Beitragvon Victor Jara » 16.05.21 @ 15:15
Die Idee von AC mit dem "FC Bayern der Schweiz" finde ich eigentlich ganz reizvoll, aber der Weg dahin ist einfach nicht klar.
Zur Erinnerung: Nach dem Triple im Landesmeister-Cup in den 70er war der FC Bayern hochverschuldet. Dann haben die eigenen Spieler angefangen, das Heft in die Hand zu nehmen. Resultat: Der FCB ist einer der ganz wenigen Grossclubs, der nicht von einem Investor abhängt und ein Vermögen besitzt, wie andere Grossclubs Schulden haben.
Nur gibt es zwischen dem FCZ und dem FC Bayern ein paar gewichtige Unterschiede. Die SL generiert ein klein weniger Umsatz als die Buli. Und der FCB brauchte nicht erst das Selbstverständnis des Siegers zu entwickeln, mit dem die Marke FC Bayern verkauft werden kann. Nach dem Triple im Meistercup und dem WM Titel 74 war das Selbstverständnis einfach da.
Beim FCZ haben wir nichts von alldem. Der Weg, um finanziell autonom zu bleiben, führt meines Erachtens über den Ausbildungsverein. Nur muss die Ausbildung den Erfordernissen des modernen Fussballs entsprechen. Nur so können unsere Junioren in ihrer Alterstufe domimeren und kontinierlich erfolgreich sein. Der Erfolg im modernen Fussball fördert das Selbstverständnis des Siegens und dies würde uns eine gewissen finanzielle Autonomie bringen. U-18 und U21 Spieler werden im Fanion Team eingebunden, spielen dort vier Jahre erfolgreich und werden dann mit hohem Gewinn ins Auslang transferiert. Mit dem Erfolg kommen auch die sonstigen EInnahmen ... usw.
Soweit die Theorie.
Aber man kann so eine Erfolgsstory nicht planen, weil es immer Reibungsverluste im Leben gibt, die den besten Plan zunichte machen.
Und dann liegt unsere grösste Baustelle darin, dass es offensichtlich kein fachlich durchdachtes Konzept gibt, wie der FCZ seine Defizite im Bezug auf den Spitzenfussball aufholen könnte: Mangelnde Physis, mangelnde Robustheit, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, inswischen mangelnde Technik...
Um ein solches fachlich fundiertes Konzept zu erarbeiten, mit der die Baustellen des FCZ angegangen werden könnten, wir ein ganzes Team von Fachleuten benötigt, die interdisziplinär zusammenarbeiten (unter Umständen auch mit den Sportwissenschaften der Uni Zürich) und einen Teamleiter, der den Bauplan im Kopf hat und die Fäden zusammenhält. Ein solcher Teamleiter ist für mich zum Beispiel R. Rangnick, Red Bull hin- oder her. Der hat eine klare Vorstellung davon, wie sich ein Verein sportlich entwickeln soll. Und wenn man zum RB Leipzig mal ohne Vorurteil anschaut (fällt mir extrem schwer), so sieht man, dass die faktisch keine Fehleinkäufe tätigen. Weil sie nur Spieler holen, die vom Profil in das Konzept RB passen.
Für mich wäre das ein Weg zu einem finanziell unabhängigen, erfolgerichen Ausbildungsverein. Ich zweifle aber, dass das der Weg ist, den die Vereinsführung vorsieht...
Rainy day, dream away