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spitzkicker
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Re: Medien

Beitragvon spitzkicker » 04.05.19 @ 11:34

Yekini_RIP hat geschrieben:Genau darum stehe ich zu Ludo, sollen ihn alle kritisieren, er geht seinen Weg, er ist sich selber. Wir alle lieben oder hassen doch die Mourinhos, Simeones oder Klopps dieser Welt, weil sie etwas in uns in Wallung bringen, etwas auslösen in uns. Sie sind nicht angepasst, schiessen vielleicht manchmal übers Ziel hinaus, aber nur über das Ziel, das uns irgendein Schema vorgibt, indem wir selber doch alle manchmal gefangen sind. Ludo ist noch so jung, wird lernen, wird sich weitererntwickeln, sich aber auch selber treu bleiben.
Und vergessen wir nicht, das ist immer noch nur Fussball und ohne Emotionen ist mMn das Leben doch nicht lebenswert und genau darum passt doch Ludo zum FCZ, der FCZ ist schräg, bunt, ein ewiges Auf und Ab aber er löst unglaubliche Emotionen in uns aus, vielfach auch negative aber auch immer wieder extrem positive und freudentränenreiche...

In diesem Sinn auf einen emotionalen und hoffentlich freudentränenreichen Fussball Abend mit Punkten...;-)

Und genau draum ist er für mich nicht haltbar. Ich bin auch für Emotionen, aber nicht von einem Kasperli an der Seitenlinie, sondern durch Spiele, Tore, Zweikämpfe, Ref-Entscheidungen usw. Ich will auch Resultate und Leistungen - beides stimmt seit Monaten nicht mehr. Ich erwarte die gross angekündigte Nachwuchsförerung - wo ist sie geblieben? Welche Spieler hat er weiter gebracht? Rüegg ist eingebrochen und Domgjoni tritt an Ort. Und ganz wichtig: Für die Emotionen sollen die Spieler sorgen, im positiven wie im negativen, und nicht ein Trainer, der wegen einem Einwurf bei der Mittellinie nach fünf Minuten Spielzeit sich aufführt, als würde er barfuss auf heisser Kohle stehen. Das ist für mich und wohl viel andere nur noch gaga. Wie absurd die Argumentationen von Magnin sind, zeigt er ja selbst auf: Er müsse sich selber sein können, um ein guter Trainer zu sein. Kaum wird er auf die Tribüne verbannt, gewinnt das Team. Ohne seine Kasperleinlagen. Ich gestehe aber: Würden Leistungen und Resultate stimmen, wären die Kommentare um einiges milder. Damit sind wir wieder beim Totomat, der auch in diesem Fall für Magnin zum Retter oder zum Fallbeil wird.


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Yekini_RIP
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Re: Medien

Beitragvon Yekini_RIP » 04.05.19 @ 11:45

spitzkicker hat geschrieben:
Yekini_RIP hat geschrieben:Genau darum stehe ich zu Ludo, sollen ihn alle kritisieren, er geht seinen Weg, er ist sich selber. Wir alle lieben oder hassen doch die Mourinhos, Simeones oder Klopps dieser Welt, weil sie etwas in uns in Wallung bringen, etwas auslösen in uns. Sie sind nicht angepasst, schiessen vielleicht manchmal übers Ziel hinaus, aber nur über das Ziel, das uns irgendein Schema vorgibt, indem wir selber doch alle manchmal gefangen sind. Ludo ist noch so jung, wird lernen, wird sich weitererntwickeln, sich aber auch selber treu bleiben.
Und vergessen wir nicht, das ist immer noch nur Fussball und ohne Emotionen ist mMn das Leben doch nicht lebenswert und genau darum passt doch Ludo zum FCZ, der FCZ ist schräg, bunt, ein ewiges Auf und Ab aber er löst unglaubliche Emotionen in uns aus, vielfach auch negative aber auch immer wieder extrem positive und freudentränenreiche...

