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spitzkicker
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Re: Medien

Beitragvon spitzkicker » 11.11.22 @ 12:25

C.D.M. hat geschrieben:Bravo Cillo!!!

https://www.watson.ch/sport/fussball/78 ... ffs-wieder

Danke Canepa!


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Breitenreiter
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Re: Medien

Beitragvon Breitenreiter » 11.11.22 @ 12:26

Im Forum seit 2011, nach einer längeren Pause wieder inkognito dabei !
Don Sexturisto hat geschrieben: Keine Ahnung!

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Blerim_Dzemaili
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Re: Medien

Beitragvon Blerim_Dzemaili » 11.11.22 @ 12:35

GRANDE Cillo !!! :)
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roliZ
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Re: Medien

Beitragvon roliZ » 11.11.22 @ 12:42

Blerim_Dzemaili hat geschrieben:GRANDE Cillo !!! :)

Toll. :-))Danke Herr Canepa. Aber, ab dann gibt's keine: Dä chunnt scho, wir werden noch viel Freude an ihm haben, etc. Das Team muss auf Saisonbeginn parat sein, sonst droht die Abstiegsrunde. Ich hätte gut leben können ohne Playoff und Gruppenscheiss.
ME13TER 2022 !!! Puck Futin !!

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din Vater
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Re: Medien

Beitragvon din Vater » 11.11.22 @ 17:28

roliZ hat geschrieben:
Blerim_Dzemaili hat geschrieben:GRANDE Cillo !!! :)

Toll. :-))Danke Herr Canepa. Aber, ab dann gibt's keine: Dä chunnt scho, wir werden noch viel Freude an ihm haben, etc. Das Team muss auf Saisonbeginn parat sein, sonst droht die Abstiegsrunde. Ich hätte gut leben können ohne Playoff und Gruppenscheiss.


Naja, es werden 33 Runden gespielt bis zur Teilung und danach nur noch 5 Runden.
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DJ Hattrick
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Re: Medien

Beitragvon DJ Hattrick » 12.11.22 @ 12:07

dennisov hat geschrieben:
Don Ursulo hat geschrieben:
dennisov hat geschrieben:Becir sollte doch besser seine Berater wechseln. Kann und konnte die Degens noch nie ausstehen. Es macht aus unserer Sicht absolut keinen Sinn mehr auf ihn zu setzen, wenn er demnächst seinen Vertrag nicht verlängert. Sonst sollte er bis zum Vertragsende individuell Trainieren und auf der Tribüne sitzen. Wäre wirklich schade, aber hoffentlich ist das Canepa klar und greift durch, wenn Degen nicht spurt bzw. Becir. In seiner derzeitigen Form wird er sich wohl kaum bei einem besseren Klub ausserhalb der Schweiz durchsetzen, oder gar von grossen Vereinen Angebote bekommen.


Hat er ja bereits 3x in den letzten vier Jahren ... Zeugt nicht von einem stabilen Umfeld ...


Das war mir nicht klar. Dann soll er am besten selber für sich anfangen zu denken, oder zum 4. Mal seinen Berater wechseln. Degen geht gar nicht!


Na ja, man sollte in diesem Spiel um Becir wohl eher keine Partei ergreifen, denn Becir stand im Sommer 21 gerüchtehalber doch bereits kurz vor dem Wechsel, Zürich hätte wohl eine ganz ordentliche Ablöse erhalten und alle wäre happy gewesen. Okay, vielleicht wären wir dann nicht Meister geworden aber wer weiss das schon. Am Ende ist es wohl einfach eine Tatsache; in diesem Business gibt es nur ganz wenige, die es gut meinen mit einem, alle anderen verfolgen nur ihre eigenen Interessen.

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Every Defense's Nightmare
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Re: Medien

Beitragvon Every Defense's Nightmare » 13.11.22 @ 11:17

Was für ein unsäglicher Bericht im Tagi resp. Sonntagszeitung. Ich verstehe dieses Framing einfach nicht. Schliift's dene? Auch hier: Cillo's Antwort überzeugt.


