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schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 06.04.19 @ 9:14

Der FCZ-Präsident Ancillo Canepa sagt: «Die Welt stürzt nicht ein, wenn wir den Europacup-Platz verpassen.»

Im Schatten der GC-Krise ist auch der FCZ eingebrochen. Der Präsident Ancillo Canepa spricht vor dem Derby über die Misere. Und sagt, warum er an Ludovic Magnin festhält.
Interview: Flurin Clalüna
6.4.2019

Ancillo Canepa, was ist los mit dem Zürcher Klubfussball 2019? GC und Ihr FC Zürich liegen in der Rückrundentabelle auf den letzten beiden Plätzen.

Ich muss gestehen: Es ist in meiner über zwölfjährigen Amtszeit noch nie vorgekommen, dass die beiden Zürcher Klubs gemeinsam an der Tabellenspitze standen. Jetzt ist leider quasi das Gegenteil der Fall. Beide erfüllen derzeit die sportlichen Erwartungen nicht. Aber wir haben dank der gewonnenen Stadionabstimmung Perspektiven. Wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, haben wir 2022 ein neues Stadion.

Und was würde es für dieses Stadion bedeuten, wenn ein Klub absteigen und in der Challenge League spielen sollte?

Nichts. Die Businesspläne sehen auch ein Worst-Case-Szenario für das Stadion vor. Es wäre auch tragbar, wenn nur noch ein Klub in der Super League spielen sollte. Das Stadion würde wirtschaftlich nicht darunter leiden.

Aber der FCZ müsste mehr bezahlen?

Nein. Das ist alles in den Plänen geregelt. Wir gehen vor allem davon aus, dass wir dank den neuen Einnahmequellen aus dem Stadion ab Anfang der Saison 2022 kein strukturelles Defizit mehr haben.

Um ein altes Thema aufzubringen: Hat schon jemand von GC angeklopft, um wegen einer Fusion nachzufragen?

Es ist schon oft diskutiert worden, aber für uns ist es kein Thema. Zwei Klubs mit unterschiedlicher Geschichte und Kultur zu fusionieren, ist nicht realistisch. Ich bin Präsident des FC Zürich, zusammen mit meiner Frau Heliane. Seit ein paar Jahren haben wir die Mehrheit und können allein entscheiden. Das würde ich nicht aufgeben wollen. Die Führung mit Drittpersonen teilen zu müssen, kommt für uns nicht mehr infrage.

Kommen wir in die Gegenwart zurück: Warum ist der FCZ kein Spitzenteam?

Wenn ich die Antwort wüsste, würden wir sofort Massnahmen ergreifen.

Das heisst, Sie sind ratlos.

Nein, natürlich gibt es Gründe. Aber diese diskutieren wir primär intern. Wir haben zum Beispiel Verletzungspech und konnten in den letzten Wochen nie mit den gleichen elf Spielern spielen.

Das geht anderen Teams auch so.

Ja, aber bei uns betraf es arrivierte Spieler, kreative Spieler, die Tore erzielen oder vorbereiten können. Ich denke an Benjamin Kololli, Antonio Marchesano oder Adrian Winter. Auch in der Abwehr haben wichtige Spieler lange gefehlt, Kevin Rüegg oder Pa Modou. Zudem war die Belastung im Februar mit vielen Spielen sehr gross. Das ist keine Entschuldigung, aber eine Erklärung.

Genügt das wirklich als Erklärung? Der Absturz des FC Zürich in der Rückrunde ist heftig, bloss sieht man ihn in der Tabelle noch nicht.

Wir sind alle nicht zufrieden mit den Resultaten. Von einer Krise würde ich dennoch nicht reden. Wir sind in einer resultatmässigen Baisse.

Das ist jetzt aber Wortklauberei.

Nein, das ist es nicht. Denn Bilanz gezogen wird erst Ende Saison, im Mai. Sorry, wir können alle unsere Ziele noch erreichen. Wir können in der Meisterschaft immer noch Dritter werden und auch den Cup gewinnen.

Welches war das letzte Spiel, das Sie vorbehaltlos begeisterte? Das Heimspiel im Herbst gegen Leverkusen?

Ja, so ist es.