In diesem Sinn auf einen emotionalen und hoffentlich freudentränenreichen Fussball Abend mit Punkten...;-)

Und genau draum ist er für mich nicht haltbar. Ich bin auch für Emotionen, aber nicht von einem Kasperli an der Seitenlinie, sondern durch Spiele, Tore, Zweikämpfe, Ref-Entscheidungen usw. Ich will auch Resultate und Leistungen - beides stimmt seit Monaten nicht mehr. Ich erwarte die gross angekündigte Nachwuchsförerung - wo ist sie geblieben? Welche Spieler hat er weiter gebracht? Rüegg ist eingebrochen und Domgjoni tritt an Ort. Und ganz wichtig: Für die Emotionen sollen die Spieler sorgen, im positiven wie im negativen, und nicht ein Trainer, der wegen einem Einwurf bei der Mittellinie nach fünf Minuten Spielzeit sich aufführt, als würde er barfuss auf heisser Kohle stehen. Das ist für mich und wohl viel andere nur noch gaga. Wie absurd die Argumentationen von Magnin sind, zeigt er ja selbst auf: Er müsse sich selber sein können, um ein guter Trainer zu sein. Kaum wird er auf die Tribüne verbannt, gewinnt das Team. Ohne seine Kasperleinlagen. Ich gestehe aber: Würden Leistungen und Resultate stimmen, wären die Kommentare um einiges milder. Damit sind wir wieder beim Totomat, der auch in diesem Fall für Magnin zum Retter oder zum Fallbeil wird.


Es ist dein Recht es so zu sehen, ich sehe es halt auf eine andere Weise, für mich gibt es nicht nur schwarz oder weiss, vor allem auch darum nicht, weil ich nicht tagtäglich im Training dabei bin , meistens nur das Spiel sehe und auch die Spieler und den Staff nicht persönlich kenne. Ich masse mir daher nicht an über alles zu urteilen. Und dein Rüegg eingebrochen ist wohl auch so eine schwarz weiss Aussage, mehr aber wohl auch nicht. Aber das kennen wir doch schon, zb Brecher ist in deinen Augen top, Rodriguez war immer ein Flop, der Präsi ist top und Ludo halt flop...
Ich bin Yekini...angemeldet eigentlich 2002...dann gehackt worden ca. 2014...jetzt wieder auferstanden als Yekini_RIP

Metti, RoMario, Duo Infernale, Züri Fans uf ewig...

Pyle
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Re: Medien

Beitragvon Pyle » 04.05.19 @ 21:59

Yekini_RIP hat geschrieben:Genau darum stehe ich zu Ludo, sollen ihn alle kritisieren, er geht seinen Weg, er ist sich selber. Wir alle lieben oder hassen doch die Mourinhos, Simeones oder Klopps dieser Welt, weil sie etwas in uns in Wallung bringen, etwas auslösen in uns. Sie sind nicht angepasst, schiessen vielleicht manchmal übers Ziel hinaus, aber nur über das Ziel, das uns irgendein Schema vorgibt, indem wir selber doch alle manchmal gefangen sind. Ludo ist noch so jung, wird lernen, wird sich weitererntwickeln, sich aber auch selber treu bleiben.
Und vergessen wir nicht, das ist immer noch nur Fussball und ohne Emotionen ist mMn das Leben doch nicht lebenswert und genau darum passt doch Ludo zum FCZ, der FCZ ist schräg, bunt, ein ewiges Auf und Ab aber er löst unglaubliche Emotionen in uns aus, vielfach auch negative aber auch immer wieder extrem positive und freudentränenreiche...

In diesem Sinn auf einen emotionalen und hoffentlich freudentränenreichen Fussball Abend mit Punkten...;-)


Ich zolle dir wirklich Respekt für deinen Optimismus und deine Liebe zu Magnin, aber auch ich kann sie nicht (mehr) teilen. Mittlerweile halte ich Magnin für einen Schauspieler und kamerasuchenden Sprücheklopfer, der sich authentisch gibt, aber mich immer mehr an einen Quacksalber erinnert: er weiss nach jedem Spiel, woran es hapert, tut aber nichts dagegen, weil er es offenbar nicht kann.

Mit Mourinhos, Simeones und Klopps kann man ihn kaum vergleichen, dazu fehlt ihm schlicht der Erfolg. Eher ist er ein zweiter Challandes, Schällibaum oder Fournier. Sein Problem ist, dass er entweder noch nicht reif für den Profifussball ist/war und/oder in einer tieferen Liga mit dem Coachen hätte anfangen sollen.

