Kiyomasu hat geschrieben:Sportchef hat geschrieben:um wieviel uhr und wo?
19 Uhr auf Teleclub Zoom (neu "Blue Zoom")
Danke
Kiyomasu hat geschrieben:Sportchef hat geschrieben:um wieviel uhr und wo?
19 Uhr auf Teleclub Zoom (neu "Blue Zoom")
Tagi hat geschrieben:Sonntag 04. Oktober 2020 14:14
Analyse zum FCZ-Saisonstart
Mit Magnin kommt der FCZ nicht weiter
Das 0:4 in Lausanne ist eine Bankrotterklärung und führt zur Erkenntnis: Solange die Spieler keine Ehre haben und Ludovic Magnin Trainer ist, wird der FCZ dauerhaft anfällig für Krisen sein.
Aktualisiert vor 22 Minuten von Thomas Schifferle
Den besten Auftritt haben die Zürcher, als der schwere Schaden angerichtet ist. Yanick Brecher und Ludovic Magnin versuchen wenigstens nicht einmal im Ansatz noch etwas aufzuhellen, was tiefschwarz ist. Der Captain und sein Chef stehen hin und sagen, wie es ist. Es liegt das kollektive Versagen vor.
Dieser FC Zürich gibt in Lausanne ein erschreckendes Bild ab. 0:4 verliert er, wobei es nicht einfach ein Verlieren ist, es ist ein Untergang, eine Demütigung. Es ist eine derartige Nichtleistung, die alles ad absurdum führt, was die Zürcher in den Tagen dieser jungen Saison schon alles erzählt haben.
Magnin: Wir wissen, dass wir gut arbeiten. Die Spieler sind daran, eine Mannschaft zu werden. Oder Ancillo Canepa, der Präsident: Natürlich sind wir ein Spitzenclub. Auf den Punkt gebracht ist das, was sie bis zu diesem Samstag sagen, ein einziges Blabla.
Die Zerbrechlichkeit des FCZ lässt Canepas Gerede vom Spitzenclub noch absurder erscheinen, als es ohnehin ist.
Natürlich ist das jetzt nur ein Spiel, das verloren ging, und die Saison ist jung, auch das stimmt. Aber darum geht es nicht bei diesem FCZ, der immer mehr sein will, als er ist. Das Problem hält schon lange an und geht viel tiefer. Im Kern heisst die Erkenntnis: Mit Magnin kommt die Mannschaft nicht weiter.
Canepa zeigt eine Nibelungentreue zu seinem Trainer, die ihn gleich über jede Krise hinwegsehen lässt. Und die ihn gar dazu brachte, dessen Vertrag im letzten Januar gegen alle Widerstände innerhalb des Vereins zu verlängern – um zwei Jahre gleich, als käme ein anderer Club irgendwie auf die Idee, Magnin abzuwerben.
Krisen hat es schon genug gegeben, seit Magnin im Februar 2018 für Uli Forte auf den Thron gehoben wurde. Dass dieses 0:4 vom Samstag reicht, um den Club schon wieder zu erschüttern, sagt alles über seine Standfestigkeit. Sagt alles, wie sehr ihm das Fundament fehlt. Die Zerbrechlichkeit dieses FCZ lässt Canepas Gerede vom Spitzenclub noch absurder erscheinen, als es das ohnehin ist.
Canepa kämpft dauernd mit sich selbst
Canepa bewegt sich im dauernden Kampf mit sich selbst. Den Trainer kann er nicht entlassen, weil er sonst zugeben müsste, dass er sich in ihm geirrt hat. Der Mannschaft kann er die Qualität nicht absprechen, weil er sonst überführt wäre, dass seine Transferpolitik falsch ist. Er mag sich jetzt trösten, dass er nach Kevin Rüegg (Hellas Verona) mit Simon Sohm (zu Parma) einen weiteren jungen Spieler für gutes Geld verkaufen konnte.
Die Ausbildung hat er sich auf die Fahne geschrieben. Und Magnin ist sein Trainer, der sie vorantreiben soll. Das ist alles nett. Doch was bringt sie, wenn der Club in seiner sportlichen Existenz gefährdet ist und sich derart blossstellen lässt wie vor drei Wochen im Cup beim kleinen Chiasso oder nun in Lausanne?
«So wie der FCZ heute gespielt hat», sagte Magnin am Samstagabend, «hat das nichts mit Super League zu tun.» Und wenn Goalie Yanick Brecher fordert, dass sich alle hinterfragen müssten, hört sich auch das nach einer einzigen Bankrotterklärung an.
Die Zahlen sprechen einfach gegen Ludovic Magnin: 38 Siege in total 108 Spielen, nur 3 im Jahr 2020.
In Lausanne sind die jungen Aussenverteidiger Wallner und Schättin heillos überfordert. Vor allem aber versagen die Spieler, die das Team tragen müssten: Lasse Sobiech, Hekuran Kryeziu, Antonio Marchesano, Marco Schönbächler, Benjamin Kololli, Blaz Kramer… Note 1 für jeden wegen der Körpersprache und der offensichtlichen Unlust, in Zweikämpfe zu gehen. Jeder tut so, als ginge ihn alles gar nichts an. Schönbächler und Marchesano verschulden dazu mit ihrer fehlenden Bereitschaft, sich körperlich zu engagieren, die Gegentore zwei bis vier. Als Einziger genügt Brecher.
