Fredy Bickel

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gecko
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Re: Fredy Bickel

Beitragvon gecko » 29.11.12 @ 18:54

Fredy
auch wenn ich Dir für all die vielen schönen - und auch nicht so tollen - Momente unbeschreiblich dankbar bin
und ich Dich stets sehr geachtet und respektiert habe...
Für Deine gestern gemachte Aussage (DIE Aussage) gehörst Du in meinen Augen definitiv bloss noch tagelang
geteert und gefedert - ein schallender Schlag ins Gesicht eines jeden FCZ-Fans!


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alpo
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Re: Fredy Bickel

Beitragvon alpo » 02.12.12 @ 0:40

Aus der Nzz

Mit dem FC Zürich gewann Fredy Bickel seit Ende 2003 drei Meistertitel und einmal den Cup. Der 47-Jährige ist der dienstälteste Sportchef der Schweiz. Auf den 1. Januar 2013 kehrt Bickel nach Bern zurück und tritt die Stelle als Sportchef bei den Young Boys an.
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Interview: Flurin Clalüna
NZZ am Sonntag: Sie waren neun Jahre Sportchef beim FCZ. Aber als Sie am Mittwoch in Bern vorgestellt wurden, sprachen Sie vom «Nachhausekommen». Wie muss man das verstehen?

Fredy Bickel: Neben dem FC Zürich waren es immer die Young Boys, die in meinem Leben wichtig waren. Man hat mich zwar immer wieder auch in die Nähe zu GC gebracht, aber YB und der FCZ haben mich geprägt. In Bern gab man mir die erste Chance, etwas aufzubauen.

Sie sagten, Sie hätten in den letzten Jahren jeden Tag an YB gedacht. Viele FCZ-Anhänger haben Ihre Aussagen als stillos empfunden.

Wenn meine Worte wirklich so angekommen sind, dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Das tut mir leid. Ich wollte ausdrücken, dass mich meine Geschichte mit YB in den letzten Jahren nie ganz losgelassen hat. Ich konnte meinen Abschied 2002 aus Bern nie richtig verarbeiten, er hat mich immer geplagt, das war damals ein extremer Einschnitt in mein Privat- und Berufsleben. Aber eigentlich hoffe ich schon, dass der FCZ-Fan in diesen Jahren gespürt hat, dass ich immer mit Herz beim FCZ war. Wenn man mich nicht so wahrgenommen hätte, würde mich das enttäuschen.

Am Schluss hatte man den Eindruck: Fredy Bickel flieht aus Zürich.

Nein, das ist nicht so. Mein Abschied fällt mir sogar schwer, obwohl es in den letzten Monaten nicht einfach für mich war, für den FCZ zu arbeiten. Wir haben ein gutes Klima im Büro, ich habe diese Mannschaft gern, arbeite gern mit dem Staff und habe ein gutes Verhältnis mit dem Präsidenten Ancillo Canepa. Das alles hinter sich zu lassen, ist nicht einfach.

Warum gehen Sie dann weg vom FCZ?

Es gab Ende September die Zeitungsschlagzeile «Bickel vor dem Rauswurf». Daraufhin meldeten sich mehrere Vereine, und bei mir ist der Gedanke gereift, dass der Zeitpunkt kommt, sich mit dem Abschied zu befassen. Als man mich im FCZ-Verwaltungsrat anschliessend mehrfach dazu aufforderte, zurückzutreten, war mir klar: Jetzt gibt es keine Zukunft mehr. In einem solchen Umfeld kann ich nicht arbeiten.

Canepa stand hinter Ihnen.

Ja, schon. Aber er wusste, dass man mich aus dem FCZ weghaben will.

Weshalb wollten die Verwaltungsräte Gregor Greber, Hans Ziegler und George Tzionas, dass Sie zurücktreten?

Das hatte mit den sportlichen Leistungen der vergangenen Monate zu tun. Sie sahen in mir den Ursprung der Krise. Greber und Tzionas sagten, ich solle meinen Vertrag zurückgeben. So haben sie es ausgedrückt. Aber richtig begründet haben sie es nicht.

Es ist ungewöhnlich, den Sportchef für die kurzfristigen Resultate verantwortlich zu machen. Hat man Ihnen nicht eher schlechte Transfers vorgeworfen?

Bezüglich der Transfers habe ich selten direkte Vorwürfe gehört, vieles ist mir hintenherum zugetragen worden. Meine Kritiker waren Leute, die auf allen Ebenen einen Neuanfang beim FCZ wollten. Ich kann nachvollziehen, dass es diese Meinung gibt. Aber ich teile sie nicht.

Interessant ist, dass die Kritiker Greber und Ziegler aus dem Verwaltungsrat ausgeschieden sind. Eigentlich haben Sie sich doch durchgesetzt.

Durchgesetzt? Es war zu spät. Ich hatte bereits verloren. Diese Rücktritte spielten keine Rolle mehr, das ist ja das Verrückte an dieser Geschichte. Ich habe wochenlang Abschiedsgedanken mit mir herumgetragen, wehrte mich jedoch immer dagegen. Es ging auch nicht nur um YB. Aber dann kam der Moment, als sich der Gedanke nicht mehr vertreiben und der Prozess sich nicht mehr stoppen liess. Als ich mich entschied, den FCZ zu verlassen, gab es kein Zurück mehr.

Ist es naiv zu glauben, man hätte sich viel früher an einen Tisch setzen und alles ausdiskutieren müssen?

