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Inishmore
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Re: Fansicht.ch

Beitragvon Inishmore » 27.07.08 @ 19:42

Doppelpost
Zuletzt geändert von Inishmore am 27.07.08 @ 19:44, insgesamt 1-mal geändert.
Erstaunlich dass man die Bundesverfassung auf Arabisch, Japanisch und Nepali übersetzt hat, wo sie doch die wählerstärkste Partei der Schweiz nicht einmal in einer der Landessprachen richtig versteht!


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Inishmore
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Re: Fansicht.ch

Beitragvon Inishmore » 27.07.08 @ 19:43

cucinotta77 hat geschrieben:Ich bin überzeugt, dass wir in der Schweiz gut leben: wir haben einen in den allermeisten gut funktionierenden Rechtsstaat, tiefe Arbeitslosenquoten, sehr viele und vorzügliche staatliche Ausbildungsmöglichkeiten. Wir alle wissen, dass wir im Grunde im Paradis leben: Ich kenne kein Land auf dieser Erde, in dem ich lieber leben würde als die Schweiz. Ich kenne keine Stadt auf der Erde, in der ich lieber leben würde als in Zürich. Nicht nur deshalb (aber auch) bin ich seit Mitte der 70er Jahre ein FCZ-ler.

Fansicht.ch ist ein wichtiges Instrument der Fans und meines Erachtens das beste Beispiel für gelebte Rechtsstaatlichkeit. Es werden haarsträubende Beispiele aufgeführt; der Text alleine beweisst aber rein gar nichts, sämtliche Beispiele könnten auch erfunden sein.

Was nicht erfunden ist: Reisen an Auswärtsspiele (bei Fans aller Grossclubs) gleichen einem Saubannerzug. Die Züge werden verschmutzt, da dort wird etwas zerstört oder geklaut, auf dem Weg zum Stadion werden Flaschen und Büchsen kreuz und quer liegen gelassen, es wird überall hingepisst, Autos mit falschen Kennzeichen erhalten einen Kratzer usw.

Als langjähriger Fussballfan und Vater schäme ich mich für dieses Verhalten. Ich erwarte von Fansicht, dass sie mit der gleichen Akribie, wie sie Beispiele von polizei-staatlichen Fehlverhalten sammelt, die einfachsten und grundsätzlichsten Anstandsregeln in Erinnerung ruft und versucht durchzusetzen.

Nochmals: Die grundsätzlichen Menschenrechte müssen jederzeit gewahrt bleiben und da haben wir es in der Schweiz im Grossen und Ganzen gut. Ich bin aber der Meinung, dass vermeintliche Fans, die sich auf ihren Saubannerzügen daneben benehmen, nicht erwarten dürfen mit Samthandschuhen angefasst zu werden. Das Thema Hooldat wurde leider nicht grundlos und unabhängig jeglicher Vorkommnisse oder Realität aufgegriffen. Das Newton'sche Gesetz spielt eben auch hier: Actio = Reactio

Nein, nein, ist schon so. Die Beispiele sind auf Fansicht sind alle erfunden! Der Schweizer Rechtsstaat, der einzige Weltweit der wirklich funktioniert und Korruption und Machtgeilheit sind hierzulande absolute Fremdwörter. Ich fordere von Fansicht ein Stellungnahme! So geht das nicht weiter! Diese Fussballfans benehmen sich wie die letzten Barbaren und meinen dann noch, sich auf so was wie ein Rechtssystem berufen zu können. Es ist ganz klar, wer die Grenzen des Rechtsstaates zu sprengen versucht, indem er seine Mannschaft unterstütz, der gehört weg. Wer die Bösen sind und wer die Guten muss man gar nicht überlegen, denn es ist ja offensichtlich. Long live George Orwell!
Erstaunlich dass man die Bundesverfassung auf Arabisch, Japanisch und Nepali übersetzt hat, wo sie doch die wählerstärkste Partei der Schweiz nicht einmal in einer der Landessprachen richtig versteht!

macau
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Re: Fansicht.ch

Beitragvon macau » 27.07.08 @ 19:50

cucinotta77 hat geschrieben:Das Thema Hooldat wurde leider nicht grundlos und unabhängig jeglicher Vorkommnisse oder Realität aufgegriffen.


Das Thema "HOOLDAT" wurde aufgegriffen, weil im (relativ neuen) Datenschutzgesetz steht, dass jede staatliche Datensammlung einer gesetzlichen Grundlage bedarf. Der tiefere Sinn dieser Bestimmung ist, unnötige Datensammlungen zu eliminieren und nicht, für jedes existierende Karteikästchen ein Gesetz zu schaffen. Zur Registrierung von Spielbesuchern, welche Sachbeschädigungen etc. begehen, gibt es bereits HOOGAN.

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gelbeseite
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Re: Fansicht.ch

Beitragvon gelbeseite » 27.07.08 @ 19:54

:-)) Inishmore.