Und „extrem“ positive Emotionen hatte ich ihm gegenüber seit Leverkusen nie. Sorry.

Kaffesatz: Magnin führt uns in die Barrage. Ausgang offen.

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Jure Jerković
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Re: Medien

Beitragvon Jure Jerković » 04.05.19 @ 22:07

Yekini_RIP hat geschrieben:
spitzkicker hat geschrieben:
Yekini_RIP hat geschrieben:Genau darum stehe ich zu Ludo, sollen ihn alle kritisieren, er geht seinen Weg, er ist sich selber. Wir alle lieben oder hassen doch die Mourinhos, Simeones oder Klopps dieser Welt, weil sie etwas in uns in Wallung bringen, etwas auslösen in uns. Sie sind nicht angepasst, schiessen vielleicht manchmal übers Ziel hinaus, aber nur über das Ziel, das uns irgendein Schema vorgibt, indem wir selber doch alle manchmal gefangen sind. Ludo ist noch so jung, wird lernen, wird sich weitererntwickeln, sich aber auch selber treu bleiben.
Und vergessen wir nicht, das ist immer noch nur Fussball und ohne Emotionen ist mMn das Leben doch nicht lebenswert und genau darum passt doch Ludo zum FCZ, der FCZ ist schräg, bunt, ein ewiges Auf und Ab aber er löst unglaubliche Emotionen in uns aus, vielfach auch negative aber auch immer wieder extrem positive und freudentränenreiche...

In diesem Sinn auf einen emotionalen und hoffentlich freudentränenreichen Fussball Abend mit Punkten...;-)

Und genau draum ist er für mich nicht haltbar. Ich bin auch für Emotionen, aber nicht von einem Kasperli an der Seitenlinie, sondern durch Spiele, Tore, Zweikämpfe, Ref-Entscheidungen usw. Ich will auch Resultate und Leistungen - beides stimmt seit Monaten nicht mehr. Ich erwarte die gross angekündigte Nachwuchsförerung - wo ist sie geblieben? Welche Spieler hat er weiter gebracht? Rüegg ist eingebrochen und Domgjoni tritt an Ort. Und ganz wichtig: Für die Emotionen sollen die Spieler sorgen, im positiven wie im negativen, und nicht ein Trainer, der wegen einem Einwurf bei der Mittellinie nach fünf Minuten Spielzeit sich aufführt, als würde er barfuss auf heisser Kohle stehen. Das ist für mich und wohl viel andere nur noch gaga. Wie absurd die Argumentationen von Magnin sind, zeigt er ja selbst auf: Er müsse sich selber sein können, um ein guter Trainer zu sein. Kaum wird er auf die Tribüne verbannt, gewinnt das Team. Ohne seine Kasperleinlagen. Ich gestehe aber: Würden Leistungen und Resultate stimmen, wären die Kommentare um einiges milder. Damit sind wir wieder beim Totomat, der auch in diesem Fall für Magnin zum Retter oder zum Fallbeil wird.


Es ist dein Recht es so zu sehen, ich sehe es halt auf eine andere Weise, für mich gibt es nicht nur schwarz oder weiss, vor allem auch darum nicht, weil ich nicht tagtäglich im Training dabei bin , meistens nur das Spiel sehe und auch die Spieler und den Staff nicht persönlich kenne. Ich masse mir daher nicht an über alles zu urteilen. Und dein Rüegg eingebrochen ist wohl auch so eine schwarz weiss Aussage, mehr aber wohl auch nicht. Aber das kennen wir doch schon, zb Brecher ist in deinen Augen top, Rodriguez war immer ein Flop, der Präsi ist top und Ludo halt flop...


Trotzdem deuten die negativen Entwicklungen der letzten Monate doch darauf hin, dass die Ursachen dafür mindestens teilweise beim Trainer zu finden sind. Magnin ist zwar ein langjähriger Fussballprofi, seine Erfahrungen als Trainer sind aber mehr als überschaubar. Gerade wenn sich Misserfolge trotz vermutlich viel Arbeit vermehrt häufen, braucht es ein extremes Gespür für Gegenmassnahmen. Und dieses Gespür lernt man halt in keinem Trainerkurs, auch wenn man die in Rekordzeit absolviert hat... Für die nächsten Spiele befürchte ich leider Schlimmes. Individuell und mannschaftlich wird von den Spielern vermutlich wenig Positives kommen, bei Präsi und Trainer sieht es ähnlich düster aus. Wenn es so weiter geht, entwickeln wir uns zum verdienten Absteiger, unglaublich aber wahr...
RIP Jure. Du warst einer der Besten, die je für den FCZ gespielt haben!

