Unsere Ehemaligen...

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schwizermeischterfcz
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon schwizermeischterfcz » 22.03.21 @ 10:45

Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“


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Don Ursulo
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Don Ursulo » 25.03.21 @ 9:23

Heute vor 10 Jahren im Letzi, als Johnny be good allen zeigte wer die Nr.1 ist!
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EDI NAEGELI - G.O.A.T. - #TBE
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Wer alles zu tun begehrt, was ihn gelüstet, muß entweder als König
oder als Narr geboren sein.
(Römisches Sprichwort)

Lemieux
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Lemieux » 30.03.21 @ 7:36

Vom U17-Weltmeister zum Abenteurer: «Hier in Malaysia hat man mehr Druck als bei vielen Schweizer Vereinen»
Der Schweizer Fussballer Oliver Buff steht in Malaysia beim FC Selangor unter Vertrag. Im Interview spricht der Ex-GC- und FCZ-Star nun erstmals über sein Leben in Asien.

von
Nils Hänggi


Oliver Buff schoss bei seinem Debüt zwei Tore. Beim FC Selangor ist der Schweizer happy.
FC Selangor
Über sein Team sagt er: «Wir haben eine richtig gute Mannschaft. Doch viele von uns sind neu. Was wir brauchen, ist Zeit. Dass das gut kommt, davon bin ich aber überzeugt. Jedes Spiel haben wir 65, 70 Prozent Ballbesitz, zeigen teils wunderschöne Ballstafetten.»

Buff wohnt in der Nähe von Kuala Lumpur. Vom Verein hat er einen Wagen erhalten. Mit diesem ist er unterwegs.
FC Selangor
Seit anfangs Januar ist der 28-Jährige mittlerweile in Malaysia. Auf die Frage, ob er anfangs mit irgendetwas Probleme gehabt habe, antwortet er: «Mit der hohen Luftfeuchtigkeit.»

In der Schweiz spielte Buff zuletzt für die Grasshoppers.
Andy Mueller/freshfocus
Darum gehts

Oliver Buff spielt in Malaysia für den FC Selangor.

Im Interview spricht der Schweizer U17-Weltmeister über sein Leben in Asien.

Er erzählt, dass in Malaysia guter Fussball gespielt wird.

Und: «Wer das Gefühl hat, dass sich der Oliver ein schönes Leben in Malaysia macht und die Sonne geniesst, der liegt falsch.»

Oliver, du spielst jetzt beim FC Selangor in Malaysia. Wie geht es dir?

Oliver Buff: Langsam habe ich mich wirklich eingelebt. Am Anfang war es recht stressig, vor allem auch die Einreise, coronabedingt. Und als ich dann ins Land durfte, verbrachte ich die ersten Wochen im Hotelzimmer. Ich musste in Quarantäne. Als diese beendet war, steckte Malaysia im Lockdown. Das Team durfte nicht zusammen trainieren, wir hatten nur Zoom-Meetings. Das war sehr speziell. Doch jetzt gefällt es mir sehr. Ich muss auch zugeben, dass ich echt positiv überrascht bin. Vom Team, dem Land, dem Niveau der Liga.
Wie lebst du? Selangor ist ja ein Club aus Shah Alam, einer Stadt in der Nähe der Hauptstadt Kuala Lumpur.

Ich lebe in einem kleinen Vorort von Kuala Lumpur. Mit dem Auto brauche ich fünf Minuten in die Stadt. Ich habe eine möblierte Wohnung inmitten eines Wohnkomplexes. Auf dem Dach ist ein Pool, ein Gym ist auch im Haus. Ist eigentlich wie ein betreutes Wohnen für Ausländer. Klar also, wohnen die meisten meiner ausländischen Teamkollegen mit mir hier.
Hattest du anfangs mit irgendetwas Probleme?

