Medienberichte / Kommentare

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
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Every Defense's Nightmare
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Re: Medienberichte / Kommentare

Beitragvon Every Defense's Nightmare » 20.12.19 @ 13:29

Ich habe gestern per Podcast das SRF 3 Interview "Focus mit Timm Klose" gehört und habe mich gut unterhalten. Und es macht zugleich nachdenklich. Ehrlich und mit Tiefgang. Hätte ich so nicht erwartet. Es ist schon krass, wie man als Fan Fusballer (Menschen) schnell verurteilt, ohne zu wissen, was man damit anrichtet. Darum hüte ich mich persönlich vor überlautem Dissen (ok, bei Valentina darf das sein). Und erst recht nicht gegen eigene Spieler.

https://www.srf.ch/play/radio/focus/audio/timm-klose-haette-ich-meine-frau-nicht-gehabt-waere-vieles-noch-schwieriger-gewesen?id=08b17f99-7099-4ba7-9df3-708cbcced893

Wer hat's auch gehört?
Wozu nach Mekka, wenn der Letzigrund so nah ist?


sanoizh
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Re: Medienberichte / Kommentare

Beitragvon sanoizh » 20.12.19 @ 17:23

Every Defense's Nightmare hat geschrieben:Ich habe gestern per Podcast das SRF 3 Interview "Focus mit Timm Klose" gehört und habe mich gut unterhalten. Und es macht zugleich nachdenklich. Ehrlich und mit Tiefgang. Hätte ich so nicht erwartet. Es ist schon krass, wie man als Fan Fusballer (Menschen) schnell verurteilt, ohne zu wissen, was man damit anrichtet. Darum hüte ich mich persönlich vor überlautem Dissen (ok, bei Valentina darf das sein). Und erst recht nicht gegen eigene Spieler.

https://www.srf.ch/play/radio/focus/audio/timm-klose-haette-ich-meine-frau-nicht-gehabt-waere-vieles-noch-schwieriger-gewesen?id=08b17f99-7099-4ba7-9df3-708cbcced893

Wer hat's auch gehört?


Ich finde es auch sehr interessant. Manchmal überlege ich mir auch bei unseren Spielern was sie wohl denken, wenn sie das Forum lesen.
Etwas Off-Topic: Ich kann nicht verstehen, wie man einen eigenen Spieler schon bei der Bekanntmachung der Startaufstellung ausbuhen kann. Ich meine WTF.
Erwartet man dann, dass der Spieler dadurch besser wird oder das es ihm besser geht?

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MetalZH
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Re: Medienberichte / Kommentare

Beitragvon MetalZH » 01.02.20 @ 16:39

Das Wallis will ID-Kontrollen für Fussball-Fans

In Sion werden Match-Besucher härter angefasst – Fachleute fürchten mehr Gewalt im Eingangsbereich. Am Sonntag zwischen Sion und dem FCZ greifen die neuen Massnahmen erstmals.

Florian Raz

Das Wallis prescht im Umgang mit Fans vor – und sorgt für Aufregung im Rest der Fussball-Schweiz. Über den Winter hat der Kanton entschieden, die Kontrollen beim Stadioneintritt in Heim- und Gästesektor massiv zu verschärfen.

«Durch verstärkte Sicherheitsmassnahmen soll ein schwerer Zwischenfall durch den Einsatz illegaler pyrotechnischer Geräte verhindert werden», bestätigt das Departement für Sicherheit, Institutionen und Sport Recherchen dieser Zeitung. Und der Kanton möchte künftig sogar noch weiter gehen: «Die Einführung von registrierten Eintrittskarten ist vorgesehen.» Das würde bedeuten: ID-Kontrollen am Stadion.

Die Walliser wagen damit einen Alleingang. Und beunruhigen so die anderen Schweizer Clubs und die Liga. Viele Fachleute befürchten hinter vorgehaltener Hand, dass die verstärkten Eintrittskontrollen zu mehr Gewalt bei den Eingängen führen könnte. Gemäss mehreren Quellen haben sich Vertreter von Grossclubs wie dem FC Basel oder den Young Boys aus diesem Grund bereits gegen die Verschärfung ausgesprochen. Die Eingangsbereiche der Stadien der Super League waren jahrelang Problemzonen.

Unverständnis bei der Liga

Immer wieder kam es bei der Suche nach pyrotechnischem Material zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitspersonal und Fans. Um Spannungen abzubauen, kommt darum seit fünf Jahren schweizweit das Konzept Good Hosting zum Einsatz. Ziel ist ein fliessender Eintritt der Fans, um Stresssituationen zu verhindern. Unter anderem werden deswegen nicht mehr alle Fans abgetastet und nicht mehr alle Effekten durchsucht. Stattdessen finden Stichproben statt.

Dass das Wallis nun von diesem Konzept abrückt und stattdessen wieder alle Besucher von Heim- und Gästesektor untersuchen will, sorgt bei der Swiss Football League (SFL) für Unverständnis. Die Liga meldet: «Die SFL kann die Gründe, vom bewährten Konzept abzuweichen, nicht nachvollziehen und befürchtet, dass mit diesem Vorgehen die positive Entwicklung der letzten Jahre gefährdet wird.»