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Gewalt durch Hooligans: Das sind die gefährlichsten Fans der Schweiz
Gewalt durch Hooligans
Das sind die gefährlichsten Fans der Schweiz
Hunderte Fussballchaoten dürfen nach abgelaufenen Sperren wieder ins Stadion. Polizeiberichte, Videos und die Analyse von über 4000 Ereignissen zeigen, wie sie wüten – vor allem in Zürich.
Svenson CornehlsRoland Gamp
Roland Gamp, Svenson Cornehls
Publiziert: 12.11.2022


Mitten in der Masse brennen die Pyros: Die Zürcher Südkurve feiert während einem Spiel des FCZ gegen GC.
Mitten in der Masse brennen die Pyros: Die Zürcher Südkurve feiert während einem Spiel des FCZ gegen GC.
Foto: Urs Jaudas
4:0 haben die Grasshoppers ihr Cupspiel gerade gewonnen. Die Stimmung der Fans auf der Heimreise ist gut. Bis der Zug, in dem an jenem Samstagabend vor drei Monaten auch völlig unbeteiligte Passagiere sitzen, am Bahnhof im zürcherischen Urdorf hält.

Eine Gruppe von mindestens 20 Vermummten steht auf dem Perron. Einer hat sich mit einer Stange bewaffnet, andere ballen die Fäuste. Prügelnd verschaffen sie sich Zugang zur S-Bahn, wie ein Video zeigt. Dann ziehen sie die Notbremse, versprühen laut Augenzeugen Reizgas und attackieren jene, die als GC-Fans erkennbar sind. Fünf Verletzte bleiben zurück. Die Vermummten waren laut Zürcher Stadtpolizei «Anhänger des FC Zürich».

Ihr Angriff soll ein Racheakt gewesen sein. So ist es von mehreren Quellen aus der Szene zu hören. Anhänger der Grasshoppers hätten ihrerseits schon vor dem Spiel auf dem Hinweg eine Person attackiert – weil diese ein FCZ-Meistertrikot trug.

Wer den Streit angefangen hat, ist nur schwer zu eruieren. Sicher ist, dass ein falsches T-Shirt heute bereits reichen kann, um Gewalt auszulösen. Der Zwischenfall vor drei Monaten ist nur einer von diversen brutalen Konflikten im laufenden Jahr durch Schweizr Fussballfans. «Früher hat man sich 30 gegen 30 getroffen und geboxt», sagt ein Insider, der sich nur anonym zitieren lässt. «Heute sind Eisenstangen und Messer im Spiel.» Wie verschiedene Videos zeigen, wird selbst auf Personen eingetreten, die wehrlos am Boden liegen. Auch das war früher tabu in der Szene.

Fangewalt in der Schweiz
Sämtliche Szenen stammen aus dem Jahr 2022.
Eine mögliche Erklärung für die Eskalation: Nach Corona sind nicht nur die friedlichen Fans zurück im Schweizer Fussball. In der Hooligan-Datenbank des Bundes sind viel weniger Personen registriert als noch im Sommer 2019. Die Zahl der aktiven Stadion- oder Rayonverbote gegen Fans sank in drei Jahren von 944 auf 450. Denn während der Pandemie, als die Stadien leer blieben, gab es kaum Krawalle und somit keine neuen Sanktionen. Gleichzeitig liefen aber etliche Massnahmen gegen Hooligans aus. «Es ist nicht auszuschliessen, dass sich diese Personen nun an Gewalt rund um Sportveranstaltungen beteiligen», heisst es auf Anfrage beim Bundesamt für Polizei (Fedpol).

Tatsächlich wüten die Fans wie seit langem nicht mehr. Ihre Gewalt trifft neben verfeindeten Anhängern auch Polizisten, Mitarbeitende im ÖV – oder völlig Unbeteiligte.

4272 Ereignisse in vier Saisons
Wie regelmässig es zu Problemen kommt, verdeutlicht eine detaillierte Auswertung der «SonntagsZeitung» von Daten der Polizeilichen Koordinationsplattform Sport (PKPS). Diese erstellt jedes Jahr eine Liste der gewalttätigen Ereignisse im Schweizer Profifussball. 4272 Einträge erfolgten in den letzten vier Saisons. Allein von Januar bis Juni 2022 waren es 902 Ereignisse. So viele wie noch nie in einem Halbjahr.

