Beitragvon Züri Live » 11.07.20 @ 14:32
Was bringt es, die Meisterschaft 19/20 abzubrechen? Eventuell muss sie einfach erneut unterbrochen werden.
Es ist naiv, der Vorstellung zu erliegen, die Saison 20/21 könne mit Sicherheit ohne Unterbrüche gespielt werden! Will man diese Saison dann später auch wieder abbrechen, wenn die geplanten Anzahl Runden nicht gespielt werden können?
In solchen Zeiten sollte man möglichst flexible Lösungen anstreben. Aber die Lösungen müssen auch unbedingt sportlich fair sein, was bedeutet, dass die Regeln nicht mitten im Wettbewerb geändert werden dürfen. Also ganz sicher keine Modus-Änderung bzw. Ligagrössenänderung für nächste Saison beispielsweise.
Besser die Saison 19/20 fertig spielen (wann immer das sein wird) und erst DANN mit der neuen Saison 20/21 zu beginnen - vielleicht wird das dann im Extremfall eine verkürzte Meisterschaft mit nur zwei statt vier Runden im nächsten Frühling.
Nochmal die Frage: was ist der Vorteil eines Abbruchs?
Vorschläge wie von Constantin sind auf so vielen Ebenen absurd: "anderer Modus, um mehr Spiele zu haben und damit die TV-Partner zufrieden zu stellen". Es fängt schon mal damit an, dass die TV-Partner gar nicht unbedingt mehr Spiele wollen, weil das für sie in erster Linie erhöhte Produktionskosten mit sich bringt. Seine Prämisse ist schon mal komplett falsch. Zweitens machen die TV-Einnahmen in der Schweiz sowieso nur einen kleinen Anteil aus, vor allem für die Super League-Klubs. Drittens macht es keinen Sinn, in die nächste Saison noch mehr Spiele in noch kürzerer Zeit zu planen, wenn auch dann mit Unterbrüchen zu rechnen ist. Viertens ist es wie erwähnt sportlich unfair, die Regeln mitten im Wettbewerb zu ändern - speziell die wichtigsten Regeln und dazu gehören alle Fragen, die Auf-/Abstieg und Ligagrösse beinhalten definitiv dazu. Es darf keine Willkürentscheide wie in einer Bananenrepublik geben.
Die finanziellen Probleme der Vereine kommen doch daher, dass es erstens wochenlange Unterbrüche gibt und zweitens keine oder nur wenige Zuschauer zu den Spielen zugelassen werden. Diese Faktoren sind völlilg unabhängig sowohl von Modus wie auch von der Lànge der Saison 19/20 (bis August, September, Oktober?...)! Die Termine, an denen nicht gespielt werden kann, fallen definitiv als Einnahmequellen weg. Somit kann das Problem nicht mit einem Saisonabbruch und auch nicht mit einer Modusänderung gelöst werden. Sondern nur mit Gesundheitsmassnahmen, flexiblen Lösungen, Kostensenkungen und im schlimmsten Fall Finanzspritzen.
Die Europacupplätze sind ein Nebenthema, und zudem einfach zu lösen. Es gilt dafür die Tabelle am Stichdatum 3. August. Sollten zu diesem Zeitpunkt die Mannschaften eine unterschiedliche Anzahl Spiele absolviert haben, dann gilt die Tabelle basierend auf der Anzahl Partien derjenigen Mannschaft, die am wenigsten Partien absolviert hat (wohl der FC Zürich).
Interessant wird sein, ob es bei Xamax COVID-Fälle zu verzeichnen gibt. Das wird wichtige Hinweise geben in Bezug auf die Ansteckungswahrscheinlichkeit von Gegenspielern. Da gibt es ja bisher unterschiedliche Theorien. Ein kleines Risiko muss jeder Mensch zu tragen bereit sein, auch Spitzensportler, sofern es so gut wie möglich minimiert worden ist.
Sicherlich muss man aufgrund der nun aufgetretenen Fälle die Liga-Regeln bezüglich COVID nochmal durcharbeiten und allenfalls Anpassungen vornehmen.