Die Luftfeuchtigkeit ist heavy. Wir trainieren früh morgens oder spät abends. Auch die Spiele finden meist am Abend statt. Kein Problem, denken jetzt vielleicht manche. Aber auch dann ist es noch immer grausam heiss. Wer nicht hier ist, kann sich das gar nicht vorstellen.
Das ist Oliver Buff

Oliver Buff (28) ist ein Schweizer Fussballer. Er spielte nach seiner Ausbildung im Nachwuchs des FC Zürich für unterschiedliche Vereine. Bis zum Sommer stand er bei den Grasshoppers unter Vertrag. Für die Zürcher lief er 18 Mal auf, erzielte drei Treffer und bereitete vier weitere vor. Seit Januar kickt Buff nun in Malaysia, wo er bei Selangor einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat. Die erste Station in Asien, sie ist aber nicht seine erste Station im Ausland. So stand der Techniker auch schon in Spanien bei Saragossa und auf Zypern bei Anorthosis Famagusta unter Vertrag. 2009 ist Buff mit der Schweizer U17-Nati Weltmeister geworden. Er spielte im Final von Anfang an. (nih)
Doch kann ich, ich war auch schon in Kuala Lumpur ... Hast du eigentlich einen Fahrer? Die Fahrweise ist ja doch ein wenig anders als bei uns in der Schweiz …

Fahrer habe ich keinen, der Verein gab mir ein eigenes Auto. So komme ich super von A nach B. Was ich mich definitiv nicht getraue: Mit einem Töff hier rumfahren. Die Fahrweise ist kriminell, die Töfffahrer kennen nichts. (lacht)
Bei deinem Debüt hast du gerade zwei Tore geschossen. Wie würdest du die Qualität der Liga beschreiben?

Ich würde sagen: Gute Challenge League oder unteres Feld der Super League. Einige Teams wie Johor Darul Ta'zim könnten in der Schweiz aber sicherlich oben mitspielen. Die haben viele gestandene Nati-Spieler und kicken jedes Jahr in der asiatischen Champions League. Mit Maurício haben sie auch einen Ex-Lazio-Spieler.
Und was ist mit deinem Club?

Wir haben eine richtig gute Mannschaft. Nach den ersten Spielen sind wir nicht da, wo wir hingehören. Das ist Fakt. Doch viele von uns sind neu. Was wir brauchen, ist Zeit. Dass das gut kommt, davon bin ich aber überzeugt. Jedes Spiel haben wir 65, 70 Prozent Ballbesitz, zeigen teils wunderschöne Ballstafetten.
Also wird auch in Malaysia schöner Fussball gekickt!

Natürlich (lacht). Schweizer haben immer das Gefühl, dass es ausserhalb von Europa keinen guten Fussball gibt. Doch das ist falsch. Es ist eben schon so: Die ganze Welt kann kicken. Und das gut. Wirklich.
Viele überraschte der Wechsel nach Asien dennoch. Wie kam er zustande?

Asien fand ich schon immer mega interessant. Dass es gerade Malaysia wurde, war natürlich nicht geplant. Dadurch, dass Kuala Lumpur sehr europäisch ist, muss ich mich nicht gross an die Mentalität hier gewöhnen. Aber ja, wieso Malaysia? Schlussendlich war es auch eine Frage der Angebote.
Hattest du andere Optionen?

Im Sommer hatte ich noch ein Angebot eines Schweizer Vereins. Später kam noch eine Offerte aus Polen. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl: Das ist es nicht. Happy war ich erst mit dem Selangor-Angebot.
Das ist schön. Vorhin meintest du ja schon, dass dir es sehr gefällt in Malaysia. Was genau?

Wer in Kuala Lumpur schon einmal war, der wird mich verstehen, wenn ich sage: Die Stadt ist speziell. Hier leben die extremsten Gegensätze – und das in einem total friedlichen Miteinander. Alle respektieren sich hier, obwohl die Menschen den verschiedensten Religionen angehören. Die Leute sind alle sehr nett, hilfsbereit – und ja, sehr einfach.
Und Fussball mögen sie?

Ja, die Leute sind fussballverrückt! Ob Fussball die Sportart Nummer 1 in Malaysia ist, ist eine offene Frage. Dass es aber viele Fans gibt, ist unbestritten. Wenn wir zu einem Spiel fahren, eskortieren rund 150 Fans den Teambus mit ihren Töffs. Sie machen uns den Weg auf den verstopften Autobahnen frei. Das ist unfassbar.
Verspürst du Druck? Ich meine, deine Vorstellung war ja pompös. Die Social-Media-Verantwortlichen verglichen dich mit LeBron James und Michael Jordan!

