Quo Vadis FCZ

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Mushu
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Quo Vadis FCZ

Beitragvon Mushu » 27.07.20 @ 22:55

gelbeseite hat geschrieben:Gutes 1. Posting.
Dazu möchte ich aber noch ergänzen: An einem guten Tag verfügt der FCZ über sehr viel Potential, die Mannschaft und vergangene Mannschaften werden auch auf diesem Prinzip aufgebaut. Es ist kein Zufall, dass wir im letzten Jahrzehnt 3x Cupsieger und 0x Meister geworden sind. Potential ist da, und im Turniermodus gelingt es dann erstaunlich oft auch, dieses abzurufen. Das Problem beim FCZ ist die Unbeständigkeit und der Mangel an den stillen Arbeitern, die zwar vielleicht limitiert sind (z.B. zu schlecht fürs Ausland), aber konstante Leistung auf solidem Niveau abliefern können. Wie oft musste man in der Vergangenheit sagen, Spieler XY hat Lehrgeld bezahlt, oder dass ein individueller Fehler brutal bestraft wird?
In dieser Saison sehe ich bloss Domgjoni und Brecher, die relativ konstant solide Leistung abliefern. Spieler wie Kololli, Marchesano und Schönbächler haben ihre genialen Momente, wo sie Spiele alleine entscheiden können. Dann sind sie aber wieder über Spiele oder gar Phasen nur biederer Durchschnitt oder sogar ein Ärgernis.

Beim Vergleich zum CV halte ich dagegen, dass üblicherweise keine Möglichkeit besteht, einen neuen Mitarbeiter über mehrere Monate zu beobachten und seine Leistung zu verfolgen. Im Fussball geht das durchaus, du kannst mit Scouts oder über dein Netzwerk potentielle Spieler am Spieltag und sogar in seinen Trainings beobachten, später auch in Testspielen auflaufen lassen. Ein guter Sportchef muss dann neben den sportlichen und menschlichen Qualitäten auch noch darauf achten, ob ein Spieler vom Charakter und Spielertyp in das Team passt. Bei Popovic war es wohl eine Mischung von Leistungsabfall und schlechter Integration (in die Mannschaft, den Verein und die Stadt). Bei Mahi wird sich noch zeigen, ob er in guter Form ins Kader passt. Dass nicht jeder Transfer ein Volltreffer sein kann ist klar. Der FCZ hat sich aber selbst ein Feld abgesteckt, welche Leistung er für welches Geld einkaufen möchte. Transfererlöse werden ja nicht dazu verwendet, gleichwertiges Spielermaterial zu besorgen (oder sogar eine Position zu verstärken). Man sucht den gleichwertigen Ersatz ablösefrei oder bis etwa maximal 600k Ablöse (Ceesay war eine Ausnahme). Für das Geld findest du per sofort dann halt oft nur gleichwertige Leistung, wenn sie im Gegenzug nicht konstant abrufbar ist. Oder wenn sie noch nicht erreicht wurde und nur in Form von Potential vorhanden ist.


Trifft in vielem;

Aber Domgjoni loben? Für mich hat er im bestem Fall stagniert, oder fast ehrlicher; abgegeben. Hat seit einiger Zeit aus meiner Sicht sozusagen keine Wirkung mehr ...


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Don Ursulo
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Don Ursulo » 27.07.20 @ 23:31

Mushu hat geschrieben:
gelbeseite hat geschrieben:Gutes 1. Posting.
Dazu möchte ich aber noch ergänzen: An einem guten Tag verfügt der FCZ über sehr viel Potential, die Mannschaft und vergangene Mannschaften werden auch auf diesem Prinzip aufgebaut. Es ist kein Zufall, dass wir im letzten Jahrzehnt 3x Cupsieger und 0x Meister geworden sind. Potential ist da, und im Turniermodus gelingt es dann erstaunlich oft auch, dieses abzurufen. Das Problem beim FCZ ist die Unbeständigkeit und der Mangel an den stillen Arbeitern, die zwar vielleicht limitiert sind (z.B. zu schlecht fürs Ausland), aber konstante Leistung auf solidem Niveau abliefern können. Wie oft musste man in der Vergangenheit sagen, Spieler XY hat Lehrgeld bezahlt, oder dass ein individueller Fehler brutal bestraft wird?
In dieser Saison sehe ich bloss Domgjoni und Brecher, die relativ konstant solide Leistung abliefern. Spieler wie Kololli, Marchesano und Schönbächler haben ihre genialen Momente, wo sie Spiele alleine entscheiden können. Dann sind sie aber wieder über Spiele oder gar Phasen nur biederer Durchschnitt oder sogar ein Ärgernis.