Klar hätte man das so machen können. Ich habe mich ja oft mit Canepa ausgetauscht. Er wusste, wie ich mich fühlte, und es gelang ihm immer wieder, mich emotional zurückzuholen. Er sagte immer: «Bleib ruhig, ich habe es im Griff, es kommt alles gut.»

Er hatte recht: Die Mehrheit Ihrer Kritiker ist nicht mehr im Verwaltungsrat.

Ja, das stimmt. Aber nochmals: Ich konnte nicht mehr zurück.

Hätten Sie nicht schon im Dezember 2011 beim FCZ aufhören müssen? Damals haben Sie nach langem Zögern Ihren Vertrag bis 2014 verlängert.

Es stimmt, dass ich damals Anzeichen spürte. Es war zwar ein schwieriges Jahr, doch ich bereue es nicht.

Wie ist Ihre Beziehung zu Canepa?

Er ist sicher enttäuscht von mir. Und es tut mir leid, wie er jetzt kritisiert wird. Canepa verkörpert mit Leib und Seele den FCZ. Er will nur das Beste für den Verein. Ich hatte auch schon schwierige Zeiten, und da hat er mir geholfen. Eigentlich wäre es jetzt an mir, Canepa zu helfen und alles durchzustehen. Aber ich hatte nicht mehr die Kraft. Die letzten Wochen haben mich völlig zermürbt.

Man kann Ihnen vorwerfen, dass Sie dem FCZ in einer sehr schwierigen Zeit den Rücken kehren.

Das kann man so auslegen. Aber ich kann es auch umdrehen. Auch der Verein hat mich in den letzten zwölf Monaten hängenlassen – zumindest ein Teil des Vereins. Canepa wollte das zwar nicht. Aber ein grosser Teil der Führungscrew hat mich mehr und mehr ins Abseits gestellt.

Wie gross ist Ihr Anteil an der Krise, die der FC Zürich jetzt erlebt?

Ich habe mich von dieser Situation zerfleischen lassen. Alle diese Nebenschauplätze haben mich in den letzten Monaten zu weit von der Mannschaft entfernen lassen. Ich habe dadurch auch das Gespür für sie verloren. Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit dem Trainer Rolf Fringer. Von allen Trainern, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe, konnte ich ihn am wenigsten unterstützen.

In Ihrer Karriere als Sportchef haben Sie drei Trainer verpflichtet: Bernard Challandes, Urs Fischer und Rolf Fringer. Mit zwei von ihnen ist es schiefgegangen. Was sagt Ihnen das?

Mit Urs Fischer lief es bis zum Bruch ja sehr gut. Er war 2010 die richtige, logische Wahl. Fischer verdiente die Chance. Er ist und bleibt für mich ein guter Trainer. Ebenso Rolf Fringer. Er war einfach zum falschen Zeitpunkt beim FC Zürich.

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din Vater
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Re: Fredy Bickel

Beitragvon din Vater » 02.12.12 @ 4:24

Ach Bickel, du bist und warst schon immer eine weinerliche Pussy!

Trotzdem Danke für wunderbare Jahre!
stolzer Träger der Arroganz-Kappe

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züribymike
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Re: Fredy Bickel

Beitragvon züribymike » 02.12.12 @ 22:15

er hätte sich heut auch noch verabschieden können von den Fans und vor der SK!
din Vater "Gits eigentlich es seilbähnli vom attika über zu de sexboxene, mer müesst ja nur gschnäll über d'gleis..."

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Jure Jerkovic
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Re: Fredy Bickel

Beitragvon Jure Jerkovic » 03.12.12 @ 11:40

din Vater hat geschrieben:Ach Bickel, du bist und warst schon immer eine weinerliche Pussy!

diese aussage kann ich aufgrund des nzz-interviews nicht nachvollziehen. er erklärt seine gefühlslage doch plausibel und nachvollziehbar. die dauernden desavouierungen im VR hätten noch manch anderen vertrieben. und er sagt kein schlechtes wort gegen präsi oder trainer. stark.

@züribymike: ja, verabschieden hätte er sich können/sollen/müssen. aber in der aufgeheizten stimmung und der enttäuschung nach dem spiel war es vielleicht nicht der moment, um vor die kurve zu stehen. und eigentlich hätte ja auch canepa auf die idee kommen können, ihn vor dem spiel mit blumenstrauss und so offiziell zu verabschieden. aber, nicht vergessen: das war ein auswärtsspiel.

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SO für ZH
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Re: Fredy Bickel

Beitragvon SO für ZH » 03.12.12 @ 11:55

züribymike hat geschrieben:er hätte sich heut auch noch verabschieden können von den Fans und vor der SK!


Das wird bestimmt bei FCZ-YB in der Rückrunde nachgeholt!

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Caro
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Re: Fredy Bickel

Beitragvon Caro » 03.12.12 @ 12:00

Jure Jerkovic hat geschrieben:
din Vater hat geschrieben:Ach Bickel, du bist und warst schon immer eine weinerliche Pussy!

diese aussage kann ich aufgrund des nzz-interviews nicht nachvollziehen. er erklärt seine gefühlslage doch plausibel und nachvollziehbar. die dauernden desavouierungen im VR hätten noch manch anderen vertrieben. und er sagt kein schlechtes wort gegen präsi oder trainer. stark.


schön gesagt!!
zudem möchte ich andere sehen, wenn sie im geschäft ein knappes jahr lang hintergangen und gemobbt werden (geht ja durchaus in diese richtung).


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