Zwei Wochen hat der FCZ nun Zeit, in sich zu gehen, weil bis zum Spiel gegen Basel die Meisterschaft ruht. Er muss das zum x-ten Mal in der Zeit unter Magnin tun. Und weil das so ist, fällt auch die Prognose leicht: Die nächste Krise folgt beim FCZ bestimmt, solange Magnin im Amt ist. Das ist nicht allein seine Schuld, das liegt auch am Charakter der Spieler. Aber die Zahlen sprechen einfach gegen ihn: 38 Siege in total 108 Spielen, nur drei im Jahr 2020.
schwizermeischterfcz hat geschrieben:KOMMENTAR
FC Zürich: 1000 Tage Ratlosigkeit
Der FC Zürich findet nicht aus seiner chronischen Krise. Kann es mit dem Trainer Ludovic Magnin wirklich weitergehen?
Flurin Clalüna
04.10.2020, 15.03 Uhr
Fast tausend Tage ist Ludovic Magnin nun schon Trainer des FC Zürich, es sind 31 Monate, die sich anfühlen wie eine ewige Krisenzeit, durchbrochen nur von wenigen Hoffnungs- und Glücksmomenten. Und sie werden immer seltener.
Im Fussball wird die Trainerfrage zu schnell und zu oft gestellt, aber jetzt steht der FCZ schon wieder am falschen Ende der Tabelle, er ist Ranglistenletzter und spielt erneut um seine Glaubwürdigkeit als selbsternannter Spitzenklub. Man kann in Trainerfragen zu früh oder zu spät reagieren. Der FC Zürich fügt seit vielen Monaten noch eine weitere Variante hinzu: Er reagiert gar nicht. Ob aus Überzeugung oder Trotz und Rechthaberei, das weiss niemand so genau. Aber es geht im Fall Magnin schon lange nicht mehr nur darum, bloss nüchtern die Leistung und die Resultate als Trainer zu beurteilen. Sonst hätte man ihn schon lange mit guten Gründen freistellen können. Es geht dem FCZ-Präsidenten Ancillo Canepa mindestens so sehr darum, gegen alle Widerstände die Deutungshoheit über seinen Ziehsohn zu behalten: Irgendwann wird Magnin allen zeigen, dass sich Canepa nicht in ihm getäuscht hat. Wenn nicht heute, dann morgen. Aber dieses Morgen will einfach nicht kommen.
Während 108 Spielen durfte Magnin den FCZ coachen, 38 Mal hat er nur gewonnen. Neben dem Cup-Sieg 2018 gibt es noch eine weitere Partie, aus der er seine Legitimation als Trainer zieht: der Erfolg im Europacup gegen Bayer Leverkusen. Das ist zwei Jahre her, und man kann sich in diesem schnellen Fussballgeschäft kaum erinnern, dass ein fast schon vergessenes Spiel so lange nachwirkt, um einen Trainer bis heute zu schützen. Seither hat Magnin von 64 Spielen nur noch 19 gewonnen. Alles Gute, was man mit Magnin einmal verband, ist schon länger her und verblasst, alles Schlechte wird immer drängender.
Und die Frage ist, ob er dafür allein die Verantwortung trägt oder ob die Mannschaft nicht mehr hergibt. Klar ist: So schlecht wie zuletzt können diese Spieler eigentlich gar nicht sein. Und dann müsste man sich die Trainerfrage stellen und über eine Alternative nachdenken. Man könnte es nach so langer Zeit zumindest versuchen, niemand würde dies für übereilt halten. Den Nachweis, geduldig zu sein, hat der FC Zürich schon lange erbracht. Rund eineinhalb Jahre waren die Trainer unter Canepa jeweils durchschnittlich im Amt. Nur für Magnin gelten offenbar andere Regeln als für alle anderen vor ihm. Warum das so ist, ist schwierig zu sagen. Eine Interpretation hält sich hartnäckig: Magnins Dankbarkeit, seinen Job behalten zu dürfen, erlaubt es Canepa, auf ihn mehr einzuwirken als auf andere Trainer. Ob Canepa eine starke, selbstbewusste Persönlichkeit dulden würde, die ihm auch einmal widerspräche, ist ungewiss. René Weiler wäre ein solcher Trainer und verfügbar. Aber man kann sich die beiden kaum zusammen im gleichen Klub vorstellen.
Magnin hat zuletzt wenig dafür getan, seine Sonderbehandlung zu rechtfertigen. Mit einer Ausnahme. Der FCZ konnte zwei eigene Nachwuchsspieler teuer verkaufen, Kevin Rüegg für zweieinhalb Millionen Franken nach Verona, Simon Sohm sogar für kolportierte sechs Millionen nach Parma. Vielleicht liegt das tatsächlich an Magnins Fähigkeiten als Ausbildner. Vielleicht aber auch nur an der Spendierfreudigkeit der Italiener.
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