Erzählte dieses Spiel die Wahrheit über die Qualität des FCZ? Oder sind es die vielen Partien, die danach kamen?

Das ist für mich keine Frage: Die Wahrheit liegt näher beim Leverkusen-Spiel. Dort hat die Mannschaft ihr wahres Potenzial gezeigt.

Lassen Sie uns grundsätzlich werden: Ist das Kader des FCZ qualitativ vergleichbar mit jenem von Basel oder YB?

Allein die Personalkosten sind bei den beiden anderen Klubs mehr als doppelt so hoch wie unser gesamtes Budget. Das sagt auch etwas über die Kaderqualität aus. Die Young Boys und der FC Basel können eher fertige Spieler kaufen. Unser Weg ist anders. Wir wollen unsere eigenen Jungen ausbilden und in die erste Mannschaft integrieren.

Vielleicht kann man dann aber auch nicht den Anspruch haben, ganz vorne mitspielen zu wollen.

Doch, das geht. Wir haben 14 Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Kader der ersten Mannschaft. Und mit jedem Spiel gewinnen sie an Erfahrung. An jedem Spiel sitzen 30, 40 Scouts von ausländischen Klubs bei uns auf der Tribüne, weil sie sie für besonders talentiert halten.

Auf diese Jungen allein können Sie sich nicht verlassen.

Das tun wir auch nicht. Im Rahmen der Kaderplanung suchen wir punktuell nach Ergänzungen von aussen. In einer Mannschaft braucht man eine Achse.

Eine solche fehlt beim FCZ.

Genau deshalb versuchen wir ja, diese im Rahmen der Kaderplanung zu bilden.

Sie sind bereit, Geld in die Hand zu nehmen, um das Team zu verbessern?

Wir haben wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Wir können nicht zehn Millionen Franken für einen Spieler ausgeben. Aber selbstverständlich sind wir bereit und in der Lage zu investieren. Ich bin stolz, dass es uns beispielsweise gelungen ist, Mimoun Mahi aus Groningen für die nächste Saison zu verpflichten.

Er erinnert in seiner Art an den früheren FCZ-Spieler Yassine Chikhaoui.

Als ich Mahi das erste Mal sah, dachte ich, er sei der jüngere Bruder von Yassine. Ich teilte Yassine dann mit, dass wir seinen Nachfolger gefunden hätten.

Und was hat er geantwortet?

Mahi sei nicht schlecht, «aber er ist noch nicht so gut wie ich» (lacht).

Chikhaoui ist ein gutes Stichwort.

Weshalb?

Weil der FCZ immer mit dieser Art Fussball in Verbindung gebracht wird, mit dem schönen Favre-Fussball von früher. Aber er kann es nun schon länger nicht mehr zeigen. Jagt man da nicht einem Phantom hinterher?

Ich gebe zu: Es ist eine Gratwanderung. Denn am Ende zählen die Punkte. Und niemand fragt, wie man sie gewonnen hat. Ich habe zu Beginn meiner Amtszeit tatsächlich einmal gesagt, Erfolg allein interessiere mich nicht. Er müsse mit schönem Fussball zustande kommen. Heute sehe ich das nicht mehr so esoterisch. Aber trotzdem: Wir wollen offensiven, spektakulären Fussball bieten.

Macht der Trainer Ludovic Magnin die Mannschaft besser?

Mit Sicherheit. Sonst hätten wir ihn nicht zum Cheftrainer befördert. Und bevor Sie fragen: Wir werden auch in Zukunft den Weg mit ihm weitergehen. Magnin ist überhaupt kein Thema.

Magnin hat den schlechteren Punktedurchschnitt als sein Vorgänger Uli Forte. Oder als Urs Meier.

Der Punktedurchschnitt ist nicht alleinseligmachend. Mit Magnin haben wir den Cup gewonnen, mit Magnin haben wir im Europacup überwintert, und mit Magnin können wir auch in dieser Saison noch alle Ziele erreichen.

Und was geschieht, wenn der FCZ einen Europacup-Platz verpassen sollte? Das war bei Ihnen in den letzten Jahren immer so etwas wie die rote Linie.

