Warum ist der FCZ ein Arbeiterverein?

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Carl-Cox
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Warum ist der FCZ ein Arbeiterverein?

Beitragvon Carl-Cox » 10.12.06 @ 17:24

hallo zusammen

könnte mir mal jemand erklären warum der FCZ ein Arbeiterverein genannt wird?

Evt. eine kleine Geschichtslektion! Was genau hat das auf sich das GC als der Verein der Snobs verschrien wird und der FCZ als Verein des einfachen Arbeiters. Warum hat sich das so entwickelt? Ich will mich da mal näher informieren.

Sehr ihr parallelen zu anderen Stätten wo dies auch so ist (z.B. Hamburg, München, Manchester)

Denke da könnte sich noch ein interessanter Thread entwickeln!

ps: es gab mal eine Kolumne des Griechen zu diesem thema, die hiess glaubs "warum ich Gc hasse"- weiss jemand wo ich die finde, die war glaubs mal auf der boys-site publiziert, nur hab ich die url dieser site nicht.
ICH FRÖHNE DEM SAUGLATTISMUS


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Zemo
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Beitragvon Zemo » 10.12.06 @ 18:09

Weil GC der Verein der Reichen und Bürgerlichen war. Der FCZ hingegen galt als der Club des "einfachen Mannes" und der Arbeiter. Doch heute denke ich kann man das nicht mehr so schön teilen. Sowohl bei uns als auch bei denen Finden sich Fans und Zuschauer aus unterschiedlichen Schichten. Es ist einfach ein altes Image der beiden Clubs. Warum GC zum Bonzenverein wurde weiss ich nicht. Aber so weit ich weiss wurde der FCZ als eine Art "Antwort" darauf gegründet und wurde so der "Verein des einfachen Mannes".
Wie es genau war und was die Hintergründe sind kann ich leider auch nicht sagen. Ich kenne es nur von paar Geschichten was sich so rumerzählt.

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Kubi das stille Wasser
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Beitragvon Kubi das stille Wasser » 10.12.06 @ 18:12

....der Arbeiter und Bauern, bitte schön!! ;)
fc:
Han Husarescht weli mit anderne "B`s" gsi bin und chli spöter hei cho bin... :(

CT
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Beitragvon CT » 11.12.06 @ 0:03

soviel ich weiss, ist GC traditionell ein studentenverein, gegründet von englischen ETH-studenten. dazu gilt zu sagen: besonders früher (auch heute noch...?) bedeutete ein studium = geldadel = der stutz bleibt - dank der ausbildung des sohnemanns - in der familie. und nach dem studium bleibt der herr sohnemann seinem club natürlich treu (wenigstens das...) ergo: GC ist traditionell ein akademikerclub, also der bonzenclub. (nicht nur im fussball, denn GC ist in erster linie und heute noch ein polysportiver verein.)

folglich hat sich der einfache arbeiter, der nicht studieren konnte, nicht mit GC identifiziert.

haben wir keine historiker hier im fcz-forum, die das mal ein bisschen präzisieren könnten? cha ja nöd sii.. ;)

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demi
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Beitragvon demi » 11.12.06 @ 0:15

CT hat geschrieben:soviel ich weiss, ist GC traditionell ein studentenverein, gegründet von englischen ETH-studenten. dazu gilt zu sagen: besonders früher (auch heute noch...?) bedeutete ein studium = geldadel = der stutz bleibt - dank der ausbildung des sohnemanns - in der familie. und nach dem studium bleibt der herr sohnemann seinem club natürlich treu (wenigstens das...) ergo: GC ist traditionell ein akademikerclub, also der bonzenclub. (nicht nur im fussball, denn GC ist in erster linie und heute noch ein polysportiver verein.)

folglich hat sich der einfache arbeiter, der nicht studieren konnte, nicht mit GC identifiziert.

