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schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 19.05.17 @ 6:23

Ich halte immer mehr von T.Bickel, dieser Mann hat gute Ideen und Visionen, um den FCZ wieder ganz nach oben zu führen. Liebe Canepas, bitte zeigt eure Wertschätzung ihm gegenüber und macht nicht den gleichen Fehler wie bei Bernet...

Aus der NZZ:

Aufstieg FC Zürich
Das Ziel des FCZ: Von der Fussballprovinz direkt wieder in den Europacup
von Flurin Clalüna 19.5.2017, 06:00 Uhr
Nach der Rückkehr in die Super League verfolgt der FC Zürich hohe Ziele – gleichzeitig gibt es Ideen, den Klub strukturell zu verändern.

Es klingt wie ein modernes Fussballmärchen: Die Geschichte von einem Klub, der tief fallen musste, um wieder zu sich zu finden. Ein paar Monate lang ist der FC Zürich wie ein neugieriger Tourist durch die Fussballprovinz getourt. Man war überall freundlich mit ihm, weil er gelernt hat, sympathisch zu gewinnen. Und als die Abenteuerreise langweilig und die Mannschaft etwas desinteressiert wurde, verabschiedet sich der FCZ wieder aus der Challenge League. So war der Masterplan, und der FCZ hat ihn eingehalten. Seit diesem Donnerstag und der Niederlage von Xamax in Schaffhausen ist dem FCZ der Aufstieg nicht mehr zu nehmen.


Etwa vier bis fünf Millionen Franken Privatgeld hat das Präsidentenehepaar Ancillo und Heliane Canepa diese Saison gekostet; es war ihre Art auszudrücken, dass sie den Abstieg mitverschuldet haben und nun dafür geradestehen. Zwanzig Millionen Franken betrug das Budget in dieser Saison, das ist sehr viel Geld für eine Saison in der B-Liga, aber es war die Chance für den FCZ auf eine rasche Rückkehr. Und die Chance war einmalig: Eine zweite Saison in der Challenge League hätten die Canepas in dieser Form wohl nicht mehr finanziert.

Saison der Wiedergutmachung

Es war eine Spielzeit der Wiedergutmachung, und allzu sehr will der FCZ den Aufstieg deshalb auch gar nicht feiern; im Klub haben sie sich lange gefragt, ob man sich am Helvetiaplatz versammeln solle – dort, wo der FCZ seine Titel feiert, Meisterschaften und Cup-Siege. Aber ist ein Wiederaufstieg wirklich dasselbe? Eigentlich ist der Verein ja bloss wieder dort, wo er hingehört. Und die Frage ist jetzt natürlich, wie es mit dem FC Zürich in der Super League weitergeht. Es gibt Leute im Klub, die sagen, sie seien froh gewesen, dass der FCZ abgestiegen sei. Dies habe es erlaubt, Veränderungen vorzunehmen, für die sonst vielleicht der Mut gefehlt hätte.

Das klingt nach einer kleinen Revolution, aber so tiefgreifend ist der Wandel gar nicht. Strukturell hat sich nicht viel verändert: Die Position des sportlichen Leiters ist die einzige, die neu geschaffen und Thomas Bickel übertragen wurde. Es gab zwar viele personelle Wechsel vor dieser Saison, in der Mannschaft sowie im Trainer- und im Betreuerstab. Aber an der Führungsspitze ist der FCZ immer noch der gleiche Klub, dort stehen die Canepas mit ihren Stärken, Schwächen und Träumen, die sie auch weiterhin haben. Ancillo Canepa sagt: «Wer mich kennt, der weiss: Ich bin ambitioniert.» Und in diesem Fall heisst dies: Der FC Zürich soll bereits in der nächsten Saison wieder um einen Europacup-Platz spielen, «um Rang 3 oder 4», sagt Canepa, «und wenn es mehr wird: Umso besser.»

Der Sportchef Thomas Bickel kann sich vorstellen, dass der FCZ vor einer Übergangssaison steht. Bereits im Sommer die Spitze anzugreifen, hält er für wenig realistisch. Dafür ist der FC Zürich in seiner Entwicklung noch nicht weit genug. Zudem ist der Spielraum in der Kadergestaltung klein. Nur drei Verträge laufen aus – jene von Oliver Buff, Ivan Kecojevic und Davide Chiumiento. Chiumiento, früher einmal der erklärte Lieblingsspieler Canepas, trainiert schon seit längerer Zeit nicht mehr mit der ersten Mannschaft. Er wird den Verein verlassen. Buff hat im FCZ Befürworter und Gegner; seit sein Berater über die Medien Druck auf den Verein ausgeübt und sich über mangelnde Gesprächsbereitschaft beklagt hat, sind Buffs Kritiker im Aufwind. Was mit Kecojevic geschieht, ist offen.