So schneiden die Clubs ab
Klicken Sie auf den jeweiligen Verein, um die erfassten Ereignisse pro Team und Kategorie anzusehen.

Alle erfassten Ereignisse

Daten der Saisons 2018/19 - 2021/22. Zuschauerzahlen und Anzahl Spiele nicht berücksichtigt.

Vor allem aber zeigen die Daten: Zürich hat eindeutig ein Problem mit Fussballchaoten. Der FCZ führt die unrühmliche Tabelle mit 534 Ereignissen an, auf dem zweiten Platz steht Rivale GC (456). Dahinter folgen der FC Luzern (399), der FC St. Gallen (392), die Berner Young Boys (367) und der FC Basel (358).

Die Zuschauerzahlen sind dabei in den Daten nicht berücksichtigt, auch die Anzahl Spiele ist nicht eingerechnet. So spielten etwa der FC Zürich oder der FC Basel im laufenden Jahr deutlich mehr Partien als andere Mannschaften. Schliesslich existieren auch deutliche Unterschiede bezüglich Schwere der Zwischenfälle. So gilt eine «Schlägerei» als gewalttätiges Ereignis, aber auch eine «verhinderte Konfrontation». Der FC Luzern landet zum Beispiel auf dem dritten Platz des Rankings, weil seine Anhänger regelmässig Fanmärsche durchführen, die selbst dann in die Statistik einfliessen, wenn sie friedlich ablaufen.

Schweizweit ging es in den vier erfassten Spielzeiten meist um das Zünden von Pyros (1030). Die meisten Spiele verlaufen ohne gravierende Gewalt. Auf der anderen Seite kommt es aber auch immer wieder zu schwerwiegenden Delikten wie etwa Böllerwürfen (345), Gewalt gegen die Polizei (116) oder Körperverletzungen (75).

Wie die Fans dabei konkret vorgehen, belegen Polizeiberichte der letzten Jahre. Die «SonntagsZeitung» konnte diese beim Fedpol, gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz, einsehen. Zu lesen ist von GC-Fans, die am Bahnhof Sion Flaschen auf Passanten werfen und eine junge Frau am Kopf treffen. Während der Partie der damals abstiegsgefährdeten Grasshoppers sei der Einsatz von Pyros dann derart massiv gewesen, dass «die Sicherheit der Spieler nicht gewährleistet» war.

Die Rapporte zeigen, wie Fangruppen die Eingänge stürmen und unkontrolliert ins Stadion gelangen. Sie provozieren bei einem Eingang gezielt die Sicherheitskräfte, um an einem anderen verbotenes Material einzuschleusen. Pyros werden über Leitern ins Stadion geschmuggelt. «Während und nach dem Spiel brannten in der Gästekurve mehr oder weniger ununterbrochen pyrotechnische Gegenstände und Feuerwerkskörper, insgesamt einige Hundert», heisst es nach einem Match zum Verhalten von Fans der Berner Young Boys, die so ihren Meistertitel feierten.

Bei einer anderen Partie wird vermerkt: «Es wurden mehrere pyrotechnische Gegenstände in den GC-Sektor geworfen.»

Nach einem Platzsturm im Oktober 2021 warfen FCZ-Anhänger Fackeln in den GC-Sektor.
Nach einem Platzsturm im Oktober 2021 warfen FCZ-Anhänger Fackeln in den GC-Sektor.
Foto: Claudio Thoma / freshfocus
Immer wieder werden Beamte attackiert, mit Flaschen, Steinen und brennenden Pyros. Die Einsatzkräfte ihrerseits greifen zu Gummischrot oder Tränengas. «Bei der Intervention wurde ein Polizist der Stapo ZH durch einen Brandsatz am Oberschenkel verletzt», heisst es nach einem Spiel des FC St. Gallen. Auch Mitarbeitende der öffentlichen Verkehrsbetriebe werden «bedroht» oder «bedrängt».

Es kommt zu schweren verbalen Attacken: «In der 80. Spielminute wird in der Schaffhauser Fankurve das Spruchband ‹Winti Fraue figge und verhaue› hochgehalten.» Und es ereignen sich gefährliche Auseinandersetzungen zwischen den Fans. Bei einer Partie in St. Gallen «überstiegen einige vermummte FCZ-Fans den Sektortrenner», so ein Rapport. «Angeblich waren diese mit Messer bewaffnet.» Fünf Personen werden verletzt.