Auch der FC Zürich, der am Sonntag als erster Gastclub das neue Sittener Regime erleben wird, zeigt sich offen irritiert: «Wir bedauern diesen Entscheid, sind wir doch von der Good-Hosting-Strategie überzeugt. Diese hat in den vergangenen Jahren zur deutlichen Verbesserung und Beruhigung der Situation an den Eingängen in sämtlichen Stadien geführt, gerade auch in Sion.»

«Gegenwärtig ausser Kontrolle»

Die Universität Bern hat 2019 das Konzept Good Hostig evaluiert. Dabei wurde für den untersuchten Zeitraum nachgewiesen, dass bei Spielen mit stichprobenartigen Kontrollen weniger pyrotechnisches Material abgebrannt wurde als bei Partien, vor denen alle Fans durchsucht wurden. Dies könnte unter anderem darauf zurück zu führen sein, dass Fankurven nach scharfen Kontrollen besonders gerne «zünden», um die Durchsuchungen ad absurdum zu führen.

Der Walliser Staatsrat Frédéric Favre (FDP) steht unter einem anderen Eindruck. Er ist Initiant des neuen Walliser Weges und hat den Spielabbruch im Tourbillon vom letzten März vor Augen. Damals warfen Anhänger der Grasshoppers so lange Leuchtfackeln aufs Feld, bis die Partie beendet wurde. Entsprechend schreibt Favres Departement als Begründung für die schärfere Gangart: «Gegenwärtig ist die Situation völlig ausser Kontrolle.»

Auch die anderen Polizei-Korps sind kritisch

Nicht nur die Liga und die anderen Clubs blicken gespannt darauf, wie sich die neuen Kontrollen am Sonntag beim Spiel Sion gegen den FCZ auswirken. Auch die anderen kantonalen Polizeikorps beobachten die Walliser Kollegen genau.

Dabei wird der Sittener Versuch durchaus auch kritisch gesehen, wie mehrere Quellen berichten. Die Befürchtung der anderen Korps: Sollte sich die härtere Gangart schweizweit durchsetzen, könnten die Einsatzstunden der Polizei markant ansteigen.

Derzeit macht eine Rechnung bei Liga und Polizei die Runde. Laut ihr müsste ein grösseres Schweizer Stadion vier Stunden vor Spielbeginn geöffnet werden, damit trotz ID-Kontrollen alle Zuschauer rechtzeitig zum Anpfiff auf ihrem Platz wären. Vor diesem Mehraufwand fürchten sich gemäss Informationen dieser Zeitung nicht nur die Clubs. Sondern auch mehrere Polizeikorps.

https://m.tagesanzeiger.ch/articles/20227733
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Re: Medienberichte / Kommentare

Beitragvon MetalZH » 01.02.20 @ 16:42

Und hier gleich noch der Kommentar dazu (ebenfalls von Florian Raz):


Neue Kontrollpolitik im Wallis: Gefährlicher Alleingang

Fans sollen bei Spielen im Wallis strenger kontrolliert werden. Das ist ein Abrücken von bewährten Mitteln im Umgang mit Gewalt bei Fussballspielen.

Wer das Spiel vom letzten März vor Augen hat, versteht, warum härtere Kontrollen von Fussballfans im Wallis gerade sehr populär sind. Der von GC-Fans provozierte Spielabbruch mit geworfenen Leuchtfackeln lieferte erschreckende Bilder. Populär ist aber nicht immer klug. Und in diesem Fall ist es ein gefährlicher Alleingang, den das Wallis mit der Verschärfung der Stadioneintrittskontrollen probt.

Jahrelang wurde darum gerungen, die Gewalt im Eingangsbereich der Schweizer Stadien einzudämmen. Inzwischen hat sich das Konzept mit Stichproben und freundlicherem Sicherheitspersonal bewährt: Es gibt weniger Stress – und dadurch weniger Prügeleien. Das geben selbst Hardliner in den Polizeikorps zu. Und dass schärfere Kontrollen nicht zu weniger Feuerwerk im Stadion führen, dürfte in der Schweiz inzwischen als bewiesen gelten.

Es ist falsch, diesen Frieden wegen der Jagd nach Pyros aufzukünden. Natürlich sind Leuchtfackeln verboten und können in Stadien für Gefahr sorgen. Wer erwischt wird, gehört bestraft. Dasselbe gilt für Kokainkonsum in Nachtclubs und bei Börsenhändlern. Trotzdem käme niemand auf die Idee, alle Discogänger und Bankangestellten am Eingang ohne Verdachtsmoment einer eingehenden Untersuchung zu unterziehen. Auch wenn damit einige Schlägereien und Fehlspekulationen verhindert werden könnten.

