Unsere Ehemaligen...

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gelbeseite
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon gelbeseite » 22.11.20 @ 20:49

Kollegah hat geschrieben:Urs Fischer führt Union Berlin zum nächsten Sieg und auf Platz 5 der Bundesliga!

Nach dem eher unerwarteten Aufstieg und dem noch überraschenderem Klassenerhalt hat Fischer den Verein nun stabilisiert und die werden wohl im gesicherten Mittelfeld landen.

Sehr starke Leistung! Kann mir gut vorstellen, dass Fischer bald Thema bei finanzstärkeren Vereinen wie Wolfsburg wird.


Urs Fischer zu entlassen ist für mich locker die dümmste sportliche Entscheidung der letzten 10 Jahre.

Ich mag es ihm so richtig gönnen. Abgesehen von BMG (1:1) waren es noch nicht die ganz grossen Gegner, aber die Resultate überzeugen schon sehr. Nach 8 Runden das Team mit den drittmeisten Toren und dem viertbesten Torverhältnis der Bundesliga mit diesen begrenzten Möglichkeiten. Da muss man als Trainer ziemlich was drauf haben.
Suedkurvler hat geschrieben:Ich habe gehört, dass FCZ-Hooligans morgen Abend an die Hombrechtiker Chilbi gehen, um dort gegen Rechtsradikale zu "schlegle".
Vielleicht ist es ja auch nur ein Gerücht.
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gelbeseite
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon gelbeseite » 24.11.20 @ 21:25

Unser Enten-Michi mit einem sehenswerten Assist zum 1:0 für Waasland-Beveren (Endresultat 2:0) gegen KV Oostende.
Suedkurvler hat geschrieben:Ich habe gehört, dass FCZ-Hooligans morgen Abend an die Hombrechtiker Chilbi gehen, um dort gegen Rechtsradikale zu "schlegle".
Vielleicht ist es ja auch nur ein Gerücht.
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FCZ1896 mis Läbe
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon FCZ1896 mis Läbe » 24.11.20 @ 22:45

gelbeseite hat geschrieben:Unser Enten-Michi mit einem sehenswerten Assist zum 1:0 für Waasland-Beveren (Endresultat 2:0) gegen KV Oostende.


Ich han de Siech eifach mega möge, kei Ahnig wieso. Hett de au wieder gern zrugg bi eus.
I never predict anything, and I never will.
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Lemieux
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Lemieux » 25.11.20 @ 8:06

FCZ1896 mis Läbe hat geschrieben:
gelbeseite hat geschrieben:Unser Enten-Michi mit einem sehenswerten Assist zum 1:0 für Waasland-Beveren (Endresultat 2:0) gegen KV Oostende.


Ich han de Siech eifach mega möge, kei Ahnig wieso. Hett de au wieder gern zrugg bi eus.


Ja vor dem Theater seines Wechsels sehr gerne. Der hätte zur Legende werden können in Zürich. So ein schräger Vogel passt zu Zürich wie die Faust aufs Auge. Ich habe allerdings das Gefühl Entenmichi rennt dem Geld hinterher und kann mit Identifikation wenig bis garnichts anfangen und darum soll er bleiben wo er ist und all 2 Saisons mal herumgeschoben werden.

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gelbeseite
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon gelbeseite » 25.11.20 @ 8:12

Lemieux hat geschrieben:
FCZ1896 mis Läbe hat geschrieben:
gelbeseite hat geschrieben:Unser Enten-Michi mit einem sehenswerten Assist zum 1:0 für Waasland-Beveren (Endresultat 2:0) gegen KV Oostende.


Ich han de Siech eifach mega möge, kei Ahnig wieso. Hett de au wieder gern zrugg bi eus.


Ja vor dem Theater seines Wechsels sehr gerne. Der hätte zur Legende werden können in Zürich. So ein schräger Vogel passt zu Zürich wie die Faust aufs Auge. Ich habe allerdings das Gefühl Entenmichi rennt dem Geld hinterher und kann mit Identifikation wenig bis garnichts anfangen und darum soll er bleiben wo er ist und all 2 Saisons mal herumgeschoben werden.


