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schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 27.02.20 @ 19:50

Rappi-Lugano ohne Zuschauer aufgrund der Corona-Fälle im Tessin. Rechne ebenfalls mit einem Geisterspiel im Letzi am 15.3
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“


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neinei
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Re: Medien

Beitragvon neinei » 27.02.20 @ 22:51

Artikel über Ayegun Tosin in der Zeit. https://www.zeit.de/2020/10/aiyegun-tos ... h-fussball

Edit sagt danke fürs posten des Textes, Kiyo!
Zuletzt geändert von neinei am 27.02.20 @ 23:35, insgesamt 1-mal geändert.
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yellow
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Re: Medien

Beitragvon yellow » 28.02.20 @ 11:05

Kiyomasu hat geschrieben:Aiyegun Tosin
:
"Zürich kommt mir sehr groß vor"
Der nigerianische Fußballer Aiyegun Tosin spielt seit dem vergangenen Herbst für den FC Zürich. Bevor er nach Europa kam, wusste er fast nichts über die Schweiz – nur seinen jetzigen Club kannte er.
Interview: Adrian Schräder
26. Februar 2020, 16:53 UhrZEIT Schweiz Nr. 10/2020, 27. Februar 2020
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DIE ZEIT 10/2020
Aiyegun Tosin: "Ich kannte den FCZ von der Playstation", sagt Aiyegun Tosin nach dem Training in der Saalsporthalle in Zürich.
"Ich kannte den FCZ von der Playstation", sagt Aiyegun Tosin nach dem Training in der Saalsporthalle in Zürich. © Philip Frowein für DIE ZEIT
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INHALT
DIE ZEIT: Sie sind 21, aber schon fast Ihr ganzes Leben unterwegs.

Aiyegun Tosin: Ja, es war ein langer Weg hierher. Für afrikanische Spieler ist es nicht einfach, nach Europa zu kommen. Wenn sich die Chance ergibt, musst du sie ergreifen. Du kriegst sie nicht ein zweites Mal.

ZEIT: Sie sind in Nigeria geboren worden, aber hauptsächlich in Benin aufgewachsen. Wie kam das?


Tosin: Meine Mutter stammt aus Cotonou, der größten Stadt in Benin. Sie wollte dorthin zurück. Auch weil in Cotonou das Leben günstiger ist als in Lagos. Sie arbeitet noch immer dort als Coiffeuse, mein Vater war Mechaniker. Aber er ist vor einiger Zeit gestorben. Zum Glück ist für meine Mutter jetzt erst mal der Druck weg. Mit meiner Hilfe konnte sie sich ein Haus kaufen.

ZEIT: Wie würden Sie den Ort beschreiben, in dem Sie aufgewachsen sind?

Tosin: Benin ist ein kleines Land und ganz anders als die Schweiz: Die Leute sind arm. Sie haben nichts, sie hungern. Für jede Mahlzeit muss man hart arbeiten. Was kann ich sagen? Es war hart in Benin, sehr hart.

ZEIT: Was bedeutete Ihnen als Kind der Fußball?

Tosin: Während des Spielens habe ich mich immer frei gefühlt. Ich habe schon als kleiner Junge mit meinem Vater gekickt. Er war ein sehr guter Spieler. Die Leute schauten ihm gerne zu. Wir haben überall zusammen gespielt: im Haus, auf der Straße, auf irgendwelchen Plätzen. Er hat ohne jeden Druck mit mir gespielt. Das ist nicht selbstverständlich. Viele Eltern in Afrika sehen es nicht gerne, wenn ihre Kinder zu viel Fußball spielen. Sie wollen, dass sie möglichst gut in der Schule sind, um später einen soliden Job zu haben.


ZEIT: Wie entdeckte man Ihr Talent?

Tosin: Ich spielte immer nur auf der Straße. Bis die Spieler vom Cobra FC in Cotonou zu mir sagten, ich solle gegen sie spielen. Ihr Platz ist nicht weit von meinem Zuhause entfernt. Sie sagten immer wieder: "Komm zu uns, und spiel mit!" Irgendwann bin ich dann hin und hab mitgespielt. Das war’s dann.

