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Diskussionen zum FCZ
fischbach
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Beitragvon fischbach » 16.02.08 @ 11:09

http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/soundlabor_suedkurve_1.671907.html


16. Februar 2008, Neue Zürcher Zeitung
Soundlabor Südkurve

Bei den Heimspielen des FC Zürich sind die Fan-Gesänge und Choreografien der Südkurve seit Jahren Teil der Show. Und die Fan-Szene hat sich zu einem fetten Nährboden für Musiker entwickelt.

fsi. «Ei du scheene, ei du scheene, ei du scheene zweite Platz!» Die Basler Fasnacht ist zwar seit Donnerstag früh vorbei, aber es ist gut möglich, dass am Sonntag beim Derby zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel noch einmal ein Schnitzelbankverslein angestimmt wird – für einmal allerdings nicht von dezent die Gitarre zupfenden Larventrägern, sondern von johlenden Fussballfans in Blau-Weiss. Vor zwei Monaten nämlich hat die Kreativfraktion der Zürcher Südkurve ihren Leuten ein paar neue Lieder mit Schlachtgesangs-Potenzial beschert. «Stimmgwalttäter» heisst die CD, und die Schnitzelbank-Verballhornung «2. Platz» einer Gruppe namens «Dem himmel zu – vögeln gleich» ist einer der Songs, die dem Fussball im Allgemeinen und dem FCZ im Besonderen gewidmet sind.

Vorspielen vor dem Spiel

Plattentaufe war am 15. Dezember, und der Erlös geht in die Nachwuchsarbeit des FC Zürich sowie an eine Fussballschule in Armenien, die der einstige FCZ-Spieler und heutige Nachwuchstrainer Artur Petrosjan aufgebaut hat. Bereits 2005 war mit «Händ ue» ein erster Sampler erschienen. Damals allerdings bestand das Material noch zu einem grossen Teil aus Fangesängen und Mitschnitten eines «Rhyme Battle» – eines Wettstreits der Rapper – in der Flachpass-Bar in den Katakomben des alten Letzigrundstadions.

Auf «Stimmgwalttäter» machen zwanzig Musiker und Bands aus dem Umfeld der Südkurve mit, unter ihnen lokale Grössen wie der DJ Dani König, der Dialekt-Reggae-Musiker Elijah, die Elektro-Funk-Hip-Hopper von Radio 200 000 oder die Brachial-Metaller Züri Projäkt. Es gibt aber auch «fremdsprachige» Barden auf der CD wie das Berner-Zürcher Duo Schoedo oder den in grellem Ostschweizer Dialekt singenden Boni Wiesmann. Schoedo durften am 23. September 2007 sogar zusammen mit Elijah, dem Züri Projäkt und Radio 200 000 an der Home-Coming-Party vor dem ersten Derby FCZ gegen GC im neuen Letzigrund auftreten und die Südkurve auf das spätere 4:0 ihres Vereins einstimmen.

Lange Jahre hatten sich die Fans des FC Zürich kaum von den Anhängern anderer Klubs unterschieden. Im Gefolge einer umstrittenen Entscheidung am grünen Tisch nach dem letzten Qualifikationsspiel der Meisterschaft 1999/2000, die den FCZ nachträglich in die Auf-/Abstiegsrunde verbannt hatte, sowie nach dem darauffolgenden Cup-Sieg gegen Lausanne im Mai 2000 wurde das Mitleiden mit dem Stadtklub in Zürich plötzlich hip, und die Stehplätze in der Südkurve entwickelten sich zum Szenetreff. Man ging in den Letzigrund, um die Niederlagen des FCZ live zu verfolgen und mit Unmengen von Bier erträglicher zu machen. Die Zeit der Spiele vor fast leeren Rängen neigte sich dem Ende zu.

