleibt, dass man eine gewisse Offenheit mitbringt, viel von seinen gemachten Erfahrungen mitnimmt und dann der Situation entsprechend einsetzt.

5. Du bist seit 1995 beim FC Zürich und hast die unterschiedlichsten Funktionen ausgeübt. Was bedeutet dir der FCZ?
Der FCZ begleitet mich beinahe mein ganzes Leben. Als Junior kam ich 1982 bereits zum Verein, ab 1995 arbeitete ich dann auf der Geschäftsstelle. Mein Ziel als Spieler war es, für den Stadtclub in der Super League aufzulaufen; nun bin ich Cheftrainer. Der FCZ ist für mich eine Herzensangelegenheit, für die ich viel Leidenschaft aufbringe.

Das Interview wurde am 20. Januar 2021 geführt.
Fussball ist ein Way of Life, etwas, das Aussenseiter nie verstehen werden, etwas, von dem die Medienvertreter gerne fehlerhaft und skandalträchtig aus der Geborgenheit ihrer plüschbesesselten Büros berichten - ohne jegliches Verständnis der Realität.

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spitzkicker
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Re: Medien

Beitragvon spitzkicker » 27.01.21 @ 8:41

Aus dem Tagi vom 27. Januar 2021

«Ich war darauf vorbereitet, allein zu sein»

FCZ-Spieler Ousmane Doumbia Die Karriere des Ivorers verlief lange auf Umwegen und Nebengeleisen. Warum er mit 28 Jahren doch noch beim FC Zürich angekommen ist. Und was ihn als afrikanischen Fussballer antreibt.

Florian Raz

«Das musst du schreiben!» Ousmane Doumbia lacht. Praktisch während des gesamten Gesprächs auf den Klappsitzen der Saalsporthalle hat der Mittelfeldspieler des FC Zürich an seinem linken Turnschuh gezupft. Er hat sehr aufmerksam zugehört und gewissenhaft geantwortet.

Aber jetzt ist dem Ivorer spontan eine Aussage entschlüpft, die ihn selbst begeistert: «Die Deutschschweiz ist schwierig – aber nicht schwieriger als Afrika.» Er entspannt sich, der Oberkörper geht hoch. Es sieht aus, als öffne sich gerade der ganze Mensch. «Schreib genau das! Schwierig. Aber nicht schwieriger als Afrika.»

Es ist ein fröhlicher und sehr ehrlicher Moment, der ganz viel über die Ernsthaftigkeit verrät, die dieser 28-Jährige sonst ausstrahlt. Denn gleich darauf erklärt Doumbia, welche Schwierigkeiten er meint.

Jeder Tag ist ein Kampf

Zum Beispiel den Gedanken daran, dass er ohne Vertrag die Schweiz verlassen müsste: «Als afrikanischer Fussballer ist darum jeder Tag in Europa ein Kampf. Du musst dich immer beweisen. Und wenn der Vertrag auf sein Ende zugeht, bist du nicht mehr so entspannt.»

Doumbia kennt das Gefühl, seit er 2013 als 21-Jähriger aus Abidjan nach Genf gezogen ist, um für Servette zu spielen. Als die Genfer nach einer Saison in die Promotion League absteigen, steht er für ein paar Wochen ohne Arbeitserlaubnis da, weil ihm die Behörden nicht abnehmen, dass man in der dritthöchsten Liga professionell Fussball spielen kann. Später gibt ihm der FC Winterthur erst keinen Vertrag, weil er zuvor seine Hüfte operiert hat. Also steigt Doumbia noch einmal hinunter in die Promotion League. Er muss bei Yverdon beweisen, dass sein Körper hält, sein Arbeitswerkzeug, ehe es mit Winterthur doch noch klappt.

Alles kompliziert. Eine Karriere auf Umwegen und Nebengeleisen. Sieben Jahre in der Schweiz, sieben Jahre kein Angebot aus der höchsten Liga. Natürlich beginnt er sich die Frage zu stellen, warum nie einer aus der Super League anruft: «Ich kann ja nicht gut selber bei den Clubs anklopfen.»

Er lebt in einer Einzimmerwohnung in Töss und stellt irgendwann fest, dass er in ein Alter kommt, in dem ein Fussballer kaum mehr die Chance erhält, sich auf höherem Niveau zu beweisen, wenn er nie in einer höchsten Liga gespielt hat. Auch das: nicht einfach.

Aber eben: alles nicht schwieriger als in der Heimat. «Wir haben so viele Talente in Afrika», sagt er, «und wenn es die Möglichkeiten gäbe, würden wir bei uns zu Hause spielen.» Aber es gibt sie nicht. Keine Infrastruktur, kein Geld, keine Chance. «Darum träumen alle afrikanischen Fussballer davon, einmal in Europa zu spielen.»

