Knapp daneben

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
tiis
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Beitragvon tiis » 23.08.07 @ 20:48

sub hat geschrieben:Noch eine kleine Anmerkung am Rande für die, die immer mit der hohen Ausländerzahl bezihungsweise mit dem hohen Ausländeranteil in der Schweiz argumentieren. Bedenkt doch bitte einfach, dass der Ausländeranteil in der Schweiz gerade durch die rechten, ausländerfeindlichen Gruppierungen und Parteien künstlich hochgehalten wird mit schleppenden Einbürgerungsverfahren und Einbürgerungstests die wohl nur eine kleine Minderheit der Schweizer bestehen würde.
So bleibt der Anteil an Ausländern hoch und zottelige Parteien können dann mit diesen Zahlen bestens schwarze Schafe und andere dunkle Gestalten mit Messern heraufbeschwören welche sich kein bisschen an die schweizerverhältnisse Anpassen wollen. Ein hoher Ausländeranteil nützt denen die ihn hochhalten.

Hmmh...die Theorie ist jetzt aber bitz gar weit an den Haaren herbeigezogen, abgesehen davon, dass sie sich selber widerspricht...


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MC Super_Phil ONE
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Beitragvon MC Super_Phil ONE » 23.08.07 @ 21:20

So, ich möchte auch noch meinen Senf zu diesem aktuellen Thema abgeben. Rakitic hat sich für Kroatien entschieden. Das ist Tatsache. Wir verlieren einen wertvollen Spieler. Evt. hat der Verband auch geschlampt und sich zu wenig eingesetzt. Moralisch finde ich das ganze von der Familie Rakitic mehr als nur bedenklich. Klar, jeder hat das freie Entscheidungsrecht zu spielen wo er will. Allerdings muss man hier die Umstände anschauen. Raktic kam von einem Land, in dem er keine Hoffnung auf eine angenehme Zukunft haben konnte. Ein Land das sich in einem schrecklichen, blutigen Krieg befand. Ein jeder wollte dieses Land verlassen um eine schönere Zukunft zu finden, ein jeder. Rakitic kam in die Schweiz. Die Schweiz ist ein sehr soziales Land welches sich immer wieder für Menschen in Not einsetzte und einsetzen wird. Raktic hatte nix, stand mit leeren Händen da. Die Schweiz hat sich für ihn so wie für viele andere Menschen in Not eingesetzt. Die Schweiz hat dafür gesorgt, dass er eine Ausbildung machen konnte. Die Schweiz hat ihm ein Leben gegeben, das er eigentlich verdient. Die Schweiz hat sein Leben lebenswert gemacht. Kroatien konnte dies nicht. In Kroatien musste er um sein Leben bangen und sah keine Zukunft vor Augen.

Ich denke der junge Rakitic wurde vom Vater verleitet diese Entscheidung gegen die Schweiz zu treffen. Dem jungen Rakitic kann man nicht böse sein, da er wohl nicht selbst entschied. Die Entscheidung des alten Rakitics ist nix weiter als ein Affront gegenüber der sozialen Schweiz, gegenüber der Würde des einzelnen Menschens und gegenüber der vielen Migranten die in unserem Land eine sichere Zukunft gefunden haben. Und für diese schmerzt mich das.

Deshalb finde ich es absolut legitim wenn dem alten Rakitic die Einbürgerung verwehrt wird.
Zuletzt geändert von MC Super_Phil ONE am 23.08.07 @ 23:31, insgesamt 1-mal geändert.
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tiis
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Beitragvon tiis » 23.08.07 @ 21:36

Super_Phil hat geschrieben:So, ich möchte auch noch meinen Senf zu diesem aktuellen Thema abgeben. Rakitic hat sich für Kroatien entschieden. Das ist Tatsache. Wir verlieren einen wertvollen Spieler. Evt. hat der Verband auch geschlampt und sich zu wenig eingesetzt. Moralisch finde ich das ganze von der Familie Rakitic mehr als nur bedenklich. Klar, jeder hat das freie Entscheidungsrecht zu spielen wo er will. Allerdings muss man hier die Umstände anschauen. Raktic kam von einem Land, in dem er keine Hoffnung auf eine angenehme Zukunft haben konnte. Ein Land das sich in einem schrecklichen, blutigen Krieg befand. Ein jeder wollte dieses Land verlassen um eine schönere Zukunft zu finden, ein jeder. Rakitic kam in die Schweiz. Die Schweiz ist ein sehr soziales Land welches sich immer wieder für Menschen in Not einsetzte und einsetzen wird. Raktic hatte nix, stand mit leeren Händen da. Die Schweiz hat sich für ihn so wie für viele andere Menschen in Not eingesetzt. Die Schweiz hat dafür gesorgt, dass er eine Ausbildung machen konnte. Die Schweiz hat ihm ein Leben gegeben, das er eigentlich verdient. Die Schweiz hat sein Leben lebenswert gemacht. Kroatien konnte dies nicht. In Kroatien musste er um sein Leben bangen und sah keine Zukunft vor Augen.