Das ist eine Unterstellung. Er ist als Typ sehr bodenständig und angenehm, Geld interessiert ihn nur am Rande. Wenn, dann rennt er dem Erfolg hinterher, weil er einfach guten Fussball spielen möchte und obendrein auch noch etwas von der Welt sehen will. Ich hätte an seiner Stelle den FCZ auch verlassen, wenn die Perspektive fehlt einen Titel zu gewinnen. Sportlich war er mit Abstand der beste Spieler im damaligen Kader, es gab einige Spiele in denen er alleine den Unterschied auf dem Platz ausmachte.
Suedkurvler hat geschrieben:Ich habe gehört, dass FCZ-Hooligans morgen Abend an die Hombrechtiker Chilbi gehen, um dort gegen Rechtsradikale zu "schlegle".
Vielleicht ist es ja auch nur ein Gerücht.
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Tschik Cajkovski
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Tschik Cajkovski » 26.11.20 @ 17:21

https://www.nzz.ch/zuerich/koebi-kuhn-i ... ld.1588984


Eine bescheidene Ehrung für den «ungekrönten Fussballgott» Köbi Kuhn
Manche wünschten sich ein lebensgrosses Köbi-Kuhn-Denkmal, um die Fussball-Legende zu ehren, andere wollten die Fritschiwiese umtaufen. Nun hat es nur für eine Hinweistafel gereicht – wenn auch für eine spezielle.

Die Stadt Zürich hat gerade ein Problem mit ihren Denkmälern. Eher alte abbauen statt neue aufstellen ist wohl die oberste Maxime. Deshalb stiess auch die Idee von Köbi Kuhns Witwe Jadwiga, auf der Fritschiwiese eine lebensgrosse Statue des legendären Fussballers und Nationaltrainers zu errichten, auf nicht allzu viel Gegenliebe. Stadtrat und «Sportminister» Filippo Leutenegger drückte sich vorsichtig aus: «Wir sind noch nicht so weit», meinte er lächelnd.

Wie eine Druckplatte

Dafür konnte er am Donnerstag eine schöne, diskrete Hinweistafel zu Köbi Kuhns Ehren enthüllen. Sie wurde an jenem Haus an der Fritschistrasse 3 montiert, in dem Köbi Kuhn aufgewachsen ist. Ergänzt wird die Tafel mit zwei stilisierten Fussbällen, von denen einer bei den Garagentoren der Feuerwehr angebracht worden ist, die von Klein Köbi jeweils stundenlang mit seinem Ball traktiert worden sein sollen.
In den sechziger Jahren, als Köbi Kuhn für den FC Zürich und die Nationalmannschaft erste grosse Erfolge erzielte, hatten die Fussballer noch reguläre Berufe. Karl Grob war Maurer, Fritz Künzli Kaufmann und Köbi Kuhn Tiefdruckätzer. Auf diesen beruflichen Hintergrund Kuhns spielt die Plakette am Haus an: Die Sätze, mit denen Kuhns Erfolge geschildert werden, sind auf eine Kupferplatte geprägt worden, wie sie im Druckgewerbe verwendet wird.

Köbi Kuhn ist genau vor einem Jahr gestorben. Deshalb begann seine Ehrung, zu der auch einige seiner Kollegen und Verwandten gekommen waren, mit einer Gedenkminute. Filippo Leutenegger sagte, dass sich der «ungekrönte Fussballkönig» Köbi Kuhn nie selber auf einen Sockel gestellt habe. Aber gegen diese Gedenktafel an seinem Elternhaus hätte er wohl nichts einzuwenden gehabt.

Die Statue kommt

Gleichwohl ist der Traum von der Köbi-Kuhn-Statue noch nicht ausgeträumt. Auf jeden Fall treibt Jadwiga Kuhn die Idee zielstrebig voran. Die Statue sei bestellt, im Januar könne man ein erstes Modell im Massstab 1:5 bestaunen, sagte sie. Der polnische Bildhauer, der die Figur herstellen wird, hat sich übrigens an den originalen Lederschuhen von Köbi Kuhn aus der Frühzeit seiner Karriere orientieren können. Diese sind ihm von Jadwiga Kuhn zu diesem Zweck nach Polen geschickt worden. Offen bleibt natürlich vorläufig die Frage, wo die Statue einst stehen wird – ob auf der Fritschiwiese oder einfach im Garten von Frau Kuhn.