Ich versteh vor allem die Gleichung von actio = reactio (eim is Gärtli seiche = Gummischrot id Frässi) nicht ganz. Die Polizei hat uns mit den gleichen Handschuhen anzufassen wie sie es bei einer Person macht, die nicht dem "Saubannerzug" angehört. Wie ich das sehe liegt bei dir genau der gleiche Denkfehler vor. Ich kann dir aber versichern dass fürs Auto beschädigen wie auch alles andere in deiner Auflistung bestehendes Recht gibt. Weshalb man deshalb eine Kausalität zu unverhältnismässigen Ramboeinsätzen herstellen kann ist mir schleierhaft.
Des weiteren sind die Berichte auf Fansicht ja nicht der einzige Inhalt, meiner Meinung nach sogar sekundär. Man findet dort viel Infos und nützliches um sich zu informieren, die Berichte dienen dabei der Illustration welches Verhalten seitens der Staats- und Ordnungskräfte bekämpft werden soll.

Es steht dir natürlich frei ein eigenes Netzwerk aufzuziehen, in welchem das problematische verhalten von Fussballfans aufgezeigt wird.

Glück auf!
Suedkurvler hat geschrieben:Ich habe gehört, dass FCZ-Hooligans morgen Abend an die Hombrechtiker Chilbi gehen, um dort gegen Rechtsradikale zu "schlegle".
Vielleicht ist es ja auch nur ein Gerücht.
Wer weiss mehr?

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Dini Mueter
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Re: Fansicht.ch

Beitragvon Dini Mueter » 29.07.08 @ 12:36

cucinotta77 hat geschrieben: [...] Was nicht erfunden ist: Reisen an Auswärtsspiele (bei Fans aller Grossclubs) gleichen einem Saubannerzug. Die Züge werden verschmutzt, da dort wird etwas zerstört oder geklaut, auf dem Weg zum Stadion werden Flaschen und Büchsen kreuz und quer liegen gelassen, es wird überall hingepisst, Autos mit falschen Kennzeichen erhalten einen Kratzer usw.

Schau mal: Wenn man bedenkt, dass unsere Extrazüge immer vollkommen ausgelastet sind und hunderte Fans befördern, ist es ja nicht erstaunlich, dass Abfall zurückbleibt. In die Abfalleimer passen gerade mal zwei Bierflaschen rein! Ausserdem wurden die Reinigungskosten der Wagons im Ticketpreis wohl berücksichtigt. Auch auf dem Weg zum Stadion werden Flaschen und Büchsen liegen gelassen, weil weit und breit keine Abfalleimer aufgestellt sind, nicht weil wir alles Asoziale sind! Mein Gott, hunderte von Haustieren pissen und scheissen täglich unsere Strassen und Wiesen voll und wenn mal einer vergessen hat auf dem überfüllten Zug noch Pipi zu machen, dann geht er halt mal in ein Gebüsch. Vor allem, wenn noch eine gute Stunde Marathonanstehen vor Kasse und Eingang ansteht. Es ist ja nicht so, dass auf dem ganzen Weg vom Aarauer Bhf bis zum Brüfgglifeld pissende Menschen Spalier stehen, nicht. Wer stielt oder Autos verkratzt ist ein Idiot und sollte die entsprechenden strafrechtlichen Konsequenzen zu tragen haben.

cucinotta77 hat geschrieben: Als langjähriger Fussballfan und Vater schäme ich mich für dieses Verhalten. Ich erwarte von Fansicht, dass sie mit der gleichen Akribie, wie sie Beispiele von polizei-staatlichen Fehlverhalten sammelt, die einfachsten und grundsätzlichsten Anstandsregeln in Erinnerung ruft und versucht durchzusetzen. [...]

Der Staat verfolgt akribisch Fehlverhalten der Bürger, zivilgesellschaftliche Akteure verfolgen Felhverhalten des Staates. Beispiel: In Nigeria soll eine Frau die vergewaltig wurde wegen Ehebruchs gesteinigt werden, Amnesty International bringt die Story ans Licht der Öffentlichkeit und versucht mit allen möglichen Mitteln Druck auszuüben. Es gibt keinen Grund, warum Amnestys Ressourcen dazu aufgewendet werden sollten, Spendegeldermissbräuche beim Roten Kreuz anzuprangern, denn das ist schlicht nicht die vorgesehene Tätigkeit.

Wenn Dir die Einhaltung der wie Du schreibst "grundsätzlichsten Anstandsregeln" am Herzen liegt, könntest Du Dir überlegen, mit einer eigenen Aktion auf dies aufmerksam zu machen, anstatt die Arbeit von Fansicht zu kritisieren und Forderungen an dessen Tätigkeit zu stellen. Vieles was Du am Fanverhalten ("Saubannerzug") bemängelst, könnte mit einer besseren Organisation rund um die Fussballspiele vermieden werden. Aso, worauf wartest Du noch!

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BigKahuna
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Re: Fansicht.ch

Beitragvon BigKahuna » 30.07.08 @ 8:52

Heute im Tagi-Online:

Kritik an Hooligan-Datenbank hält an – nun droht das Aus
In der SP regt sich Widerstand gegen die geplante Datenbank für potenzielle Hooligans: Sie berge die Gefahr polizeilicher Willkür. Auch skeptisch sind SVP und Grüne.