Als ich das gesehen habe, lachte ich. Es ist total übertrieben, klar. Die Leute hier schmücken halt gerne aus, übertreiben vielleicht einmal. Doch das ist doch schön. Ernst genommen habe ich es nicht, darf man auch gar nicht. Ist doch nur ein Spass! Druck habe ich daher nicht mehr verspürt. Was aber nicht bedeutet, dass ich überhaupt keinen Druck habe. Wer das Gefühl hat, dass sich der Oliver ein schönes Leben in Malaysia macht und die Sonne geniesst, der liegt falsch. Hier hat man mehr Druck als bei vielen Schweizer Vereinen.
Wie sieht es lohntechnisch aus? Nach China gehen ja viele Fussballer, um richtig abzusahnen.

Wie soll ich das sagen? In jedem Team gibt es fünf Ausländer. Ich sag mal so: Diese Ausländer verdienen sicherlich genug.
Du bist jetzt 28. Was sind noch deine Ziele?

Ich will Fortschritte machen. Jedes Weekend das Beste auf dem Feld zeigen. Tore schiessen, Assists geben. Vielleicht sogar den asiatischen Markt erobern, in der Champions League hier spielen. Denn das Wichtigste ist doch …
… Ja?

Dass man realistisch ist. Wenn ich in Europa gesagt hätte, dass ich Champions League spielen will, hätten einige vielleicht an meinem Verstand gezweifelt. Hätten gesagt: Oli, du bist doch viel zu alt! Oli, das ist unrealistisch. Und unrecht haben sie ja nicht. So sagte ich mir: Probiere es doch in Asien, pack die Chance! Das mache ich jetzt. Ich bin happy.
Das freut mich sehr! Deine Freundin kommt noch nach?

Ja. Im Sommer kommt sie nach. Ich vermisse sie sehr. Wegen Corona konnte sie bisher noch nicht kommen, leider. Bis dahin facetime ich einfach oft mit ihr. Zum Glück leben wir ja in einer Zeit, in der uns die Technik das ermöglicht.
Zum Abschluss: Als ich in Malaysia war, gab es überall die Durian, auch bekannt als «Stinkfrucht». Ich probierte sie einmal, sofort wurde mir übel. Wie steht es bei dir?

Ah ja? Keine Ahnung, fiel mir noch nie auf. Ich werde die Augen offen behalten und mal schauen. Vielleicht probiere ich sie ja. (lacht)

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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Demokrit » 30.03.21 @ 16:46

Er macht seinen Weg und der ist richtig.
Besser als auf Captain Sensible machen.
Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. Noël Coward, britischer Dramatiker (1899 - 1973)

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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Funkateer » 31.03.21 @ 10:21

Das SRF interviewte Hannu Tihinen anlässlich des Testspiels der Nati gegen Finnland heute Abend:

FCZ-Legende über die Nati

Tihinen: «Gegen Finnland verlieren und dann die EM gewinnen»
Heute, 09:52 Uhr

Finnland war schon ein angenehmerer Testspielgegner, als er das am Mittwoch in St. Gallen für das Schweizer Nationalteam sein dürfte. Die «Uhus» erleben gerade ihren fussballerischen Höhepunkt und haben sich sogar für die EM in diesem Sommer qualifiziert.

Wenn einer beide Seiten kennt, dann ist das Hannu Tihinen. Der langjährige Verteidiger des FC Zürich ist seit 2014 Sportdirektor der finnischen Nationalmannschaft und hat den Durchbruch hautnah miterlebt. Im Interview mit SRF erzählt er, wieso Finnland das Testspiel gegen die Nati gewinnt, welcher Ort in der Schweiz für ihn zu den schönsten auf der Welt gehört und weshalb der finnische Fussball in Zukunft noch besser wird.

Hannu Tihinen ist ein ehemaliger finnischer Nationalspieler. Der heute 44-Jährige absolvierte 76 Länderspiele (5 Tore). Von 2006 bis 2010 spielte der Verteidiger beim FC Zürich, wo er 2007 und 2009 den Schweizer Cup gewann. Unvergessen ist sein Tor mit der Hacke, dank welchem der FCZ in der Champions League 2009 sensationell Milan schlug.

