Kiyomasu hat geschrieben:Hast du jetzt ernsthaft ein einzelnes Beispiel von vor drei Jahren herausgepickt?
Gut beobachtet. Ja, hab ich. Einfach, um zu zeigen, dass die Behauptung so pauschal nicht stimmt.
Kiyomasu hat geschrieben:Hast du jetzt ernsthaft ein einzelnes Beispiel von vor drei Jahren herausgepickt?
laberspace hat geschrieben:Kiyomasu hat geschrieben:Hast du jetzt ernsthaft ein einzelnes Beispiel von vor drei Jahren herausgepickt?
Gut beobachtet. Ja, hab ich. Einfach, um zu zeigen, dass die Behauptung so pauschal nicht stimmt.
Kiyomasu hat geschrieben:Die gestrige Ausgabe des FCZ lässt mich extrem ratlos zurück. Je länger je mehr ich nach Ursachen suche, frage ich mich, ob dies nicht ein Untergang mit Ansage war.
Letztes Jahr wurde man Meister mit einem Trainer, der sein System auf das vorhandene Spielermaterial angepasst hat. Man hat vornehm Spieler mit Grinta verpflichtet, mit Mentalität und Kampfgeist. Dank einem hervorragenden Teamspirit und ebendieser Mentalität schafft man ein Wunder und steht Ende Saison, natürlich auch dank gütiger Mithilfe der unfähigen Konkurrenz, zuoberst.
Trotzdem erlöscht das Feuer ziemlich schnell. Im Mai wird bereits der Abgang von Breitenreiter bekannt, man konnte ihn nicht von einem Verbleib überzeugen. Die Bundesliga ruft. Als wäre dies nicht genug nimmt AB Assistent Scholtesyk und Top-Analyst Fabian Sander mit. Ich habe mir schon letztes Jahr gedacht, dass dies zu viele Abgänge im Trainerstab sind, um den Schwung in die neue Saison mitzunehmen. Das mulmige Gefühl wurde dann mit der absolut unverständlichen Ernennung von Franco Foda als Cheftrainer inkl. Konsorten bestätigt. Ich kann mir wirklich beim besten Willen nicht erklären, wie man von einem Trainer, der einen solch sensationellen Teamspirit entwickeln konnte, auf Franco Foda als Nachfolger kommt, der schon in der Vergangenheit als unrühmlicher Trainer aufgefallen ist und unter anderem die österreichische Nationalmannschaft so sehr verloren hat, dass sich die Mannschaft gegen ihn stellen und eine eigene Taktik entwickeln musste um einigermassen ansehnlichen Fussball zu spielen. Und weil wir ja eine derart tolle Sportkommission haben, wo auch Präsident inkl. Gattin und der Supertrainer drinsitzen, waren dann auch die anschliessenden Transfers gelinde gesagt ziemlich bescheiden.
War man in der Saison zuvor so erfolgreich mit Spielern, die eine gute Mentalität haben, so wurde das ganze Konzept völlig über den Haufen geworfen. Als Ersatz für Ceesay wurde Okita verpflichtet - ein Flügelspieler und kein Stürmer und von der Mentalität her eher bei einem Kololli als bei einem Michi Frey anzusiedeln. Als wäre dies nicht genug wird uns als amtierender Meister auch noch Doumbia von der direkten Konkurrenz abgeworben, die scheinbar mehr bezahlt als wir. Anstatt alles erdenkliche zu tun, um einen Spieler von diesem Format zu halten, lässt man ihn also ablösefrei ziehen und ersetzt ihn durch Cheick Condé, einem 21jährigen Talent aus Tschechien. Der Transfer von Ivan Santini war ein einziges Missverständnis und auch Ole Selnaes brauchte aufgrund seines Abstechers in die Altersheim-Liga von China viel zu lange, um wieder auf ein ansehnliches Niveau zu kommen - und verletzte sich dann anschliessend. Und weil dann, ach wär hätte es bei diesen Transfers gedacht, die Offensive so gar nicht ins Rollen kam, hat man dann mit Foda Wunschspieler Avdijaj noch einen aus der Kategorie "vielseitig einsetzbarer Offensivspieler" verpflichtet, weil die 15-Tore Stürmer zu teuer sind. Zum krönenden Abschluss hat man dann noch Gnonto und Gogia abgegeben, ohne einen Ersatz zu verpflichten. Mit Gogia war damit auch die letzte Alternative zu Guerrero auf der linken Aussenbahn weg, wobei auch dieser für diese Position eher ungeeignet war. Man ging also ein weiteres Mal ohne ein Backup Linksverteidiger in die Saison und verpflichtet am Deadline Day völlig unnötig noch Nikola Katic, obwohl wir deutlich genug Innenverteidiger hatten. Auch ein falsches Zeichen in Richtung Mirlind Kryeziu, der trotz Angeboten aus dem Ausland nach der tollen Meistersaison seinen Vertrag bis 2025 verlängert hat.