Schon mehrmals prügelten sich im laufenden Jahr auch Anhänger von GC und vom FCZ am Zürcher Hauptbahnhof. So gingen laut einem Report im Februar je 40 Anhänger aufeinander los. Seither gleicht der grösste Schweizer Bahnhof, täglich von Hunderttausenden Passagieren frequentiert, nach jedem Derby einem Hochsicherheitsgebiet mit bewaffneten Beamten in Vollmontur.


Das Beispiel zeigt, wie sich die Gewalt aus den Sportstätten in den öffentlichen Raum verschoben hat. Von den 4272 Ereignissen in der Datenbank fanden nur 1316 während dem Spiel selber statt. Der Rest der Vorfälle ereignete sich davor, danach oder während der Reise der Fans.

«Innerhalb der Stadien, also im Wirkungsbereich der Klubs und der Liga, haben die gemeinsam getroffenen Massnahmen Wirkung gezeigt und die Lage ist gut», sagt Philippe Guggisberg, Kommunikationsverantwortlicher der Swiss Football League. «Schwieriger ist die Situation in einzelnen Fällen auf den Anreisewegen, wo es um die öffentliche Sicherheit geht.» Man setze sich zum Beispiel mit finanzieller Unterstützung der Fanarbeit oder auch Absprachen mit den Behörden dafür ein, die Situation weiter zu verbessern.

«Die Liga und die Klubs akzeptieren, dass sie bezüglich der Sicherheit an Fussballspielen für den Stadionbereich einen wesentlichen Teil der Verantwortung tragen und optimieren laufend ihre Massnahmen», sagt Guggisberg. Zentral sei, dass Straftäter identifiziert und zur Rechenschaft gezogen werden. «Liga und Klubs unternehmen alles in ihrer Macht Stehende, damit Verstösse nicht ungestraft bleiben.»

Familienvater blieb reglos liegen
Krawalle im Stadion, aber vor allem jene im öffentlichen Raum, haben ihren Preis. Allein bei der Stadtpolizei Zürich beliefen sich die Kosten für Fussballspiele in den letzten vier Jahren auf insgesamt 6,9 Millionen Franken, wie es auf Anfrage heisst. Wobei die Öffentlichkeit jeweils die ersten 200 Einsatzstunden berappen muss. Erst danach werden die Kosten zur Hälfte den Clubs auferlegt – aber auch nur bis zu einem Kostendach von je 500'000 Franken pro Jahr.

Neben den Einsatzkosten fallen Sachschäden in unbekannter Höhe an, der öffentliche Verkehr ist bei Hochrisikospielen regelmässig lahmgelegt. Und wenn man die Polizeimeldungen der Zürcher Polizeikorps nach GC oder dem FCZ durchforstet, so findet man seit 2018 zwei Dutzend Verletzte. Zum Beispiel einen Familienvater, der schwere Kopfverletzungen erlitt. Er stand mit seinen beiden Kleinkindern nach einem Spiel an einer ÖV-Haltestelle, als er einen derart starken Faustschlag kassierte, «dass er reglos neben dem Bus liegen blieb». Der Angreifer, laut Communiqué als FCZ-Fan erkennbar, «flüchtete mit mehreren ähnlich gekleideten jungen Männern».

Der FC Zürich liess sich nach dem Vorfall wie folgt zitieren: «Wir sind entsetzt und verurteilen jegliche Form von Gewalt aufs Schärfste.» Dem Verletzten wünsche man «gute und rasche Genesung».

«Jeder Pyro wird als ‹Gewaltaktion› gezählt, was schlicht absurd ist.»

Ancillo Canepa, Präsident FC Zürich
Zuverlässig verurteilten die Clubs in der Vergangenheit nach jedem Skandalspiel immer wieder jegliche Form von Gewalt. Und heute?