SRF Sport: Hannu Tihinen, beginnen wir ganz allgemein. Welchen Stellenwert hat der Fussball in Finnland?

Hannu Tihinen: In den letzten Jahren war der Fussball oft in den Medien. Die Popularität ist gestiegen. Wir haben etwa 130'000 lizenzierte Spieler, 50 Prozent davon sind 12 Jahre alt oder jünger. Die grösste Herausforderung ist also noch immer, dass mehr Erwachsene Fussball spielen. Wir haben dazu einige Strategieprojekte gestartet.

Trotzdem hat Fussball gegen Eishockey in Finnland keine Chance, oder?

Finanziell ist Eishockey immer noch die grösste Sportart, das stimmt. Der Fussball hat aber damit begonnen, den Status des Eishockeys etwas in Frage zu stellen. Die Popularität steigt ständig. Natürlich hat Hockey eine sehr lange Tradition. Es wird sicher noch Jahre dauern, bis der Fussball da mithalten kann. Aber es geht in die richtige Richtung. In Sachen lizenzierte Sportler gibt es jetzt schon doppelt so viele Akteure im Fussball wie im Eishockey.

Finnland konnte sich für die bevorstehende EM und damit erstmals für ein grosses Turnier qualifizieren. Was löste das in der Bevölkerung aus?

Der 15. November 2019 war ein wunderschöner Tag für Finnland. An jenem Tag haben wir zuhause Liechtenstein besiegt und die Qualifikation klargemacht. Es gab ein grosses Fest, wir werden diesen Tag nie vergessen. Das gibt der ganzen Nation mehr Selbstvertrauen, ein wunderschöner Moment.

Was macht das finnische Nationalteam besser als zu Ihren Zeiten als aktiver Spieler? Damals konnte man sich nie für ein grosses Turnier qualifizieren …

Wahrscheinlich eben, weil ich nicht mehr dabei bin (lacht). Nein, das Team arbeitet sehr gut zusammen. Die Philosophie von Trainer Markku Kanerva basiert auf einer starken Wertebasis und klaren Rollen für die Spieler. Das ist wichtig für das Team. Kanerva ist es irgendwie gelungen, eine lehrreiche, inspirierende Atmosphäre zu schaffen. In alle Nationalteams haben wir eine Hochleistungsumgebung gebracht.

Auffällig ist auch Finnlands Heimstärke. Seit 2020 gab es nur gegen Wales eine Niederlage zuhause. Woran liegt dies?

Mitten im Schnee zu spielen, ist für den Gegner immer unangenehmer als für uns. Vielleicht ist das der wichtigste Punkt.

Viele Spieler im Team sind 30-jährig und älter. Droht da nicht die Gefahr, dass man den Umbruch verpasst?

Natürlich ist das oft ein Thema für uns. Doch auch wenn das Durchschnittsalter im Team hoch ist, denke ich, dass die Zukunft gut aussieht. Die Spieler werden technisch besser. Unsere Trainerausbildungen sind auf einem höheren Niveau, zudem haben wir in Fussballplätze und Hallen investiert. So rücken regelmässig gute Spieler nach, das ist unser Ziel. Ich bin optimistisch, dass wir mit den richtigen Werten und der richtigen Mentalität auch in Zukunft gute Resultate schaffen können. Das ist die Basis.

Mit Daniel O’Shaughnessy (HJK Helsinki) verdient im finnischen Kader Nati nur ein Akteur sein Geld bei einem finnischen Klub. Hat die heimische Liga ein Qualitätsproblem?

Nein, es gibt kein Qualitätsproblem. Die Veikkausliiga ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis eine der besten Ligen. Die Spieler verdienen hier wenig, die Klubs erhalten kaum Mediengelder. Wer ins Ausland wechseln kann, macht das häufig auch. Damit die Liga noch besser wird, müssen wir in Finnland besser bezahlen können. Das klappt nur über hohe TV-Gelder für die Klubs.