Das Zürcher Stadtparlament jedenfalls hegt grosse Sympathien für die Idee, Köbi Kuhn in angemessener Form zu ehren. Das Postulat von Stefan Urech (svp.) und Urs Helfenstein (sp.) wurde jedenfalls Anfang Mai diskussionslos an den Stadtrat überwiesen. Von AL bis SVP und von FCZ bis GC fanden alle im Rat, dass es eine «Skulptur oder eine andere Art der Wertschätzung» für «Köbi national» brauche. Unterstützt wurde Jadwiga Kuhns Vorhaben auch vom Quartierverein, wie dessen Präsident Urs Rauber beim Gedenkanlass sagte.
«Da drüben liegt er»

Köbi Kuhn war übrigens in den letzten Jahren immer wieder an den Ort zurückgekehrt, an dem er aufgewachsen war – nicht ins Haus selber zwar, das Teil einer städtischen Siedlung ist, sondern ins Restaurant Rosenburg gleich gegenüber, wo er sich regelmässig mit anderen ehemaligen FCZ-Grössen traf. Einer von ihnen war der Wirt selber, der einstige FCZ-Stürmer Ernst Meyer. Es stimmt denn auch ein wenig wehmütig, dass die «Rosenburg» vor drei Jahren ausziehen musste, weil die Eigentümerin andere Pläne hatte.

Jadwiga Kuhn freut sich darüber, dass Köbi Kuhn an diesem Ort in Wiedikon geehrt wird, der für sein Leben so wichtig war, wo er zum Fussball fand und wo er zeitlebens gute Kollegen hatte. «Und da drüben liegt er ja», sagte sie – und zeigte, als sie die verdutzten Blicke der Umstehenden bemerkte, mit dem Arm zum Friedhof Sihlfeld, der nur wenige Meter hinter der Fritschiwiese liegt.
"we do these things not because they are easy, but because they are hard" jfk

Simon Le Bon
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Re: Unsere Ehemaligen...

Beitragvon Simon Le Bon » 01.12.20 @ 6:26

Q: Tagi.ch

Sie nennen ihn auch mal Mourinho

Der Trainer ist mit Union im Hoch, gibt sich aber höchst bescheiden. Weil er sich schlecht verkaufen kann. Das geht aus einem neuen Buch hervor. Was sagt er?