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Gibs
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Re: Medien

Beitragvon Gibs » 05.05.19 @ 0:26

Über Ceesay:

https://m.tagesanzeiger.ch/articles/14186085

Assan Ceesay ist Stürmer beim FC Zürich und für manche ein Symbol dafür, weshalb es dem Club nicht läuft.

13 Jahre alt war Assan Ceesay, als ein Spieleragent bei ihm zu Hause auftauchte und der Mutter sagte, der Sohn habe Talent, er solle nach Frankreich in eine Fussballakademie. Für den kleinen Assan war der Fall klar, für die Mutter auch. Nur waren die Meinungen verschieden. Mutter Ceesay wollte, dass ihr Sohn dableibt, er sei noch zu jung, um seinen Träumen zu folgen. «Das war unfassbar hart, ich habe lange geweint», sagt Ceesay.

Doch bei allen Tränen und ­allem Zorn, es war jener Moment, in dem der schlaksige Junge aus der gambischen Hauptstadt Banjul das erste Mal daran glaubte, dass er es aus dem Land mit seinen zwei Millionen Einwohnern schaffen könnte; dass er einmal Fussballprofi werde; dass die Leute in seinem Quartier mit Stolz an ihn denken.

Mann der kurzen Sätze

Heute hat es Ceesay geschafft. Er ist Profi, Nationalspieler und spielt in Europa beim FCZ. Der 24-Jährige spricht kurze Sätze, obwohl er viel zu erzählen hätte. Er redet mit leiser Stimme, obschon seine Geschichte Ausrufezeichen zieren. Schweigsam und sensibel sei er, hat Trainer Ludovic Magnin gesagt. Als ruhig bezeichnet ihn Kollege Hekuran Kryeziu. Scheu, sagt Ceesay über sich selbst. Und vorsichtig.

Der Gambier durchlebt schwierige Zeiten. Der FCZ gewinnt zu wenig. Stürmer Ceesay schiesst zu wenig Tore. Seit er im Herbst für rund zwei Millionen Franken von Lugano nach Zürich gekommen ist, hat er zwei Tore geschossen. Bloss zwei Tore. Es gibt Leute, die nennen ihn Chancenvernichter, andere kritisieren seine bemitleidenswerte Art, Bälle anzunehmen (selbst die Mitspieler machen Sprüche), und manche sehen in Ceesay gar ein Symbol dafür, weshalb es dem FCZ nicht läuft und der Club in Abstiegsgefahr geraten ist. Viele Spieler leiden wie Ceesay an Formschwäche, zudem hat die Transferpolitik versagt. Als im Sommer mit Dwamena und Frey praktisch der ganze Sturm verkauft wurde, kamen Ceesay und mit Kasai, Andereggen und Binous Stürmer, die heute vor allem in der U-21 spielen. Ceesay sagt, dass er nicht der erste und auch nicht der letzte Stürmer sei, der an Torlosigkeit leide. «Die Tore werden kommen», sagt er, bis dahin müsse er stark im Kopf sein und seinen Stärken vertrauen: seinem Tempo und seinem Schuss.

Trainer Magnin hat schon vieles mit Ceesay versucht, hat mit ihm gesprochen, dann wieder gar nicht, manchmal war er leise und manchmal laut. Nun ist der Trainer zum Schluss gekommen, dass alles eine Frage des Selbstvertrauens sei. Doch es ist verzwickt. Für Tore braucht Ceesay Selbstvertrauen – und für dieses wiederum Tore. Er hat momentan beides nicht.