Am Mittwoch spielt Finnland gegen die Schweiz, lange Zeit Ihre sportliche Heimat …

Das ist immer etwas Spezielles. Die Schweiz ist hier (deutet auf sein Herz). Ich komme fast jährlich in die Schweiz in die Ferien. Lenzerheide ist für mich einer der schönsten Plätze der Welt. Am Mittwoch werde ich wegen Corona nicht in die Schweiz reisen. Die Partie ist für uns aber auch interessant, um einige neue Spieler einzusetzen, die sich für die EM aufdrängen wollen. Und deshalb werden wir bei euch gewinnen. Ich tippe auf einen 1:0-Sieg für Finnland.

Eine Niederlage für die Schweiz? Hat die Nati auf Sie in den ersten beiden WM-Quali-Partien keinen guten Eindruck hinterlassen?

Nein, die Schweiz hat stark gespielt – vor allem auswärts gegen Bulgarien. Ich freue mich immer, ehemalige Akteure vom FC Zürich zu sehen. Etwa Ricardo Rodriguez oder Nico Elvedi. Die Resultate waren stark. Doch 2 Spiele, 6 Punkte bedeutet, dass die Schweiz gegen Finnland keine Energie mehr hat. Tut mir leid (schmunzelt).

Blicken wir auf Ihre Zeit als Verteidiger des FCZ zurück: Sie kämpften Seite an Seite mit Nati-Spielern wie Gökhan Inler, Blerim Dzemaili oder Ludovic Magnin. Gab es Unterschiede verglichen mit dem Zusammenspiel in der finnischen Nationalmannschaft?

Nicht gross. Ich kam 2006 nach Zürich, eine sehr schöne Zeit. Die Stadt hat mir gefallen, das Team war super und ich wurde sehr gut aufgenommen. In gewisser Hinsicht sind sich Schweizer und Finnen ziemlich ähnlich. Wir brauchen beide viel Zeit, um jemanden kennenzulernen. Entstehen dann aber Freundschaften, dann sind diese sehr stark. Zudem haben wir ähnliche Werte, die Natur ist sehr wichtig. Diese Ähnlichkeiten sind mir sehr aufgefallen.

Sie duellierten sich als finnischer Nationalspieler 2008 in St. Gallen mit der Schweiz. Erinnern Sie sich noch daran?

Ja, ich glaube Blerim Dzemaili und Gökhan Inler waren auch dabei. Leider verloren wir das Spiel – wohl 0:1, nach einem späten Gegentor? Auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel war: Zero Points für uns, die Schweiz war besser.

Wenn wir auf die EM im Sommer vorausblicken: Was ist Neuling Finnland zuzutrauen?

Alle glauben, dass wir in unserer Gruppe gegen Belgien, Dänemark und Russland als kleines Land und Debütant keine Chance haben. Doch im Moment sind wir sehr stark. Wenn unser Topstürmer Teemu Pukki fit ist und wir gut zusammenarbeiten, ist alles möglich.

Und Ihr Tipp für die Schweiz am Endrunden-Turnier?

Von mir aus kann die Schweiz im Test gegen Finnland verlieren und dann mit der Wut im Bauch die EURO gewinnen ...

https://www.srf.ch/sport/fussball/natio ... m-gewinnen
Tagi: "Bleibt noch eine Frage: Wer wird Meister?" Alain Nef: "Das kann ich nicht beantworten."
Tagi: "Geht Ihre Tendenz nicht auch in Richtung Basel?" Alain Nef: "2006 meinte ich das auch. Und dann kam es anders."

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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon tehmoc » 31.03.21 @ 11:02

Funkateer hat geschrieben:Das SRF interviewte Hannu Tihinen anlässlich des Testspiels der Nati gegen Finnland heute Abend:

FCZ-Legende über die Nati

Tihinen: «Gegen Finnland verlieren und dann die EM gewinnen»
Heute, 09:52 Uhr

Finnland war schon ein angenehmerer Testspielgegner, als er das am Mittwoch in St. Gallen für das Schweizer Nationalteam sein dürfte. Die «Uhus» erleben gerade ihren fussballerischen Höhepunkt und haben sich sogar für die EM in diesem Sommer qualifiziert.

Wenn einer beide Seiten kennt, dann ist das Hannu Tihinen. Der langjährige Verteidiger des FC Zürich ist seit 2014 Sportdirektor der finnischen Nationalmannschaft und hat den Durchbruch hautnah miterlebt. Im Interview mit SRF erzählt er, wieso Finnland das Testspiel gegen die Nati gewinnt, welcher Ort in der Schweiz für ihn zu den schönsten auf der Welt gehört und weshalb der finnische Fussball in Zukunft noch besser wird.

