Simon Le Bon hat geschrieben:http://blog.tagesanzeiger.ch/steilpass/
Wieviele Tickets wurden eigentlich bis dato verkauft fürs Derby?
Laut FCZ-TV 12'000...
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Wieviele Tickets wurden eigentlich bis dato verkauft fürs Derby?
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NZZ online 7.4.2013
In irrationalen Spielen ist GC dem FCZ überlegen. Das Derby ist eine solche Partie.
Flurin Clalüna, Zürich
Spielerische Leichtigkeit hatte der GC-Trainer Forte vor dem Zürcher Derby von seinen Spielern verlangt, aber eigentlich entspricht das nicht der DNA der Grasshoppers. Manchmal, in ausgesuchten Momenten, haben sie eine gewisse Lässigkeit in ihrem Spiel, aber das ist selten.
Beim 4:2 am Zürcher Derby am Samstagabend konnte man sehen, was Forte wirklich aus GC gemacht hat: Er hat die Grasshoppers zu einer ziemlich humorlosen Guerillatruppe abgerichtet, die lieber kämpft als spielt. Das kann sie besser als viele Mannschaften in der Schweizer Liga, körperlich und athletisch ist sie den meisten überlegen, gerade auch dem FC Zürich.
Das sieht man nur schon daran, welche Spieler Forte meistens bevorzugt: Toko und Abrashi sind zwei kleine Desperados, die auf niemanden Rücksicht nehmen, am wenigsten auf sich selber; der Stürmer Ngamukol würde auf allen vieren ein Tor erzielen, so leidenschaftlich krabbelt er manchmal über den Rasen, wenn er wieder einmal gefoult worden ist. Und keiner ist für GC prägender als der Captain Salatic, er ist Fortes Hirtenhund, der die Mannschaft zusammenhält und wenn nötig anbellt. Die Offensivspieler Ben Khalifa und Gashi sind bei Forte nur zweite Wahl. Auf ihre kreativen Füsse verlässt sich der Trainer nicht, noch nicht vielleicht.
Dass im Team wenig Genialisches steckt, wissen die Grasshoppers selber am besten. In dieser Hinsicht verspricht der FC Zürich eigentlich mehr, mit Chikhaoui, Gavranovic oder Drmic. Die Mannschaft hat unter dem Trainer Meier einiges von ihrer Ausstrahlung zurückgewonnen, aber noch gelingt es ihr nicht immer, mit ihren Fähigkeiten ein Spiel zu beherrschen. Am Samstag liess sich der FCZ von den Grasshoppers eine Partie aufzwingen, die er nicht mag – ein überreiztes Kampfspiel, das spektakulär und irrational war. Bei solchen Bedingungen sind die Grasshoppers dem FC Zürich überlegen. «Spielerisch waren wir mit GC auf Augenhöhe», sagte Meier. Er hätte sogar noch einen Schritt weitergehen dürfen: Spielerisch hat der FCZ wohl mehr Potenzial.
Man muss sich nur die entscheidenden Treffer im Derby ansehen, um zu erkennen, was GC für eine Mannschaft ist: Salatics 3:2 war der reine Wille, der sich in ein Tor verwandelte. Als er dem Ball entgegenhechtete, sah er aus wie aus einem Bruce-Lee-Film entsprungen. Wenig später traf der Verteidiger Vilotic per Kopf zum 4:2 – so wie jemand, der sich in einer Warteschlange rücksichtslos vordrängt, aber im Fussball ist das nichts Unanständiges. Es passt zu den Grasshoppers, dass mit Salatic, Vilotic und Lang drei defensive Spieler drei Tore erzielten; und es ist auch kaum ein Zufall, dass sie für ihre Treffer zwei Eckbälle, einen Penalty und einen abgefälschten Schuss benötigten. Im Spiel war ihr Talent begrenzt, ihr Wille aber schien grenzenlos.
Marco Bernet, der Technische Direktor des FC Zürich, litt am Samstagabend auf der Tribüne. Er war hin- und hergerissen von dem, was er sah. Vieles machte ihm Hoffnung: Eine Mannschaft, die nach einem 0:2-Rückstand nicht zusammenbricht und ins Spiel zurückfindet, ist mental gesund; ein Team, das jemanden wie Chikhaoui hat, «kann sich in einen Flow spielen», sagt Bernet. «Aber gegen robuste Grasshoppers waren wir zu schwach auf der Brust.»
Viel muskulöser wird diese Brust auch am 17. April nicht sein, wenn die Teams im Cup-Halbfinal aufeinandertreffen. Der FCZ wird vermutlich nur dann bestehen, wenn er sich nicht wieder in ein Kampfspiel verwickeln lässt.
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