ZEIT: Das war’s dann?

Tosin: Von da an wollten viele mit mir spielen.

DIE ZEIT 10/2020
Dieser Artikel stammt aus der ZEIT Nr. 10/2020. Hier können Sie die gesamte Ausgabe lesen.
ZEIT: Haben Sie damals schon richtig trainiert: Lauftraining, Krafttraining, Taktik?

Tosin: Nein, nein. Es ging nur um die Freude. Es gibt auch nicht viel, was man sonst machen kann.

ZEIT: Wie sind Sie schließlich in Europa gelandet?

Tosin: Ich bin dann zurück nach Nigeria, um an den Trials für eine Fußball-Akademie teilzunehmen. Da waren ein paar Hundert Spieler. Ich habe den Ball genau zweimal berührt, dann hieß es schon: "Du bleibst hier." Die Akademie war hart. Ohne Herz gehst du da kaputt. Manchmal gibt’s nichts zu essen, manchmal vergeht dir die Lust am Fußball, weil das Training so hart ist. Ich wollte schon aufgeben, wollte zurück nach Benin. Aber der Manager sagte: "Mach das nicht. Bleib hier! Du hast Talent." Irgendwann weckten sie mich um Mitternacht und sagten mir: "Um sechs geht der Flieger nach Europa. Pack deine Sachen!"


ZEIT: Wie viele Spieler waren dabei?

Tosin: Wir waren 15. Ich glaube, davon haben es zwei geschafft. Die anderen sind schon lange wieder in Lagos.

ZEIT: Wo ging es hin?

Tosin: Nach Deutschland. Und von da aus nach Malta, dann in die Slowakei und dann nach Lettland. Dort klappte es schließlich. Ich spielte zweieinhalb Jahre beim FK Ventspils und schoss viele Tore.

ZEIT: Seit letztem September spielen Sie für den FC Zürich – aber auswählen konnten Sie sich das nicht, oder?

Tosin: Doch. Ich hatte einige Angebote. Für die Schweiz habe ich mich ganz bewusst entschieden. Ich hab nicht zweimal überlegen müssen.

ZEIT: Wieso?

Tosin: Weil mir viele gesagt haben: "Die Schweiz ist gut für dich. Wenn du dort gut spielst, wirst du Karriere machen. Alles kann sich zum Guten wenden." Jetzt ist mein Kopf voll und ganz beim FCZ. Den Club und die Stadt kannte ich schon, aber ich hätte nie gedacht, eines Tages mal hier zu sein und für den FCZ zu spielen.

ZEIT: Woher kannten Sie den Klub?

Tosin: Ich kenne den FCZ von der Playstation. Ich spiele gerne Fifa.

ZEIT: Kannten Sie auch schon einige Ihrer heutigen Mitspieler?

Tosin: Nein.

ZEIT: Was wussten Sie über die Schweiz?

Tosin: Dass es ein Land in Europa ist und dass das Leben dort besser ist. Mehr nicht.

ZEIT: Haben Sie das Land schon ein bisschen kennengelernt?


Tosin: Nein, noch nicht wirklich – nur mit dem FCZ. Nach dem Training gehe ich entweder in den Deutschkurs oder direkt nach Hause, um bei meiner Familie zu sein. Meine Freundin aus Lettland und ich sind im August Eltern einer Tochter geworden.

ZEIT: Was war Ihr erster Eindruck, als Sie in die Schweiz zogen?

Tosin: Zürich kommt mir sehr groß vor: breite Straßen, viele Restaurants, viele Kinos, man kann alles machen, was man will. Die Leute sind nett, alles ist gut organisiert. Wenn ich Luft brauche, gehe ich mit meiner Familie am See spazieren.

ZEIT: Eines Ihrer Hobbys ist Musik, richtig?

Tosin: Ja, ich höre gerne moderne Musik aus Nigeria. Wizkid mag ich am liebsten. Der läuft ständig auf meinem Handy.

ZEIT: Was halten Sie von Schweizer Musik?