Hannu Tihinen ist ein ehemaliger finnischer Nationalspieler. Der heute 44-Jährige absolvierte 76 Länderspiele (5 Tore). Von 2006 bis 2010 spielte der Verteidiger beim FC Zürich, wo er 2007 und 2009 den Schweizer Cup gewann. Unvergessen ist sein Tor mit der Hacke, dank welchem der FCZ in der Champions League 2009 sensationell Milan schlug.

SRF Sport: Hannu Tihinen, beginnen wir ganz allgemein. Welchen Stellenwert hat der Fussball in Finnland?

Hannu Tihinen: In den letzten Jahren war der Fussball oft in den Medien. Die Popularität ist gestiegen. Wir haben etwa 130'000 lizenzierte Spieler, 50 Prozent davon sind 12 Jahre alt oder jünger. Die grösste Herausforderung ist also noch immer, dass mehr Erwachsene Fussball spielen. Wir haben dazu einige Strategieprojekte gestartet.

Trotzdem hat Fussball gegen Eishockey in Finnland keine Chance, oder?

Finanziell ist Eishockey immer noch die grösste Sportart, das stimmt. Der Fussball hat aber damit begonnen, den Status des Eishockeys etwas in Frage zu stellen. Die Popularität steigt ständig. Natürlich hat Hockey eine sehr lange Tradition. Es wird sicher noch Jahre dauern, bis der Fussball da mithalten kann. Aber es geht in die richtige Richtung. In Sachen lizenzierte Sportler gibt es jetzt schon doppelt so viele Akteure im Fussball wie im Eishockey.

Finnland konnte sich für die bevorstehende EM und damit erstmals für ein grosses Turnier qualifizieren. Was löste das in der Bevölkerung aus?

Der 15. November 2019 war ein wunderschöner Tag für Finnland. An jenem Tag haben wir zuhause Liechtenstein besiegt und die Qualifikation klargemacht. Es gab ein grosses Fest, wir werden diesen Tag nie vergessen. Das gibt der ganzen Nation mehr Selbstvertrauen, ein wunderschöner Moment.

Was macht das finnische Nationalteam besser als zu Ihren Zeiten als aktiver Spieler? Damals konnte man sich nie für ein grosses Turnier qualifizieren …

Wahrscheinlich eben, weil ich nicht mehr dabei bin (lacht). Nein, das Team arbeitet sehr gut zusammen. Die Philosophie von Trainer Markku Kanerva basiert auf einer starken Wertebasis und klaren Rollen für die Spieler. Das ist wichtig für das Team. Kanerva ist es irgendwie gelungen, eine lehrreiche, inspirierende Atmosphäre zu schaffen. In alle Nationalteams haben wir eine Hochleistungsumgebung gebracht.

Auffällig ist auch Finnlands Heimstärke. Seit 2020 gab es nur gegen Wales eine Niederlage zuhause. Woran liegt dies?

Mitten im Schnee zu spielen, ist für den Gegner immer unangenehmer als für uns. Vielleicht ist das der wichtigste Punkt.

Viele Spieler im Team sind 30-jährig und älter. Droht da nicht die Gefahr, dass man den Umbruch verpasst?

Natürlich ist das oft ein Thema für uns. Doch auch wenn das Durchschnittsalter im Team hoch ist, denke ich, dass die Zukunft gut aussieht. Die Spieler werden technisch besser. Unsere Trainerausbildungen sind auf einem höheren Niveau, zudem haben wir in Fussballplätze und Hallen investiert. So rücken regelmässig gute Spieler nach, das ist unser Ziel. Ich bin optimistisch, dass wir mit den richtigen Werten und der richtigen Mentalität auch in Zukunft gute Resultate schaffen können. Das ist die Basis.

Mit Daniel O’Shaughnessy (HJK Helsinki) verdient im finnischen Kader Nati nur ein Akteur sein Geld bei einem finnischen Klub. Hat die heimische Liga ein Qualitätsproblem?

