Cortesi hält dagegen, dass der Sport gewinnen werde, wenn konsequent gegen die Stadiongewalt vorgegangen werde. [..] Und längerfristig würden so auch wieder mehr Familien in die Stadien kommen.
Ich kann dieses Argument nicht mehr hören! Die Zuschauerzahlen sind ironischerweise in Tiefriskiospielen (was ist das Gegenteil von Hochrisikospielen?) gegen Thun, Xamax, usw. auf einem erbärmlichen Stand und
wesentlich geriner. Wenn die mangelnde Sicherheit tatsächlich so viele Familien von Matchbesuchen abhalten würde, müssten diese zweifelslos sicheren Spiele Massen an Zuschauer anlocken (bzw. die Zuschauerdifferenzen müssten viel kleiner sein). Die vorliegenden Zahlen zeigen eigentlich nur, dass all die Familien, die angeblich aus sicherheitstechnischen Gründen zu Hause bleiben, einen unerheblichen Anteil am Gesamtpublikum ausmachen. Im Gegenteil, ich würde sogar behaupten, in Zürich ist der Anteil der, ich nenn sie einmal, "Eventfans", die sich spezifisch nur Top- a.k.a. Hochrisikospiele (vs. GC/FCB) aussuchen, nachweislich ungemein hoch. Die sportliche und atmosphärische Brisanz wird also im Schnitt (viel) höher bewertet als Bedenken hinsichtlich Sicherheit. Ausgehend davon dass sich wohl ein durchschnittlicher Schweizer Stadionbesucher nicht freiwillig grossen Gefahren aussetzt, zeigt dies auch, dass die Gefährdung im Stadion wesentlich geringer, bzw. vernachlässigbar klein, ist als gerne kolportiert. Dies deckt sich mit den Bildern von der "Schande von Zürich", wo sich massenhaft Schaulustige in ihren Sitzen verbleibend die Ausschreitungen angeschaut haben.