Gute schlechte alte Zeiten

Alte und neue Fans fanden sich im Dachverband Südkurve zusammen, und in die Choreografien und Gesänge teilen sich mehrere Fangruppen wie Anthrax, Hallygally, die Locoz oder die Boys. Auch die Flachpass-Bar, in der man sich nach den Spielen traf und wo es immer wieder Konzerte mit Gruppen aus dem FCZ-Umfeld oder Rapper-Wettbewerbe gab, trug das Ihre bei zur Harmonie. «Die Bar ist bereits jetzt ein Mythos, und sie wird es noch viel mehr werden», glaubt Redl, einer der vier Rapper von Radio 200 000. Und sein Kumpel Jet Domani schwärmt: «Der alte Letzi war für uns wie eine Burg. Man konnte sich dort sozusagen seinen eigenen Claim abstecken.»

Die beiden Musiker stammen aus dem Hallygally-Umfeld und gehören – obwohl sie als Grafiker bzw. Szene-Beizer geradezu musterhaft für die neuen Südkurve-Fans stehen könnten – zu jenem harten Kern, der schon mit blau-weissen Schals in der Stadt unterwegs war, als man damit noch wie ein Aussätziger wirken musste. Damals war der Montag oft der tristeste Tag der Woche, weil der FCZ am Sonntag wieder einmal unglücklich gegen Vereine wie Kriens, Grenchen oder Brüttisellen verloren hatte: eine Zeit der coolen ewigen Verlierer, die in manchen Südkurve-Songs noch immer ihren ironischen Nachhall findet. «Wieder mal es Sunntigsschpiil, mir verlüred gäge Wil», singt Elijah. Und Radio 200 000 rappen: «Trümmligi Lümmel simmer, aber blöd tue hilft, will ohni öis wärs es Geischterspiel.»

Knapp die Hälfte der Radio-Songs drehen sich um den Fussball. «Ich bin kein Hooligan, ich han au Schwuli gärn, häng mit de Hallygallys, das isch e cooli Gang, ob i de Südkurve oder de Flachpass-Bar, mir sind am Bier suffe, das isch unfassbar . . . wänn Basel oder Wil, mir gönd a jedes Spiel.» Solche Textzeilen (auf der 2005 erschienenen CD «Installation») sind längst in die Fangesänge eingeflossen, und die vier Radiomänner gelten bei vielen Südkurve-Gängern als die FCZ-Band schlechthin, sind aber auch ausserhalb populär.

Einer, der die Liebe zum FCZ erst spät entdeckt hat, ist der 28-jährige Schömi. Der kurz vor dem Diplom stehende Biologiestudent kam vor sieben Jahren aus Bern nach Zürich und bald darauf auch in die Südkurve. Er sei aber kein übergelaufener Anhänger der Young Boys, betont Schömi; Fussball habe ihn früher einfach kaltgelassen. Dafür bewegt er ihn heute umso mehr. Schömi ist ein moderner Berner Troubadour, und vor einem Vierteljahr hat er mit dem Gitarristen Dominik Sheta unter dem Bandnamen Shoedo seine erste CD herausgegeben. Sie heisst «Frauefuessball», kommt in gmögigem Berndeutsch daher, wirkt aber beim zweiten oder dritten Anhören ganz schön listig.

Der Name ist Programm, und wäre «Frauefuessball» eine Vinylplatte, wäre je eine Seite einem dieser beiden Titelthemen gewidmet. Auch Schoedo sprechen bei weitem nicht nur das FCZ-Publikum an, doch ohne Fussball und Südkurve wäre Schoedos CD kaum entstanden. Die Band hatte 2004 in der Flachpass-Bar mit «Werde mir hüt . . .?» (zu hören auf «Händ ue» und auf «Frauefuessball») ihren ersten Auftritt. «Die Leute wollten mehr hören, aber wir hatten damals nur dieses eine Lied.» Jetzt sind's 16.
Legendäre 93. Minute

Ganz aus der Südkurve heraus entstanden ist das Züri Projäkt um den 40-jährigen Hardcore-Metal-Drummer und Sänger Chläber. Dieser ist seit seiner Kindheit FCZ-Anhänger und fährt, wenn's seine Arbeit als Event-Veranstalter zulässt, auch an jedes Auswärtsspiel mit, egal, ob nach Kriens, Moskau oder Istanbul. In der Auf-/Abstiegsrunde 1999/2000 nahm Chläber, der das Emblem seines Klubs fett auf den Unterarm tätowiert hat, mit einigen Südkurvlern die beinharte, mit Fangesängen und Ausschnitten aus Radioreportagen garnierte Speed-Nummer «Mir wänd nur de FCZ» auf. Nach dem unerwarteten Cup-Sieg gegen Lausanne zum Abschluss jener Saison fand die CD reissenden Absatz bei den Fans.

