Beitragvon Zhyrus » 05.02.20 @ 16:52
Sehr schwaches Interview von beiden Seiten! Beim Blick war die knackige Schlagzeile (Hools sind feige) wichtiger als Nachfragen und bei Frau Ryser frage ich mich, wo die Polizei jeweils solche Vertreter auftreibt.
- "Wir haben das Vertrauen in die Justiz verloren!" "Kuschelurteile!" Hat Frau Ryser Fakten, die beweisen, dass Schweizer Richter Kriminelle im Zusammenhang mit Fussball besonders wohlwollend und milde beurteilen, respektive das mögliche Strafmass weniger ausschöpfen als bei anderen Kriminellen? Ich kann mir das schlicht nicht vorstellen, dass "Fussballchaoten" eine starke Lobby und/oder Position bei der CH-Justiz geniessen, deshalb wäre ich froh, wenn man die äusserst plakativ geäusserten Aussagen belegen könnte. Wenn Frau Ryser vielmehr das generelle Strafmass für Tatbestände als zu kuschelig empfindet, wundere ich mich über ihr Rechtsverständnis, denn die Gerichte können nicht nach Lust und Laune (drakonische) Strafen verhängen, die nicht den Gesetzen entsprechen.
- Hat die Polizei das pubertäre Schnäbimessen tatsächlich nötig und muss aufgrund hanebüchener Herleitung die Täter als feige bezeichnen? Die Vermummung hat zum Zweck, dass man der Identifizierung und der Strafverfolgung entgeht. Bezeichnet Frau Ryser einen maskierten Bankräuber auch als feige?
- Die Argumentation, dass zivile und unbeteiligte Opfer quasi als "collateral damage" in Kauf genommen werden müssen, wirkt zynisch, wenn man vorher rhetorisch fragt: "Muss denn zuerst ein Polizist sterben?!"
Ich habe Null Sympathien für die Idioten, die andere Menschen angreifen, egal in Uniform oder nicht! Der Populismus in diesem Interview bringt uns aber nicht weiter. Die Polizisten hätten eine Person verdient, die sich spezifisch und konkret zu diesem Fall äussert (Was ist das Strafmass für die Tatbestände? Bin ich damit einverstanden oder agieren die Anwälte zu vorsichtig? Was für eine Strafe erwarte ich? Dann kann man immer noch sagen, dass man das als zu milde betrachtet und wie man gedenkt diesen Missstand zu lösen.) und machbare Massnahmen zur Verbesserung der Situation aufzeigt. Das Wiederholen von Plattitüden empfinde ich als kontraproduktives Geschwurbel.