Nein, es gibt kein Qualitätsproblem. Die Veikkausliiga ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis eine der besten Ligen. Die Spieler verdienen hier wenig, die Klubs erhalten kaum Mediengelder. Wer ins Ausland wechseln kann, macht das häufig auch. Damit die Liga noch besser wird, müssen wir in Finnland besser bezahlen können. Das klappt nur über hohe TV-Gelder für die Klubs.

Am Mittwoch spielt Finnland gegen die Schweiz, lange Zeit Ihre sportliche Heimat …

Das ist immer etwas Spezielles. Die Schweiz ist hier (deutet auf sein Herz). Ich komme fast jährlich in die Schweiz in die Ferien. Lenzerheide ist für mich einer der schönsten Plätze der Welt. Am Mittwoch werde ich wegen Corona nicht in die Schweiz reisen. Die Partie ist für uns aber auch interessant, um einige neue Spieler einzusetzen, die sich für die EM aufdrängen wollen. Und deshalb werden wir bei euch gewinnen. Ich tippe auf einen 1:0-Sieg für Finnland.

Eine Niederlage für die Schweiz? Hat die Nati auf Sie in den ersten beiden WM-Quali-Partien keinen guten Eindruck hinterlassen?

Nein, die Schweiz hat stark gespielt – vor allem auswärts gegen Bulgarien. Ich freue mich immer, ehemalige Akteure vom FC Zürich zu sehen. Etwa Ricardo Rodriguez oder Nico Elvedi. Die Resultate waren stark. Doch 2 Spiele, 6 Punkte bedeutet, dass die Schweiz gegen Finnland keine Energie mehr hat. Tut mir leid (schmunzelt).

Blicken wir auf Ihre Zeit als Verteidiger des FCZ zurück: Sie kämpften Seite an Seite mit Nati-Spielern wie Gökhan Inler, Blerim Dzemaili oder Ludovic Magnin. Gab es Unterschiede verglichen mit dem Zusammenspiel in der finnischen Nationalmannschaft?

Nicht gross. Ich kam 2006 nach Zürich, eine sehr schöne Zeit. Die Stadt hat mir gefallen, das Team war super und ich wurde sehr gut aufgenommen. In gewisser Hinsicht sind sich Schweizer und Finnen ziemlich ähnlich. Wir brauchen beide viel Zeit, um jemanden kennenzulernen. Entstehen dann aber Freundschaften, dann sind diese sehr stark. Zudem haben wir ähnliche Werte, die Natur ist sehr wichtig. Diese Ähnlichkeiten sind mir sehr aufgefallen.

Sie duellierten sich als finnischer Nationalspieler 2008 in St. Gallen mit der Schweiz. Erinnern Sie sich noch daran?

Ja, ich glaube Blerim Dzemaili und Gökhan Inler waren auch dabei. Leider verloren wir das Spiel – wohl 0:1, nach einem späten Gegentor? Auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel war: Zero Points für uns, die Schweiz war besser.

Wenn wir auf die EM im Sommer vorausblicken: Was ist Neuling Finnland zuzutrauen?

Alle glauben, dass wir in unserer Gruppe gegen Belgien, Dänemark und Russland als kleines Land und Debütant keine Chance haben. Doch im Moment sind wir sehr stark. Wenn unser Topstürmer Teemu Pukki fit ist und wir gut zusammenarbeiten, ist alles möglich.

Und Ihr Tipp für die Schweiz am Endrunden-Turnier?

Von mir aus kann die Schweiz im Test gegen Finnland verlieren und dann mit der Wut im Bauch die EURO gewinnen ...

https://www.srf.ch/sport/fussball/natio ... m-gewinnen


Danke fürs Kopieren.

"Die Veikkausliiga ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis eine der besten Ligen. Die Spieler verdienen hier wenig, die Klubs erhalten kaum Mediengelder.
Wer ins Ausland wechseln kann, macht das häufig auch."

Ich sähe gerne ein finnisches Talent beim FCZ. Vielleicht kann Hannu da vermitteln.

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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Demokrit » 31.03.21 @ 11:30

Favre soll bei Celtic im Gespräch sein.
Hmmm....
Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. Noël Coward, britischer Dramatiker (1899 - 1973)


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