Es folgten weitere Platten in verschiedenen Besetzungen, zuletzt nach dem zweiten aufeinanderfolgenden Titelgewinn im Sommer das brachiale «Nöd normal». «D Zahl 93 cha niemer chalt laa», schreien die beiden Sänger Chläber und Bubu, und dann folgt der Originalton der Fernsehreportage vom 13. Mai 2006, als der rumänische Verteidiger Filipescu in der 93. Minute des letzten Spiels jener Saison in Basel das 2:1 für den krassen Aussenseiter FC Zürich gegen den finanziell übermächtigen FC Basel schoss. Eine 25-jährige Leidenszeit ohne Meisterpokal und mit vielen Demütigungen nahm an jenem verregneten Samstagnachmittag ausgerechnet gegen den Erzrivalen vom Rheinknie ein Ende. Auch die Zahl 93 prangt inzwischen gross und stolz auf Chläbers Arm. Und sie taucht in den Songs der Südkurve-Bands immer wieder auf; für viele hat sie einen geradezu magischen Klang. Der zweite, wiederum vor den Baslern erkämpfte Meistertitel im Folgejahr war da eigentlich nicht viel mehr als eine schöne Zugabe. Und eine Inspiration für einen Schnitzelbankvers: «Ei du scheene, ei du scheene . . .»


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hermes
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Beitragvon hermes » 16.02.08 @ 18:48

tumen du bisch gfrögt:P mir sind meister worde wo isch din 2. Song ?? Wartet alli druff

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Beitragvon oinkoink » 16.02.08 @ 19:52

endgeil... kann mir jemand sagen, von wem der raptrack im medley ist?

"ich han weichi chnüü, vorem igang drüü ... "

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Dieter
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Beitragvon Dieter » 17.02.08 @ 9:37

oinkoink hat geschrieben:endgeil... kann mir jemand sagen, von wem der raptrack im medley ist?

"ich han weichi chnüü, vorem igang drüü ... "


vom Capo...

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riot666
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Beitragvon riot666 » 18.02.08 @ 9:39

Dieter hat geschrieben:
oinkoink hat geschrieben:endgeil... kann mir jemand sagen, von wem der raptrack im medley ist?

"ich han weichi chnüü, vorem igang drüü ... "


vom Capo...

und von wem die backgroundstimme ist, ist glaub ich immer noch nicht ganz klar? mich würde der originaltrack ziemlich interessieren. kennt den jemand?
Burt hat geschrieben:Ich bin so schlecht da gibts gar kein stöhnen :)

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cédric
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Beitragvon cédric » 18.02.08 @ 14:56

riot666 hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:
oinkoink hat geschrieben:endgeil... kann mir jemand sagen, von wem der raptrack im medley ist?

"ich han weichi chnüü, vorem igang drüü ... "


vom Capo...

und von wem die backgroundstimme ist, ist glaub ich immer noch nicht ganz klar? mich würde der originaltrack ziemlich interessieren. kennt den jemand?


Carolyn Franklin " i don't want to lose you "
jusqu'ici tout va bien...

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cédric
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Beitragvon cédric » 29.02.08 @ 21:48

boogie hat geschrieben:
riot666 hat geschrieben:und von wem die backgroundstimme ist, ist glaub ich immer noch nicht ganz klar? mich würde der originaltrack ziemlich interessieren. kennt den jemand?


Carolyn Franklin " i don't want to lose you "


hier mal zum anhören :

http://rapidshare.com/files/95993475/07 ... u.wma.html
jusqu'ici tout va bien...


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