Beim Vergleich zum CV halte ich dagegen, dass üblicherweise keine Möglichkeit besteht, einen neuen Mitarbeiter über mehrere Monate zu beobachten und seine Leistung zu verfolgen. Im Fussball geht das durchaus, du kannst mit Scouts oder über dein Netzwerk potentielle Spieler am Spieltag und sogar in seinen Trainings beobachten, später auch in Testspielen auflaufen lassen. Ein guter Sportchef muss dann neben den sportlichen und menschlichen Qualitäten auch noch darauf achten, ob ein Spieler vom Charakter und Spielertyp in das Team passt. Bei Popovic war es wohl eine Mischung von Leistungsabfall und schlechter Integration (in die Mannschaft, den Verein und die Stadt). Bei Mahi wird sich noch zeigen, ob er in guter Form ins Kader passt. Dass nicht jeder Transfer ein Volltreffer sein kann ist klar. Der FCZ hat sich aber selbst ein Feld abgesteckt, welche Leistung er für welches Geld einkaufen möchte. Transfererlöse werden ja nicht dazu verwendet, gleichwertiges Spielermaterial zu besorgen (oder sogar eine Position zu verstärken). Man sucht den gleichwertigen Ersatz ablösefrei oder bis etwa maximal 600k Ablöse (Ceesay war eine Ausnahme). Für das Geld findest du per sofort dann halt oft nur gleichwertige Leistung, wenn sie im Gegenzug nicht konstant abrufbar ist. Oder wenn sie noch nicht erreicht wurde und nur in Form von Potential vorhanden ist.


Trifft in vielem;

Aber Domgjoni loben? Für mich hat er im bestem Fall stagniert
, oder fast ehrlicher; abgegeben. Hat seit einiger Zeit aus meiner Sicht sozusagen keine Wirkung mehr ...


und so gehen die Meinungen auseinander, obwohl wir
die gleichen Spiele schauen ... Für mich gehört Domgjoni
auch zu den besten der Saison. Der Spieler mit der grössten Konstanz der Saison 19/20.
@ZürichLive: wie steht der Toni im Notendurchschnitt?
EDI NAEGELI - G.O.A.T. - #TBE
Don&Don - Thunder Buddies for Life !!!
Wer alles zu tun begehrt, was ihn gelüstet, muß entweder als König
oder als Narr geboren sein.
(Römisches Sprichwort)

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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon gelbeseite » 27.07.20 @ 23:56

Domgjoni ist neben Rüegg momentan der einzige FCZler, den ich mal noch im Ausland sehe. Die Spiele seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs und speziell seit der Quarantäne möchte ich nicht als Referenz nehmen, für keinen Spieler. Domgjoni bringt viele wertvolle Anlagen mit, kann Bälle in die Tiefe Spielen, auch mal selber schiessen und ist unglaublich unangenehm als Gegenspieler, ein richtig aufsässiger Wadenbeisser und Wühler. Wenn der FCZ eine stabilere IV und einen gestandenen DM hätte, dann könnte er seine Qualitäten noch einiges besser in Szene setzen. Bin schon seit ich ihn in der U21 gesehen habe absolut Fan von dem Spieler.
Suedkurvler hat geschrieben:Ich habe gehört, dass FCZ-Hooligans morgen Abend an die Hombrechtiker Chilbi gehen, um dort gegen Rechtsradikale zu "schlegle".
Vielleicht ist es ja auch nur ein Gerücht.
Wer weiss mehr?

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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Kollegah » 28.07.20 @ 0:12

gelbeseite hat geschrieben:Domgjoni ist neben Rüegg momentan der einzige FCZler, den ich mal noch im Ausland sehe. Die Spiele seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs und speziell seit der Quarantäne möchte ich nicht als Referenz nehmen, für keinen Spieler. Domgjoni bringt viele wertvolle Anlagen mit, kann Bälle in die Tiefe Spielen, auch mal selber schiessen und ist unglaublich unangenehm als Gegenspieler, ein richtig aufsässiger Wadenbeisser und Wühler. Wenn der FCZ eine stabilere IV und einen gestandenen DM hätte, dann könnte er seine Qualitäten noch einiges besser in Szene setzen. Bin schon seit ich ihn in der U21 gesehen habe absolut Fan von dem Spieler.

Besonders als Popovic degradiert wurde und er wieder seine Chance bekam war er unglaublich stark. Über einen längeren Zeitraum. Sehr bissig und wie du es schon beschreibst sehr unangenehm für jeden Gegner. Da dachte ich mir schon: „Endlich haben wir in der Zentrale diese Maschine!“.

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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Züri Live » 28.07.20 @ 7:57

Don Ursulo hat geschrieben:@ZürichLive: wie steht der Toni im Notendurchschnitt?


Notenschnitt ist 7,3, wobei sechs Partien des Herbstes noch nicht ausgewertet sind (aus der erfolgreichen Phase mit der Siegesserie in der Liga). Von den Spielern, die mehr als ein Spiel gemacht haben, ist Kempter gleichauf mit 7,3 und Koide ist als Einziger noch besser mit 7,8. Das sind sicherlich aktuell die drei konstantesten Spieler im positiven Sinne.