Als die Füsse bluteten

Es ist nicht das erste Mal, dass Ceesay als Fussballer leidet. Er hat als kleiner Junge lange barfuss gespielt, auf den Strassen und Feldern Banjuls, auf Sand und Stein, und weil er immer gewinnen wollte und darum nie zurückziehen konnte, kam der kleine Ceesay oft mit blutigen Füssen nach Hause – manchmal mit Wunden so arg, dass die Mutter mit ihm ins Spital musste, ganze Hautfetzen fehlten an den Zehen. «Sie hat keine Freude gehabt», sagt Ceesay. Geld für Fussballschuhe hatte die Familie damals keines, der Vater war Schneider und starb, als Ceesay 13 war, die Mutter verkaufte auf der Strasse Esswaren. «Wir waren nicht reich, aber auch nicht arm», sagt Ceesay.

Als er sieben war, veranstaltete seine Schule ein Fussballturnier, und Ceesay schoss am meisten Tore. Sein Preis: brandneue Schuhe. «Nike Tiempo», sagt Ceesay. Als könnte er jemals Grund und Namen für sein Zehenbalsam vergessen. Ceesay war gut und schnell. Aber auch anders gebaut als seine Kollegen. Sein Wuchs ist hager, seine Beine sind dünn und sehnig. «Den Mann mit den Spaghettibeinen», nennen sie ihn in Gambia schon früh, später dann, als er in die Höhe schoss: Torres. Auch darum, weil Ceesay Liverpool mag und den damaligen Stürmer Fernando Torres liebt. Und wie emotional dieser Junge war. Manchmal weinte er noch während des Spiels, weil es nicht lief, weil er nicht traf.

Erster Lohn: 75 Franken

Mit 17 durfte er in der höchsten gambischen Liga spielen, einer Liga für Halbprofis. Ceesay verdiente 75 Franken im Monat und wurde Torschützenkönig, er wechselte mit 20 ins Nachbarland Senegal und dann zu Lugano in die Schweiz. Er hat damals vor dem Wechsel Rat geholt, bei Pa Modou, dem heutigen Teamkollegen, dessen Familie in Banjul nur 400 Meter entfernt von Ceesay wohnt. Pa Modou sagte ihm, dass die Schweiz ein gutes Land sei, um seine internationale Karriere zu starten.

Mit Pa Modou teilt er den Glauben, Ceesay ist Muslim und betet fünfmal am Tag. «Ich will ein guter Mensch und dankbar sein», sagt er. Dankbar dafür, dass es gut gekommen ist mit seinem Leben, dass er nie eine Abkürzung genommen hat. Damals als Teenager auf den Strassen Banjus, als Gleichaltrige gekifft und gestohlen haben. Seine Mutter sagte ihm: Versprich mir, es ihnen nicht gleichzutun. Klein Assan versprach es. Heute rufen ihn manchmal Kollegen von damals an, jene Leute, die gekifft und gestohlen haben. Sie fragen, ob er nicht etwas Geld schicken könne. Ceesay schickt dann mit Western Union «50 oder 100 Franken» nach Gambia, wie er es auch mit anderen Bekannten und Familienmitgliedern macht. «Wenn ich helfen kann, macht mich das glücklich», sagt Ceesay.

Und weil er vorsichtig ist, überlegt er sich alle seine nächsten Taten und Schritte genau, er will nichts bereuen in seinem Leben. Wobei. Da gibt es die eine Sache, mit 13, der Agent, die Fussballakademie in Frankreich. Ceesay bereut, dass er damals nicht gegangen ist. «Dann wäre ich heute weiter», sagt er. Nun muss er Tore schiessen, um weiterzukommen.

schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 05.05.19 @ 22:14

Aus der NZZ

Das Super-League-Mittelfeld ist eine einzige Gefahrenzone – und der FCZ ist mittendrin

Die Niederlage in Basel hätte für die inferioren Zürcher weit höher als 0:3 ausfallen können. Nun kommt es zum grossen Zusammenschluss im Mittelfeld der Super League.

Peter B. Birrer
5.5.2019, 21:09 Uhr

Dem Niederländer René van Eck liegt der Edamer näher als der Emmentaler, wenn es um Käse geht. Am Samstag erduldete der für den gesperrten Ludovic Magnin an der Seitenlinie stehende Assistenztrainer des FC Zürich ein 0:3 gegen den FC Basel. Das Resultat hätte noch deutlicher ausfallen können, weil die Basler reihum Topchancen ausliessen. Wäre ein treffsicherer Stürmer wie der YB-Topskorer Guillaume Hoarau zugegen gewesen, hätte es auch 0:6 heissen können. Also sprach van Eck von «Löchern» in den Reihen des FCZ, die ihn gedanklich zum Edamer brachten.