Moritz Marthaler, Christian Zürcher
Publiziert: 30.11.2020, 20:30

«Er will und kann sich nicht verkaufen», sagt Urs Fischers Co-Trainer Markus Hoffmann über seinen Boss.
Foto: Guido Kirchner (Keystone)
Urs Fischer ist die Antithese eines Stars, spröde, knorrig, sehr bodenständig. Um Köpenick aber, bei Union Berlin, gilt er als Held, als grösster Stern des Vereins. Das erstaunt erst (spröde, knorrig, sehr bodenständig), wird aber bald plausibel, wenn man das Buch «Wir werden ewig leben» des Journalisten Christoph Biermann liest.
Ein Jahr lang hatte der Deutsche unbeschränkten Zugang zum Club. Er hat in der Kabine den Spielbesprechungen gelauscht. Er sass im Trainerbüro und hat mit Fischer nach Siegen Rum getrunken. Er war während der Corona-Krise in der Vorstandssitzung und lernte von Präsident Dirk Zingler den Grundsatz: «Bist du nicht flüssig, bist du überflüssig.» Liquidität ist das Wichtigste.
Urs Fischer kommt in diesem Buch gut weg. Sehr gut sogar. Der 54-Jährige ist darin ein moderner Trainer, ein Taktik-Nerd, der sich selbst nie so bezeichnen würde. Er delegiert und vertraut in ausserordentlichem Mass seinen Athletik-, Taktik- und Co-Trainern. Seine Spielbesprechungen folgen einem Plan, einer Storyline, die er seinen Spielern eine Woche lang einimpft. Und Fischer hat eine vorzügliche Menschenführung. Hart, aber fair. Er kann einem Spieler sagen, dass er einen «Dachschaden» habe – und ihn trotzdem mögen.
Rafal Gikiewicz, bis im Sommer Goalie bei Union Berlin, fasst das vielleicht am besten zusammen. Er sagt: «Ohne ihn ist diese Mannschaft null. Wenn du ihm ins Gesicht schaust, ist er im ersten Moment nicht so sympathisch. Aber er ist ein super Mensch. (...) Er ist der Architekt, im Spiel ohne Ball ist er so gut wie Guardiola oder Mourinho.»
Urs Fischer, Sie werden in Berlin ziemlich geschätzt. Und nun ist dieses Buch erschienen: Es ist ein Kompliment an Ihre Arbeit.
Das Buch ist ein Kompliment an alle in diesem Verein. Alles muss funktionieren, damit wir diese Leistungen erbringen können, nicht nur der Trainer. Ich bin als solcher halt eher exponiert. Es braucht so viel unter der Woche, das passen muss. Jeder trägt seinen Teil dazu bei.
Jeder Bundesliga-Sportchef, der dieses Buch liest, wird Sie doch auf seinen Zettel nehmen.
(lacht laut) Das weiss ich nicht, ob das jeder denkt. Aber ja, das Buch ist wirklich toll, weil es Einblicke gibt, die man sonst nicht bekommt. Meine Befürchtung war ja, dass eine Art Kamera-Effekt eintritt. Verstellen sich die Spieler, verstelle ich mich selber? Das hat nicht stattgefunden. Ich bin jetzt am Lesen und erhalte dabei eine ganz andere Sichtweise. Das hilft mir in meiner Entwicklung.
Ein dominierendes Thema im Buch sind Ihre Spielanalysen, sie funktionieren vorzüglich. Sie sagen aber auch: Ein Viertel der Mannschaft kapiert sie nicht, ein weiteres Viertel interessiert sich nicht dafür. Im Ernst?
Ach, ich war doch selber lange genug Spieler, um zu wissen, dass das so läuft. Aber es hat sich schon etwas getan. Bei uns legte man die VHS-Kassette ein, und dann wurde einfach das Spiel noch einmal geschaut, über die vollen 90 Minuten. Heute hält man normalerweise zwei bis drei Analysen. Sie sollten nicht länger als 20 bis 25 Minuten dauern.
Können Sie als Trainer etwas aus dem Buch für sich mitnehmen?
Interessanterweise hat genau dieser Teil des Buchs bei uns etwas ausgelöst: die Spielanalysen. Man wird daran erinnert, dass nicht immer alle alles verstehen. Also muss man nachfragen, nochmals erklären, individualisieren. Es nützt nichts, wenn du denkst, dass deine Spieler dich verstehen.
Fischers Prägung als Spieler bleibt ihm auch als Trainer erhalten. Ein Arbeiter, ein «Chrampfer», einer, der den einfachen Fussball pflegt. Selbst als er mit dem FC Basel Meistertitel und Cupsieg holt, bleibt der Ruf an ihm haften.
In Biermanns Buch bekommt der Zürcher eine neue Facette. Fischer weiss stets, welchen Fussball er spielen lassen muss, welches Spiel seiner Mannschaft liegt. Nach dem missratenen Saisonstart im Sommer 2019 erkennt Fischer, was das Problem ist – und ändert das System. Plötzlich läuft es. Biermann ist beeindruckt.
Auf Höhenflug
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Doch auch in Deutschland ist Fischer noch immer für viele der nette Schweizer mit dem lustigen Akzent. Sein Co-Trainer Markus Hoffmann sagt: «Er will und kann sich nicht verkaufen. Er will so bleiben, wie er ist.» Er ist das Gegenteil von eloquent, über seine Vorzüge spricht er nicht. Hoffmann frustriert das manchmal, weil er mitbekommt, wie Fischers Einfluss unterbewertet wird.
Als Sie nach Deutschland kamen, wurden Sie unterschätzt. Vielleicht noch immer.
(grinst)
Stört Sie das?
Glauben Sie nicht auch, dass das ein Kompliment sein könnte? Im Fussball ist es nicht unbedingt ein Nachteil, wenn man unterschätzt wird.
Das Buch trägt dazu bei, dass das nun weniger passiert. Ist das gut oder schlecht?
Darüber mache ich mir keine Gedanken. Diese Frage stellt sich nicht für mich.
Unter Ihnen hatte Union lange den Ruf, simplen Fussball zu spielen. Tut das weh?
Ich glaube, wir waren sehr erfolgreich in unserer ersten Bundesligasaison. Und schauen Sie sich Bayern München an, die spielen bei Bedarf auch mit langen Bällen hinter die Abwehr. Zu Beginn haben wir vielleicht öfter so gespielt, klar. Aber es half uns, stabiler zu werden und letzten Endes unsere Ziele zu erreichen.
Das Buch lesen natürlich auch Gegner. Haben Sie Angst, dass sich Ihr Stil abnutzt?
Ich denke, das tut er so oder so. Aber nicht nur mein Stil, sondern auch der von unserem Trainerteam. Je länger man zusammenarbeitet, umso mehr Abnutzung bringt das mit sich. Wir müssen uns ständig entwickeln und gleichzeitig gewissen Grundsätzen treu bleiben. Sonst wirkst du unter anderem nicht mehr authentisch.
Noch funktioniert er, der Stil Fischer. Sehr gut sogar. 16 Punkte hat Union in neun Runden gesammelt, einzig in der ersten Runde verloren, nur die Bayern haben mehr Tore erzielt. Es ist ein leichtfüssiger Auftakt in eine Saison, von der man sich unter Aufsteigern erzählt, dass sie noch viel schwieriger sei als die erste in einer neuen Liga.