Er hatte nur einen "Jour sans", das war ausgerechnet der 4:0-Sieg in St. Gallen nach dem Lockdown, als er in den ersten 45 Minuten völlig neben den Schuhen stand und zur Pause ausgewechselt wurde (Note "1"). Sonst keine ungenügende Note. MVP im ersten Saisonviertel in Sion, gegen Xamax, bei Black Stars und beim Auswärtssieg in Genf (Wendepunkt der Vorrunde), in der Rückrunde ebenfalls wieder in Genf, in Neuenburg sowie in Lugano. Wie Alain Nef ist Domgjoni vor allem ein Spieler, der die Mannschaft gegen "kleinere und mittlere" Gegner der Liga mitreisst. Gegen Thun hat man in den letzten Jahren fast immer gewonnen, gegen Xamax immer noch nie verloren. Da man gegen YB oder Basel im Gegensatz zu anderen Teams so gut wie nie zu Punkten kommt, ist das umso wichtiger. Als St. Gallen hingegen zuletzt im Kybunpark die erste halbe Stunde auf gutem Bundesliga-Niveau spielte, hatte er Probleme.

Um erfolgreich in einer Topliga wirken zu können, fehlt ihm aus meiner Sicht die Antrittsschnelligkeit, seine Laufleistung lässt aber auch internationale Beobachter staunend zurück. In der Super League ist er ein wichtiger Spieler sowohl defensiv wie offensiv. Hat schon im Nachwuchs (auch in den Nachwuchsnationalteams) immer eine Vorreiterrolle auf dem Platz ein- und in der 1. Mannschaft vom ersten Moment an Verantwortung übernommen. Die Kombination von Mankos in Bezug auf Topligen und hoher Wert für die Super League zusammen mit seiner Mentalität würde ihn zur Rolle des langfristigen Leistungsträgers beim FCZ geradezu prädestinieren. Obs dann auch so kommt, ist natürlich noch offen.

Einen "Leadertypen" von aussen zu verpflichten ist keine einfache Sache, wenn man nicht (mehr) die Mittel hat, einen Bundesliga-Captain wie Fabian Lustenberger oder einen Hannu Tihinen zu verpflichten. So ein Spieler muss ja zwingend von der Qualität her und auch leistungsmässig konstant einer der Besten im Team sein. Ein Spieler nur mit grosser Klappe, aber fussballerisch wenig dahinter hat keine Credibility. Und die qualitätsmässig besten Spieler kommen nun mal aus dem eigenen Nachwuchs, weil Spieler von einem Potential von Sohm & Co. von extern zu verpflichten überhaupt nicht erschwinglich wären. Man hats mit Wandervogel Palsson versucht, der (surprise, surprise) bald wieder weiterziehen wollte. Man hat Heki verpflichtet, der in Luzern als der kommende Captain und Teamleader galt. Das war für heutige FCZ-Verhältnisse ein sicherlich grosses Investment, trotz Ablösefreiheit. Man hat Popovic geholt, der nicht in die Mannschaft gepasst hat. Aber die Mannschaft hat genug Spieler, die vom Charakter und der Mentalität diese Rolle übernehmen können und dies auch tun. Domgjoni wird von Rüegg assistiert, dazu Nathan (hatte kürzlich privat viel zu verarbeiten), Brecher und auch Marchesano, der sich in vielerlei Hinsicht sehr gut entwickelt hat in den letzten Jahren. Daran liegt es nicht. Andere Teams haben nicht mehr solche Spieler, einige sogar weniger. Lugano hat zwei Glücksfälle - Sabbatini, welcher Domgjoni sehr ähnlich ist, einfach schon länger im Team dabei und daher noch ruhiger und routinierter. Und Maric, der aus dem Tessin stammt, lange Jahre einer der besten Verteidiger der Belgischen Liga und immer noch mehr als gut genug für die Super League.

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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon fred » 28.07.20 @ 11:39

weder möchte ich uns fans wichtiger machen als wir sind, noch dem team eine ausrede liefern. aber, ist es eventuell auch ab und zu die unterstützung von den rängen die ein spiel auf unsere seite kippen lässt?

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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon gelbeseite » 28.07.20 @ 11:58

fred hat geschrieben:weder möchte ich uns fans wichtiger machen als wir sind, noch dem team eine ausrede liefern. aber, ist es eventuell auch ab und zu die unterstützung von den rängen die ein spiel auf unsere seite kippen lässt?


Die Leistung nach der Wiederaufnahme spricht eigentlich dagegen. Zu Beginn hat sich der FCZ ja gut geschlagen, ganz ohne Zuschauer. Allerdings hatte man dort auch einen Lauf (noch aus den Testspielen zuvor). Ich denke, dass ein lautstarker Support schon spührbar ist und eine eingespielte Mannschaft noch etwas pushen kann.
Es fällt auf, dass der FCZ praktisch keinen Heimvorteil hat (16 Spiele / 23 Punkte 8. Rang Heimtabelle; 17 Spiele / 19 Punkte 4. Rang Auswärtstabelle mit 1 Heimpspiel weniger als alle anderen). Möglicherweise macht unser (laut)starke Auswärtsmob da einen Unterschied.
Suedkurvler hat geschrieben:Ich habe gehört, dass FCZ-Hooligans morgen Abend an die Hombrechtiker Chilbi gehen, um dort gegen Rechtsradikale zu "schlegle".
Vielleicht ist es ja auch nur ein Gerücht.
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