Der schlimmste Befund für den FCZ ist, dass niemand mehr etwas von ihm zu erwarten scheint, wenn er nach Basel fährt. Der FCZ setzt keine positiven Ausrufezeichen mehr, weder im Cup noch in der Meisterschaft, und er reiht sich damit ein in die Beliebigkeit der Super League. Beliebigkeit ist aber nicht mit Langeweile zu verwechseln – die Brisanz wird immer grösser. An diesem Wochenende kam es in der höchsten Schweizer Liga zum grossen Zusammenschluss. Ausser YB, Basel und am anderen Ende den hoffnungslos abgeschlagenen Grasshoppers liegen sieben Klubs dicht beisammen. Der immer mehr verblüffende Aufsteiger Xamax bäumt sich weiter auf, am Sonntag gewannen die Neuenburger in Thun 2:0. Vier Runden vor Schluss liegen zwischen dem dritten (Lugano) und dem neunten Rang (Xamax) nur noch fünf Punkte.

Natürlich steigt dadurch die Spannung im Kampf um den dritten Platz, der die direkte Europa-League-Qualifikation bringt, sollte Basel den Cup-Final gewinnen. Vor allem aber verbreitet die wieder eingeführte Barrage Schrecken, das Super-League-Mittelfeld ist eine einzige grosse Gefahrenzone. Diese Konstellation ist nicht auf gehobenes Niveau zurückzuführen, im Gegenteil. Ein Team, wie es der FCZ derzeit darstellt, dürfte nie und nimmer Aussichten auf den dritten Platz haben.

Wer sich in Basel in die Haut eines FCZ-Verantwortlichen versetzte und an die Zukunft dachte, kam ins Grübeln. Der FCZ auf Platz acht und in Not – wie kam es bloss so weit? Ende Oktober 2018 funktionierte der FCZ noch, mit dem 3:2 gegen Leverkusen gab er in der Europa League eine Referenz ab. Damals spielten im Vergleich zum Basel-Match hinten links Pa Modou, im Mittelfeld Hekuran Kryeziu und vorne rechts Adrian Winter. Kryeziu und Winter fehlen derzeit wegen Kreuzbandrissen. Gegen Leverkusen war Benjamin Kololli nicht wie in Basel Ersatz, sondern Stammspieler. Was ist mit seiner Entwicklung? Und was mit Salim Khelifi? Fragezeichen gibt es auch hinter dem Stürmer und Millionentransfer Assan Ceesay, vor allem, wenn er gegen einen Verteidiger wie Marek Suchy spielt. Auch der Mehrwert, den der von Marseille ausgeliehene Grégory Sertic bringen soll, ist nicht erkennbar. Und wenn der 37-jährige Alain Nef durch den 17-jährigen Becir Omeragic ersetzt wird, wirkt es nicht primär als Zeichen für die Zukunft. Man denkt eher: Schade, ist Nef nicht jünger.

Ob schwere Verletzungen oder rätselhafte Personalien: 2019 gilt für den FCZ nicht Stagnation, sondern Rückschritt. Er muss aufpassen, dass sich nicht gleich alles, was sich der Klubpräsident Ancillo Canepa nach dem Trainerwechsel von Uli Forte zu Ludovic Magnin im Februar 2018 erhofft hat, ins Gegenteil verkehrt.

