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fischbach
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Re: Fansicht.ch

Beitragvon fischbach » 14.08.10 @ 9:06

Hier ein – nicht unbedingt schlechter – Artikel aus dem heutigen «Tages-Anzeiger».

Am Internetpranger: Vier Hooligans stellen sich der Zürcher Stadtpolizei

Die Basler Behörden haben Bilder von 17 Zürcher Verdächtigen ins Netz gestellt. Das wirft Fragen auf.

Zürich/Basel – Bis gestern Freitag hätten sich 17 mutmassliche Zürcher Hooligans der Polizei freiwillig stellen können. Doch sie liessen das Ultimatum verstreichen, worauf die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt ihre Drohung wahrmachte und Bilder von ihnen ins Internet stellte.

Auslöser der Aktion war der Cup-Achtelfinal im November 2009 zwischen Basel und dem FC Zürich. Damals wüteten Hooligans im St.-Jakob-Park, es kam zu Ausschreitungen und Sachbeschädigungen. Bei den Krawallen wurden 25 Personen verletzt. Rund 25 Verdächtige wurden in Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei Zürich identifiziert und einvernommen. Doch 17 Personen gelang es, unerkannt zu bleiben. Bis gestern. 90 Minuten nach der Publikation der Bilder vermeldete die Staatsanwaltschaft bereits den ersten Fahndungserfolg. Bis am Abend hatten sich vier Tatverdächtige gestellt. Auch wenn die Aktion aus Sicht der Polizei ein Erfolg war – rechtlich ist sie nicht unbedenklich.

Datenschutz verletzt? Im Internet hinterlässt jede Publikation unauslöschbare Spuren; dies kann heikel sein, etwa wenn sich ein Verdächtiger als unschuldig entpuppt. Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt sagt, sie sei sich dessen bewusst. «Wir setzen dieses Mittel deshalb nur in homöopathischen Dosen ein», sagt der Basler Kriminalkommissär Markus Melzl und verweist auf die kantonale Strafprozessordnung. Für eine Internetfahndung müssen vier Voraussetzungen erfüllt sein – und die sind es in diesem Fall auch, wie der Basler Datenschutzbeauftragte Beat Rudin sagt. Erstens: ein laufendes Strafverfahren. Zweitens: ein schweres Delikt. Der erfolgte Landfriedensbruch zusammen mit dem Tatbestand der Körperverletzung fallen laut Rudin in diese Kategorie. Drittens: ein hinreichender Verdacht. Laut Melzl sind auf Videoaufnahmen alle 17 Personen in ihren gesetzeswidrigen Handlungen «eindeutig erkennbar». Viertens: Mildere Mittel, etwa Identifikation durch Fanbetreuer, müssen erfolglos ausgeschöpft sein. Ob auch der Zürcher Datenschutzbeauftragte Bruno Baeriswyl das Vorgehen der Basler Staatsanwälte für legitim erklärt hätte, muss offen bleiben. Er will sich dazu nicht zitieren lassen.

Mangelhafte Absprache? Zwei der überführten Hooligans wurden von Zürcher Stadtpolizisten erkannt, wie Blick.ch gestern zwischenzeitlich vermeldete . Marco Bisa, Sprecher der Stadtpolizei Zürich, korrigiert: Es hätten sich alle vier Verdächtigen bei der Stadtpolizei gestellt. Melzl spricht von einem «Missverständnis in der Kommunikation». Er versichert, die Staatsanwaltschaft Basel- Stadt habe die Bilder im Rahmen eines Rechtshilfegesuchs der Zürcher Stadtpolizei zur Verfügung gestellt. Bisa bestätigt, dass Spezialisten der Stadtpolizei die Bilder gesichtet und geprüft hätten.

Bilder in fremden Händen? Die Veröffentlichung der Bilder erfolgte auf dem Online-Bildportal www.flickr.com. Sie gehört zu den 50 am stärksten frequentierten Seiten im Internet und wurde 2005 von Yahoo gekauft. Mit Folgen: Wer Bilder auf das Portal stellt, gewährt Yahoo das «gebührenfreie, nicht ausschliessliche, unbefristete Recht, diesen Inhalt (...) zu nutzen»; dies geht aus den Allgemeinen Geschäftsbedingungen hervor. Kriminalkommissär Melzl weiss davon, sagt jedoch, auch bei einem kantonalen Server bestehe Missbrauchsgefahr, weil sich Bilder leicht auf privaten Computern speichern liessen. Die externe Lösung drängte sich laut Melzl auf , nachdem 2009 eine erste Internetfahndung der Basler Polizei zum Zusammenbruch des kantonalen Servers führte: Damals klickten innert 15 Minuten 26 000 Leute die Fahndungsfotos zweier Schläger an, wenige Stunden nach der Veröffentlichung kams zur Festnahme. Melzl: «Uns blieb also gar nichts anderes übrig, als auf eine externe Lösung zu setzen.»


