Skandalschiedsrichter Moreno bleibt gesperrt
Der umstrittene ecuadorianische Schiedsrichter Moreno bleibt in seiner Heimat für 20 Spiele gesperrt. Moreno war an der WM 2002 durch umstrittene Entscheide im Spiel Südkorea - Italien (2:1 n.V.) weltweit in die Schlagzeilen geraten.
Der 33-jährige Moreno liess Anfang September im Spiel der ecuadorianischen Teams Quito und Barcelona zwölf statt der zuvor angezeigten sechs Minuten nachspielen und ermöglichte damit den Gastgebern noch den 4:3-Sieg. Schon während der regulären Spielzeit wollte Moreno ein Offside-Tor von Quito anerkennen; er rief seinem Assistenten an der Linie zu, er solle die Fahne wieder senken. Quito gewann schliesslich die Partie durch Treffer in der 9. und 11. Minute der Nachspielzeit.
Moreno begründete vor den Verbandsgremien seinen Entscheid damit, dass Barcelonas Spieler auch in der Nachspielzeit die Fortsetzung des Spiels verzögert hätten. Dennoch hatte er im Spielrapport die «Overtime» zu vertuschen versucht und die beiden Tore in der 89. und 90. Minute notiert.
Moreno blitzte nun mit einem Rekurs gegen eine Sperre von 20 Spielen ab. Er darf weiter keine Partien leiten.
Wegen seines Verhaltens im WM-Achtelfinal leitete auch die Fifa Mitte September eine Untersuchung gegen Moreno ein. In Italien ermittelt die Staatsanwaltschaft in Rom wegen Betrugsverdachts; Moreno hatte sich unmittelbar nach der WM Ferien in Miami und ein neues Auto geleistet.
Ins Zwielicht geriet Moreno zudem, weil er bei den anstehenden Kommunalwahlen mit dem Wahlspruch «Rote Karte der Korruption» für einen Sitz im Stadtrat von Quito kandidiert. (si) [03.10.2002]