Es ist eben alles eine Frage der Verhältnismässigkeit: Lohnt es sich, auf der Jagd nach Pyros mehr Sicherheitspersonal und mehr Polizei einzusetzen und dafür Unruhe und vielleicht sogar Verletzte zu riskieren? Die Antwort kann nur lauten: Nein.

https://m.tagesanzeiger.ch/articles/26329083
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Re: Medienberichte / Kommentare

Beitragvon Zhyrus » 01.02.20 @ 17:38

Juhu, da darf man sich wieder auf Blockstürme, verpasste Anfangsphasen, Schlägereien, Unruhen vor dem Stadion und dergleichen freuen...

Und, die Typen hinter dieser Zugangsverschärfung werden genau diese Ausschreitungen nutzen, um ihre Massnahmen öffentlich zu verteidigen.

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Re: Medienberichte / Kommentare

Beitragvon schwizermeischterfcz » 01.02.20 @ 18:03

Zhyrus hat geschrieben:Juhu, da darf man sich wieder auf Blockstürme, verpasste Anfangsphasen, Schlägereien, Unruhen vor dem Stadion und dergleichen freuen...

Und, die Typen hinter dieser Zugangsverschärfung werden genau diese Ausschreitungen nutzen, um ihre Massnahmen öffentlich zu verteidigen.


!!!!

Das kann ja heiter werden morgen
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Re: Medienberichte / Kommentare

Beitragvon Sektor D » 05.02.20 @ 9:57

Ich weiss nicht wohin mit diesem Artikel, darum mal hier hin:

Präsidentin des Polizeiverbands fordert endlich härtere Strafen

«Fussball-Chaoten sind alles Feiglinge»

16 FCB-Chaoten stehen vor Gericht. Bei der Schlacht von Basel gingen sie massiv auf Polizisten los. Johanna Bundi Ryser (57), Präsidentin des Verbands Schweizerischer Polizeibeamter, hofft, dass die Angeklagten hart bestraft werden.

BLICK: Wie verfolgen Sie als Präsidentin des Polizeiverbands den Prozess gegen die FCB-Chaoten?
Johanna Bundi Ryser: Ich verfolge den Prozess sehr aufmerksam. Die Urteile gegen die Angeklagten werden wegweisende Signale für die Polizei sein.

Inwiefern?

Ich hoffe, die FCB-Chaoten werden hart bestraft. Diese Kuschel-Urteile gegen Fussball-Chaoten in der Vergangenheit sind ein Schlag ins Gesicht für betroffene oder gar verletzte Polizisten. Wir Polizisten haben das Vertrauen in unsere Justiz verloren.

Die Angeklagten bezeichnen die Polizisten als Provokateure bei der Eskalation in Basel.

Das ist beschämend. Es ist eine billige Ausrede der Fussballchaoten. Das sind doch alles Feiglinge. Und dann vermummen sie sich noch.

Einige Angeklagte geben sich geläutert.
Das klingt für mich nach Rechtfertigung. Ihre Taten sind jedoch ein Fakt.

Die Schlacht von Basel ist vier Jahre her. Wie geht es den Polizisten, die im Einsatz waren?
Einige von ihnen haben noch heute schwere gesundheitliche Probleme wegen der Angriffe: etwa Beeinträchtigung des Hörvermögens, Kopfschmerzen, Panikattacken, Schlafstörungen und vieles mehr.

Glücklicherweise wurde kein Polizist lebensgefährlich verletzt.
Das ist so. Für mich ist es ein Wunder, dass bei den Vorfällen von Basel kein Polizist zu Tode kam. Muss erst ein Fussball-Chaot einen Polizisten töten, damit die Justiz endlich aufwacht?

Ein Unbeteiligter wurde durch einen Polizisten mit Gummischrot verletzt.
Das ist bedauerlich. Es kommt vor, dass Unbeteiligte sich in der Nähe eines Scharmützels zwischen Polizei und Chaoten aufhalten. Unbeteiligte sollten sich unbedingt von solchen Orten entfernen.

Die Basler Vorfälle vom April 2016 sind kein Einzelfall.
Leider wiederholt sich Gewalt gegen uns Polizistinnen und Polizisten in der Schweiz immer und immer wieder. Es ist frustrierend.

Wie erleben Polizisten solche Ausschreitungen?
Ein Polizist erzählte mir von einem Einsatz in Bern bei einem Fussballmatch. Er sprach von einer Einkesselung durch Fussball-Chaoten. Eine Horde ging mit Wurfgeschossen auf ihn und seine Kollegen los.

Um was für Geschosse handelt es sich?
Pflastersteine, Eisenstangen, gefährliche Geschosse jeglicher Art. Der Polizist, mit dem ich sprach, empfand Todesangst.

Was erwarten Sie für Urteile für die FCB-Chaoten?
Am Ende werden die Chaoten wohl wieder zu Geldbussen verurteilt. Dann muss ich einfach sagen: Das System hat augenscheinlich sehr grosse Lücken zugunsten der Chaoten.

Q: Blick online



Alles, was ich dazu sagen will ist, dass die Sicht der Polizei m.E. genauso einseitig und subjektiv ist, wie diejenige der "Chaoten".
In addition, credo quod Basilee habet destrui. (o.V.)

«Ich kann das alles nicht fassen; ich google "Sophie Scholl" und finde Jana aus Kassel...» by Nic Knatterton, DJ Spice 23, Nordmonopol


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