Beitragvon pexito » 25.02.08 @ 15:31
Man stelle sich vor:
Da spielst du in einem Team, dass mit vielen Vorschusslorbeeren angekündigt wird und sich mit einzelnen grossen Namen verstärkt hat. Man ist ja immerhin Titelverteideiger. Der Präsident redet alles noch besser und seine Ziele sind unrealistisch. Ausserdem hat der Trainer gar nicht die Möglichkeit sich aktiv um Transfer zu bemühen. Er hat zuwenig Zeit.
Der erste Dämpfer in CL-Quali muss man mal verdauen, auch weil da so dumme Teams mehreren Spieler und Assistenztrainer den Kopf verdrehen. Aber weil in der Hinrunde mehr Glück als Verstand und Chikhaoui in Superspiellaune zugegen ist, übersieht man die Probleme im Ansatz. Auch in den Medien ist immer noch vom Super FCZ die Rede, die Führung scheffelt daraus noch mehr Kohle, Transfer sind privat finanziert und keiner weiss genau wie viel Gewinn damit erzielt wurde. Die Warnlampen werden ingnoriert sowie die glücklichen und späten Sieges-/ Ausgleichstreffer in den Analysen. Mehr als Fussball wird seit Canepa ein Image verkauft.
Gegen Ende des Jahres stellen sich die ersten Niederlagen und Enttäuschungen ein. Mit Leverkusen der Tiefpunkt. Alle haben sich überschätzt. Alle. Das Kader wäre breit, aber einige Spieler müssen immer spielen. Chikhaoui kreigt so gut wie nie eine Pause und spielt jetzt schon seine Reserven aus. Ähnlich Hassli, den man in der Vorrunde hätte gar nicht aufstellen sollen. Was ist mit Kollar passiert?
Erstmals zeigt sich das Nervenköstum der FCZ Spieler. Druck ist wohl gross, die Medien haben das Vorzeichen geändert. Einige Spieler werden trotz leichten Verletzung aufgestellt. Niemand gewinnt dabei. Raffael geht und drei neue kommen.
Mittlerweile kann man sie an einer Hand abzählen, die Angestellten des FCZ die länger als zwei Jahren dabei sind: Leoni, Stahel, Stucki, Adbi, Alphonse. Einer verletzt, zwei andere ein Ärgernis, meist spielten höchsten Abdi und Leoni aus dem "alten Team". Alles andere ist neu. Mehrere Spieler haben Ausraster auf den Plätzen. Auch die Schiri ändern die Brille, zuletzt noch bevorzugte Entscheide, wird nun jedes etwas abgepfiffen. Der Meisterbonus ist vorbei (ausser gegen basel). Bei den Medien, bei den Schiris, bei den Fans. Deswegen wird auch wieder rumgeröhrt; scheisse hier und scheisse da. Allen voran SF-TV. Wie früher eben.
Gegen den HSV sehe Ansätze, die Defensive sichern zu wollen. Sicherheit gewinnen. Selbstvertrauen aufbauen. Ich gehe von einem Sieg gegen Luzern aus. Dann macht Leoni was dummes. Mehr als Dumm ist das Timing komplett verschissen. Guatelli macht seinen Fehler und eigentlich hätte man da, das Spiel abpfeiffen können. Weil alle guten Vorsätze zum Spiel und der taktische Rahmen, welches die Spieler befolgen sollen über den Haufen geworfen wird. Der Frust von Tico zeigt genau was läuft.
Ausserdem scheint auch Challandes die Nerven zu verlieren. Ab einem gewissen Zeitpunkt liest sich die FCZ-Aufstellung wie folgt:
Zürich: Guatelli; Lampi, Stahel, Stucki; Djuric, Aegerter; Silvio, Alphonse, Tahirovic, Hassli
Ich hab das Spiel leider nicht gesehen und natürlich bedeuten vier nominelle Stürmer auch nicht vier effektive Stürmer. Aber dieses Auswechslungen, schienen nicht gerade ein Konzept zu haben (vielleicht kann einer die effektive Aufstellungen zu jenem zeitpunkt erklären). Oder aber er antwortet so auf die Kritiken zu seinen Auswechslungen in den Spielen zuvor, was ich mir nicht vorstellen kann. Ob da die Angst vor dem verlieren in zu Verzweiflungstaten führt?
Auf jeden fall, dieser FCZ braucht viel Hilfe und Zeit. Hätte er sich wenigstens im letzten Spiel nicht gleich selber geschlagen, sähe ich alles anders. Aber dieser Schlag muss wieder verarbeitet werden.
"We will always rebel against a threatening defeat" RED REBELS