Auch das: vertrackt. Den Weg auf den Alten Kontinent finden nur die wenigsten. Doumbia ist überzeugt, dass das jenen anzusehen ist, denen es gelingt: «Wenn ich zwei Schwarze spielen sehe, erkenne ich sofort, welcher in Afrika geboren ist und welcher in Europa. Der Afrikaner rennt um sein Leben.»

Doumbia schafft es immerhin in die Schweiz. Einer seiner vier älteren Brüder hilft ihm. Es ist Seydou Doumbia, der 2008 zu YB kommt und sie mit seinen Toren träumen lässt, ehe er für über zwölf Millionen Franken nach Moskau weiterzieht. Seydous Berater bringt Ousmane fünf Jahre später zu Servette, und der ältere Bruder gibt ihm gute Tipps für das Leben in Europa.

Ousmane hält sich daran, was ihm Seydou erzählt. Zum Beispiel, dass es einfach ist, ein gutes Spiel zu zeigen: «Aber die Leute beachten dich erst, wenn du konstant gut spielst.» Also spielt der Jüngste der Doumbia-Familie in jeder Begegnung so, als sei es seine letzte. Seine dreijährige Tochter lebt in Abidjan. Die Familie sieht er über die sozialen Medien. «Fussball ist Verzicht», sagt Doumbia. «Als ich Afrika verlassen habe, war ich darauf vorbereitet, allein zu sein.»

180-mal muss er sich in der Challenge oder der Promotion League beweisen, ehe er in diesem Oktober doch noch in die höchste Schweizer Liga kommt. Der FC Zürich holt ihn als Ersatz für den nach Parma abgewanderten Simon Sohm.

Dzemailis perfekter Partner

Seither macht Doumbia den FCZ besser. Weil er genau das tut, wofür sich in dieser Mannschaft zuvor kaum einer interessiert hat. «Wenn wir den Ball haben, dann überlege ich mir sofort: Was ist, wenn wir ihn verlieren?», erzählt Doumbia. «Wo würde ihn der Gegner hinspielen? Wo kann ich ihn gleich wieder abfangen?»

Es macht ihm Spass, dem Gegner den Ball abzujagen. Mehr noch. Es erfüllt ihn mit Stolz. Gennaro Gattuso nannte sich einen «Bälleklauer». Doumbia versteht genau, was der italienische Weltmeister damit gemeint hat: «Und je früher ich den Ball zurückhole, umso mehr Raum hat mein Team für Angriffe.»

Mit dieser Einstellung ist er fast schon per Definition der perfekte Partner des offensiver ausgerichteten Rückkehrers Blerim Dzemaili. Das erste gemeinsame Spiel der beiden beim 4:1-Sieg in Basel machte aus FCZ-Sicht jedenfalls Lust auf mehr.

Ousmane Doumbia hat immer daran geglaubt, dass er sich mit viel ehrlicher Arbeit irgendwann die Chance verdient, doch noch in die Super League zu kommen. Und als er in Vaduz erstmals im Dress des FC Zürich aufläuft, stellt er fest: «Ich habe mich gefühlt, als sei ich schon seit langem beim FCZ.» Das freut ihn. Aber es überrascht ihn nicht: «Ich habe in den letzten Jahren jeden Tag auf diesen Moment hingearbeitet. Ich war bereit.»

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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 27.01.21 @ 9:08

spitzkicker hat geschrieben:
Es macht ihm Spass, dem Gegner den Ball abzujagen. Mehr noch. Es erfüllt ihn mit Stolz. Gennaro Gattuso nannte sich einen «Bälleklauer». Doumbia versteht genau, was der italienische Weltmeister damit gemeint hat: «Und je früher ich den Ball zurückhole, umso mehr Raum hat mein Team für Angriffe.»


Hat nicht Thommy Bickel mal gesagt, beim FCZ wolle man keinen Spieler à la Gennaro Gattuso? :D
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Lemieux
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Re: Medien

Beitragvon Lemieux » 27.01.21 @ 10:07

schwizermeischterfcz hat geschrieben:
spitzkicker hat geschrieben:
Es macht ihm Spass, dem Gegner den Ball abzujagen. Mehr noch. Es erfüllt ihn mit Stolz. Gennaro Gattuso nannte sich einen «Bälleklauer». Doumbia versteht genau, was der italienische Weltmeister damit gemeint hat: «Und je früher ich den Ball zurückhole, umso mehr Raum hat mein Team für Angriffe.»


Hat nicht Thommy Bickel mal gesagt, beim FCZ wolle man keinen Spieler à la Gennaro Gattuso? :D


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devante
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Re: Medien

Beitragvon devante » 27.01.21 @ 11:02

extrem sympathisches und demütiges interview.... freue mich, haben wir den Doumbia für uns gewinnen können - und umgekehrt
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