Alles Schräubeln des Stadtrats scheint vergebene Liebesmüh gewesen zu sein: Die Kritik an der überarbeiteten Vorlage für die Hooligan-Datenbank – der sogenannten Hooldat – ebbt nicht ab. «Das Grundübel bleibt nach wie vor bestehen», sagt der SP-Gemeinderat Dominique Feuillet. Auch die neue Version von Hooldat sei mit dem Schweizer Rechtsstaat nicht vereinbar. Seiner Ansicht nach bereitet das geplante Instrument – es wäre in der Schweiz einzigartig – den Boden für polizeiliche Willkür: Heute seien es die Gewalt suchenden Fans und möglichen Hooligans, die vorsorglich erfasst würden. «Morgen schon werden es zum Beispiel Atomkraftgegner und Gewerkschafter sein», befürchtet Feuillet. Was für die Stadtpolizei ein Kompromiss ist, mit dem sie leben kann, taxiert der SP-Politiker als Angriff auf die bürgerlichen Freiheitsrechte.

Mehrheit zusammen mit SVP und GP
Die Einwände aus den Reihen der Sozialdemokraten dürften dem Stadtrat Sorgen bereiten: Die SP zählte bei der gemeinderätlichen Hooldat-Debatte im Februar zusammen mit CVP, EVP und FDP zu jenen Parteien, welche sich zwar grundsätzlich für die Datenbank aussprachen, die Vorlage aber mit Verbesserungsvorschlägen an den Stadtrat zurückwiesen. Feuillet ist überzeugt, innerhalb seiner Partei kein Sololäufer zu sein. Die SP-Fraktion messe dem Schutz des Rechtsstaates traditionell hohes Gewicht bei, sagt er. Auch wenn der städtische Datenschützer nach der Prüfung der Vorlage keine Bedenken angemeldet habe: «Unrecht bleibt Unrecht.»

Liegt Feuillet mit seiner Pulsfühlung im eigenen Lager nicht falsch, droht der Hooldat das vorzeitige Aus. Voraussichtlich im Dezember wird das Parlament über die Vorlage befinden müssen. Zusammen mit der SVP und den Grünen, welche die Datenbank bislang grundsätzlich abgelehnt haben, verfügt die SP über eine üppige Mehrheit im Parlament. An der Haltung der Grünen hat sich nichts geändert: «Präventives Bespitzeln ist nicht Aufgabe der Polizei», sagt der Gemeinderat Matthias Probst. Er habe geglaubt, die Zeit der grossen Fichen sei vorbei und das Erfassen von nicht Straffälligen damit zu Ende.

SVP: Bestehende Mittel genügen
Skepsis herrscht auch bei der SVP. Fraktionschef Mauro Tuena betont zwar, seine Partei müsse die Vorlage des Stadtrates erst noch unter die Lupe nehmen. Klar ist für ihn aber jetzt schon: Die Polizei muss Gewaltexzesse im Umfeld von Sportanlässen mit den bereits bestehenden Mitteln bekämpfen. «Dass dies möglich ist, hat die Euro gezeigt», sagt Tuena.

Vorbehaltlos Unterstützung findet die Vorlage bei der EVP. Bei der CVP war für eine Stellungnahme niemand erreichbar. Noch nicht klar ist, auf welche Seite die FDP kippen wird. Der freisinnige Gemeinderat Alexander Jäger hält die neue Vorlage für sinnvoll: Der Stadtrat habe die Forderungen des Gemeinderats gut darin eingebaut. So etwa könnten Hinweise von Dritten nicht mehr zum Eintrag in die Hooldat führen; zudem sei der Datenschutz weiter verbessert worden.

Jäger wird versuchen, seine Partei für ein Ja zu gewinnen und die Mehrheit des Parlaments hinter sich zu scharen. Gelingt ihm dies, droht aus Sicht der Befürworter neues Ungemach: Der Verein «Referendum BWIS» – ein Zusammenschluss von Fangruppen diverser Fussball- und Eishockeyklubs – hat am Wochenende angekündigt, in diesem Fall juristische Schritte einzuleiten. Die Vorlage sei «unbrauchbar». Es bestehe die Gefahr, dass die Polizei die Einträge willkürlich vornehmen werde.
Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. Kurt Tucholsky

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EURO 08 vs. Grundrechte - Testspiel mit Folgen

Beitragvon macau » 02.10.08 @ 17:18

EURO 08 vs. Grundrechte - Testspiel mit Folgen

Der WOZ von heute liegt eine 24-seitige Broschüre mit dem Titel

EURO 08 vs. Grundrechte - Testspiel mit Folgen

bei.

Das Geschehen neben dem Rasen wurde vor und während der Euro 08 beobachtet und zu einzelnen Artkeln versrbeitet, welche zum Teil auch in die Zukunft schauen.

Der Artikel zu BWIS und HOOGAN (Seite 14/15): http://www.referendum-bwis.ch/antidotinlu.pdf


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