Brechers neue Rolle

Ein Problem dieser Mannschaft ist ihre Altersstruktur, sie ist tendenziell überaltert, besonders in der Abwehr. Der Goalie Andris Vanins ist 37-jährig, Kay Voser ist 30, Kecojevic und Umaru Bangura werden bald 30, die beiden Captains Alain Nef und Gilles Yapi sind 35 Jahre alt. Alle haben weiterlaufende Verträge. Aber ihnen kann nicht die Zukunft gehören. Yapi wäre vor zweieinhalb Jahren beinahe sportinvalide geworden, und nun leidet sein Spiel immer mehr unter dem Älterwerden. Ein Problemfall wird er dennoch nicht werden. Yapi wird sich auch mit einer Ersatzrolle begnügen – oder er hört ganz auf.

Der FC Zürich hat vor, die Mannschaft zu verjüngen, zwei bis drei eigene Nachwuchsspieler sollen integriert werden, und auch auf der Position des Torhüters zeichnet sich eine Perspektive ab. Vanins wird zwar auch in der nächsten Saison die Nummer 1 sein. Doch die Zukunft könnte einem gehören, von dem man annahm, er habe keinen Platz mehr im FCZ: Yanick Brecher.

Das ist der Torhüter, von dem Canepa einmal gesagt hatte, er halte ihn für das grösste Goalie-Talent in der Schweiz nach Yann Sommer und Roman Bürki. Brecher war im Frühling 2015 zum FCZ gestossen, um den ausgemusterten David Da Costa abzulösen. Doch die Geschichte mit Brecher nahm kein gutes Ende. Der Trainer Sami Hyypiä vertraute ihm nie richtig, später riss sich Brecher das Kreuzband, und im Winter hätte er nach Schaffhausen ausgeliehen werden sollen. Offiziell ist das zwar nie kommuniziert worden, aber Brecher ist nun wieder der Goalie Nummer 2, nachdem er zuvor nur noch die Nummer 3 gewesen war. Ihm traut man wieder zu, dereinst der Nachfolger von Andris Vanins zu werden.

Neue Führungsspieler

Veränderungen werden sich auch bei den Stürmern ergeben. Der nach Lugano ausgeliehene Armando Sadiku wird kaum zum FCZ zurückkehren, und auch die Zeit des Slowenen Dzengis Cavusevic könnte nach nur einer Saison zu Ende gehen, sofern man einen Klub findet, der an ihm interessiert ist.

Drei bis vier Spieler möchte der FCZ für die neue Saison verpflichten, und wenn man sich anhört, welches Anforderungsprofil sie erfüllen sollen, merkt man: Das werden keine billigen Transfers. Sowohl Bickel als auch Canepa sagen, es müsse sich um Spieler handeln, die dem FCZ sofort helfen könnten – es müssten Führungsspieler sein.


Wer kommt, wer geht: Es sind wie vor jeder Saison die gleichen Diskussionen um Abgänge und Zuzüge. Aber inzwischen gibt es ein neues Denken im FCZ. Bickel glaubt, dass es nicht genüge, einfach nur eine gute Mannschaft zusammenzustellen, um Erfolg zu haben. Er sagt: «Wie kommen wir an die Spitze? Wir brauchen eine nachhaltige Kaderplanung. Zusätzliche Faktoren wären unter anderem ein Leistungszentrum, eine verbesserte Infrastruktur und eine intensivere und individuellere Förderung der Talente.»

Bickel spricht in diesem Zusammenhang von Klubs wie Hoffenheim oder RB Leipzig als Vorbildern. Das sind Fussballvereine einer neuen Generation. Sie sind nicht unumstritten, weil sie als geschichtslos und kommerzialisiert gelten, aber die professionellen Strukturen beeindrucken Bickel. Der FCZ hat vor vier Jahren auch schon einmal versucht, sich nicht nur Menschen, sondern einer Idee zu verschreiben: Die Philosophie der Nachwuchsabteilung hätte damals zur DNA des ganzen Klubs werden sollen. Doch das Experiment wurde nach kurzer Zeit abgebrochen. Vielleicht kommt jetzt mit Bickel eine zweite Chance. Es wäre die wirklich revolutionäre Erkenntnis aus dem Abstieg, wenn es diesmal gelingen sollte
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“