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Heinz_Durrer
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Re: Fansicht.ch

Beitragvon Heinz_Durrer » 14.08.10 @ 9:13

"... und ein klitze Pistazie."

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din Vater
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Re: Fansicht.ch

Beitragvon din Vater » 14.08.10 @ 10:06

fischbach hat geschrieben:Hier ein – nicht unbedingt schlechter – Artikel aus dem heutigen «Tages-Anzeiger».

Für eine Internetfahndung müssen vier Voraussetzungen erfüllt sein – und die sind es in diesem Fall auch, wie der Basler Datenschutzbeauftragte Beat Rudin sagt. Erstens: ein laufendes Strafverfahren. Zweitens: ein schweres Delikt. Der erfolgte Landfriedensbruch zusammen mit dem Tatbestand der Körperverletzung fallen laut Rudin in diese Kategorie. Drittens: ein hinreichender Verdacht. Laut Melzl sind auf Videoaufnahmen alle 17 Personen in ihren gesetzeswidrigen Handlungen «eindeutig erkennbar». Viertens: Mildere Mittel, etwa Identifikation durch Fanbetreuer, müssen erfolglos ausgeschöpft sein.


Ich wage zu behaupten, dass der Grossteil auf diesen Bildern nicht der Körperverletzung schuldig gesprochen werden können. Deshalb erachte ich diese Internetfahndung für illegal, da der Landfriedensbruch alleine nicht ausreicht, wie der nette Herr Rudin selbst erklärt.
stolzer Träger der Arroganz-Kappe

FC Tsüri

Re: Fansicht.ch

Beitragvon FC Tsüri » 14.08.10 @ 10:49

Ich will nur die ueberwachungsaufnahmen der aussenkameras sehn, ich behaupte, dass mind 22, 23 verletzt den bullen zuzuschreiben sind, ich verlange bilder von denen, ich sehe einen internetpranger im mittelalterlichen stil, eine volksbelustigung, die seinen zweck keinesfalls erfuellt, ich sehe bei uns keinen fall, in dem die fahndung erfolg hatte, ich sehe, dass die bullen keinesfalls alle mittel ausgeschoepft haben , die seiten des rechts erforderlich sind um per internet zu fahnden, ich sehe, dass 2 durch bullen identifiziert worden sind, 2 weitere stellten sich (oder alle wie es nun ploetzlich heisst), jedenfalls keiner der durch identifizierung gefasst wurde, ich sehe nicht wieso man nun heute alle personen haben sollte und frage mich wieso sollte noch jemand dazu kommen? ich sehe uns ein mal mehr in der rolle der versuchskaninchen, mit uns kann mans ja machen, ich weiss und glaube an 7373859 milliarden andere faelle in denen ein pranger rechtlich nicht moeglich ist, bundesverfassung, gesetzte, datenschutz ist kein thema wenns um fans geht.

Danke freund und helfer, danke medien, danke herr und frau schweizer, danke an alle gutmenschen- wir sind auf dem richtigen weg! Ich hoffe, dass ihr noch nie was kabutt gemacht habt, noch nie feuerwerk gezuendet habt und noch nie puff mit jemandem hattet, sonst waeren wir ja bald ein volk von hooligans und facebook waer umser internetpranger

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gelbeseite
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Re: Fansicht.ch

Beitragvon gelbeseite » 14.08.10 @ 11:08

@ FC Tsüri: Was siehst du für Möglichkeiten diese Entwicklung zu stoppen?
Suedkurvler hat geschrieben:Ich habe gehört, dass FCZ-Hooligans morgen Abend an die Hombrechtiker Chilbi gehen, um dort gegen Rechtsradikale zu "schlegle".
Vielleicht ist es ja auch nur ein Gerücht.
Wer weiss mehr?

FC Tsüri

Re: Fansicht.ch

Beitragvon FC Tsüri » 14.08.10 @ 11:17

da ich weder politiker und in einer multimillionfranken lobby bin, noch besitzer von ringier oder polizeikommandant bin, keine ahnung. Aber da kann man sicherlich an einigen enden ansetzen und
da hat wohl der eine oder andere seine ideen.

Aber eine hungersnot, krieg und terror oder eine umweltkatastrophe wuerde uns doch ganz gut tun

FC Tsüri

Re: Fansicht.ch

Beitragvon FC Tsüri » 14.08.10 @ 11:22

Und du wirst es nicht gern hoeren, aber haette sich niemand gestellt, waer der erfolg gleich null und man koennte somit auch die methoden hinterfragen.

Aber keine angst, ich mach mir sehr wohl meine gedanken, habe ideen und bringe die ein, vieleicht sogar mehr als 1000 bullen, 500'000 blickleser und 2 kks zusammen


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