Tosin: Ich hab keine Probleme damit. Ich bin ja schon öfter gereist. Da hört man immer Musik, die man nicht versteht.

ZEIT: Gibt es einen Spieler, vor dem Sie Angst haben?

Tosin: In der Schweiz? Nein. Aber ich habe Freunde gefunden: Die Mannschaft ist wie eine Familie. Alles gute Menschen. Die meiste Zeit verbringe ich mit Willie Britto (Verteidiger beim FCZ; Anm. d. R.) Er ist Ivorer. Wir besuchen uns ständig.


ZEIT: Was ist Ihre größte Stärke?

Tosin: Mein Antritt und meine Schnelligkeit. Und die Ausdauer. Ich habe gezielt daran gearbeitet. Ich bin gerannt, gerannt und gerannt. Aber ich sag Ihnen was: Ich hab’s nicht mal gemerkt.

ZEIT: Sind Sie der schnellste Sprinter der Super League?

Tosin: Schwer zu sagen. Roger Assalé von den Young Boys war sicher auch sehr schnell. Aber er spielt ja nicht mehr in der Schweiz. Und ich glaube nicht, dass er mich bei einem Strandlauf schlagen würde. Ich bin zäh. (lacht)

Die Serie
DIE SERIE
In unserer Interview-Reihe befragen wir Menschen, die vor Kurzem in die Schweiz gezogen sind, nach ihrem Blick auf das Land.

Aiyegun Tosin, 21, ist einer von 2122 Nigerianern in der Schweiz. Seine Kindheit verbrachte er im benachbarten Benin. Später trainierte er in Lagos in der Fußball-Academy Real Sapphire und schaffte von dort den Sprung nach Europa.

ZEIT: Was halten Sie von der Schweizer Küche?

Tosin: Ich hab mich noch nicht wirklich mit ihr beschäftigt. Ich koche immer zu Hause. Und wenn ich nicht afrikanisch koche, dann Pasta oder Reis.


Vielen Dank auch von meiner Seite fürs Posten des Artikels.
Urs Fischer«Ich staune immer wieder, wie viele Leute sich äussern und das Gefühl haben, dass sie Bescheid wissen»

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devante
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Re: Medien

Beitragvon devante » 28.02.20 @ 13:41

was für ein nichtsagender artikel :)
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Gha_Züri
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Re: Medien

Beitragvon Gha_Züri » 28.02.20 @ 13:44

devante hat geschrieben:was für ein nichtsagender artikel :)


Also ich finde es von absoluter Wichtigkeit nun zu wissen, dass Tosin FIFA auf der PS spielt :)
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Cillo: "...da bekomme ich Vögel. Da bekomme ich VÖGEL!!!"

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neinei
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Re: Medien

Beitragvon neinei » 28.02.20 @ 13:59

Gha_Züri hat geschrieben:
devante hat geschrieben:was für ein nichtsagender artikel :)


Also ich finde es von absoluter Wichtigkeit nun zu wissen, dass Tosin FIFA auf der PS spielt :)


Und mein Eindruck, dass die Stimmung im Team den Umständen entsprechend einigermassen gut und Solidarisch ist, hat sich, so sehr man diese Aussage mit Vorsicht zu geniessen hat, bestätigt.
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Gha_Züri
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Re: Medien

Beitragvon Gha_Züri » 28.02.20 @ 14:33

neinei hat geschrieben:
Gha_Züri hat geschrieben:
devante hat geschrieben:was für ein nichtsagender artikel :)


Also ich finde es von absoluter Wichtigkeit nun zu wissen, dass Tosin FIFA auf der PS spielt :)


Und mein Eindruck, dass die Stimmung im Team den Umständen entsprechend einigermassen gut und Solidarisch ist, hat sich, so sehr man diese Aussage mit Vorsicht zu geniessen hat, bestätigt.


Seien wir ehrlich, würde das nicht jeder sagen? Das ist doch einfach eine weitere Fussballerfloskel... Wir können nur mit Sicherheit davon ausgehen, dass er gut mit Britto auskommt.
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