Wir sitzen alle im gleichen Boot. Magnin ist zum ersten Mal Profitrainer, und er hat eine junge Mannschaft. Das heisst, wir brauchen etwas Zeit und Geduld. Ich habe die Navigation zeitlich deshalb auch etwas anders eingestellt. Natürlich ist der Europacup auch aus wirtschaftlichen Überlegungen extrem wichtig. Aber die Welt stürzt bei uns nicht ein, wenn es nicht klappen sollte.

Magnin sagt, er sei zuletzt zu brav gewesen. Wenn er eine verrückte Mannschaft haben wolle, brauche es auch einen verrückten Trainer. Sehen Sie das auch so?

Ich würde das differenzierter beurteilen (lächelt). Magnin hatte die Tendenz, sich an den Schiedsrichtern aufzureiben.

Magnin meinte, er habe sich auch im Coaching zu sehr zurückgehalten.

Das glaube ich nicht unbedingt. Er hat zuletzt nicht anders gecoacht als vorher. Coaching muss situativ sein. Ich bin sowieso eher dafür, dass sich Trainer beim Coaching zurückhalten. Als aktiver Fussballer habe ich es beispielsweise überhaupt nicht geschätzt, wenn der Trainer dauernd aufs Spielfeld gerufen hat, ich solle nicht dribbeln.

Man weiss schon lange, dass Magnins Temperament ein Problem sein kann.

Am Ende muss man authentisch sein dürfen. Auch wenn man sich halt öffentlich gelegentlich auch politisch korrekt äussern und verhalten muss. Das gilt für alle beim FCZ, für den Trainer, die Assistenztrainer, die Spieler. Und manchmal auch für mich
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“


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Re: Medien

Beitragvon lapen » 06.04.19 @ 15:05

Ich muss gestehen: Es ist in meiner über zwölfjährigen Amtszeit noch nie vorgekommen, dass die beiden Zürcher Klubs gemeinsam an der Tabellenspitze standen.

das letzte mal vom 8.-26.11.2006 und zwei wochen später wurde canepa zum präsidenten gewählt

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Re: Medien

Beitragvon hubi.muench » 07.04.19 @ 21:49



Einiges zum fcz....u.a. kay voser und saibene, renggli: sehens- und hörenswert

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Re: Medien

Beitragvon hubi.muench » 07.04.19 @ 22:31

Info: Kay Voser arbeitet neu als Journalist beim Tagi...siehe auch
topic16994-5700.html#p816578

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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 07.04.19 @ 22:54

Hat Voser das Forum durchgelesen? :-D

Bringt aber gute Punkte nur schon in den ersten Minuten:

-Palsson war gemäss ihm ein extrem wichtiger Führungsspieler, der in der Garderobe auch die unschönen Dinge ansprach. -> Zusammen mit dem Gerücht dass Palsson nicht mehr so beliebt war im Team klingt das für mich ziemlich so, dass Magnin nicht mit starken Charakter umgehen kann... Wohlfühloase FCZ bravo

- Rüegg zum Captain zu machen tut man ihm und dem Team keinen Gefallen laut Voser... Voll seiner Meinung, Rüegg nicht mehr mit den selben Leistungen

-Allgemein fehlen Führungsspieler auf dem Feld

-Frey und Dwamena überhaupt nicht gut ersetzt, für 2 Mio hätte man auch besseres machen können

-Schönbi hätte problemlos die Qualität um Kololli, Odey oder Ceesay zu ersetzen doch selbst jetzt sitzt er nur auf dee Bank, für mich überhaupt nicht nachvollziehbar

-Der FCZ begeht die gleichen Fehler wie in der Abstiegssaison, irgendwelche Legionäre ohne Bezug zum Verein wurden geholt, bei Kololli sieht man das schon auf dem Platz, dass er nicht für den Verein kämpft. Es fehlt im Team ein Züri-Grüppli das den Karren aus dem Seich zieht
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Re: Medien

Beitragvon Panda » 08.04.19 @ 8:52

Der graue FCZ

Magnins Team hat eine gute Phase, das ist die Viertelstunde vor der Pause, als es nach Assan Ceesays Führungtor zum Leben ­erwacht und drei Chancen für ein zweites Tor hat. Der Rest schwankt zwischen bescheiden und sehr bescheiden. Dass Magnin trotzdem davon angetan ist, wirft nur eine Frage auf: Wie schlecht muss seine Mannschaft erst in den Wochen zuvor aufgetreten sein? In den letzten zwölf Runden hat sie zweimal gewonnen, gegen GC im ersten Derby des Jahres und gegen Xamax.