Eine Storyline, die er seinen Spielern eine Woche lang einimpft: Im Buch «Wir werden ewig leben» wird Urs Fischers (Mitte) Spielvorbereitung in den höchsten Tönen gelobt.

Was den Verein Union Berlin aber wirklich trägt, sind seine Mitglieder. Der Club definiert sich stärker als andere über das Erlebnis Stadionbesuch, was in der aktuellen Krise die Gefahr eines Identitätsverlusts mit sich bringt. Gegen Sitzplätze wehrt man sich erfolgreich, noch immer bestehen drei Viertel des Stadions An der Alten Försterei aus Stehplätzen. Im Stadion soll gejubelt werden, Musik nach einem Tor gibt es nicht.
Urs Fischer hat das erkannt. Er tritt in den Dialog, auf einem Podium zur Saisoneröffnung, bei einem Schwatz im Trainingslager. Und obwohl ihm so ziemlich alles zu gelingen scheint in Berlin, obwohl er, zumindest von der Klassierung her, sogar auf Europacupkurs ist mit dem langjährigen Zweitligaverein, ist sein Vertrag vorläufig nur bis nächsten Sommer gültig.
Die Fans werden noch monatelang nicht ins Stadion kommen können. Wie haben Sie sich darauf eingestellt?
Gar nicht! Ich habe höchstens gelernt, damit klarzukommen.
Trotz allem Erfolg erhalten Sie bei Union recht knappe Zeithorizonte. Dank dem Aufstieg hat sich Ihr Vertrag verlängert, ist jetzt bis nächsten Sommer gültig. Wie empfinden Sie das?
Das ist Teil des Geschäfts. Das löst jetzt bei mir nicht viel aus. Als ich hier unterschrieben habe, habe ich einen Zweijahresvertrag mit Option unterschrieben. Das war doch fürs Erste ganz gut, man hat sich ein wenig abtasten können.
Also könnte man jetzt erneut verlängern.
Für mich stimmt es so, wie es jetzt ist. Über alles Weitere werden wir uns rechtzeitig unterhalten.
Und was entgegnen Sie Leuten, die Sie fragen, ob Sie jetzt in den Europacup wollen?
Ich kann mich mit dieser Frage abfinden. Man kann sie mir hundertmal stellen, muss jedoch hundertmal mit der Antwort rechnen, dass sie mich nicht interessiert.
Fischer ist ein Typ. Einer aber, der sehr ungern über sich spricht. Und was ebenfalls aus dem Buch herausgeht: Fischer raucht ziemlich viel. Er ist darob beim Lesen selbst erschrocken.


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