Die «SonntagsZeitung» hat beide Zürcher Clubs konfrontiert. Unabhängig davon, wer nun zuoberst auf der Liste stehe, sei es von entscheidender Bedeutung, «dass wir einen Weg finden, solch gewalttätige Vorfälle zu minimieren», antwortet GC-Präsident Sky Sun. Die Geschäftsleitung sei oft im Austausch mit Fanverantwortlichen. Sun schreibt auch: «Wir sind uns bewusst, dass wir noch mehr tun können, und sind jederzeit bereit, Ideen und mögliche Lösungen mit anderen Vereinen, den Behörden und den Fans in Betracht zu ziehen.»

Der FC Zürich beantwortet einen ausführlichen Fragenkatalog nicht. In einer kurzen E-Mail kritisiert Vereinspräsident Ancillo Canepa aber, der Begriff «Gewalt» werde in den Statistiken «manipulativ verwendet». Auf Nachfrage gibt er an: «Jeder Pyro wird als ‹Gewaltaktion› gezählt, was schlicht absurd ist.»

Und die Krawallmacher selbst? Militante Fussballfans äussern sich in der Regel nicht gegenüber Journalisten. Die Gruppierungen «Sektor IV» (GC) oder die «Südkurve» (FCZ) liessen Fragen des Tamedia Recherchedesks unbeantwortet. Auch die Frage, ob man Gewalt auf Beamte oder gegnerische Fans verurteilt, bleibt offen. Zuletzt beklagte sich aber etwa die Südkurve in einem Statement über zu repressive Polizeikräfte.

Dutzende «Likes» für ein Video
Die Kurven von GC und dem FCZ seien in den letzten Jahren jünger geworden, sagt der Insider, der anonym bleiben möchte. Die Prioritäten der Alteingesessenen haben sich offenbar geändert, viele haben Familien. Jugendliche, die sich am Wochenende praktisch ohne Konsequenzen prügeln können, sind nun die Treiber. Kriterien bei der Rekrutierung seien nicht mehr nur, ob man mitsingt oder die Mannschaften feiert. «Im Vergleich zu früher ist die Bereitschaft zu kämpfen viel wichtiger geworden.»

Ein Ansporn können soziale Medien sein. Galt früher noch die Losung, keine Aufnahmen zu machen von den Auseinandersetzungen, so landen heute immer wieder Videos und Bilder im Netz und erhalten Dutzende Likes und Kommentare.

«Bereits Schulkinder werden von Fangruppierungen rekrutiert oder bedroht.»

Jugendarbeit der Stadt Dübendorf
Verschiedene Anlaufstellen für Jugendliche bestätigen, dass die Kurven jünger werden. «Bereits Schulkinder werden von Fangruppierungen rekrutiert oder bedroht», heisst es bei der Jugendarbeit der Stadt Dübendorf, die als GC-Hochburg gilt. Es komme vor, dass Kinder «gewisse Aufgaben erledigen müssen, um im Rang aufzusteigen». Das kann von Graffiti oder Klebern bis zu tatsächlichen Übergriffen reichen. Mittlerweile sah sich die Stadt zu Massnahmen gezwungen. Ab der zweiten Sekundarstufe gibt es Präventionsvormittage zu den Themen Zivilcourage, Vandalismus und Gewalt sowie zu den strafrechtlichen Folgen.

Die Offene Jugendarbeit der Stadt Zürich stellte schon zwischen 2017 und 2019 eine Zunahme der Gewalt fest. Im Gegensatz zur Agglomeration sind die Anhänger von GC hier massiv in der Unterzahl. Man habe in den Jugendtreffs eigentlich nur noch Teenager, die sich als FCZ-Anhänger «outen», sagt Geschäftsführer Giacomo Dallo. Supporter der Grasshoppers würden sich nicht zu erkennen geben.

Von vielen ist auch zu hören, dass sie lieber ohne Fanutensilien an die Spiele gehen. «Dies entspricht leider der Realität, es ist traurig und inakzeptabel, dass es so weit gekommen ist», schreibt GC-Präsident Sun. Um das zu ändern, brauche es die Zusammenarbeit aller Vereine, Fans und Behörden «sowie strengere Massnahmen im Zusammenhang mit der Ermittlung und Bestrafung der Täter». Denn noch ist die Angst, das falsche Trikot zu tragen, zu gross.

Mitarbeit: Marcel Rohner
Wozu nach Mekka, wenn der Letzigrund so nah ist?


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