haben wir keine historiker hier im fcz-forum, die das mal ein bisschen präzisieren könnten? cha ja nöd sii.. ;)


Wenn wir hier einen Historiker hätten würde dies deine These wiederlegen :)
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MLA
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Beitragvon MLA » 11.12.06 @ 6:58

Das sagt wikipedia dazu:

Ist aber die GC Version

http://de.wikipedia.org/wiki/GCZ

Rivalitäten

Das Zürcher Stadtderby - Grasshopper-Club Niederhasli versus FC Zürich

Zehn Jahre nach dem GCN wurde der FC Zürich ins Leben gerufen. Am 20. November 1897 fand das erste Stadtzürcher Derby statt. Der Grasshopper-Club besiegte den FCZ mit 7:2. Als der GCN 1909 zwischenzeitlich aus dem Verband austrat, änderte der FCZ die Klub- und Trikotfarben von rot-weiss auf blau-weiss, was traditionell die Farben der Hoppers sind. Diese Anekdote führt noch heute zu Missstimmigkeiten zwischen den beiden Klubs. Die Rivalität übertrug sich dadurch auch auf ausserhalb des Fussballfeldes. Dies wurde durch die Tatsache verstärkt, dass der GCN eher von der bürgerlichen Schicht, der FCZ von den Arbeitern und Bauern unterstützt wurde. Eine soziale Grenze, die inzwischen allerdings weitestgehend verschwunden ist.

Die Stadien der beiden Vereine - das Hardturm des GCN und das Letzigrund des FCZ - liegen sehr nahe beieinander. Dazwischen liegen die Bahngeleise der SBB. Spieler, die "über die Geleise" wechselten, gab es wegen der Rivalität jahrzehntelang nicht. Als beispielsweise der heutige Schweizer Nationaltrainer Jakob Kuhn vom FCZ zu den Grasshoppers wechselte, war der Volkszorn derart heftig, dass der Mittelfeldspieler nach nur zwei Monaten nolens volens wieder zu seinem Stammklub zurückkehrte. Noch vor gut zehn Jahren waren Spieler, die "über die Geleise" wechselten, bei ihrem Ex-Klub ausgesprochen unbeliebt. Mittlerweile hat sich dieser Aspekt erbitterter Rivalität deutlich abgeschwächt.


Edit: Wikipedia ist meiner Ansicht nach nicht ganz aktuell. Daher habe ich GCZ durch GCN ersetzt. GC hat ja anfangs Jahr seinen Sitz von Zürich nach Niederhasli verlegt.
FCZ Forever, Fusion Never https://youtu.be/q_K3YYIxBJc

Drogenkind
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Re: Warum ist der FCZ ein Arbeiterverein?

Beitragvon Drogenkind » 11.12.06 @ 7:38

Carl-Cox hat geschrieben:ps: es gab mal eine Kolumne des Griechen zu diesem thema, die hiess glaubs "warum ich Gc hasse"- weiss jemand wo ich die finde, die war glaubs mal auf der boys-site publiziert, nur hab ich die url dieser site nicht.