Natürlich reichen dann zwei Punkte aus acht Spielen nicht für eine Entlassung, erst muss man noch aus dem Cup fliegen. Sei es darum, immerhin kam man dann zur Besinnung und holte mit Henriksen meines Erachtens einen guten Trainer. Dennoch bin ich der Meinung, dass die schlechte Kaderzusammenstellung der Dominostein war, der das ganze Disaster ins Rollen gebracht hat. Man kam dann vor der Winterpause noch einigermassen in Form, agierte aber auf dem Transfermarkt ein weiteres Mal äusserst seltsam. Ein Linksverteidiger wurde erneut nicht verpflichtet, stattdessen kamen Mathew (als hätten wir nicht genug Spieler im zentralen Mittelfeld), Simic aus der Red Bull Akademie (wollte man wirklich, dass ein 19jähriger den Karren aus dem Dreck zieht?) und ein weiterer variabler Offensivspieler direkt aus Ghana, der sich selbstverständlich noch einleben muss (das wusste man natürlich nicht).
Auf jeden Fall konnte man dann auch dank Simic eine erste gute Serie nach der Winterpause starten und war auch bis zum Derby ziemlich erfolgreich. Nach mehr als eineinhalbjahren verletzt sich dann plötzlich Guerrero, einen direkten Ersatz hat man nicht zur Hand (weil nie einen verpflichtet). Aliti muss entsprechend eins nach vorne und Kamberi spielt auf seiner ungewohnten Position als linker Innenverteidiger, weil man im Winter noch Mets in die 2. Bundesliga verliehen hat. Aufgrund dessen dürfen wir nun Omeragic für seinen zukünftigen Verein aufbauen, da wir keine valablen Alternativen mehr in der "äusseren" Innenverteidigung haben. Und dies obwohl wir ihn im Sommer ablösefrei verlieren werden. Seit diesen Rotationen ist das Spielglück nicht mehr auf unserer Seite. Das Spiel gegen YB müsste man gewinnen, die Auftritte gegen Genf und Lugano waren katastophal. Luzern zuhause war ok, St. Gallen müsste man ebenfalls gewinnen, dasselbe gilt für das Spiel gegen Basel. Wenn du dann nicht diese Mentalität in der Mannschaft hast wie letztes Jahr läuft das je länger je mehr darauf hinaus, dass das Kartenhaus in sich zusammenbricht - siehe gestern.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn wir auf dem Transfermarkt weiterhin solche Wundertüten verpflichten wird der FCZ immer eine Achterbahnfahrt bleiben. Aufhören mit diesen ablösefreien Transfers aus China und Saudi Arabien, Fokus auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs oder halt Kohle in die Hand nehmen. Diese wischiwaschi Transfers, wo man erst nach Genesung weiss was man davon hat und die dann nach einem Jahr wieder weg sind oder die ablösefreien variablen Offensivspieler bringen uns einfach nicht weiter.
Luzern hatte uns gestern übrigens mit einer Viererkette aus dem eigenen Nachwuchs sowas von im Griff, sogar nach der Verletzung von Jaquez als ein weiterer 20jähriger sein Debüt in der Super League gab. Der Rest der Luzerner Mannschaft ist übrigens grösstenteils aus der Challenge League - von Trainer Frick über Dorn, Beloko, Schürpf, Chader bis hin zu Sorgic - alle deren Ex-Vereine spielen aktuell dort.zuerchergoalie hat geschrieben:Kann man mit diesem Team tatsächlich nichts anderes spielen, als Dreierkette? Bringen wir offensiv wirklich nichts zustande, wenn es nicht über unsere Dauerläufer Boranijasevic oder Guerrero geht? Ich glaube nämlich, genau diese taktische Steifheit ist der Grund dafür, dass uns jeder noch so kleine Ausfall so schmerzt. Und dazu sind wir für jeden Gegner völlig durchschaubar.
Das kommt auch noch dazu, lässt sich aus meinem Text auch herauslesen. Seit dem Ausfall von Guerrero hätte man eigentlich auf eine Viererkette umstellen müssen und die Flügelspieler dort hin stellen wo sie hingehören, nämlich auf den Flügel.
Kollegah hat geschrieben: Im Sommer dürfte genug Geld da sein, um sich gezielt zu verstärken.
chnobli hat geschrieben:Kollegah hat geschrieben: Im Sommer dürfte genug Geld da sein, um sich gezielt zu verstärken.
Irgendwie ist nie genug Geld da. Egal wer gerade verkauft worde oder wann das Geld eingetroffen ist
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