Ich denke der junge Rakitic wurde vom Vater verleitet diese Entscheidung gegen die Schweiz zu treffen. Dem jungen Rakitic kann man nicht böse sein, da er wohl nicht selbst entschied. Die Entscheidung des alten Rakitics ist nix weiter als ein Affront gegenüber der sozialen Schweiz, gegenüber der Würde des einzelnen Menschens und gegenüber den vielen Migranten die in unserem Land eine sichere Zukunft gefunden haben. Und für diese schmerzt mich das.

Deshalb finde ich es absolut legitim wenn dem alten Rakitic die Einbürgerung verwehrt wird.
Mein erst eben liebgewonnener SuperGottPhillIhreMajestät: Gib mir ein Zeichen, dass Dein, sorry , IHR Beitrag ironisch gemeint war. Ansonsten sehe ich schwarz für eine Unterstützung bei allfälliger Mod-Neuwahl...um nicht zu sagen...ich würde eine Anti-Phil-Bewegung gründen...natürlich auch mit zugehörigem Buch...und hey, das wäre dicker als IHRES. Aber nun gut, ich sollte glaubs als eingebürgerter Ausländer hier nicht so "dä max mache", wie mir von anonymer Quelle zugetragen wurde und den Rest erledigt wohl die SIA...äääh...CIA...äh, oder wie heisst das da scho wieder?

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Beitragvon Soccerlove » 23.08.07 @ 22:23

Super_Phil hat geschrieben:So, ich möchte auch noch meinen Senf zu diesem aktuellen Thema abgeben. Rakitic hat sich für Kroatien entschieden. Das ist Tatsache. Wir verlieren einen wertvollen Spieler. Evt. hat der Verband auch geschlampt und sich zu wenig eingesetzt. Moralisch finde ich das ganze von der Familie Rakitic mehr als nur bedenklich. Klar, jeder hat das freie Entscheidungsrecht zu spielen wo er will. Allerdings muss man hier die Umstände anschauen. Raktic kam von einem Land, in dem er keine Hoffnung auf eine angenehme Zukunft haben konnte. Ein Land das sich in einem schrecklichen, blutigen Krieg befand. Ein jeder wollte dieses Land verlassen um eine schönere Zukunft zu finden, ein jeder. Rakitic kam in die Schweiz. Die Schweiz ist ein sehr soziales Land welches sich immer wieder für Menschen in Not einsetzte und einsetzen wird. Raktic hatte nix, stand mit leeren Händen da. Die Schweiz hat sich für ihn so wie für viele andere Menschen in Not eingesetzt. Die Schweiz hat dafür gesorgt, dass er eine Ausbildung machen konnte. Die Schweiz hat ihm ein Leben gegeben, das er eigentlich verdient. Die Schweiz hat sein Leben lebenswert gemacht. Kroatien konnte dies nicht. In Kroatien musste er um sein Leben bangen und sah keine Zukunft vor Augen.

Ich denke der junge Rakitic wurde vom Vater verleitet diese Entscheidung gegen die Schweiz zu treffen. Dem jungen Rakitic kann man nicht böse sein, da er wohl nicht selbst entschied. Die Entscheidung des alten Rakitics ist nix weiter als ein Affront gegenüber der sozialen Schweiz, gegenüber der Würde des einzelnen Menschens und gegenüber den vielen Migranten die in unserem Land eine sichere Zukunft gefunden haben. Und für diese schmerzt mich das.

Deshalb finde ich es absolut legitim wenn dem alten Rakitic die Einbürgerung verwehrt wird.


Moment, Ivan Rakitic wurde in der Schweiz geboren. http://en.wikipedia.org/wiki/Ivan_Rakiti%C4%87 Sein Vater kam meines Wissens irgendwann in den 70er oder 80er als Wirtschaftsflüchtling aus Jugoslawien in die Schweiz. Wie seine politische Meinung zu Tito oder den kroatischen Nationalisten war, weiss ich natürlich nicht. Aber das sind sehr spezielle Umstände, aus der Distanz die Unabhängingkeit seines Landes beobachten zu können, aber dennoch höchstens mit einem finanziellen Beitrag (Unterstützung von Familie, Soldaten etc.) unterstützen zu können. Somit könnte ich mir vorstellen, die Familie fühlt sich schuldig, den zurückgebliebenen Kroaten nicht richtig geholfen zu haben. Mit dem Entscheid, jetzt für Hrvatska auslaufen zu können, gibt man dem Land, aus welchem Blut durch seine eigenen Adern fliesst, seinen persönlich Beitrag zurück. Deshalb ist für mich sein Entscheid bestimmt grösstenteils persönlicher und familiärer und sekundär sportlicher Natur.

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Beitragvon pexito » 24.08.07 @ 10:01

Pieder hat geschrieben:
pexito hat geschrieben:Sehr gute Texte...