WIESO ICH GC HASSE?
Ich hasse GC über alles. Komisch, denn normalerweise gehöre ich zu dem Typ Mensch, der in jedem und allem noch etwas Gutes zu finden sucht. Irgendwo muss doch etwas lebenswürdiges im „Monster“ zu finden sein, also grabe ich danach bis ich es entdecke. Bei GC habe ich die Suche aufgegeben, und zwar schon früh. Woher also nur dieser Hass kommen mag? Schon oft habe ich mich das gefragt. Es muss dieses Gefühl von Abneigung und Abscheu sein, das ich empfinde, wenn ich diese zwei Buchstaben vernehme. Dieses war auch der Grund wieso ich mich entschied dem FCZ zu folgen. Es war dieses arrogante Grinsen, dieser überlegene Ton in der Stimme meiner Schulkameraden, wenn sie über ihre Hoppers sprachen. Und es ist auch heute noch diese Borniertheit, diese Dekadenz, diese Arroganz, die tief im Rasen des Hardturms verwurzelt ist. Kein Wunder zieht dieser Verein all die Leute an, die sich für etwas besseres halten, die sich auf der Sonnenseite des Lebens wähnen, sich zu den Erfolgreichen, zu den Noblen, den Schönen und Reichen zählen. Es sind die Leute, die in GC ein Ebenbild sehen, eine Person also, der Niemand etwas antun kann, die regiert, die dem Schwächeren zeigt, dass er zweitrangig und unterlegen ist. Um die Jahrhundertwende war es einem Arbeiter oder einem Juden untersagt Mitglied zu werden bei den Hüpfern. Soll sich das Ungeziefer doch im Letzigrund drängen. Für die oberen Zehntausend in Zürich war es Prestigesache Mitglied im Donnerstagsclub zu sein, sich dort gegenseitig die eigene Borniertheit unter die Nase zu reiben und dem Verein den Beutel Tausendernoten rüberzuschieben. Und so ist es heute noch.
Wenn ich diese Vip-Logen im Hardturm sehe, kommt mir die Galle hoch. Dort tummeln sie sich also, die Herren Verwaltungsräte, die Chefärzte, die Erben reicher Väter, und prosten sich mit ihren Champagnergläsern zu, wenn die Mannschaft unten auf dem Platz ein Tor erzielt oder vergnügt aufjauchzen wenn Chappi einen Gegner umspielt. Rund um diese Logen herum hocken dann die Familienväter, die Kaufmännische Angestellte sind, in ihrer Bank einen Computerarbeitsplatz haben und sich deshalb zu den Privilegierten zählen mit ihren Söhnen, denen sie diese abscheuliche Tinktur namens Grasshopper einimpfen. In der Pause begeben sie sich dann in die Gourmet-Gasse um gepflegt zu speisen und gehen noch am Fanshop vorbei um den Filius mit verschiedenen Fanartikeln ruhigzustellen. Was ich damit zum Ausdruck bringen will, ist, dass GC seit jeher der Nobelklub der Schweiz war, sich immer für überlegen hielt und deshalb auch keine Emotionen zu wecken vermag und seit Fussballvereine wie Betriebe geführt werden und GC zu einem „Brand“ mutiert ist, hat sich die AG ganz verabschiedet von den Idealen, die die Lieblingssportart des kleinen Mannes zur Nr.1 in der Welt machten. Von einem Verein ist GC zu einem Anbieter von Unterhaltung geworden, wie ein Opernhaus oder ein Kino auch: Doch Fussball, meine Herren, ist kein Entertainment, Fussballspiele sind eine Qual, ein Kampf. Man stirbt 1000 Tode während eines Spiels. Aus allen obengenannten Gründen schliesse ich meinen Hass auf den kapitalistischsten und saubersten aller Schweizer Fussballklubs.
Es ist der FCZ, dem ich folge, der Proletarierverein, der Ausländerklub. Es mag sein, dass der Anhänger des FC Zürich Gesindel ist, doch es sind ehrliche, fleissige Büezer, welche im Letzigrund ein Zuhause gefunden haben, wo keiner ihnen ihre Mittellosigkeit vorwirft in unserer heutigen Konkurrenz- und Neidgesellschaft. Diese Männer werden zu Kämpfern, sollte jemand es wagen, ihren Stolz, den FCZ, zu beleidigen. Der FCZ ist der Klub des kleinen Mannes, der Stadtclub, der Klub der immer wieder enttäuschten Hoffnungen, aber auch der grössten Euphorie. Man hat ja gesehen, was in Zürich los ist, wenn der FCZ Erfolg hat. So etwas haben die Hüpfer mit ihren jahrelangen Spitzenplätzen nie erreichen können. Wieso denn? Denkt mal darüber nach.



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