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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 19.05.17 @ 15:09

Diese Passage hat mich besonders erfreut in diesem Interview! Ein gutes Verhältnis zwischen Sportchef und Trainer ist m.M.n sehr wichtig und dieses Beispiel zeigt auch, dass T.Bickel zumindest menschlich gesehen vielleicht sogar der besser Sportchef ist als F.Bickel. Zu nahe sollte das Verhältnis natürlich auch nicht sein, denn einen Freund zu entlassen (in einer allfälligen Krise) ist fast unmöglich. Doch ich vertraue voll auf unser Duo/Trio/Quartett was auch immer :)


Wie würden Sie die Beziehung mit Bickel beschreiben? Ist sie rein beruflich?

Ich denke, sie geht darüber hinaus. Wir gehen zwar nicht jeden Abend gemeinsam essen. Aber ich war kürzlich mit meiner Frau bei Thomas Bickel und seiner Frau auf Mallorca. Wir haben uns ein Fussballspiel angesehen und gingen in eine Tapas-Bar. Das war entspannt.

Wie nahe ist Bickel an der Mannschaft?

Wenn ich Thomas Bickel mit Fredy Bickel vergleiche, mit dem ich bei YB zusammengearbeitet habe, dann muss ich sagen, Thomas ist viel näher an der Mannschaft. Er ist häufig schon bei den Morgenessen dabei, er holt immer wieder mal einen Spieler zu sich.

«Bickel spürt den Puls der Mannschaft.»

Das stört Sie nicht?

Nein, ich bin froh darüber. Er spürt den Puls der Mannschaft. Manchmal ist es viel wertvoller, wenn der Leiter Sport einem Spieler die Meinung sagt, als wenn dies der Trainer täte. Das macht einem Spieler mehr Eindruck. Manchmal muss vielleicht sogar auch der Präsident ein Machtwort sprechen und sich einen Spieler vornehmen.
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Re: Medien

Beitragvon Tschik Cajkovski » 19.05.17 @ 15:36

"we do these things not because they are easy, but because they are hard" jfk

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Re: Medien

Beitragvon komalino » 19.05.17 @ 16:18

Tschik Cajkovski hat geschrieben:https://www.nzz.ch/sport/bildstrecke/schweizer-klubfussball-die-hoehepunkte-und-tiefschlaege-des-fcz-ld.1294899#lg=1&slide=0

Schöne Bilder! Einzigartig FCZ!
So alt wie sie bin ich schon lange,auch wenn ich früher viel jünger war.

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Re: Medien

Beitragvon fischbach » 19.05.17 @ 18:44

Ancillo Canepa und das Jahr der Versöhnung

Vor einem Jahr wurde Ancillo Canepa noch beschimpft. In der Aufstiegssaison ist der FCZ-Präsident wieder zum akzeptierten Chef geworden. Wie war das möglich?

https://www.nzz.ch/sport/fc-zuerich-ancillo-canepa-versoehnung-ld.1295136

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Re: Medien

Beitragvon fischbach » 20.05.17 @ 7:17

Rochade Gygax-Burgermeister (Tagi)
Daniel Gygax kehrt zum FC Zürich zurück. Der 35-Jährige mit 33 Länderspielen übernimmt als Cheftrainer die U-14 und wird hauptverantwortlicher Stürmer-Trainer der FCZ Academy. Dafür verlässt Hermann Burgermeister, seit 42 Jahren als Masseur und zuletzt als Materialverwalter beim FCZ, den Club.

Burgermeister geht Ende Saison in Pension. Im gestrigen Beitrag von TeleZüri zum Aufstieg kündet er dies an und kämpft mit den Tränen.

http://www.telezueri.ch/62-show-zuerinews#aufstieg-ohne-spiel
Zuletzt geändert von fischbach am 20.05.17 @ 8:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 20.05.17 @ 8:46

fischbach hat geschrieben:Tagi

Rochade Gygax-Burgermeister
Daniel Gygax kehrt zum FC Zürich zurück. Der 35-Jährige mit 33 Länderspielen übernimmt als Cheftrainer die U-14 und wird hauptverantwortlicher Stürmer-Trainer der FCZ Academy. Dafür verlässt Hermann Burgermeister, seit 42 Jahren als Masseur und zuletzt als Materialverwalter beim FCZ, den Club.


Oje das wird ein harter Abschied... Vielen Dank für alles Hermi und geniesse deine Pension!!
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