Zum Fall Rakitic. Die meisten Secondos hätten in jenem Alter gegen die Schweiz entschieden. Wer in einem Umfeld, was hinter vorgehaltener Hand die Balkan Brüder nach Uzbekistan wünscht, die mediterranen Mitbürger auf dem Bau und die türkischen Genossen in Kebabhäuschen, kann sich nicht für die Schweiz entscheiden, sondern eben dagegen: Und mit "gegen" meine ich nicht zwingend für das Ursprungsland. Ein grosser Unterschied.



In welchem Umfeld bist denn du aufgewachsen? Im Muothatal? Im Prättigau? Ich finde, du tust einem Grossteil der Schweizer mehr als Unrecht. Angesichts des seit den Siebziger Jahren im europäischen Vergleich (lassen wir Luxemburg mal weg) sehr hohen Ausländeranteils finde ich, pflegt man in der Schweiz einen sehr pfleglichen Umgang mit den Immigranten. Meine Frau ist Seconda (Griechin) und hat mit Ausnahme einer Lehrerin praktisch null schlechte Erfahrungen gemacht. Sie ist zwar stolze Griechin (Doppelpass), kann sich aber mittlerweile fast mehr mit der Schweiz identifizieren. Was mich jedoch nervt, sind die Secondos aus Südeuropa, die wie du motzen, was die Schweizer doch für Rassisiten seien und wenn man dann in ihre Herkunftsländer schaut - welche mittlerweile von Auswanderungs- zu Einwanderungsländern geworden sind -, sieht man wie dort wegen viel weniger Immigranten ein superxenophobes Geschrei losgeht. Ich denke zudem, dass in der Schweiz bei entsprechenden Bemühungen die berufliche und soziale Leiter für jeden erklimmbar ist. Natürlich gibt es einiges an Fremdenfeindlichkeit in der Schweiz (SVP!), im Vergleich zum Rest Europas sind wir jedoch fast Musterknaben.


Hallo Bieder,

Zum Glück bin ich in Zürich aufgewachsen und jahrelang nur unter Secondos gelebt (kannst somit deine Tirade gleich weiterführen). Ghettofaktor halt. Und so kommt es, dass ich in meiner Jugend meist nur Ausländerfeindlichkeit gegenüber anderen erlebt habe, weil ich angeblich nicht zu besagten "anderen" gehörte. Dabei sind Matchentscheidend: Mitteleuropäisches aber eher blasses Aussehen, aktzentfreies zumindest balkanfreies Deutsch, wenig Extravertiertheit, kennen der schweizer Kultur.

Ich vergleiche hier kaum den xenophobischen Grad einzelner Nationen, welcher glücklicherweise in der Schweiz nicht so ausgeprägt ist. In der Schweiz ist der Fremdenhass, wie schon im Post um Rakitic beschrieben, welcher eigentlich das Thema ist, oft hinter vorgehaltener Hand zu finden. Im Militär unter Sinnesbrüder, am Stammtisch mit den Gründervätern und sonst wo diese mühsamen -ic's und Kümmeltürken nicht anzufinden sind. Und die Ostblock-Frauen sind sowieso alle Schlampen. Man muss nicht weit suchen, Beispiel von solchen Aussagen findet man auch in diesem Forum.

Und ich schliesse mich teilweise an das Posting von Elim13 an, Fremdenhass ist wieder salonfähig. Das bedeutet allerdings nicht, dass es ihn erst seit gestern gibt.

Nochmals zu Rakitic. Was glaubst du hat sich "de huere jugo" schon alles anhören müssen? Und da glaubt man ernsthaft, das er sich mit der Schweiz identifiziert? Vor allem in dem Alter in welchem er sich befindet? Der Vater schon älter, hat wohl die Integration endlich durch und möchte sich einbürgern lassen. Ich meine, ausweisen kann man den gar nicht mehr, nach über 30 Jahre Schweiz, ist der mehr Schweizer als Kroate. Aber eben solche dumme Aussagen von wegen ausweisen, findet man auch hier Forum.

Und damit ich einfach mal denselben Mist schreiben kann wie alle "anderen": Nerv dich ab meiner Meinung und nicht deswegen, weil ich ein Secondo aus Südeuropa bin. Idiot.
Zuletzt geändert von pexito am 24.08.07 @ 13:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon nic » 24.08.07 @ 10:30

Kann mal jemand Fremdenhass und Rassismus definieren? Ein sehr dehnbarer Begriff, der für vieles eingesetzt werden kann...

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Beitragvon Conan » 24.08.07 @ 10:37

Und damit ich einfach mal denselben Mist schreiben kann wie alle "anderen": Nerv dich ab meiner Meinung und nicht deswegen, weil ich ein Secondo aus Südeuropa bin. Idiot.


Du verdrehst hier die Aussage von Pieder.
So wie ich das verstanden habe, hat er nichts gegen dich als Secondo, sondern gegen Secondos (wie du), die die Meinung vertreten, dass Schweizer Rassisten seien.


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