supporter hat geschrieben:Warum kommt kein Verband jemals auf die Idee dem ganzen einmal einen Riegel vorzuschieben?
Ihr wollt hier nicht spielen?
Ihr wollte hier Kriegspropaganda betreiben?
Ihr wollt diese und jene nicht akzeptieren und gegen diese und jene nicht spielen?
Dann spielen wir halt einfach nicht.
Kollektivstrafen bringen mich auf die Palme, nicht nur wenn es Fans betrifft, sondern immer! Klubs, Verbände oder Teams zu bestrafen für das Verhalten von einzelnen Zuschauern ist einfach Populismus pur. Und genau das macht die UEFA genauso wie auch andere Verbände zunehmend unter politischem Druck. So hat die UEFA beispielsweise gegen den bulgarischen Verband wegen rassistischem Verhalten von Fans ein Disziplinarverfahren eröffnet. Das führt doch eher früher als später dazu, dass die Verantwortlichen der Klubs und Nationalmannschaften gar nicht mehr darum herumkommen, jeden einzelnen Zuschauer detailliert zu registrieren und zu kontrollieren, und vorzuschreiben, wer überhaupt Fan-Utensilien tragen darf und wer nicht, wenn sie danach für das Verhalten dieser Zuschauer zur Verantwortung gezogen werden!
Es sollen die bestraft werden, die etwas ausgefressen haben, und nur die! Kollektivstrafen gegen Unbeteiligte auszusprechen, "um ein Zeichen zu setzen" ist nicht nur extrem populistisch, sondern auch kontraproduktiv. Es gibt der kleinen Gruppe von sich danebenbenehmenden Fans nur noch mehr Exposure. Die wollen Aufmerksamkeit um jeden Preis. Sie wollen sich damit bei Kollegen brüsten. Wenn danach ein Team aufgrund ihres Verhaltens vor leeren Rängen spielen muss, jubeln sie. Die 99% nicht rassistischen Zuschauer schauen hingegen im wahrsten Sinne des Wortes in die Röhre. Dümmer gehts nicht.
Ein anderes Thema sind politische Äusserungen von Spielern und Funktionären im Stadion wie bei den Türken. Das gehört nicht dahin und muss diszipliniert werden. Dies aber konsequent für alle politischen Äusserungen egal welcher politischer Couleur. Das Problem beim Salutiergruss oder Doppeladler (auch von vielen Spielern ohne albanischen Hintergrund) ist, dass solche Gesten jedes Wochenende in vielen Stadien vorkommen und in den meisten Fällen nicht politisch gemeint sind. Klar, im Fall der Türken ist es höchstwahrscheinlich politisch, aber einfach zu handeln ist so was für die UEFA nicht...
Zur UEFA allgemein: mir gefallen immer mehr zunehmenden Zugeständnisse an die Top-Klubs und Top-Ligen auch nicht. Aber der Treiber dahinter ist nicht die UEFA, sondern eben die europäischen Top-Klubs wie Real, ManU, Juve, Bayern etc.
Die UEFA lässt sich erpressen. Ist aber keine einfach Situation. Ohne die UEFA gäbe es ziemlich sicher schon längst die geschlossene Europaliga mit Topklubs abgetrennt vom Rest.