Am nächsten Sonntag erwartet den FCZ der Charaktertest in der Maladière gegen Xamax, die Reserve ist auf ein einziges Pünktchen geschrumpft. Noch ist die Gefahr nicht gebannt, dass die Schadenfreude im Basler Anhang («Züri Nati B») nicht nur GC, sondern auch das Möchtegern-Spitzenteam FCZ betrifft. Es ist kaum zu glauben. Aus den vergangenen sieben Spielen gewann der FCZ vier Punkte, Xamax deren vierzehn. Die Neuenburger sprechen plötzlich von einem Szenario, dem sie zuvor wochenlang kaum Beachtung schenkten: von der Chance, womöglich sogar den achten Rang zu erreichen und der Barrage zu entgehen. Das Gute für den FCZ: Er ist nicht allein mit dieser Gefahr von hinten, Sitten, St. Gallen, Luzern, Thun und Lugano geht es nicht besser. Das Schlechte für den FCZ: Das Selbstvertrauen von Xamax ist derzeit grösser, die (Abwehr-)Löcher sind kleiner – in den letzten vier Meisterschaftsspielen kassierten die Neuenburger ein einziges Tor
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 06.05.19 @ 6:29

Aus dem Tagi:

Mitten ins Zürcher Herz

Das 2:0 von Xamax in Thun hat für die einstigen Grossclubs Folgen: Die Grasshoppers sind zu 99,99 Prozent erstmals seit 1949 abgestiegen, und dem FCZ droht der Fall in die Barrage.

Florian Raz
Thomas Schifferle

Auf einmal ist Neuenburg der Nabel für die Zürcher Fussballwelt. Aus Neuenburg kommt der Xamax FCS, der letzten Sommer Aufsteiger in die Super League war und gleich als erster Kandidat auf den Abstieg gehandelt wurde. Gestern spielte er in Thun, und in Zürich schauten alle ins Berner Oberland. Sie ­hatten nur eine Hoffnung: dass Xamax verliert.

Der FCZ tat das, weil er dann trotz des 0:3 in Basel wenigstens vier Punkte Reserve auf den ­Barrageplatz behalten würde. GC, weil es dann trotz des 0:1 gegen St. Gallen nur neun Punkte Rückstand auf Xamax hätte und eine Chance wenigstens von 1 Prozent auf den Ligaerhalt.

Aber Xamax tut den ­Zürchern keinen Gefallen, Xamax verliert nicht, es gewinnt, und das absolut verdient. 2:0 steht es am Ende, Kemal Ademi und ­Samir Ramizi, beide mit kosovarischen Wurzeln, treffen.

Eine verrückte Meisterschaft

Ihre Tore tun den Zürcher Clubs so richtig weh. Die Grasshoppers sind zu 99,99 Prozent abgestiegen. Soll jetzt keiner mehr ­vorrechnen, sie könnten nach Punkten noch immer zu Xamax aufschliessen. Wie soll eine Mannschaft viermal gewinnen, die seit 17 Runden sieglos ist und gegen St. Gallen eine weitere kümmerliche Leistung abgeliefert hat?

Und der FCZ liegt noch einen Punkt vor Xamax, vor dem Barrageplatz. Und nächsten Samstag muss er nach Neuenburg. Sein einziges Glück ist, dass ­Xamax auf seinen überragenden Topskorer Raphaël Nuzzolo verzichten muss, weil er in Thun für ein Dutzendfoul verwarnt wird und darum gesperrt ist. Er sagt: «Diese Gelbe Karte nehme ich für den Sieg gern in Kauf.»

Nuzzolo ist nicht nur eines der Gesichter dieser Mannschaft, er ist eines der ganzen Meisterschaft, die so verrückt verläuft. Zwischen dem Dritten und dem Neunten, zwischen Lugano und Xamax, liegen nur fünf Punkte. «Alle wollen, dass wir verlieren», sagt Nuzzolo, «aber wir machen Druck auf die ganze Liga.»

In Zürich dachten sie bei GC und beim FCZ nicht im Traum daran, dass sie diese Saison in Tabellenregionen landen würden, wo Xamax erwartet wurde. Europa League hiess ihre Vision, Platz 4. Ein Leben auf grossem Fuss. Zürcher Träume halt.

GC und der FCZ zahlen für die gleiche Schwäche: ihre fatale Verblendung.

Je 20 Millionen geben sie aus, um in der Super League zu spielen. Den Misserfolg könnten sie auf jeden Fall auch billiger haben. Was ihnen jetzt widerfahren ist, hat mehrere Gründe: ihre Verblendung, ihre miserable Transferpolitik und ihre Fehleinschätzung des Personals.