Stipic hält sich bei seiner Wertung daran fest, dass der FCZ immerhin ein Europa-League-Teilnehmer sei, und mit dem hätten sich seine Spieler auf Augenhöhe bewegt. Und nach Yoric ­Ravets Ausgleich hätten sie durch Marco Djuricin die ­Chance zum «Lucky Punch» gehabt, das war in der 75. Minute, als er allein vor Yanick Brecher das 2:1 vergab. Aber vielsagender ist, was Djuricin hinterher über den Gegner sagt: «Ich bin jetzt zwei Jahre in der Schweiz. So schwach habe ich den FCZ nie gesehen.»

Nach diesem Abend tummelt sich der FCZ unverändert im grauen Mittelmass der Liga. Das passt so gar nicht zu seinem ­Anspruch, eine Spitzenkraft sein zu wollen. Vielmehr bestätigt er, dass seine Verantwortlichen die Qualitäten der Spieler gross­zügig einschätzen. Magnin hat immerhin die Gewissheit, dass er die Rückendeckung seiner Chefs geniesst. «Wenn der Verein nicht stabil ist», sagt er, «musst du dich fragen, ob du noch lachen darfst.»

GC klammert sich an eine Mini-Hoffnung, Tagesanzeiger
93. Minute, Züri isch Meischter!
Filipescu, da bäng!
Ich bin für immer en Fan vo dem Rumän.

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Re: Medien

Beitragvon dennisov » 08.04.19 @ 9:19

schwizermeischterfcz hat geschrieben:Hat Voser das Forum durchgelesen? :-D

Bringt aber gute Punkte nur schon in den ersten Minuten:

-Palsson war gemäss ihm ein extrem wichtiger Führungsspieler, der in der Garderobe auch die unschönen Dinge ansprach. -> Zusammen mit dem Gerücht dass Palsson nicht mehr so beliebt war im Team klingt das für mich ziemlich so, dass Magnin nicht mit starken Charakter umgehen kann... Wohlfühloase FCZ bravo

- Rüegg zum Captain zu machen tut man ihm und dem Team keinen Gefallen laut Voser... Voll seiner Meinung, Rüegg nicht mehr mit den selben Leistungen

-Allgemein fehlen Führungsspieler auf dem Feld

-Frey und Dwamena überhaupt nicht gut ersetzt, für 2 Mio hätte man auch besseres machen können

-Schönbi hätte problemlos die Qualität um Kololli, Odey oder Ceesay zu ersetzen doch selbst jetzt sitzt er nur auf dee Bank, für mich überhaupt nicht nachvollziehbar

-Der FCZ begeht die gleichen Fehler wie in der Abstiegssaison, irgendwelche Legionäre ohne Bezug zum Verein wurden geholt, bei Kololli sieht man das schon auf dem Platz, dass er nicht für den Verein kämpft. Es fehlt im Team ein Züri-Grüppli das den Karren aus dem Seich zieht


Voser weiss es wohl aus seiner Zeit beim FCZ besser als wir unwissenden. Leider aber muss man sagen, dass einige aus dem Forum wohl ziemlich genau recht hatten mit ihren Vermutungen.

Man könnte wirklich meinen, dass Canepa rein gar nichts aus seinen X-Fehlern in den vergangenen Jahren gelernt hat. Dass wir diese Saison (noch) nicht direkt in den Abstiegskampf involviert sind hat nur damit zu tun, dass es mit GC und Xamax noch zwei schlechtere Mannschaften gibt. Die kurzen Erfolgserlebnisse wie der Cupsieg und die EL Kampagne verblenden einem leider abermals die Realität. Und sollten wir nächste Saison so fortfahren, wie wir diese Saison abschliessen werden, kann man nur noch hoffen, dass es wieder mind. noch zwei schwächere Teams gibt. Denn auf Punktelieferant GC können wir dann nicht mehr zählen (man ziehe mal die 10 gewonnen Punkte gegen sie ab)..
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