Yekini_RIP hat geschrieben:Und folgende Fragen hätte ich noch an zürilive:
- Wie siehst du Trainer Rizzo und würdest du auch einen Trainerwechsel auf die neue Saison in Betracht ziehen?
Bezüglich Spielerbewertungen halte ich mich nie zurück, Trainer sind ein deutlich komplexeres Thema. Daher kommt es selten vor, dass ich mich dazu eindeutig äussere. Ausnahmen waren die Entlassung von Fischer, die ich damals für eine komplette Fehleinschätzung hielt (die Entwicklung des Teams war nach dem Umbruch in der Winterpause den Umständen entsprechend bei weitem nicht so schlecht, wie in den Medien / der Öffentlichkeit damals wahrgenommen) - und auch die Verpflichtung von Hyypiä, zu der ich mich (wieder gegen den Medien-Mainstream) vom ersten Tag an auf Züri Live skeptisch äusserte. Sowohl die Einstellung wie auch die Ablösung von Forte beurteilte ich zu den jeweiligen Zeitpunkten zudem als logischen Schritt.
Wenn ein Typ wie Rizzo Erfolg hat, dann wird seine ruhige Ausstrahlung aufs Team gelobt, wenn er Misserfolg hat, dann ist er "zu ruhig". Analog bei einem Magnin: bei Erfolg der Top-Motivator, bei Misserfolg "zu laut". Das ist alles irrelevant. Die Cheftrainerposten auf Niveau Super League im Fussball oder National League im Eishockey gehören für mich zu den 2% anspruchsvollsten Jobs der Schweiz. Klar, Herzchirurg, Bundesrat oder CEO eines Unternehmens mit einer vier- oder fünfstelligen Mitarbeiterzahl ist wohl noch anspruchsvoller, aber ansonsten nicht viele andere Positionen. Ganz sicher nicht Sportjournalist. Umso surrealer ist teilweise der mediale Umgang und "Bewertung" von Trainern (oder Herzchirurgen, Bundesräten und CEO's). Und selbst ein Bundesrat oder CEO muss nicht tagtäglich 35-40 Leute direkt führen und feinsteuern wie ein Super League-Trainer. Er wird auch nicht im Wochenrhythmus in aller Öffentlichkeit an seinen Resultaten gemessen. Mit Laustärke hat Führung nichts zu tun. Auch ein ruhiger Typ kann sehr gut führen, manchmal sogar besser - zumal, wenn er dann mal ausnahmsweise laut wird, dies viel die grössere Wirkung entfaltet.
Nur so viel zu Rizzo: die Saisonanalyse ergibt aus meiner Sicht, dass klare Fortschritte in einigen Bereichen erzielt worden sind - teilweise aufgrund der taktischen Arbeit des Trainers, teilweise aufgrund von Transfers. Dies trotz schwieriger Personalsituationen ("Aufbauhilfe" für den 34-jährigen Dzemaili mitten in der Saison, Konfliktpotential bei Domgjoni, Kololli oder Heki, Verletzungen von Sobiech, Tosin, Marchesano, Kololli, Omeragic, Krankheit von Janjicic, Stürmerproblem). Ausserdem: wenn man sich dafür entscheidet, jemanden zum ersten Mal zum Super League-Cheftrainer zu machen, nimmt man ja immer auch eine gewisse Fehlerquote zu Beginn in Kauf. Dann ist es umso mehr schade, wenn man danach nicht von der steilen Lernkurve profitiert, die so ein Trainer in seinem ersten Jahr sicherlich gehabt hat. Trainer entwickeln sich genauso weiter wie Spieler. Bei Rizzo kann ich mir das gut vorstellen. Aber ich würde mit den vergleichsweise wenigen Informationen, die mir aktuell zur Verfügung stehen, nicht eine Entscheidung treffen wollen. Da bräuchte ich deutlich mehr Wissen und Eindrücke. Es hängt zudem ja auch noch von der mittel- bis langfristigen sportlichen Planung ab, die mir nicht bekannt ist. Wobei in diese Planung dieselben Leute involviert sind, die schon Rizzo zum Cheftrainer gemacht haben und sie haben sich sicherlich schon damals etwas dabei überlegt.
Yekini_RIP hat geschrieben:- Für welche Positionen sollte deiner Meinung nach der FCZ Tranfers anpeilen und was für Spieler sollten auf diesen Positionen geholt werden?
Grundsätzlich habe ich vorgesehen, zu diesem Thema inklusive Entwicklung der Leihspieler / zukünftige Leihen wenn es die Zeit erlaubt nächste Woche einen eigenen Artikel zu machen.