Bei den Grasshoppers beginnt das noch ein wenig früher als beim FCZ, vor fünf Jahren schon, als Stephan Anliker Präsident wird. Mit seinem Namen steht er für ihren Zerfall. Er steht für den fatalen Hang bei GC, aufs falsche Personal zu setzen. Das beginnt beim CEO (Manuel Huber), geht weiter über die diversen Sportchefs (Rapic, Thoma, Huber, Walther) und Trainer (Bern­egger, Yakin, Fink und Stipic) bis zu den Spielern.

Was die Spieler betrifft, ist die Liste fast ein Buch lang. Wer das aktuelle Kader anschaut, der kann nur den Kopf darüber schütteln, was sich Mathias Walther und Thorsten Fink bei seiner Zusammenstellung gedacht haben. Im Dezember zum Beispiel sagte Fink noch, ein, zwei Spieler würden sie noch holen, nicht mehr. Und was passierte? Sechs kamen, aber alle sechs sind Fehlgriffe, ­angefangen bei den teuersten: ­Yoric Ravet und Caiuby.

Sie kamen von den Ersatz­bänken der Bundesliga mit der Vorstellung, bei GC um vordere Plätze zu spielen. Xamax dagegen holte aus Basel Geoffroy Serey Dié. Der ist kein filigraner Fussballer, aber ein zu allem entschlossener Arbeiter. Das stellt er auch in Thun eindrücklich unter Beweis. Serey Dié bringt das ­Realitätsdenken zum Ausdruck, das bei Xamax vorherrscht. ­Daran kann nicht einmal mehr Präsident Binggeli etwas ändern, der sich aus dem Schatten von Trainer Stéphane Henchoz lösen will und sich zunehmend als Selbstdarsteller gefällt.

Bei GC müssen nun Stephan Rietiker als Präsident und Uli Forte als Trainer die Scherben aufkehren. Die Schuldigen dagegen lassen es sich gut gehen. Walther postet Bilder aus Istanbul, während GC leidet, Fink kassiert selbst nach seiner Entlassung 44'000 Franken im Monat.

Der FCZ lebte von zwei Siegen

Und der FCZ? Ach, dieser FCZ! Er hat sich bei den Transfers genauso verkalkuliert wie GC. Spätestens im Winter hätte er darauf reagieren müssen, dass er nach den Abgängen von Raphael Dwamena und Michael Frey im letzten Sommer keine Stürmer hat, die zu seinen Plänen passen.

Er holte Spieler, ja, aber für die U-21, weil er da angeblich unterbesetzt war. Dafür gibt er Victor Palsson ab. Und macht Kevin ­Rüegg zum Nachfolger des Isländers als Captain. Sportchef Thomas Bickel sagt, dieser Entscheid verkörpere die Philosophie des FCZ. Rüegg allerdings ist überfordert mit der Aufgabe, mit seinen 20 Jahren ist er alles, nur keine Führungsfigur, kein Palsson. Nicht jeder ist in diesem ­Alter ein Matthijs de Ligt.

Je schlechter die Resultate geworden sind, desto mehr haben Präsident Ancillo Canepa und Trainer Ludovic Magnin dazu ­geneigt, über die Schiedsrichter herzuziehen. Canepa nennt sie «dünnhäutig», ausgerechnet er, Magnin bezeichnet sie einmal gar als «Betrüger». Sie können damit trotzdem nicht von den eigenen Versäumnissen ablenken.

Lange haben sie von zwei ­Siegen gelebt: von jenem vor einem Jahr im Cupfinal gegen YB und jenem im Oktober in der Europa League gegen Leverkusen. Magnin nutzte das, um sich als Trainer für grosse Spiele zu inszenieren. Inzwischen ist er nur noch ein Trainer für Niederlagen, acht sind es allein in der Rückrunde. Der Vielredner kann ebenso wenig ausblenden, dass unter ihm kein Spieler besser geworden ist. Canepa gibt seinem Trainer trotzdem eine Jobgarantie, selbst im Fall eines Absturzes in die Challenge League.

Am Samstag also spielt der FCZ bei Xamax. Wozu der FCZ aktuell taugt, hat Magnins Assistent René van Eck nach dem 0:3 in Basel perfekt zusammengefasst: vorne nichts, hinten nichts und dazwischen Löcher wie ein Edamer Käse
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